Huhu Jana
Das Ausschachten hat Lucca schon gemacht, bevor wir mit dem Clickern angefangen haben. Da kann das bei ihm mit der Höhe der Belohnung nicht viel zu tun haben, denke ich mir
Aber richtig gestresst sieht er auch nicht aus
Beim Hänger ist das so eine Sache. Einsteigen tut er, aber nicht "Oh ein Hänger, super" und rein. Es braucht schon etwas Überredung
Beim Fahren dann tickt er komplett aus. Damals die Situation war folgende:
Wir hatten Lucca verladen, um ihn zu mir zu holen. Ich hatte vom TA extra eine Sedierung mitgenommen (oral zu verabreichen), damit er ruhig steht; bei der vorherigen Fahrt, wo wir ihn damals zu uns geholt hatten, ist er im Hänger umgedreht. Also rein links mit Kopf nach vorne, ausgeladen haben wir ihn rechts mit Kopf nach hinten
Da stand er aber ruhig während der Fahrt, bis halt auf die Drehung.
Mit Sedierung sind wir dann los, die ersten paar km hat er zwar getänzelt, aber es war soweit ok. Dann wurde das Poltern lauter, wir haben angehalten und geschaut - er hatte sich den Strick übers Genick festgezogen und sich selbst gefesselt
Also Strick losgemacht, neu "verkabelt" mit zwei Stricken (vorher war der Strick auch nicht zu lang, er hat einfach extrem dran gezerrt), extra drauf geachtet, dass es nicht zu lang oder zu kurz ist (Hängerkette war in dem Hänger nicht, der war geliehen). Weitergefahren, immer wieder war Unruhe zu hören und zu spüren. Irgendwann hat es dann wieder heftig gepoltert, wir wieder angehalten und geschaut - da war Lucca mit beiden Vorderbeinen über der Frontstange
Weiterfahren konnten wir so nicht, also überlegt was wir tun. Meine Freundin hat versucht, nen TA zu erreichen in der Gegend, ich hab versucht, den Strick zu lösen, damit Lucca sich wieder zurechtwurschteln kann. Strick war irgendwann los, Pony wird hektisch und überschlägt sich nach hinten. Da hat er dann noch so rumgezappelt, dass er unter der Mitteltrennwand lag, auf dem Rücken. Der Kopf war seitlich schräg verkeilt und nix ging mehr vor oder zurück. Ein netter Anwohner hat uns dann ein Brecheisen gegeben und geholfen, die Trennwand auszuhebeln (Hänger aufmachen wäre zu riskant gewesen, das war an der Straße). Dadurch konnte Lucca aufstehen, ein Tierarzt war gefunden und unterwegs. Lucca versuchte die ganze Zeit, durch die kleine Tür vorne rauszukommen
So stand er ruhig, war auch bis auf eine kleine Platzwunde am Auge nicht sichtlich verletzt. Bin bei ihm gestanden und habe ihn gestreichelt, bis der TA kam. Der hat ihn gecheckt, sein OK fürs Weiterfahren gegeben und ihm eine Standnarkose verpasst. Dann wurden beidseitig Stricke wieder drangemacht, so dass der Kopf noch pendeln kann, die Trennwand an der Seite festgebunden und so sind wir dann noch 3,5 Stunden heimgefahren
Kein Mucks kam von dem Ponymann auf der Fahrt, ich dachte, er wär tot
Daheim dann hat sich keiner so richtig getraut, den Hänger aufzumachen, weil sich gar nichts regte.... Und dann wieherte der Kerl
Ich war viel zu sehr mit heulen beschäftigt, als dass ich ihn hätte ausladen können, das hat dann die Stallkollegin übernommen. Lucca wurde auf den Reitplatz gestellt, hat gepieselt, sich gewälzt und ist wiehernd rumgetrabt, bis das Gras verlockender war
Joa. Das war das sehr unschöne Erlebnis.
Meine Vermutung ist, dass Lucca Hänger fahren nur in Verbindung mit Stallwechsel kennt, bzw. mit neuem Besitzer und neuer Umgebung. Und das will er einfach nicht, deswegen protestiert er. Soweit ich weiß hat er nie gelernt, richtig Hänger zu fahren. Aus Tschechien wurde er als Fohlen mit einem Transporter nach Deutschland geschafft, weiß der Geier, wie. Da kam er dann zu seinem ersten Besitzer, dann ist er ein Mal umgezogen in einen anderen Stall (da wurde glaub gar kein Hänger gebraucht), dann haben wir ihn geholt und dann kam er zu mir
Treffen würde mich sehr freuen! Und sobald Lucca wieder mehr geritten wird, kommen wir auch zu euch
Denke im Frühjahr passt das gut