Also ich habe mich bei Sonstigem verewigt, denn ich finde dass man das an der Zeit nicht so fest machen kann.
Von den Trainern kenne ich durchaus die Marschrichtung und die lautet, erst eine viertel Stunde ablongieren und dann je nach Kondition und Leistungsstand weitere 15 Min. bis zu 45 Min. reiten, wobei dort dann auch noch 5 Min. zum Ende am langen Zügel mit dabei sind. Trocken reiten gab es im Training eher weniger. Da kam dann die Abschwitzdecke drauf und Hafer in den Topf, während bereits das nächste Pferd gesattelt wurde usw.
Das denke ich ist dem Leistungssport geschuldet und hat mit Freizeitreiterei kaum etwas zu tun. Im Leistungssport geht es nach den PAT-Werten (Pulsfrequenz, Atmung und Temperatur), da wird die Uhr nach gestellt usw. Für mich geht es inzwischen um den Erhalt der gemeinsamen Freude bei der Arbeit und die kann schnell getrübt werden, wenn es nur noch um Leistung geht.
Daher wärme ich mein Pferd zunächst mit etwas Bodenarbeit auf, die die Trainer meist schon ablehnen, weil sie grundsätzlich nur longieren und reiten. Auch reite ich nicht bei jedem Besuch sondern richte mich auch danach, wonach meinem Pferd gerade der Sinn steht. Und das war sehr selten ein geritten werden. Viel spannender findet der die Arbeit vom Boden aus. Und auch das ist nicht immer Arbeit. Wir spielen viel gemeinsam oder gehen im Gelände spazieren.
Wenn ich dann mal auf ihm reiten durfte, er also nicht ablehnend dem Satteln gegenüber stand, wollte er auch nicht unbedingt in die Halle sondern raus ins Gelände. Das scheint ihm mehr Spaß zu machen. Und diese Ausflüge dauern dann schon mal länger als eine Stunde.
Aber wenn wir an etwas arbeiten und er sich konzentrieren muss, dann sind max. 20 Min. drin. Länger kann er sich beim besten Willen nicht auf etwas konzentrieren und es liegt an mir, dem zuvor zu kommen, bevor er die Sache dann abbricht und Unfug anstellt. Mir ist auch wichtig, dass er die Arbeit in positiver Erinnerung behält. Also suche ich immer einen recht schönen Abschluss und an diesen sollte ich spätestens nach 15 Min. denken. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass er etwas gleich nach 5 Min. so toll gemacht hat, dass ich damit die Lektion wieder beendete und ihn nur noch belohnte.
Es ist also sehr unterschiedlich bei uns.