Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Medical Training, Pflege und Versorgung => Thema gestartet von: eboja am 17. März 2011, 22:42:42

Titel: Anbinden üben
Beitrag von: eboja am 17. März 2011, 22:42:42
Hallo,

ausgehend von der Diskussion hier (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=1625.msg55240#msg55240), die sich in Richtung des längeren Anbindens entwickelt hat, möchte ich Euch fragen: wie trainiert Ihr längeres Angebundensein?
Durch anfangs sehr kurzes Anbinden, dessen Dauer langsam gesteigert wird, jeweils mit einem Click, Abmachen und "wegräumen" am Ende?
Durch von Anfang an längeres Anbinden, bei dem es anfangs viele Clicks zwischendrin gibt?
Durch einen Berg Heu, auf den das Pferd sich stürzen darf?

Mit Capitan werde ich da in nächster Zeit zwar sicher nicht arbeiten, fände ich unfair bei sowieso akutem Bewegungsmangel, aber Eure verschiedenen Vorgehensweisen interessieren mich trotzdem. ;)
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Melle am 17. März 2011, 22:55:10
lustig, dass sich erst das eine thema entwickelt hat und nun dieses. das forum verselbstständigt sich :cheese:

ich habe lucky, der sich ständig losrieß (ehemals ständerpferd) in über einem jahr therapiert. damals hatten wir das problem lägst behoben, aber als cih ihn sommer 2008 angebunden den maulkorb draufmachen wollte, riss er sich los udn rannte weg. die ganze arbeit war kaputt und ich musste vonneuem beginnen. diese smal hatte ich aber zum glück den clicker  :thup:

kopfsenken war das A und O am putzplatz. ich habe den strick nie zugeknotet, sondern nur umwickelt, so dass falls er mal zog, er nicht fest hing oder zerren musste. vorab konnte lucky aber auch gut frei stehen, so dass dies die arbeit erleichterte. ich clickte ruhiges stehen mit strick, nach vorne gehen, nie das nach hinten gehen. ich clickte längeres stehen und erweitere immer wieder. nachdem ich sicherer wurde, ging ich mal den putzkasten wegbringen kam zurück und clickte.

mittlerweile lasse ich ihn ca. 15-20 minuten alleine und kann sein futter richten, alles weggräumen. allerdings höchstens 5 minuten ohne blick auf ihn oder bitte wen mit drauf zu achten.

für uns ist das viel und eine steigerung. ich merke mir aber z.b. ihn niemals vor eine wand anzubinden. ich lasse ihm immer freiraum oder ein schlitz wo er in den unterstand oder so schauen kann. das ist unser kompromiss.

ich binde ihn erst seit ca. 6 monaten wieder an. allerdings wenn es windet oder er nervös ist, wie letztens bei der eselgeschichte, werfe ich den strick sicherheitshaber nur über die stange. ein anders mal binde ich ihn eben wieder an.

pennfrosch:
(http://i228.photobucket.com/albums/ee147/ladykracher77/DSC07773-1.jpg?t=1300404293)

als ein trainer damals ohne mein wissen ihn 1,5h angebunden hatte, zog er sich 2x das halfter aus und haute ab. dafür liebe ich ihn, ein pferd was man nicht so einfach brechen kann.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: eboja am 17. März 2011, 22:59:30
Danke für Deinen Bericht. Toll, dass Ihr schon wieder so weit gekommen seid! :thup:

Ich hoffe ja, bei Capitan nicht bei -100 anfangen zu müssen. Bzw. ich weiss, dass ich ihn im alten Stall gut anbinden und auch was weggehen konnte. Jetzt im neuen Stall habe ich ihn erst einmal angebunden, und da hat er das Halfter kaputt gemacht, aber wahrscheinlich "nur" kaputt gegähnt (er stand noch an Ort und Stelle). Trotzdem will ich es irgendwann noch üben, so dass er wirklich stressfrei auch längere Zeiten wo angebunden stehen kann, man weiss ja nie, wann man das mal plötzlich braucht (ist aber natürlich ein Unterschied, ob das Pferd schon mal traumatisiert war, oder eben nicht).
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: cinnamon am 17. März 2011, 23:02:15
oft unterschiedlich und meistens aus dem bauch heraus ;-)
 
alle kriterien getrennt voneinander trainieren (ruhig stehen - halfter/strick - nachgeben auf druck,....), kopfsenken, konditionierte entspannung, mattenarbeit - matte am putzplatz - matte zur belohnung neben putzplatz, dauer, den ort selbst hochverstärken durch futter oder lieblingsübungen, belohnen durch weg gehen/möglichkeit zu bewegung, belohnungen und übungsaufbau möglichst variabel halten, gründlich generalisieren,...


Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Melle am 17. März 2011, 23:05:49
also lucky pennt am anbindebalken. er ist totbrav. denke, dass nur ich noch ein problem habe. außerdem will ich meine arbeit nicht kaputtmachen.

franzi, sandra und steffi binden ihn auch an. aber einmal kam beim hufe machen ein schwarm vögel etwas zu tief. luckys strick verfing sich und er hing sich auf, war mega nervös, so dass auch steffi sich erschrack und ich das nächste mal wieder dabei sein musste.

hätte der sich losgerissen, hätte ich bestimmt von vorne anfangen können. und schnallt es ein pferd einmal, dass halfter reißen, haste so gut wie verloren  :roll:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 17. März 2011, 23:07:13
Man muss natürlich unterscheiden ob ein Pferd das Anbinden/länger stehen bloss nicht gewohnt ist, oder ob es in irgendeiner Art Stress damit hat.

Bei Jack war es ganz klar das erste, wobei er allgemein überhaupt keine Duldsamkeit für irgendwas mitbrachte (außer fürs Alleinsein auf der Weide, das macht ihm nix).
Er hat gescharrt, alles angenagt dessen er habhaft werden konnte, hat sich alle zwei Sekunden am Anbinder um 180° gedreht und mit Vorliebe seinen Hintern unter Mirkos Nase geparkt, wenn sie nebeneinander angebunden waren. Er hat am Strick gekaut und versucht den Knoten zu lösen.
So ein ungeduldiges Pferd mit Heu zu beruhigen ist zweispältig (meiner Meinung nach) weil es nur ablenkt.
Heu gibt es am längeren Strick erst, seitdem er vollständig ruhig und gelassen und ruhend stehen kann. Sozusagen als Bonus.

Wie bin ich vorgegangen:
In den ersten Wochen standen sie ja unten in der Box, weil Mirko verletzt war. Zum Misten habe ich beide jeweils draussen angebunden und mir sehr viel Zeit für die Situation genommen. Da Jack anfangs noch nicht geclickert war, habe ich ihn mit Stimme gelobt, aber auch in seinem permanenten Herumdrehen begrenzt und wieder zurück an den Ursprungsplatz verfrachtet/dirigiert. Dann sehr viel Lob, wenn er einen Moment lang stillstand.
Nach zwei oder drei Wochen habe ich mit CT begonnen, und dann gab es jeweils C+B wenn er mal stillstand ohne zu scharren oder sonst welchen Unfug zu machen.
Voraussetzung ist natürlich ein sicherer Anbindeplatz, wo das Pferd rumhampeln kann ohne sich oder andere zu gefährden.
Wie gesagt, ich rede nur von hampeln, nicht von Panik - das ist eine komplett andere Nummer.

Ich habe beim Putzen dann zb jedes unerwünschte Herumdrehen korrigiert, ihn wieder sortiert und dann gelobt, wenn er wieder korrekt stand.
Da er in der ersten Zeit durchaus versucht hat den Menschen an der Wand platt zu drücken, war ich zu Anfang da sehr deutlich meinen Raum zu verteidigen.
Dann kam von Jack ein erstaunter Blick und ein "Ach, du bist auch da?"  :roll:
Mit der Zeit wurde das Zurückschicken immer einfacher, er begann immer mehr hinzuhorchen, bis ich ihn wirklich zum einen mit einem sanften Fingerstreicheln herumschicken konnte, aber auch mit einem mahnenden Wort abhalten konnte, mal wieder zu kreiseln - das Reagieren darauf wurde dann prompt bestärkt und belohnt.

hab dann immer mal den Strick länger gelassen, immer wieder andere Anbindeplätze benutzt. Auch Situationen wie beim Kurlandkurs, wo ich Jack mit in der Halle hatte (dort gibt es Anbinderinge) waren wertvoll. Da hat er erst 10 Minuten gehampelt, und dann den Rest der Einheit vollständig geruht.

Ich hab mich monatelang nie entfernt ohne Aufsicht für die Pferde. Und eben jedes Stehen immer wieder beclickt und belohnt. Und jedes Rumdrehen korrigiert.

Es hat etwa ein halbes Jahr gedauert, bis er zuverlässig und ruhig stand, ohne Unfug zu machen. Seitdem darf er auch mal Heu fressen am langen Strick (ich binde sonst immer kurz an).  Und mittlerweile steht er auch am längeren Strick (mit Aufsicht) ruhig.  :cheer:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Melle am 18. März 2011, 00:28:07
Man muss natürlich unterscheiden ob ein Pferd das Anbinden/länger stehen bloss nicht gewohnt ist, oder ob es in irgendeiner Art Stress damit hat.

danke  ;)

Es hat etwa ein halbes Jahr gedauert, bis er zuverlässig und ruhig stand, ohne Unfug zu machen. Seitdem darf er auch mal Heu fressen am langen Strick (ich binde sonst immer kurz an).  Und mittlerweile steht er auch am längeren Strick (mit Aufsicht) ruhig.  :cheer:

jesses, wie lange haste du ihn schon?   :juck:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 18. März 2011, 00:32:20
Seit Mai 2010. also 10 Monate jetzt.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: eboja am 18. März 2011, 10:30:06
Danke für Deine ausführliche Beschreibung, Heike! :thup:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 26. März 2011, 10:33:05
Für mich ist das interessant zu lesen.
Ehrlich gesagt, bin ich nie bewusst auf den Gedanken gekommen,
dass man Pferden das Angebundensein beibringen muss.
Wobei ich es trotzdem in einer Art trainiert habe... nicht mal absichtlich.
Felix habe ich anfangs nicht angebunden, sondern jemand hat ihn gehalten.
Später, wenn ich allein war, habe ich ihn am selben Ort angebunden.
Wo also nicht neu für ihn dort zu stehen.
Noch später habe ich gar kein Halfter mehr benutzt.
Felix wusste einfach, dass ist seine Ich-werde-geputzt-Stell und ist so stehen geblieben.
Nun kann man Felix allerdings nur noch schlecht stehen lassen, weil er immer überall mit hinkommt.
Meistens stört mich das nicht, will ich das sogar.
Wenn ich will, dass er stehen bleibt, binde ich ihn also wieder an.
Er hat da kein Problem mit. Nicht mal., als er sich mal im Führstrick vertüddelt hatte.
(Hat irgendwie seinen Kopf drunter bugsiert) Da stand er nur ziemlich belämmert da, weil er sich nicht mehr rühren konnte. :confused:
Vielleicht gehen die Pferde auch ruhiger damit um, wenn man sich als Mensch einfach keine Gedanken drum macht. Fand das immer so normal, dass ich das nie zum Thema gemacht habe.
Nicht mal bei Phönix. Lustig. Hät wahrscheinlich blöd geschaut, wenn eines meiner Pferde dabei ausgetickt wäre.  :lol:
Alex kann man übrigens auch problemlos anbinden. Bei dem habe ich es genau so gemacht wie bei Felix.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Aveline am 16. April 2011, 13:48:51
Ich hatte mit Aveline auch das Problem das sie zwar ruhig stand aber auch nur wenn ich dabei war bzw ein anderes Pferd. Bei ihr ist es genau dasselbe: also einfach die Ungewohntheit. Ich habe sie dann jetzt angebunden und bin immer um die Ecke wo sie mich nicht gesehen ich sie aber gehört habe. Im Zweifel kann ich da auch immer eingreifen. Sie scharrt sehr gerne und tippelt dann immer rum. Sobald sie aber ruhig stand habe ich geclickt und bin sofort zu ihr und es gab einen Keks. Am Anfang hat sie wirklich überlegt wofür das denn jetzt war aber nach dem zweiten/dritten mal dachte sie sich warscheinlich: OK wenn ich ruhig bin gibts nen  :keks:. Das ganze habe ich wirklich nur immer um Sekunden erweitert und mittlerweile bin ich vllt bei 2 Minuten. Hört sich zwar vllt nicht lange an aber für uns ist das jetzt schon ein Meilenschritt. Das bedarf halt wirlich der Ausdauer...beim Pferd und auch bei uns. Ich hab schon lange das Gefühl abgelegt das es doch jetzt endlich mal klappen müsste. Sie ist halt noch nen Jungspund und hat noch Irre viel Zeit.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 16. April 2011, 15:07:23
Anbinden war lange ein großes Thema bei Marie. Aus mir unbekannten Gründen (ich schätze es hat mir ihrer Trabervergangenheit zu tun) reagierte sie auf Druck im Genick mit Panik, und hat mir einige Halfter abgerissen.

Das war alles noch lange vor unserer Clickerzeit und ich habe ihr dann beigebracht frei stehen zu bleiben, das ging soweit dass ich mit ihrer Futterschüssel an ihr vorbeigehen konnte und sie aber auf mein Zeichen gewartet hat um mir zu folgen bzw. stehen geblieben ist bis ich wieder zurückgekommen bin.

Irgendwann wollte ich Anbinden aber doch wieder probieren, es ist einfach so praktisch wenn man sein Pferd anhängen kann während man noch vergessene Dinge aus der Sattelkammer holt, etc. und sich keine Gedanken machen muss ob das Gauli in der Zwischenzeit nicht vielleicht doch abwandert.. Ich habe ganz langsam angefangen, Strick nur durch den Ring gelegt, dann einmal herumgewickelt und schließlich meine liebe Erika (Danke!!  :)) oft gebeten das andere Ende des Strickes zu halten und bei Gegendruck vom Pferd schon ein bisschen Stärke zu zeigen (der Anbindering gibt ja normalerweise nicht nach) im Falle von echter Panik aber langsam nachzugeben.

Mittlerweile kann ich sie daheim gut anbinden, bei aufregendem Wetter o.ä. lasse ich Marie aber keinesfalls alleine stehen und binde so an dass ich sie mit einem Griff losmachen kann wenn nötig.
Und mit dem Clicker übe ich jetzt Schritte vor wenn sie doch mal zurückgeht bis der Strick spannt (worauf sie zwar nicht mehr mit Panik aber mit deutlichem Unwohlsein reagiert)
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 18. April 2011, 13:34:49
Da mich das Thema mit meinem Jungspund auch aktuell betrifft, reihe ich mich mal mit ein  :dops:

Chance ist jung und ich konnte ihr bis heute Stillstehen noch nicht sooooo schmackhaft machen. Kopfsenken mit Hand am Genick, Hals oder Widerist in Kombination mit Stimmsignal 'down' funktioniert zuverlässig, nur das Stimmsignal alleine reicht noch nicht aus. Am Anbinder stillstehen solange der Strick nur durch den Ring gefädelt ist, und ich das Ende in der Hand halte, funktioniert mit C+B auch ganz gut. Dabei sind wir inzwischen soweit, dass ich nurnoch clicke wenn ich mit einer Seite und einem Putzutensiel komplett fertig bin, oder sie super duper toll entspannt steht. Dabei darf der Strick auch ruhig vorne sehr kurz werden, solange er nachgibt, wenn sie den Kopf hochnehmen möchte. Zum Hufe auskratzen binde ich sie dann mit einem lockeren Knoten an, was für die kurze Zeitspanne auch ok ist. Was noch nicht geht ist sie anzubinden, und sich mehr als 2-3 Schritte zu entfernen, dann möchte sie mir hinterherlaufen, wendet schwungvoll ab (irgendwie scheint sie den Strick da zu vergessen), bekommt Druck und erschreckt sich :shock: und zieht dann solange bis der Strick reißt.

Nach einigem Stöbern hier habe ich jetzt beschlossen, erstmal nachgeben auf starken Zug am Halfter zu üben, bevor ich wieder mit dem eigentlichen Anbinden beginne. Solange ich das Strickende festhalte können wir schon 10-20min Putzen, aber ich darf mich dabei halt nicht wirklich entfernen. Achja, Wandtarget haben wir auch begonnen, aber auch da fehlt noch die Dauer :roll:

Die Idee von einem anderen das Strickende halten zu lassen ist auch gut, muss ich nur mal schon ob bei uns im Stall jemand soviel Geduld mitbringt...
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Melle am 21. April 2011, 13:35:54
wir hatten einen kleinen rückfall vorgestern.

lucky sollte angebunden ein schritt vor, was kein problem mehr war, aber da stand ein völlig fremdes pferd und er ging ein schritt zurück, merkte den zug und riss sich los, flog halb auf den hintern, ging im schritt zur nächsten wiese 2m nebendran. ich versuchte mit handtarget zu locken und bekam ihn recht schnell. glücklicherwiese war dieses mal nix kaputt. weder strick, noch halfter, alles heile *uff* waren nämlich meine letzten.

ich hielt ihn erstmal nur am halfter und war dennoch nervös. altes kam in mir hoch und das vorm ausritt brauchte ich echt nicht. aber es lief so weit alles gut. ich stellte ihn woanderes ab, sagte "steh", hing den strick nur drüber und konte sogar den sattel holen, ohne das lucky sich ein cm wegbewegte. am nächsten tag hab ich ihn wieder da angebunden, wo er sich losgerissen hatte. war alles kein problem.

wir sind also meilenweite schritte vorangekommen  :keks:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Lalilu am 26. Mai 2013, 10:33:26
Das Thema ist zwar schon eine gaaanze Weile her, aber ich hab dazu doch noch eine Frage:
Wie macht ihr das, wenn euer Jungpferd beim Stehen am Anbinder (andere Person hält noch fest) sich mit dem Hals total verbiegt nach links, mal rechts (das ist bei einer Größe von 180 sehr unangenehm). Und wenn er unruhig wird, mit dem Bein nach vorne schlägt und auf kleinste Maßregelung sich erschreckt?
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Aerinsol am 26. Mai 2013, 11:03:52
bestärken, wenn er still steht und (einigermaßen) geradeaus schaut, den Rest ignorieren...
alternativ kannst Du auch den Anbindepunkt/den Balken als Target einführen - Nase dran =  :click:

klingt einfach, isses aber nicht, ich weiß  ;) aber wenn Du ihm das Stillstehen im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft machen kannst, wird das andere Verhaltennach und nach immer uninteressanter  :cheese:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Lalilu am 26. Mai 2013, 11:08:00
Danke!
Dann werde ich mal testen, ob wir das hinbekommen! Wir binden vor einer Wand an, in der der Anbindering befestigt ist. Gucken nach links und rechts auf den Hof kann er sehr gut. Er muss halt Lernen, dass man Menschen beachten muss, wenn sie irgendwo in der Gegend rumstehen. Dann werde ich mal das geradeausschauen bei ruhigem Stehen bestärken und hoffen, dass mein kleiner Streber das schnell lernt  :)
Ist alles ungewohnt, bei unserer Stute war anbinden etc kein Thema, die kannte ja schon alles.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 26. Mai 2013, 11:11:16
wie steht er denn, wenn er nur "fest"gehalten wird, also nicht am Anbinder?

Evtl könnte man da ansetzen und erstmal "vier Füsse auf dem Boden" clicken, ruhiges Stehen, und das nach und nach Richtung Anbinder übertragen.
Ansonsten wie gesagt, jedes ruhige Stehen bestärken (ich würde mich erstmal auf ruhiges Stehen beschränken - noch dazu den Kopf geradeaus ist eigentlich schon wieder ein Kriterium zuviel).

Ist er unruhig am Anbinder weil er zu weit weg von den anderen ist? Dann würde ich das ruhige Stehen erstmal in der Nähe der anderen üben, bevor er zu aufgeregt wird.

du könntest Dir eine einfache Anfangsübung suchen wie zb ein Handtarget, um ihm etwas zu geben, das ihn beschäftigt und ihm zeigt, dass es sich lohnt sich zu Dir zu orientieren.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Lalilu am 26. Mai 2013, 12:24:20
Wenn er festgehalten wird ca 1 bis 2 Meter vom Anbinder entfernt steht er manchmal gut still, manchmal nicht, je nachdem, wie er grade drauf ist. Wenn ich ihn putze, möchte er gerne bei mir sein - das still stehen wird dann schwer, wenn ich die Seite wechsel, Putzzeug tausche etc, weil er dann mitgehen will, auch wenn er festgehalten wird. Und wenn der Dino geht, dann geht er
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 26. Mai 2013, 12:30:57
Ich hab auch die Efahrung gemacht, dass Stehen vor einer Wand grade am Anfang für so ein junges Pferd echt schwer ist - so angebunden / still zu stehen, dass man entspannt nach vorne Pferde beobachten kann ist einfacher  :)

Ich hab Chance am Anfang nur hingestellt und den Strick selbst in der Hand behalten, wenn sie sich wegbewegt hat einfach wieder zurückgeführt und weiter gemacht. Am jetzigen Stall können wir überall Heunetze hinhängen beim Anbinden, das finden sie alle klasse.

Ansonsten kannst du auch eine Matte einführen zum Draufstehen, und die dann einfach an den Putzplatz legen  :)

Und versuch die Putzeinheiten kurz genug zu halten, er ist ja doch noch ziemlich jung wenn ich mich richtig erinner... 2-3 Minuten sollten da am Anfang ausreichen.

Achja und: click einfach dafür wenn er stillsteht wenn du dich einen Schritt nach hinten bewegst, dann zwei etc. Das verstehen sie eigentlich total schnell :thup:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Lalilu am 30. Mai 2013, 07:13:06
der Kerl ist ein Streber  :o er hats jetzt, glaub ich, echt kapiert, war aber jetzt erst das zweite Mal bei mir angebunden. Was er vorher kannte, weiß ich ja nicht. Auf jeden Fall kann ich ihn jetzt in ruhiger Umgebung an unserem Standardputzplatz abstellen und auch mal um ihn rum gehen und das Putzzeug aus einem Meter Entfernung holen. Hufe geben geht jetzt auch super.  :dops:
Bisher habe ich den Strick nicht festgemacht, sondern ein Mal durch den Anbindering gezogen und dann zwei Mal drumgewickelt um den Ring - das ist ziemlich fest, sollte sich aber eigentlich im Notfall lösen.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 30. Mai 2013, 12:19:53
:cool:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: *_Wildfang_* am 27. Juni 2013, 17:03:49
Mein Pony und ich haben zur Zeit auch ein Anbindeproblem und ich weiß nicht so genau wie ich damit umgehen soll, bzw wie und ob ichs trainieren soll.  :-\
Und zwar ist es so, dass  sich mein Pony prinzipiell immer überall anbinden lässt und dass auch mal für 1,2 Stunden. Hatte vor einiger Zeit den Sattler da, der hat ewig rumprobiert Sattel drauf, Sattel runter. Mein Pony stand 1 1/2 Stunden lang im Dösmodus ohne rumgehampelt oder ähnlichem.

Jetzt ist es nur leider so, dass Billy ziemlich schnell von 0 auf 100 umschalten kann und das Teils ohne Vorwarnung oder irgendeinem erkennbarem Grund. D.h. wenn sie erschrickt,  dann ordentlich und dabei hängt sie sich dann voll ins Halfter. In dem Zustand lässt sich eigentlich immer recht brav abbinden und kommt auch ziemlich schnell wieder runter.
Halfter/ Strick hat sie dabei noch nicht zerstört. Allerdings hat sie schon mal über 10 Meter eine Gitterbox hinter sich hergezogen, einen riesen Sandstein und gestern erst hat sie einen Holzpflock aus der Erde gerissen und hinterhergeschleift. Also reichlich negative Erfahrung.  :( (War bei den Reitkindern/ RB)
Nach 10-mal reinhängen will sie mittlerweile nicht mehr an unserem normalen Putzplatz stehen.

Für mich ist das eigentlich kein Problem, ich lass sie einfach unangebunden stehen. Das macht sie eigentlich auch super brav mit und ich kann bequem Sattel o.ä. hohlen.
Allerdings hab nicht nur ich mein Pony in der Kur, sondern auch Kinder. Wenn die sie auch so stehen lassen, ist bestimmt bald vorbei mit der Stillsteherei (ui ein reim ;) )
Wir haben noch ein, zwei Alternativanbindemöglichkeiten aber das machts nicht besser.

Mein Problem ist jetzt einfach, dass ich nicht weiß ob ichs als gegeben hinnehmen soll, dass ich einfach ein schreckhaftes Tierchen hab. In dem Fall würde ich dann das übliche Scheutraining machen aber nicht speziell an dieser Ecke arbeiten. Für mich das Einfachste, Pony und ich haben uns arrangiert ;)

Irgendwie hab ich aber die fixe Idee in meinem Kopf, dass sich ein Pferd anbinden lassen MUSS und da auch verlässlich stehen sollte für einen gewissen Zeitraum.  :-[  :nixweiss:

Hat von euch jemand vielleicht eine Idee?
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Mannimen am 28. Juni 2013, 02:22:30
Hmm,

aus welchem Grunde sollte ein Pferd 1,5 Std angebunden wo rum stehen??? Na, wenn ihm in der Zwischenzeit einfach nichts Besseres einfällt, mag das ja ok sein. Aber was wäre mit einem Pferd in freier Wildbahn, dass 1,5 Std. einfach nur so rumsteht? => fette Beute! ;)

Es wäre quasi tot! Aber genau das brauchen wir für unsere Kinder, so ein feines "Steiftier". Es soll da nicht rumhampeln und einfach nur brav stillstehen, wenn die Kinder der Raubtiere so um einem rumtanzen und es überall begrabbeln etc. Famose Leistung für ein Beutetier, die da so erwartet bzw. verlangt wird. Und auch so praktisch, da kann man in der Zwischenzeit noch in aller Ruhe ein Schwätzchen halten usw.

Aus der Sicht des Pferdes: Mit dem Kopf am Anbinder, mit dem Rücken zur Umwelt, Flucht nach vorne kaum möglich, nicht Alles mehr im Überblick haben und dann geht der Mensch, dem es sich vertraut hat auch noch weg, setzt sich zu anderen Menschen an den Tisch und qautscht und isst und trinkt usw. der weile steht es gesattelt und gezäumt da rum, kein Grashalm, der zu erreichen wäre und auch die anderen Pferde sind für Sozialkontakte kaum zu erreichen, dazu sich nicht bewegen dürfen und alles ertragen müssen, was Einen erschrecken könnte, dazu noch lieb zu den Kindern sein, die um einen rumwuseln und Hunde ertragen, die kleffend durch die Beine sausen usw. Dann noch die vielen kleinen Plagegeister (Insekten), ...

Da kannst doch nur noch komplett auf Durchzug im Hirn schalten, dass dich nichts mehr zum Leben erweckt. Ein Traum!

Was für eine Erlösung, wenn dann die Menschen sich wieder diesem Tier annehmen, es abbinden, aufsitzen und losreiten. Jetzt soll es sofort auf jedes noch so kleine Signal achten und unverzüglich das erwünschte Verhalten ausführen. Also von Durchzug im Hirn und Inaktivität umschalten auf höchste Aufmerksamkeit und volle Aktivität. Kein Problem, denn das ist eine der leichtesten Übungen. Das lässt sich alles trainieren. Andere können es ja auch. Und wenn nicht, stimmt mit diesem Tier wohl etwas nicht! Wie kann ich es ihm vermitteln ihm helfen, das auch zu können?

Was bin ich froh kein Pferd zu sein.

Aber es ist doch mein Partner! Gehe ich mit dem auch so um? Komm Schatz, ich binde dich hier mal an und mache dann was mir gefällt. Du bist hier sicher und kannst geduldig auf mich warten, bis ich wieder Zeit für dich habe. In der Zwischenzeit leisten dir die Kinder etwas Gesellschaft. du brauchst nur still zu stehen und einfach genießen, wie Du befummelt wirst. Es gibt keinen Grund unruhig zu werden, fressen brauchst Du auch nicht und zu den anderen Pferden kommst Du später wieder. Wirst sehen, wir machen alles für dich, damit es dir gut geht und du dich wohlfühlen kannst.

Naja, meins wäre es nicht. Antares hat sich in solchen Fällen immer selbst befreit und alles zerfetzt, was ihn festhalten sollte. Undine hat diese Situation genutzt um zu koppen. Auch eine Möglichkeit damit fertig zu werden. Ich würde mir auch etwas einfallen lassen, um es besser ertragen zu können oder mich aus dieser Zwangslage zu befreien.

Antares darf frei stehen und bleibt dort, solange wie ich mit ihm im Dialog bin. Gehe ich weg oder quatsche ich mit anderen Leuten, wendet auch er sich anderen Dingen zu. Ich finde das völlig normal, denn das würden diese Tiere in der Herde wohl auch so tun. Warum bitte dürfen sie sich bei uns nicht so normal verhalten? Ich finde es wichtig ihnen dann auch die nötige Aufmerksamkeit und Zuwendung zu geben, wenn Sie sich schon bereit erklärt haben etwas mit uns zu tun. Ja, ich empfinde es auch als Bestrafung angebunden wo stehen bleiben zu müssen, immer aus dem Blickwinkel eines Bewegungstieres, welches immer bereit zur Flucht sein sollte, um sein Leben in Sicherheit zu bringen. Da ist so ein fest gebunden stehen bleiben müssen und seine Umfeld nicht mal mehr voll im Überblick haben zu können, dazu fernab seiner Nahrungsquellen und seiner Artgenossen sein zu müssen, allen Umweltreizen ausgesetzt zu werden und sich nicht weg bewegen zu können, wohl so ziemlich das Schlimmste was passieren kann.

Und das nur, weil es für mich soviel bequemer ist. :nixweiss:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Bettina am 28. Juni 2013, 09:40:21
Die 1,5h waren glaube ich nur als Beispiel dafür gedacht, dass das Pferd schon mal ruhig und entspannt lange Zeit am Anbinder stehen konnte.
Davon ab waren sie da nicht weg, n Käffchen trinken, sondern Sättel anprobieren.

Gibt also keinen Grund, hier so bissig niedere Beweggründe zu unterstellen. ;)
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 28. Juni 2013, 09:40:45
das ist schon alles schön und gut, aber was machst du, wenn du einen Ausritt machst und etwas passiert (Unfall) und du musst dein Pferd irgendwo verstauen (= anbinden)?

Das ist etwas, das in unserer Welt eben einfach nötig ist zu üben. Und für mich ist das genauso wenig zwanghaft wie ein Pferd lernt, einen Reiter zu tragen. Ansosnten stelle ich es lieber nur auf die Weide, schaue es an und hoffe dass nie irgendwas passiert wo ich das Pferd "Zwingen" muss (wie zb beim TA still zu halten.)

Wenn ich Wanderritte machen möchte, wenn ich auf den TA warte, wenn irgendwas ist, muss ein Pferd gelernt haben angebunden zu stehen. Und wie die Erfahrung zeigt, können die meisten das lernen, ohne einen psychischen Schaden zu bekommen (hilfe ich werde gleich gefressen).
Also bitte nicht übertreiben.  ;)
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Mannimen am 28. Juni 2013, 15:34:00
Gibt also keinen Grund, hier so bissig niedere Beweggründe zu unterstellen. ;)

Na, na, na! Was unterstellst Du mir denn da? Meine Meinung werde ich doch wohl noch sagen dürfen, oder?

Außerdem gibt es solche Situationen durchaus bei Wanderritten, wie Heike sehr richtig drauf hinweist. Und ich "verstaue" mein Pferd eben nicht, mache ich mit meinem Partner ja auch nicht. Wir haben dann dort Rast gemacht, wo die Pferde auch in einem Auslauf sich frei bewegen konnten, etwas Gras mümmeln usw. Und wenn es diese Möglichkeit nicht gibt, dann bleibe ich bei den Pferden und führe sie an der Hand zum frischen Grün usw.  Da können sich die anderen Reiter beim Bier gerne auf die Schenkel schlagen und sich lustig machen über uns. Das ist mir doch egal! Ich muss da ja auch nicht mitreiten.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 28. Juni 2013, 15:54:45
*reicht Manfred noch mal den Farbtopf*
Andere Menschen möchten ihr Pferd anbinden, und ich möchte nicht dass das nun grundlegend in Frage gestellt wird. Wie Du ja schreibst, das entscheidet jeder für sich.


Micha, vielleicht kannst du erst einmal die Situation entschärfen, indem Du am Halfter eine Sollbruchstelle einbaust (Fädchen zwischen Strick und halfter zb, manchmal kann auch ein Reifenschlauch (Fahrrad) gute Dienste leisten, weil er eben erstmal nachgibt und das Pferd sich nicht gleich ins Genick donnert. Wenn sie so entspannt ist dass sie die Umwelt nicht mehr mitbekommt, ist das natürlich auch schwierig zu trainieren.
Ich würde da eher in Richtung Scheutraining gehen und immer mal kleine Reize dazunehmen und das Hingucken bestärken und mit vielen neuen Sachen arbeiten, also immer mal etwas in der gewohnten Umgebung ändern.
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Mannimen am 28. Juni 2013, 16:24:19
*reicht Manfred noch mal den Farbtopf*

 :herz:

Sicherlich ist das eine sehr wichtige Lektion und ich habe auch kein Fass aufgemacht, als bei uns im Stall dies mal wieder schief gegangen ist. Auch wenn ich zuvor darauf hingewiesen und darum gebeten habe, dass mein Pferd eben nicht unbeaufsichtigt am Anbinder stehen bleibt, die Leute dann aber doch andere Dinge im Kopf hatten und damit meine Arbeit ruiniert haben. Antares seine Wunden und das zerfetzte Anbindematerial sprachen eine sehr deutliche Sprache und seine Erinnerungen daran waren wieder geweckt. Nun darf ich alles neu von vorne aufbauen, denn er konnte es schon ein paar Minuten lang aushalten. :-\

Farbe war also längst in Sicht und nun ist schwarze Tinte wieder auf dieser Wunde. Darum hat mich das überhaupt angesprochen. Es ist auch unser Thema und KEIN niederer Beweggrund!

Wenn mich etwas aufregt, dann sollte ich immer erst einmal bei mir schauen, ob das Gründe hat. Erkenne ich diese, kann ich sie auch ändern und dann sollte mich das nicht mehr so aufregen. Doch solange ich nicht weiß, warum mein Pferd das nicht aushalten kann, weiß ich auch nicht, wie ich es ändern könnte. Mir dann jedoch sagen zu lassen, dass es dies eben können MUSS, ist keine Hilfe an dieser Stelle. Sicher sehe ich die Notwendigkeit daran etwas zu ändern aber müssen muss da noch lange nix. Es geht auch anders und ich kann das getrost außen vor lassen. Es bräuchte mich also auch nicht aufregen, doch es regt mich auf, ganz besonders diese Anspruchshaltung, dass ein Pferd das können muss. Es muss sich also blutige Verletzungen zuziehen, nur weil andere Leute nicht bereit sind sich an diesem Punkt etwas auf seine Bedürfnisse einzustellen oder daran denken, dass er damit ein Problem hat. Mich regt also auf, dass ich denke, dass andere Leute dabei nur an sich selbst denken und weniger an mein Pferd. Genau das mache ich nicht und kann nicht akzeptieren, dass andere es einfach tun! Sollte ich vielleicht auch mehr nur an mich denken und weniger an mein Pferd? :nixweiss:

Warum regt mich das nur so auf? :juck:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 28. Juni 2013, 16:28:05
Fein, dann können wir ja wieder zu möglichen Lösungsvorschlägen übergehen.  :nick:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: *_Wildfang_* am 28. Juni 2013, 17:14:40
Manni:
Ich hab mein Pony jetzt knapp 1 3/4 Jahre und ich bemühe mich um einen pferdegerechten Umgang. Für mich ist das noch ein langer Weg und weit entfernt von perfekt. Aber ich bemüh mich und bin bereit dran zu arbeiten und mich weiterzuentwickeln. Deswegen will ich da gar nicht mit dir groß diskutieren. Zur Zeit befinden wir uns eben noch in einer Situation, in der mein Pferd angebunden wird. Irgendwann kommt vielleicht der Punkt, an dem ich anbinden nicht mehr gutheißen kann  :nixweiss: Denke wir sind da auf dem richtigen Weg, braucht nur alles Zeit.  :nick: Bis vor 3, 4 Jahren hab ich mir um sowas noch nicht mal Ansatzweise Gedanken gemacht. Jetzt mit meinem eigenen Pferd, sieht das alles anders aus und ich stell viel mehr in Frage. Ich muss halt langsam herrausfinden was mir und meinem Pony gut tut  :D


Mir geht es ja nicht darum, dass mein Pferd 2h irgendwo wie einbetoniert steht und ich derweil einen trinken gehe. Mir geht es darum, dass wenn mein Pferd angebunden stehen muss, aus welchen Gründen auch immer, dass es das entspannt tuen kann. Und ja, dass mit dem Sattler war nur ein Beispiel. Normal muss mein Pony nicht abgebunden rumstehen und warten dass was passiert  ;) Sattelanprobe dauert halt immer etwas.
Bei uns ist mein Pony halt auch Kinderpony da hab ich nicht groß Einfluss drauf. Ich kann nur versuchen dass alles so entspannt wie möglich abläuft. Eben auch das Anbinden.

Danke Heike.
Zur Zeit ist mein Pony auf dem Hof tiefen entspannt. Mach mir da schon eher Sorgne  :-\ Aber heute auf dem Platz beim Sattelprobe reiten, stand Pony einfach dösend da und innerhalb von Sekunde schießt sie plötzlich los und der Sattler konnte gerade noch seinen Sattel retten. So ist das halt auch beim anbinden. Da läuft nur eben jemand um die Ecke, oder ein Vogel fliegt hoch und sie gerät total in Panik. Alles eigentlich ganz normale, alltägliche Sachen.  :nixweiss:

Das mit der Sollbruchstelle ist eine gute Idee, allerdings dachte ich dass es nicht gut ist, wenn etwas zerreißt während die Pferde erschrecken? Da gibts doch auch von Krämer, Loesdau o.ä. so Plastikteile ... *mal suchen gehe*
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Mannimen am 28. Juni 2013, 17:38:43
Jetzt mit meinem eigenen Pferd, sieht das alles anders aus und ich stell viel mehr in Frage. Ich muss halt langsam herrausfinden was mir und meinem Pony gut tut  :D

Ja Micha,

genau so geht es mir auch. :D

Nach dem mein Pferd sich mehrmals am Anbinder erfolgreich losgerissen hatte und dabei die ein oder andere Rolle rückwärts hinlegte, musste ich mir ernsthaft Sorgen wegen dieser Anbinderei machen, denn das tat weder ihm noch mir gut.

Also konnte ich ihn erst einmal überhaupt dort nicht mehr aus den Augen lassen und musste diese Verbindung sofort wieder lösen können. Leider bin ich nicht so schnell in meinen Reaktionen wie er und so war so eine Sollbruchstelle äußerst hilfreich. Allerdings hatte er damit dann auch nicht mehr das Gefühl überhaupt fest angebunden zu sein. Und so ging ich dann dazu über, ein langes Führseil einmal um die Stange zu legen und das Ende in der Hand zu behalten. So spürte er dann schon mal einen kleinen Widerstand und wenn er dagegen ging konnte ich entsprechend nachgeben ohne, dass er gleich frei war. Dann baute ich über dieses Seil wieder neue Spannung zu ihm auf und gab nach, sobald er mir entgegen kann. Ich sendete also Impulse zu ihm aus und belohnte ihn dafür, dass er sie wie gewünscht angenommen hat. So kamen wir dem Ziel des angebunden dort stehen zu bleiben schon sehr viel näher. Das baute ich dann immer weiter aus und konnte mich schon bald von ihm weg bewegen, in die Sattelkammer gehen und etwas holen. Doch länger als das war einfach nicht drin, denn dann war ihm das zu lange ohne mich und er befreite sich wieder. :roll:

Jetzt bekommt er immer etwas Heu vorgelegt, wenn er wo stehen bleiben soll und steht dann auch frei dort ohne auf Wanderschaft zu gehen. Leider auch nur so lange der Vorrat reicht. Ich würde mich also auch über weitere Tips sehr freuen. Doch momentan sind wir wieder ganz am Anfang und ich darf mich mehr um Wunden und zerfetztes Material kümmern als um ruhiges Stehen. :-\

Vielleicht sollte ich es mal mit einer Matte probieren und diese als hoch bestärkten Ort manifestieren. :juck:
Titel: Re:Anbinden üben
Beitrag von: Luke am 08. Juli 2013, 18:58:25
Anbinden ist bei Luke auch ein Problem. Ich versuche es so weit wie möglich zu umgehen das er nicht alleine angebunden stehen muß. Ich habe ihn ja jetzt schon 3,5 Jahre und bisher hat nichts wirklich gefruchtet. Mittlerweile bekommt er jeden Knoten auf und kann sich sein Halfter selbst ausziehen.  Wenn ich was aus der Sattelkammer oder so holen muß rede ich halt non stop mit ihm so das er mich auch hören kann wenn er mich nicht sieht. Dann bleibt er angebunden stehen und wartet. Sage ich aber kein Ton steht er nach ein paar Sekunden hinter mir (wahrscheinlich um zu überprüfen ob ich noch da bin)

 Für Schmied und Co binde ich ihn nicht mehr an, er steht dann frei. Nachdem es mit dem Anbinden nicht so gefruchtet hatte habe ich angefangen ihm : Steh und Bleib beizubringen. Irgendwie klappt das besser (so lange ich in der nähe bin ansonsten geht er mich suchen)....

Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: okapi am 24. März 2016, 10:44:00
Ich hab auch mal ein Frage: Wir haben bei uns ein Pferd, dass großen Stress am Putzplatz hat - nicht das Anbinden allgemein ist ein Problem, sondern das scheint direkt mit dem Ort verknüpft zu sein. Die Stute steht da recht unruhig, schorchelt, beäugt den Boden und zittert leicht. Den genauen Auslöser kenne ich nicht, ich weiß nur, dass sie sich kürzlich ein-, zweimal ins Halfter gelegt hat, welches auch nachgegeben hat. Sie ist generell sehr unsicher und auch ziemlich verspannt und Menschen gegenüber vorsichtig.

Nun frag ich mich, wie man das Problem am besten angehen könnte. Geclickert ist sie noch nicht, aber das ist ja kein Problem an sich ;) . Vermutlich sollte man dann nur erstmal einige einfache, spaßige Übungen machen, bevor man am Putzplatz trainiert.
Ich bin nur nicht sicher, was am sinnvollsten wäre. Kopfsenken wär auf jeden Fall wichtig sowie das Nachgeben auf Druck des Halfters. Ich weiß nicht, ob eine Matte praktisch wäre? Die müsste vorher sicher auch über längere Zeit extrem bestärkt werden, damit die eine Chance hat, gegen die Angst am Putzplatz anzukommen?

Ich könnte auch mal versuchen, ein kleines Heunetz hinzuhängen, vllt findet sie das auch nicht so doof.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: Sanhestar am 24. März 2016, 10:53:20
ich würde als erstes herausfinden, ob sie auch anderweitig solche Stressreaktionen zeigt.

"Boden beäugen" macht mich stutzig und ich würde mal nachfragen, was sich UNTER dem Boden befindet: Stromleitungen, Wasserröhre. Ist der Boden massiv oder evtl. hohl. Was für ein Bodenmaterial ist das? Reagiert sie an anderen Stellen mit gleichem Untergrund genauso?

Ist dort etwas passiert, z.B. Sachen umgeflogen oder hat jemand mal gemeint, das Pferd "aussacken" zu müssen?

Bevor das Problem "Putzplatz" dran kommt, wäre meiner Einschätzung aus den wenigen Worten erst mal jede Menge vertrauensbildende Arbeit wo anders nötig.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: okapi am 24. März 2016, 11:38:14
Ich weiß nicht, was unter dem Boden ist. Das ist Beton und hohl ist da nix drunter, an dem Tag war er feucht und da stand eine Pfütze in der Mitte. Vor dem Vorfall mit dem Halfter letzte Woche gab es angeblich keine Probleme damit. Ich hab das Pferd auch häufiger da unauffällig stehen sehen.
Wenn man sie direkt gegenüber (Luftlinie 10 Meter) an unserem Mistcontainer anbindet, ist es ok.

Ich arbeite halt selber nur so 2x die Woche mit dem Pferd, hätte aber die Möglichkeit, sie auch mal zwischendrin für 10 Minuten Clickern rauszuholen und mich so schrittweise vorzuarbeiten.

Vertrauensarbeit schön und gut - mir ist klar, dass das nicht mit einem Fingerschnipsen getan ist. Aber es ist halt nicht mein Pferd und es steht zudem noch zum Verkauf.

Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 909 am 24. März 2016, 13:04:42
Manchmal reicht leider eine blöde Situation, um einen Platz total zu vergiften :-X

Das mit dem Heunetz ist keine schlechte Idee, manchmal hilft das schon.
Ansonsten würde ich sie anclickern und dann aber erstmal etwas Einfaches wie Nasentarget üben und dabei tief füttern! Ich würde erstmal nicht mehr am Putzplatz anbinden und wenn der Nasentarget sitzt, damit hingehen, weggehen, hingehen kurz stehen, weggehen usw.
Kopf senken etc. ist mMn in so einer Situation schon sehr anspruchsvoll, das müsste erst 100%-ig sitzen, um es an den aufregenden Putzplatz zu verlegen.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: Buschpony am 24. März 2016, 14:05:40
Wenn sie 10m entfernt entspannt steht, kann man sie vielleicht eine Weile einfach 10m entfernt entspannt stehen lassen? Also ein paar Tage oder Wochen. Die Beschreibung klingt für mich so, als habe die Stute einen großen Schrecken bekommen - warum auch immer. Wenn der Platz vorher kein Problem war, kann es durchaus sein, daß sie den Schrecken schlicht vergißt.
In der Zwischenzeit kann man ja lauter vertrauensbildende Maßnahmen ergreifen: Klickern, Matte, Kopf tief üben... Das kann man dann schön aufgebaut nutzen, wenn man das Thema wieder neu angehen will (so es dann noch nötig ist).
Manchmal ist es halt so, daß man nach so einer Schreckerfahrung intensiv daran üben will und damit das Pferd aber nur ständig an den Schrecken erinnert, so daß er sich gründlich manifestiert.

Beste Grüße,
Dörte.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 24. März 2016, 18:39:32
Ja, wichtiger Punkt :nick:
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: AbbeyWood am 24. März 2016, 19:00:06
ich würde auch ganz kurzes ruhiges stehen mit der allergrößten belohnung belohnen: weg von hier!
So, dass sie nicht das Gefühl hat sie muss hier eeeewig bleiben. Und zusätzlich zum gefühlt ewig am Gruselort stehen, wird man auch noch gesattelt, Hufe gemacht etc.. Also würde ich am Putzplatz mal nix unangenehmes mehr machen, und alle verarztungen, Huftermin, Satteln wo anders hin verschieben... Und drinnen parken, wenn es dann zum Fressen geht, oder drinnen parken 30sec bürsten und grasen gehen.

Ich muss sagen, dass bei Abbey clickern nix gebracht hat. Für Kopf tief war der Putzpkatz zu unheimlich, und ich hatte eher den Eindruck, dass ich sie ablenke und sie kurz ruhig ist aber, wenn sie sich nimmer konzentrieren muss fällt ihr ein wo sie ist und dann :drama:

Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: okapi am 24. März 2016, 20:22:56
Danke für eure Anregungen. Leider war das mit den 10 Metern weiter auch ein Schuss in den Ofen, sie hat sich reingehängt und der Strick war durch. Allerdings hab ich in dem Moment mit etwas Druck über die Rückenmuskulatur gestrichen - kann Zufall sein oder es war halt aua...was mich nicht wundern würde bei ihrer Konstitution.

Heute hab ich nun auch von anderer Seite gehört, dass das wohl schon häufiger mal vorgekommen ist mit dem Losreißen. Auch mit Begleitpferd nebenan. Außerdem mag sie vom Paddock erstmal gar nicht mitkommen, sie hat zwar beim letzten Mal auch gezögert, aber heute hat sie deutlich geparkt :confused: . Da wär vllt auch ein Targetstab nicht so doof. Hab grad das Gefühl, da tun sich 100 Baustellen auf. Ich bin halt auch nicht die einzige, die mit dem Pferd arbeitet - nur die einzige, die clickert. Von daher muss ich mal schauen, ob ich mit dem wenigen Training was ausrichten kann.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 24. März 2016, 20:41:33
Nach deiner Beschreibung klingt es auch so, als ob nicht der Putzplatz ansich das Problem ist :hug: Und ich würde euch dringend raten, ihr einen Anbindering zu holen (Equiping o.ä.), denn das Reinhängen macht so viel kaputt, was dann auch langfristig zu weiteren Baustellen führt (siehe Chance), da wird dann sämtliches Training drittrangig. Mit Schmerzen im Genick führt auch schon leichter Druck am Halfter (der nicht zu vermeiden ist, wenn das Pferd sich aufregt) zu noch mehr Schmerzen, und wieder Losreißen.

Bei der Krümeline hat übrigens genau das erwähnte Fressen lassen geholfen, Heunetz, Heu lose, Futterschüssel... Mit Garantie anbinden kann ich sie bis heute nicht, aber sie stellt sich inzwischen total lieb einfach zu den anderen Pferden an den Anbinder...

Da du den Rücken noch erwähnt hast, hat sie eine Decke? Bei Chance ist das einzige Wetter grade auch ganz kritisch für Verspannungen von Kopf bis Fuß.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: okapi am 24. März 2016, 21:07:04
Tine, ja, eine Decke hat sie. Und ich hab sogar irgendwo noch nen Equiping, glaub ich.
Außerdem hab ich grad festgestellt, dass von den anderen doch jemand clickert :) .
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 24. März 2016, 21:08:46
:thup:
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: SaBo am 07. September 2016, 12:02:19
Ich möchte mich hier auch mal mit einer Frage anschließen.

Wie manche vielleicht wissen, ist Gabor mein erstes eigenes Pferd und ich habe sicherlich vieles falsch gemacht. Ich weiß nicht, ob unser "Problem" -  wenn man es denn als solches bezeichnen möchte, hausgemacht ist, oder einfach normal.

Egal. Ich habe mit dem Zwerg beim Anbinden das Problem, dass er - wenn er nicht dösend rumsteht - gerne den Boden absuchen möchte, blöderweise auch deswegen, weil oft Haferkörner rumliegen von denjenigen, die vorher dort gefüttert und  anschließend nicht gekehrt haben. Tja, so kommt es dazu, dass Gabor sich immer wieder den Strick über das Genick zieht. Glücklicherweise hat er damit noch nicht wirklich ein Problem gehabt, weil ich ihn aktuell gar nicht anbinde, sondern den Strick nur um die Stange wickel, damit er mehr Freiraum wegen der Fliegen hat. Doof nur, dass er sich damit dann aber befreit und fröhlich spazieren will. Meistens bin ich nicht weit weg und kann rechtzeitig eingreifen - trotzdem würde ich ihm gerne langfristig beibringen, auch am längeren Strick ruhig zu stehen.

Mein aktueller Weg ist halt, jedes entspannte Stehen mit eingeknicktem Bein und locker hängenden Kopf zu clicken. Das reicht aber scheinbar nicht. An manchen Tagen hat er einfach Langeweile. Spätestens wenn ich mal länger nicht in Sichtweite bin, passiert es meistens.

Kann ich einem Pferd beibringen, sich nicht den Strick übers Genick zu ziehen? :juck: Ich seh bei uns am Stall viele, die ihre Pferde wirklich am sehr langen Strick anbinden. Dass das auch fahrlässig sein kann, mag ich gar nicht bezweifeln. Nur würde ich meinem Pferd auch gerne einen größeren Freiraum als die aktuellen max. 20cm gönnen (wenn ich ihn denn mal tatsächlich fest anbinde).

Perfektes Ziel wäre es, dass Gabor das angebunden-sein als Signal nimmt, zu dösen. Quasi konditionierte Entspannung. Als Praxis-Beispiel (auch wenn das nie im Leben eintreffen müsste): Ich reite mit ihm zu einem nahe gelegenen Hof, binde ihn dort an und gehe "einkehren". Das scheint bei einigen bei uns am Stall üblich zu sein. Mit Gabor würde ich mich das (auch aus diversen anderen Gründen) momentan allerdings niemals trauen.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: AbbeyWood am 07. September 2016, 12:28:20
Ich würde einfach kürzer anbinden :juck:
ich binde immer so an, dass das Pferd nicht zum Boden kommt - eben aus solchen Gründen (könnte ja auch das Bein drüber kommen)
ich binde Pferde die unnötig lange an, aber wenn, dann kurz! Wenn ich daneben bin und Abbey frisst binde ich sie ab oder machd en Strick länger hab das aber im Blick und sonst finde ich kann ein Pferd auch durchaus mal nicht das tun was es gerade will - dann gibts halt mal kein Bodenabsuchen/Fliegenverjagen/Beineschubbern :nixweiss: es ist ja nicht so, dass es jeden Tag 2 stunden so stehen muss, bei mir sind das vielleicht 5-10 Minuten..

selbst wenn man es dem Pferd beibringen kann, wäre es mir zu riskant, wenn ich weggehe. Obwohl Abbey das eh nie macht, weil die frisst nix vom Boden  :cheese:
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: noothe am 07. September 2016, 13:03:49
Ich binde aus diesem Grund auch bis heute nur mit Sicherheitsstück (EquiPing) und relativ viel Spielraum an. Es gibt Pferde, die bekommen einfach keine Panik wenn sie sich einwickeln - ich kenne da so diverse Shetties - und andere, wie die Krümeline, bei denen das Risiko einfach zu groß ist. Bei uns ist es so, dass sie einfach mit den Jahren ruhiger geworden ist beim Anbinden. Früher habe ich immer ein Heunetz hingehängt zur Beschäftigung - verhindert auch etwas das Boden absuchen - inzwischen steht sie auch mal ruhig da wenn ich kurz etwas aus der Sattelkammer hole.

Als Zwischenschritt würde ich (unabhängig vom Anbinder) Stehen auf der Matte üben. Ruhig auch mehrere Minuten mit immer weiter ausgeweiteten Clicks. Dann kannst du das Konzept mit Hilfe der Matte zurück an den Anbinder verlagern, erst ohne Strick und dann irgendwann wieder mit Strick.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: SaBo am 08. September 2016, 16:22:07
*seufz*, ja das Mattentraining.  :nick: Sollte ich wohl mal wieder aufnehmen.. da sind wir noch nicht sonderlich weit gekommen. :pfeif:

Vom noch-kürzer-anbinden, will ich ja gerade möglichst weg. Natürlich kann und soll er auch mal ruhig stehen bleiben, ohne irgendetwas zu tun. Aber gerade jetzt in der Fliegenzeit war ich etwas verständnisvoller, was die Fliegen betrifft. Und wenn er dann jedes Mal mit vollem Karacho in den Strick rummst, weil ihn gerade eine Fliege an der Brust oder am Bauch nervt, dann stelle ich mir das nun nicht gerade gesund für sämtliche Kopfmuskeln vor :juck:

Außerdem möchte ich ihm auch gerne die Möglichkeit geben, sich umzuschauen. Dabei soll er dann aber gerade stehen bleiben. Das ist mit kurzem Strick ja gar nicht möglich.

Ich weiß nicht, vielleicht liegt es ja daran, dass die Anbindemöglichkeiten für uns nicht ideal hängen. Aber wenn ich ihn denn fest anbinde, ist der Strick momentan max. 20cm lang und das empfinde ich einfach als ultra-kurz.  :nixweiss:
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: francelaura am 08. September 2016, 19:33:21
Ich verstehe, dass du ihn länger anbinden willst wegen der Fliegen. Ich binde auch immer recht lang an, bin aber immer in der Nähe und weiss auch, dass Freddy ruhig bleibt, wenn er doch mal den Strick über's Genick hat.

Habt ihr eventuell eine leere Boxe, oder eine Art etwas breiterer Stand, den man auf einer Seite mit einem Strick zumachen könnte? Da könntest du putzen ohne anzubinden. Und entweder mit Matte arbeiten, oder mit einem stationären Target an der Wand.

Als Praxis-Beispiel (auch wenn das nie im Leben eintreffen müsste): Ich reite mit ihm zu einem nahe gelegenen Hof, binde ihn dort an und gehe "einkehren". Das scheint bei einigen bei uns am Stall üblich zu sein.


Das haben wir auch noch nie gemacht. Aber eins ist mir klar, ich würde darauf bestehen, dass mindestens eine Person (man kann sich ja abwechseln) draussen bei den Pferden bleibt.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: Buschpony am 08. September 2016, 21:04:35
Ich persönlich kann langes Anbinden ja gar nicht leiden. Zu oft habe ich miterlebt, wie der Strick im Genick landete, das Pferd nach hinten sprang und sich böse den Hals verrenkte. Sowas ist echt überflüssig, finde ich. Erst letzte Woche hat eine langjährige Kundin von mir die dicke Franka lang angebunden - ich habs gesehen und dachte mir: ach laß sie in Ruhe, wird schon gut gehen, kannst ja nicht immer rumnerven... 2 Minuten später warf sich Franka nach hinten, weil der Strick im Genick drückte. War nicht katastrophal, aber dennoch mal wieder ein Job mehr für die Physiofrau. :-\

Es gibt so Gummianbinder, die den Ruck beim Fliegenverscheuchen deutlich abmildern. Man kann sowas auch improvisieren mit einem Autoschlauch, den man um die Anbindestange legt, und daran den Strick befestigt.

Beste Grüße,
Dörte.
Titel: Re: Anbinden üben
Beitrag von: Muriel am 08. September 2016, 21:30:15
Zitat
Es gibt so Gummianbinder, die den Ruck beim Fliegenverscheuchen deutlich abmildern. Man kann sowas auch improvisieren mit einem Autoschlauch, den man um die Anbindestange legt, und daran den Strick befestigt.

:uschreib: und Fliegenspray   :nick:

Jack war als ich ihn kaufte sozusagen sehr umtriebig. Er konnte keine Sekunde Stillstehen angebunden, hat den Strick zerkaut oder Mirko geärgert so wie er konnte. Ich habe das genutzt dass sie ja anfangs wegen Mirkos Verletzung in Boxen standen und sie beide beim Misten angebunden. Sobald ich hörte dass Jack stillstand hab ich geclickt und bin hingeeilt um ihn zu belohnen. Nach vier Wochen hatte sich das alles schon enorm verbessert. Es lohnt sich also  :nick:
Später habe ich bei einem Kurs die Chance genutzt ihn an einen Ring an einer Wand anzubinden, während ich mit Mirko dran war. Er hampelte 10 Minuten lang herum, sah ein dass es ihm nichts nutzte und döste der Rest der Stunde vor sich hin :yess:

Ich würde nicht unbedingt gleitend "anbinden", weil das Pferd da auch nur lernt dass der Strick immer nachgibt. Sicheres Anbinden ist meiner  Meinung nach eins der wichtigsten Dinge die ein Pferd lernen muss und es lohnt sich da viel Zeit rein zu stecken.
Und es ist wirklich erholsam wenn man weiss dass das Pferd beim Wanderritt auch ruhig steht und man in Ruhe essen gehen kann. Es erfordert über lange Zeit Achtsamkeit und Geduld, aber es geht.
Und es fängt immer mit kurzem Anbinden an. Wenn das Pferd den Strick über das Genick bekommen kann ist es viel zu lang gewesen.
Ich würde so oft wie möglich anbinden üben. Nimm Dir ein Buch, setze dich 10 Meter weit weg und sei bereit, jedes ruhige Stehen zu loben und zu bestärken. Man muss nicht zwangsläufig immer hinrennen (das verursacht ja auch wieder "Aufregung", aber ein Lob im Sinne von "ich sehe Dich du machst das toll" und dann gelegentlich ein Click und Keks können da schon viel bewirken.
Such Dir Gelegenheiten. Nimm ihn mit, binde ihn an, gehe Dich unterhalten. Suche unterschiedliche Anbindemöglichkeiten (sichere! ein Zaun ist keine sichere Anbindung), unterschiedliche Orte. Mach selbst Pause.
Beende das Anbinden mit Grasen gehen als Belohnung, 10 Minuten. So bleibt es alles ruhig und entspannt und bietet einen Anreiz.

Wie sind denn Eure Anbindemöglichkeiten? Was hast Du für einen Anbindestrick?