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Clickereinstieg in einem Kurs...

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Anajo
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Clickereinstieg in einem Kurs...
« am: 19. Dezember 2011, 09:48:33 »
Salü,
habe seit längerem ein kleines Problem;
bei meine Kursen ist nun der Target ein fixer Bestandteil, der Lektionen, die ich als soweit unbedenklich zeige und empfehle--- nun betone ich IMMER, dass man eigentlich den Schwierigkeitsgrad nur nach jeder Einheit steigern sollte---- bisher hatten aber alle Pferde, bei denen ich den "Weg" der Steigerung zeigte überhaupt kein Problem, sofort in alle Himmelsrichtungen zu folgen ???

Wie seht ihr das- sollte ich das noch mehr betonen, ist es egal, wenn so schnell gesteigert wird, bzw. wenn nicht, was für Argumente sprechen dagegen?

Zudem "kontitioniere" ich alle Kurspferde, indem ich Zungenschnalze----- eigentlich sollte es ja einige Zeit dauern, bis das Tiere verstanden haben; aber am Ende des Kurses zeigen viele Pferde, dass sie den Sinn des Geräusches verstanden haben ???

Ist es unbedenklich, wenn ich nicht betone, dass man eigentlich zuerst rein kontitionieren sollte?

Danke für eure Gedanken :rotw:

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Ehemaliges Mitglied 32
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Re:Clickereinstieg in einem Kurs...
« Antwort #1 am: 19. Dezember 2011, 10:45:52 »
Ich würde schon betonen, dass der Schwierigkeitsgrad nur langsam nach jeder Einheit gesteigert werden woll, weil die Leute sonst zuerst das Pferd frustrieren und anschließend selbst frustriert sind. Betonst du hingegen, dass es nur langsam weitergeht, sieht niemand ein Problem darin, wenns mal nicht klappt sondern schraubt einfach die Anforderungen zurück, denke ich.

Wie lange es dauert, bis ein Pferd etwas verstanden hat ist so derart unterschiedlich, da würd ich keine Angaben machen wollen. Sieht man ja grad beim Konditionieren. Mein Pony hatte das an einem Tag kapiert, die Haflingerin brauchte 2 Tage.

Beim Kurs ist es halt unpraktisch, da musst du Wissen komprimiert vermitteln und auch ins Pferd kriegen. Das ist sogar für mein überdrüber Pony Asterix sehr schwer gewesen, der hat halt dann einfach nicht mehr gefressen und so gezeigt, dass er nicht mehr konnte. Der größte unterschied ist sicher, wenn du auf einem Kurs bist beschäftigst du dich den ganzen Tag mit dem Pferd, während man daheim halt nur eine Stunde oder so etwas mit dem Pferd macht. Dadurch kriegst du bei Kursen sicher auch mehr Output vom Pferd an einem Tag als daheim, weil ja auch die investierte Zeit eine andere ist.

Ich würds da so halten wie Karen Pryor und Melissa Alexander in ihren Büchern beschreiben: dass ich nach 10 Wiederholungen schau, wie oft hat das Pferd alles richtig gemacht. 8 oder mehr mal: weitermachen bzw. steigern. 7 richtige Versuche: gleiche Schwierigkeit. 6 oder weniger richtige Versuche bzw. 2 Fehler hintereinander: zurück zum Kinderagrten. Dann siehst eh wie weit das Pferd mitkommt.

Was meinst du mit zuerst rein konditionieren? Meinst du die klassische Konditionierung?
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Re:Clickereinstieg in einem Kurs...
« Antwort #2 am: 19. Dezember 2011, 11:41:17 »
Die Frage ist halt auch immer wieviel Zeit Du ganz allgemein für die Theorie und auch während der Praxis für das "Warum" hinter dem reinen "Machen". Wenn Du dafür keine neuen Zeitfenster aufmachen willst, würde ich persönlich die Leute nicht zu stark durch theoretischen Background, der auch wieder lange Erklärungen bräuchte verunsichern. Ich denke, man muss sich immer entscheiden, was sollen die Kursziele sein und wie kann ich didaktisch das umsetzen, dass die Leute auch verstehen, warum sie dort am besten so hinkommen.

Aber ganz allgemein hatte ich bei meinen Kursen damals zunächst dieselben Probleme. Wenn man einen Kurs "Zirkuslektionen" o.ä. nennt, dann wollen die Teilnehmer natürlich Background und Theorie zu den unterschiedlichen Lektionen (und da gibt es ja auch schon viel zu zu sagen) und sind nicht zwangsläufig am CT und den dahinter liegenden Theorien interessiert. Wäre zwar toll, ist aber halt nicht immer so.

Ich mache inzwischen keine Zirkuskurse mehr, bei denen Lektionen Ziele sind, sondern nur noch Clickerkurse am Beispiel der Zirkuslektionen. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Ganz konkret glaub' ich aber auch, dass die Grundregeln wie etwa, dass der Schwierigkeitsgrad nicht beliebig geändert werden kann, schon mit einfliessen.

Konditionierung habe ich jetzt auch nicht so verstanden wie Du das meinst.

LG,
Marlitt
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Re:Clickereinstieg in einem Kurs...
« Antwort #3 am: 19. Dezember 2011, 12:21:05 »
Zitat
bei meine Kursen ist nun der Target ein fixer Bestandteil, der Lektionen, die ich als soweit unbedenklich zeige und empfehle--- nun betone ich IMMER, dass man eigentlich den Schwierigkeitsgrad nur nach jeder Einheit steigern sollte---- bisher hatten aber alle Pferde, bei denen ich den "Weg" der Steigerung zeigte überhaupt kein Problem, sofort in alle Himmelsrichtungen zu folgen
Ich erkläre auch dass nicht zu viele Schritte auf einmal verlangt werden sollen und zeige den Idealfall, indem ich das Pferd ganz oft  nur das Target anstubsen lassen, ohne den Ort zu verändern. Wenn ich denke dass das Pferd das dann kann, verändere ich den Ort und mache darauf aufmerksam, dass das nun ein neues Kriterium ist. Und ich erzähle, dass es toll ist, dass das schon geht, und das man das nicht von jedem Pferd erwarten kann, dass das so schnell geht.

Meines Erachtens ist das Wichtigste das ich in einem Kurs vermitteln kann, dass die Leute nicht zu viel von ihrem Pferd erwarten, weil sie selbst nicht kapiert haben, was "ein Kriterium zur Zeit" bedeutet und wie kleinschrittig man Sachen zerlegen kann. Alles was schneller geht, ok, aber dann möchte ich auch das Bewusstsein dafür schulen, wie das Lernen funktioniert.

Zungenschnalz/Zungenclick: Das Geräusch ansich hat ja nix mit der Kondtionierung zu tun, indem Sinn dass es nur "echte" Konditionierung wäre, wenn der Clicker benutzt wird. Es muss nur schnell und präzise und klar fürs Pferd sein. Wenn Du das mit dem Zungenclick hinbekommst, spricht nichts dagegen damit gleich zu konditionieren.
ich nehme eigentlich nur noch den Clicker, wenn ich gleichzeitig viel erzählen muss.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:Clickereinstieg in einem Kurs...
« Antwort #4 am: 19. Dezember 2011, 12:52:42 »
Also mein Clickereinstieg war ein Rollenspiel (Mensch wurde geclickert) und ist bis heute unvergessen. :leitung:
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Re:Clickereinstieg in einem Kurs...
« Antwort #5 am: 19. Dezember 2011, 14:44:31 »
Zudem "kontitioniere" ich alle Kurspferde, indem ich Zungenschnalze----- eigentlich sollte es ja einige Zeit dauern, bis das Tiere verstanden haben; aber am Ende des Kurses zeigen viele Pferde, dass sie den Sinn des Geräusches verstanden haben ???

Ist es unbedenklich, wenn ich nicht betone, dass man eigentlich zuerst rein kontitionieren sollte?

Ich denke mir: Wenn der Trainer schon erfahrener mit dem Clicker ist (wie du), dann kann man auch ungeclickerte Pferde so "nebenher" konditionieren. Ob ich dem Pferd jetzt über was ganz einfaches wie "Target anstupsen" oder über komplexere Dinge das Prinzip klar mache, ist ja an sich egal; wenn ichs richtig mache, machen die meisten Pferde die Verknüpfung ja recht schnell.
Eine Person, die selbst noch nie was mit dem Clicker gemacht hat, tut halt in Eigenregie denk ich gut daran, mit einen Target oder was anderem einfachen erstmal "nur zu konditionieren", weil man sich dann auch selber erstmal sortieren kann und sehen kann, wie gut das eigene Timing ist usw.

Unabhängig davon, dass die Pferde nach dem Kurs vielleicht eben schon konditioniert sind, würde ich vielleicht an einem Beispielpferd zeigen, wie man das eigentlich am besten starten sollte und versuchen, klar zu machen, dass Timing essentiell ist ("Du kriegst, was du clickst.") und man deswegen hier vor allem in Gedanken an die eigenen Fähigkeiten daheim dann ruhig nochmal so starten sollte, wenn man damit weiter arbeiten will.

Soweit meine Gedanken dazu.  :)
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Anajo
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Re:Clickereinstieg in einem Kurs...
« Antwort #6 am: 19. Dezember 2011, 19:13:43 »
Vielen vielen Dank für eure Meinungen.

Ja, meinte die klassische.

Da ich ja an sich keine Klickerkurse anbiete, inzwischen aber alle Lektionen fast danach aufgebaut sind, habe ich irgendwie Angst, was zu übersehen...

Da ja noch nicht lang am klickern, möchte ich auf keinem Fall Fehlinformationen weitergeben....
Habe beschlossen, dieses Detail noch ausführlicher in den Kursunterlagen zu erklären.
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