Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Bodenarbeit, Longieren und Gymnastizierung => Thema gestartet von: kymega am 28. März 2014, 16:28:45

Titel: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: kymega am 28. März 2014, 16:28:45

Vor 2 Wochen war Heike bei uns und wir haben (unter anderen vielen Sachen :nick:) Longieren geübt, mit Gaetano hauptsächlich mit Pylonenzirkel.

Das Pferd soll lernen: ich aussen, Mensch innen; Man fängt mit einem sehr kleinen Zirkel und einer Matte an, mit der Stricktechnik wird das Pferd losgeschickt, kommt schnell wieder zur Matte, wo es hochbestärkt wird.
Wenn das Pferd die Aufgabe verstanden hat, wird der Zirkel minimal vergrössert und Mensch stellt sich immer mehr auf Abstand (zur Mitte hin), wo er dann mitdreht.
Kommt man dann auf den Durchmesser einer grossen Volte, kann man das Pferd fragen, ob es die Übung auch im Trab ausf¨hren kann und nach und nach ist man dann am Longieren auf Distanz.

Gaetano liebt diese Übung, könnte sie unendlich lang machen (er stellt sich ostentativ auf die Matte und wiehert) und macht sie sehr gut.

Kyra macht sie einigermassen gut auf ihrer "guten" also auf der linken Seite, aber nur wenn ich mit ihr nahe an den Pylonen entlang gehe. Sie schielt dauernd auf die Leckerlitasche und ich frage mich, ob sie die Aufgabe überhaupt verstanden hat. Meine Tochter hat mich heute morgen beobachtet, anscheinend mache ich es von der Körpersprache her richtig, ich ziehe sie nicht mit meiner Schulter herein.

Auf der rechten Hand ist es katastrophal, ab einer gewissen Zahl Schritte fällt sie einfach in den Zirkel und latscht gnadenlos über alle Pylone. Hat sie es nicht verstanden, oder kann sie einfach nicht? Ich tendiere zu dem letzteren, weil es ja links besser geht...

Meine Frage: Wie kann ich ihr helfen, die übung anders aufbauen, was läuft falsch??

LG
Maggy
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 16. März 2016, 09:48:01
Hier noch mal eine genauere Beschreibung.

also das Longieren über den Minipylonenzirkel neu aufzubauen ist wirklich etwas ganz anderes als einfach das normale Longieren durch das Gehen um einen normalen Pylonenzirkel zu ersetzen  :nick:

Das Problem ist ja dass solche bisher bekannten Sachen (wie eben auch das im Kreis gehen, sei es nun mit Tellerchen am Boden oder ohne) einfach mit negativen Aspekten belegt sind und die bekommt man nicht weg wenn man einfach Tellerchen hinlegt und die selbe Figur geht wie vorher.
(deshalb hatte ich ja auch keine Lust dazu anfangs, weil es wirklich komplett neu aufgebaut werden muss).

Entschließt man sich aber dazu ist der Minizirkel mit einer Matte eine super Sache und man kann da auch viel Abwechslung reinbringen. Und man kann ihn auch sehr gut im Zeitlupentempo starten, weil das wieder so eine Sache ist die sich "selbst" arbeitet.

(https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/CT/Minipylonenzirkel.jpg)
der Mensch steht in der Mitte, der Durchmesser ist anfangs wirklich ca 1 Meter.  1 Matte liegt außen irgendwo. Möglich und sinnvoll ist auch noch ein weitere Matte weiter weg, auf der man dann zb Pausen macht, Handwechsel einleitet etc.
Von der Matte wird das Pferd in Richtung um die Pylonen gefragt - über Strick idealerweise. Man könnte es auch mit Targetstab machen, aber ich sage gleich, das ist kompliziert :kicher:   Lieber sachte über den Strick fragen und anfangs jeden einzelnen Schritt bestärken, der nicht damit endet dass das Pferd im Zirkel auf den Füssen des Menschen steht und alle Pylonen lustig umsortiert werden.  :confused:
(Als ich das mit Mirko das erste Mal versucht habe blieb kein Pylon stehen :kicher: ) Das ist aber auch ein Grund warum es mit Markiertellern nicht so gut geht, die sind einfach keine optische Barriere.

Es ist also wirklich schwer für die Pferde, deshalb lieber im Zeitlupentempo. Man muss sich auch unter Umständen etwas aus dem Zirkel herausbeugen, damit man nicht ausversehen das Pferd noch zusätzlich in der Balance stört und hereinzieht.

Anfangs reicht evtl eine Runde, dann auf der Matte gut bekeksen und wegmarschieren zur anderen Matte, oder egal wo anders hin, hauptsache geradeaus.

Wenn der Grundstein gelegt ist, und die Pylonen stehen bleiben, mache ich zwei Runden auf jeder Hand und wechsele dann die Hand. Es kann große Unterschiede zwischen den Seiten geben je nach Balance und Händigkeit.

Nach je zwei Runden wird der Zirkel größer, dh die Pylonen werden um ca 1 Pylonenbreite nach außen gesetzt. Dh es wird nach und nach immer einfacher für die Pferde weil die Biegung abnimmt.

Sobald ich merke dass das Pferd weiss: Aha, Pylonen umrunden, dann zur Matte  :aha: kann ich anfangen, mehr Schritte am Stück zu fragen (auch vorher, wenn es geht) und es dann nach und nach immer selbständiger um den Kreis laufen lassen. Wenn es das verstanden hat, können die Abstände zwischen den Pylonen immer größer werden und der Durchmesser ebenfalls. Irgendwann wird dann der Moment kommen wo das Pferd sich deutlich entscheidet "außen" zu laufen, auch wenn es geschickter innen gehen könnte (weil die Abstände dann schon wirklich groß sind, so 2 Meter zwischen den Pylonen zb. ) Solche Momente unbedingt feiern und bekeksen,  :dops: :keks: :dops: :keks: :dops: :keks: denn da merkt man wirklich dass das Konzept verstanden wurde. Vorher würde ich auch nicht anfangen mit Traben.

Wenn der Moment gekommen ist den Trab dazu zu nehmen würde ich mit Targetstick arbeiten. Immer noch eine Matte irgendwo am Kreis liegen haben und jedes Schneller werden zur Matte ebenfalls bestärken.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Osirii am 16. März 2016, 11:42:25
 :dops: :keks: :dops: :keks:
Du wirst hier auch nochmal fleißig bekekst. Danke!  :cheese:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 16. März 2016, 11:47:17
 :cheer: :kau:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: francelaura am 16. März 2016, 11:50:17
Auch von mir ein grosses Danke!  :keks: :keks: :keks:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Avaris am 16. März 2016, 12:42:04
Das klingt interessant! Hat jemand zufällig ein Video, insbesondere zu den Anfängen, mit seinem Pferd gemacht?  :dops:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 16. März 2016, 12:49:04
Ich werde das demnächst noch mal mit Mirko in Angriff nehmen.  :nick: dann kann ich das gerne filmen. Wird aber sicher noch etwas dauern, vermutlich erst nach dem Umzug.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Sixtus am 16. März 2016, 13:29:15
Danke liebe Heike! Ich werde das wohl auch nochmal in Angriff nehmen (müssen) und hatte bisher überhaupt keine Lust dazu :roll:
Aber so ausführlich beschrieben könnten wir das womöglich auch hinkriegen und das Longieren wieder "entgiften".
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: noothe am 16. März 2016, 15:40:42
Ich weiß noch wie Franzi das beim Kurlandkurs mit Jack gemacht hat  :rotw: Andrea, wir machen eine Longier-Selbsthilfegruppe auf :grinwech:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Osirii am 16. März 2016, 17:40:46
Ach wir schaffen das schon  :cheese: :keks:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: AbbeyWood am 16. März 2016, 19:55:59
ich hab grade beschlossen, das auch zu versuchen.. hab ja mal begonnen, mit den schwimmwürsten. aber erst müssen wir zum reitplatz  :confused:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Sixtus am 17. März 2016, 14:17:37
Ich weiß noch wie Franzi das beim Kurlandkurs mit Jack gemacht hat  :rotw: Andrea, wir machen eine Longier-Selbsthilfegruppe auf :grinwech:
:yess:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: noothe am 17. März 2016, 15:09:02
Das wäre doch fast ein Thema, um die Übung des Monats mal wieder zum Leben zu erwecken :juck:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Osirii am 17. März 2016, 15:33:36
Sehr gute Idee!
Auch wenn ich eher so 3 Monate anpeile.  :lol:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Nepomuk am 17. März 2016, 16:39:52
Ich bin auch dafür :nick:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: noothe am 17. März 2016, 16:59:17
Bittesehr: ÜdM März/April 2016: freies Longieren (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=6052.0)
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 17. März 2016, 20:07:18
 :keks:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Rüsselnase am 22. November 2017, 12:23:09
*ausbuddel*
Könnte man rein theoretisch diese Übung auch andersrum erarbeiten? Also mit einem großen Pylonenzirkel á la Pre-WWYLM anfangen, innen mitlaufen und dann peu a peu den Abstand vergrößern? :juck:
Ich frage deshalb, weil ein kleiner Zirkel für Lucca derzeit noch viel zu eng ist glaube ich. Trotzdem würde ich gerne das Longieren "entgiften" und auch übers Clickern dabei arbeiten, da ich ihn derzeit nicht reiten kann und er sich aber trotzdem bewegen und auch auspowern soll. Bisher habe ich ja strikt Clickern und Longieren/reiten getrennt, aber das wird sich wohl nicht durchsetzen lassen  :confused:

Oder wird durch diese Mikroschrittigkeit gar nicht so viel gefordert körperlich? :juck: Bin da gerade etwas verwirrt...
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 22. November 2017, 13:37:51
Ein klares Jein.  :cheese:  :lol:

Das  Aufbauen des longierens mit einem großen Pylonenzirkel wäre im Prinzip möglich, wenn man ihn aus ungefähr 30 Pylonen baut, dh. wenn eine deutliche optische Begrenzung bestünde.
 Das Prinzip, was das Pferd ja verstehen soll, ist "Mensch innen, Pferd außen".

Auf dem Minizirkel ist die Biegeanforderung sehr groß. Für manche Pferde zu groß, dann fallen sie in den Zirkel hinein und walzen alles um, so wie Mirko es zu Beginn gemacht hat. Zerlegt man die Aufgabe, sich um diesen kleinen Zirkel zu bewegen, aber in Mikro-Teilschritte, entdeckt das Pferd, wie es sich in diesem Kreis manövrieren kann. Deshalb arbeite ich zu Beginn auch sehr gerne mit zwei gegenüberliegenden Matten, weil dann der Weg von einer Matte zur nächsten nicht so lang ist und das Pferd schon wieder ausruhen kann.
Sobald es die ersten Erfolgserlebnisse hat wird der Zirkel vergrößert, dh. man geht hier vom schweren (körperlich) zum leichten (Körperlich) und vom Leichten (starke optische Begrenzung durch den Minizirkel, der ja komplett vom Mensch belegt ist) zum Schweren (Verständnis dafür, dass die Pylonen eine "Barriere" bedeuten) .

Das Pferd muss also eine höhere Denkleistung erzielen und mehr Selbständigkeit aufweisen, während es sich körperlich einfacher tut, um den Zirkel zu gehen. Baut man den Zirkel so komplett neu auf, hilft es auch das Longieren zu entgiften, weil es einfach eine ganz neue Übung ist, bei der am Ende zwar optisch das Gleiche herauskommt, es aber sehr sehr stark positiv besetzt ist. 
Würde ich beim normalen Longieren einfach Pylonen hinstellen und mich davon entfernen, ändert sich für das Pferd nicht viel, außer dass ich von ihm mehr erwarte von etwas, das es bisher noch nicht gelernt hat, indem ich meine Position noch weiter weg verlagere.
Um einen Kreis gehen zu können, muss das Pferd lernen sich in der Schulterachse zu manövrieren. Dafür ist der kleine Kreis sinnvoll. Auf dem großen Kreis kann es ja weiterhin "hereinfallen", weil es zu wenig Lernimpuls bekommt.

Das ist ja im Übrigen auch der Hintergrund der Mattenblume, diese Schulterbalance in sehr kurzen Einheiten und Momenten zu ändern, statt auf einem Zirkel zu arbeiten, wo das Pferd quasi ununterbrochen darin gefordert ist, diese Balance zu halten.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Rüsselnase am 22. November 2017, 15:26:25
Verstehe... Danke für Deine Erklärung :cookiesbig:
Also nächster Halt: Mattenladen :kicher:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1152 am 05. September 2018, 14:22:42
Hier noch mal eine genauere Beschreibung.

also das Longieren über den Minipylonenzirkel neu aufzubauen ist wirklich etwas ganz anderes als einfach das normale Longieren durch das Gehen um einen normalen Pylonenzirkel zu ersetzen  :nick:

Das Problem ist ja dass solche bisher bekannten Sachen (wie eben auch das im Kreis gehen, sei es nun mit Tellerchen am Boden oder ohne) einfach mit negativen Aspekten belegt sind und die bekommt man nicht weg wenn man einfach Tellerchen hinlegt und die selbe Figur geht wie vorher.
(deshalb hatte ich ja auch keine Lust dazu anfangs, weil es wirklich komplett neu aufgebaut werden muss).

Entschließt man sich aber dazu ist der Minizirkel mit einer Matte eine super Sache und man kann da auch viel Abwechslung reinbringen. Und man kann ihn auch sehr gut im Zeitlupentempo starten, weil das wieder so eine Sache ist die sich "selbst" arbeitet.

(https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/CT/Minipylonenzirkel.jpg)
der Mensch steht in der Mitte, der Durchmesser ist anfangs wirklich ca 1 Meter.  1 Matte liegt außen irgendwo. Möglich und sinnvoll ist auch noch ein weitere Matte weiter weg, auf der man dann zb Pausen macht, Handwechsel einleitet etc.
Von der Matte wird das Pferd in Richtung um die Pylonen gefragt - über Strick idealerweise. Man könnte es auch mit Targetstab machen, aber ich sage gleich, das ist kompliziert :kicher:   Lieber sachte über den Strick fragen und anfangs jeden einzelnen Schritt bestärken, der nicht damit endet dass das Pferd im Zirkel auf den Füssen des Menschen steht und alle Pylonen lustig umsortiert werden.  :confused:
(Als ich das mit Mirko das erste Mal versucht habe blieb kein Pylon stehen :kicher: ) Das ist aber auch ein Grund warum es mit Markiertellern nicht so gut geht, die sind einfach keine optische Barriere.

Es ist also wirklich schwer für die Pferde, deshalb lieber im Zeitlupentempo. Man muss sich auch unter Umständen etwas aus dem Zirkel herausbeugen, damit man nicht ausversehen das Pferd noch zusätzlich in der Balance stört und hereinzieht.

Anfangs reicht evtl eine Runde, dann auf der Matte gut bekeksen und wegmarschieren zur anderen Matte, oder egal wo anders hin, hauptsache geradeaus.

Wenn der Grundstein gelegt ist, und die Pylonen stehen bleiben, mache ich zwei Runden auf jeder Hand und wechsele dann die Hand. Es kann große Unterschiede zwischen den Seiten geben je nach Balance und Händigkeit.

Nach je zwei Runden wird der Zirkel größer, dh die Pylonen werden um ca 1 Pylonenbreite nach außen gesetzt. Dh es wird nach und nach immer einfacher für die Pferde weil die Biegung abnimmt.

Sobald ich merke dass das Pferd weiss: Aha, Pylonen umrunden, dann zur Matte  :aha: kann ich anfangen, mehr Schritte am Stück zu fragen (auch vorher, wenn es geht) und es dann nach und nach immer selbständiger um den Kreis laufen lassen. Wenn es das verstanden hat, können die Abstände zwischen den Pylonen immer größer werden und der Durchmesser ebenfalls. Irgendwann wird dann der Moment kommen wo das Pferd sich deutlich entscheidet "außen" zu laufen, auch wenn es geschickter innen gehen könnte (weil die Abstände dann schon wirklich groß sind, so 2 Meter zwischen den Pylonen zb. ) Solche Momente unbedingt feiern und bekeksen,  :dops: :keks: :dops: :keks: :dops: :keks: denn da merkt man wirklich dass das Konzept verstanden wurde. Vorher würde ich auch nicht anfangen mit Traben.

Wenn der Moment gekommen ist den Trab dazu zu nehmen würde ich mit Targetstick arbeiten. Immer noch eine Matte irgendwo am Kreis liegen haben und jedes Schneller werden zur Matte ebenfalls bestärken.

:dops: :dops: :dops: Das mit der Matte ausserhalb um dort den Handwechsel durchzuführen kannte ich noch nicht  :cheer: :rotw: :rotw: Das probiere ich heute Abend aus. Sonst war bei uns auch alles so wie Du es beschrieben hast. Am Anfang sind die Pylonen nur so umgefallen. Das wandelte sich über viele Einheiten zu "oh ja nicht die Pylonen umwerfen, sonst gehen wir noch weiter und der Click kommt erst dann". Das war toll zu erleben wie es "click" macht. Aus dem vergifteten Longieren haben wir es mitlerweile so hinbekommen, dass er auf jeder Hand paar Runden relativ schön trabt oder töltet und manchmal galoppiert (selten!)  :click: :click: :confused:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 28. Oktober 2018, 15:09:30
Mein Winterprojekt ist, das "Longieren"/"außen selbständig laufen" mit Amadeus und Jack neu aufzubauen.

Jack kennt schon "Mensch innen, Pferd außen" mit Pylonenkreis, ich habe es aber lange nicht geübt (auch mangels Laufmotiviation angesichts des Wetters und überhaupt).
Wir starten also neu mit einem Dualgassen"kreis" (Achteck), jeweils an den Ecken liegt ein Matte.
Anfangs geht es los mit Hilfe des Targetsticks (Bewegung) von Matte zu Matte, Click auf der Matte. Nachdem das gut klappt, beginne ich auf der Matte zu clicken (1 Huf kommt auf Matte an) und im Gehen zu füttern (kennt er auch bereits). Nach einiger Zeit entferne ich jede zweite Matte, damit der Weg länger und flüssiger wird.

https://youtu.be/Bkusax27IlQ
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 28. Oktober 2018, 17:12:20
Und so sieht das mit Amadeus aus:

Video Amadeus Dualgassenzirkel (https://youtu.be/aWvqok1mAuA)
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: francelaura am 20. August 2019, 13:55:44
Siehe auch "Übung des Monats März/April 2016" zum gleichen Thema:
https://www.clickerforum.info/index.php?topic=6052.0 (https://www.clickerforum.info/index.php?topic=6052.0)
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1219 am 03. September 2019, 15:41:26
Hallöchen,

ich wollte mich mal nach euren Erfahrungen erkundigen.

Meine Stute ist mittlerweile beim "normalen" Longieren sehr abgestumpft (für sehr kurze Zeit hatte sie mal eine Trainerin die mehr oder weniger dauerhaft getrieben hat, mit schnalzen und aber auch Peitsche, seit da ist es meistens schwer sie zum Laufen zu bewegen). Davon abgesehen macht es ihr aber auch sichtlich wenig Spaß und mir auch nicht.

Wenn ihr auf das Longieren mit R+ umgestiegen seid, wie hat sich das bei euren Pferden ausgewirkt? Haben die wieder mehr Spaß dabei? Sind motivierter?

GLG
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Origanum am 03. September 2019, 16:07:23
Ich habe mit Fanny letzen Sommer das Longieren neu aufgebaut (freies Longieren mit dem Pylonenkreis und Matten). Sie hat gerne mitgemacht, ohne Halfter oder Longe, und obwohl sie jederzeit hätte abbrechen können. Ich hatte das Gefühl, dass mit den Matten als Ziel ganz klar war, wo es den nächsten Keks gibt und ihr diese Vorhersehbarkeit gut getan hat.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: SaBo am 15. Januar 2020, 08:36:33
Ich hoffe, ich habe kein Thema übersehen, bei dem das schon erklärt wurde.

Ich muss das für mich nur mal eben etwas sortieren und würde mich über Korrektur oder Bestätigung freuen:

1. Das Pferd muss Mottentraining kennen und wissen, wenn es mit den Hufen die Matte berührt (ist es dabei wichtig, mit beiden Hufen draufzustehen) gibt es Click

2. Das Pferd muss den Targetstab kennen, also wissen, dass es den Stab nicht zwingend berühren muss, sondern ihm nur folgen (Da hat es bei uns anfangs gehapert, weil der Stab quasi "unerreichbar" war und das Stress verursacht hat).

3. Mit Gassen oder Pylonen einen Kreis aufbauen, der bei entspannter Ausführung nach und nach erweitert wird. Die Frequenz der Matten kann man dann ebenfalls irgendwann verringern

So, und jetzt kommen für mich ein paar Fragen:

- Wie erkläre ich mittels Targetstab den Trab und später Galopp?
- wie komme ich weg von den Matten? Das Ziel sollte ja quasi "longieren" sein. Sprich auch mal mehrere Runden am Stück Traben oder Galoppieren oder ist das hier gar nicht der Anspruch?
- Was ist das Zielbild? Tatsächlich freies Longieren? Ohne Matten und ohne Gassen/Pylonen?

Ich weiß nicht, ob ich hier immer zu weit denke, aber ich brauch ein klares Ziel, sonst verwäscht mein ganzes Training in einem umkoordinierten Gewusel.  :cheese:
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: noothe am 15. Januar 2020, 08:48:46
Hast du den verlinkten ÜdM Artikel gelesen? Die angesprochenen Sachen sind im Grunde alles Möglichkeiten - ich selbst arbeite zb gar nicht mit Target, weil ich da koordinatorisch ein Klops bin :kicher:

Alle Sachen sind am Ende Hilfsmittel, die man dann auch wieder ausschleichen kann. Also wenn das Pferd 8 Matten auf dem Kreis souverän macht, dann kann man entweder jede zweite wegnehmen oder nur noch auf jeder zweiten Clicken etc. - wenn man den Kreis deutlich vergrößert kann man wieder die Anzahl der Matten erhöhen usw.

Um Tempo zu bekommen, also "Beschleunigen" zu clicken, geht es oft sehr gut mit dem Pferd vorher bewusst sehr langsam zu werden - der Moment, in dem man dann wieder zurück zum normalen Tempo wechselt kann man perfekt clicken. So ist Beschleunigung stressfreier und besser verständlich als einfach nur "schneller" davon zu laufen.

Bei der Krümeline kam der Trab nach einer Weile automatisch, als der Kreis größer und die Matten weniger wurden, einfach aus dem Bestreben, schneller bei der nächsten Matte zu sein :kicher:

Videos sind einige in dem verlinkten Thread.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: SaBo am 15. Januar 2020, 11:00:02
Danke, Tine.

Ich hab den Thread mal gelesen und du hattest recht, viele Fragen haben sich dadurch geklärt.  :cheese:

Ich muss mir also nun selbst überlegen, ob ich mit Matten arbeiten will oder ohne. Ich glaube, den Targetstab lasse ich auch weg, das gibt nur Kuddelmuddel. :tuete:

Das Video von der Clickerschule fand ich super. Da sieht man das tatsächliche Ziel: Nämlich longieren ohne alles in allen Gangarten und in variabler Dauer.
Aber das ist schon ein sehr hohes Ziel, wenn man den Weg dazu sieht. Die Übung ist prädestiniert dazu, dass man es sehr motiviert beginnt und es dann irgendwann wieder im Sande verlaufen lässt. :shy: Zumindest bei mir ist das der Fall.
Mich würde doch mal interessieren, was sich in den letzten Jahren getan hat, ob jemand über das "wir arbeiten um einen kleinen Pylonenkreis von Matte zu Matte" hinaus gekommen ist. Das klingt jetzt despektierlich, so ist es gar nicht gemeint.
Aber mein Ziel wäre es schon, das Longieren komplett neu zu erarbeiten, nachdem wir hier gerade einfach so ein Null-Bock-PRoblem haben....:shy:
Ohne Longe wie bei der Clickerschule wäre natürlich großartig, müsste aber gar nicht sein.

Ich möchte einfach "nur", dass ich meinem Pferd mittels positiver Verstärkung das Gehen im Schritt, Trab und Galopp auf dem Kreis vermitteln kann.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: AngelaZ. am 15. Januar 2020, 11:22:59
Ich möchte einfach "nur", dass ich meinem Pferd mittels positiver Verstärkung das Gehen im Schritt, Trab und Galopp auf dem Kreis vermitteln kann.

Bei RPlus gibt's da auch gerade einen Beitrag in die Richtung
https://rplus.click/bewegungsfreude-stangenkreis

Vielleicht ist das Herangehen über Stangenquadrat, Verschieben der Futterpunkte bis hin zum Stangenkreis eher etwas für euch.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: Muriel am 15. Januar 2020, 11:28:46
Ich würde unbedingt erst abklären, ob da eine körperliche Problematik vorliegt. Gerade in einer "Nullbock" Phase freies Bewegen anzufangen "weil er eh keine Lust hat sich zu bewegen" könnte die Problematik sonst verschärfen und die Übung vergiften.

Sinnvoll anfangen kannst du bis dahin, das Stehen auf Matten zu bestärken, dann mit mehreren Matten arbeiten und (mit kleinen Abständen) von Matte zu Matte zu gehen.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: noothe am 15. Januar 2020, 11:40:29
Wir sind da nicht wirklich weiter, was nicht an der Motivation liegt sondern am gesundheitlichen. Ob eine Longe dran hängt oder nicht sollte eigentlich(!) in der Theorie für den Übungsaufbau keinerlei Rolle spielen, außer man hat an der Longe das Clickkriterium "halte einen Kontakt von Stärke x mit der Longe aufrecht". Frei ist da manchmal einfacher als wenn der Mensch noch zieht  :cheese:

Für in normal gesundes Pferd ist das um den Kreis laufen lernen eine recht einfache Übung tatsächlich.

Kreativere Übungsideen findet man beim Hunde Longieren, weil die ja grundsätzlich frei und im Normalfall auch mit Futter, Futterpunkten etc arbeiten.
Titel: Re: Longieren neu erarbeiten mit Pylonenzirkel
Beitrag von: francelaura am 16. Januar 2020, 19:33:14
Mich würde doch mal interessieren, was sich in den letzten Jahren getan hat, ob jemand über das "wir arbeiten um einen kleinen Pylonenkreis von Matte zu Matte" hinaus gekommen ist. 

Mit meinem Fjord habe ich - meist mit längeren Pausen dazwischen - weiter daran gearbeitet. Matten benutzen wir nicht mehr, Pylonen hingegen schon noch (u. a. zur Orientierung für mich :rotw: ). Mit oder ohne Longe geht Pony von der Mitte aus nach aussen und läuft aussenrum. Ich bleibe allerdings nicht in der Mitte sehen, sondern laufe relativ nah mit (was für mich OK ist).

Unser hauptsächliches Ziel haben wir aber (noch?) nicht erreicht. Im Gegensatz zu früher läuft Pony zwar prompter los und ist flüssiger/flotter unterwegs. Nur richtig Freude an der Sache hat er nicht entwickelt.

Das zeigte sich vor ein paar Tagen wieder sehr deutlich. Pony war motiviert bei der Bodenarbeit (Schulterherein, erste Schritte Kruppeherein, Angalopps, Pilates, Wippen, Blümchen etc.). Kaum beginnen wir mit Longieren zeigt er sein "Bäh-Gesicht". :tap: