Nur das Tier wird da nicht nach seiner Meinung gefragt. Es wird mit ihm trainiert / es benutzt.
Das "Rohmaterial" wird günstig und möglichst unverbraucht / unbenutzt eingekauft (meist zwei jährig).
Dann wird begonnen es zu longieren / zentrifugieren und wenn das gut geht, kommt schon ein Sattel drauf.
Damit rennt es weiter immer schön im Kreis, und wird nun geformt (Ausbinder rein) und Anlehnung erarbeitet.
Nun wird noch etwas kürzer ausgebunden, damit es nicht mehr so gut bocken kann und mit einem Reiter belastet.
Diese ganze Aktion dauert ungefähr 3 Monate und dann geht es schon mit der Ausbildung im Sattel frisch ans Werk.
Die ersten Prüfungen läuft es dann unter Umständen noch im selben Jahr oder spätestens mit drei (nicht nur auf der Bahn).
Stellt es sich dabei nicht blöd an, werden die Anforderungen kontinuierlich gesteigert, bis nicht mehr rauszuholen ist.
Manfred, wem unterstellst du denn jetzt diese Vorgehensweise hier?
Wir haben eine Verantwortung dem Tier gegenüber, es zu befähigen, mit unserem Gewicht klarzukommen. Dazu gehört Leistungsförderung und Leistungsforderung. Wenn das Pferd nicht gut im Gleichgewicht ist, einen vernünftig bemuskelten Rücken hat und in der Lage ist wirklich zu tragen, schade ich mit dem Draufsitzen. Einige der schlechtesten Pferderücken die ich gesehen habe, gehören Clickerpferden, die nur über "muss nie mehr tun als es will" 'ausgebildet' wurden. Denn zum Tragen gehört wesentlich mehr als nur den Menschen aufsitzen zu lassen und ihn durch die Gegend zu befördern.
Deshalb werde ich wohl auch nie ein Reiter werden, der nur mit positiver Verstärkung arbeiten kann, denn ich sehe nicht wie das zu erreichen wäre, dass dabei auch das herauskommt, was ich mir an Geschmeidigkeit, Kraft und Losgelassenheit vorstelle und von einem Reitpferd wünsche.
Und jetzt lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster: Vielleicht wäre es mit mehr Leistungssport überhaupt nicht zu den Kissing Spines gekommen.
Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und es gibt natürlich 1 Million "was wäre wenns", aber ein vernünftiger Trainingsaufbau stärkt nun mal Sehnen, Bänder, Muskeln
und Knochen.
Ich halte nichts davon, ein Pferd zu lange rumstehen zu lassen bis es ausgewachsen ist (was nun mal erst mit acht der Fall ist) und es dann zu belasten. Das wird nie so leistungsfähig von der Konstitution sein wie eines, das moderat in die Arbeit hineingewachsen ist.
Jack zb braucht jetzt dringend Arbeit, aber er hat auch einiges an "Alt"Lasten mitgebracht, wodurch er lange gebraucht hat, um locker genug zu werden, um wiederum auch tragen zu können.