Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 22 am 22. Juni 2010, 19:42:41

Titel: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 22. Juni 2010, 19:42:41
Hallo Ihr,

da ein paar von uns damit liebäugeln ihre jungen Pferde alleine anzureiten und einige hier sind, die dabei sind oder es schon hinter sich haben, können wir uns vielleicht hier etwas konkreter darüber austauschen.

Ich möchte an sich erst einmal Mut machen. Durchs CT haben wir eine Methode, ein Instrument, eine Haltung an der Hand, die uns gute Grundlagen liefert. Neben einem gewissen reiterlichen Können, also Sitzen ohne das Pferd im Rücken zu stören und Zügelhilfen geben, ohne im Maul oder auf der Nase zu stören, sollte vor allem ein KONZEPT zum Einreiten vorhanden sein.
Das gilt es wirklich konkret auszuarbeiten. Ich denke, dass wir dann auch hier im forum darüber diskutieren können.

Ich beschreibe mal, wie ich bei Màna vor gegangen bin. Die Haltungsbedingungen waren in Ordnung, das Pferd war gesund. Ich habe mit Führtraining und Bodenarbeit begonnen, dann Spaziergänge dazu genommen. Später auch Arbeit an der Longe. Das aber selten, da ich das nicht gut konnte. Damit habe ich 1 Jahr verbracht.

Die weitere Arbeit, also Aufsteigen und Losreiten habe ich dann an den vorangegangenen Übungen orientiert. Das hat den Vorteil, dass das Pferd die Hilfengebung schon kennt.
Ab und an hatte ich Unterricht und habe mich mit meiner Trainerin intensiv ausgetauscht.
Vom reiterlichen her, habe ich mich auf die Grundgangarten beschränkt. Da Mána als Isländerin besondere Voraussetzungen hatte, stand bei ihr das Traben im Vordergrund. Zusätzlich dazu habe ich die normalen Bahnfiguren genommen und trainiert. Dann habe ich das Schulterherein dazu genommen, da Mána das schon am Boden sehr mochte.
Auf dem Stand habe ich einige Jahre verbracht, da mir der Muskelaufbau und das lockere Laufen wichtiger waren als z.b. Tölttraining. Theoretisch habe ich mich eher an Bent Branderup angelehnt.

Ganz wichtig war mir in den ersten Jahren das Reiten im Entlastungssitz. Da gibt es verschiedene Meinungen zu, aber mich hat damals Ina Cygons Buch überzeugt.

So viel erstmal von mir. Vielleicht entwickelt sich hier ja ein Austausch, von dem wir alle profitieren.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 22. Juni 2010, 20:44:32
Super Idee!!  :keks:  :thup:

Bin ja auch gerade dabei, den Noriker auszubilden. Wobei der angeblich zum Beritt fort war, aber wohl hektisch wird sobald man sattelt und draufsitzt.  :roll:
Deshalb habe ich - auch unter Berücksichtigung, dass so ein 600-kg-Pferd andere Dynamik entwickeln kann als ein Pony - in der letzten Zeit vorwiegend an der Motivation, zuzuhören und an einem sicheren Haltkommando gearbeitet.
Als nächstes wird wohl das Satteln neu erarbeitet werden, und dann die Lenkung - erst mal alles vom Boden aus. Die Besitzer geben mir keinen Zeitrahmen vor, aber es sollte nicht gerade 1 Jahr dauern. Momentan hat er zb wieder Pause, da er in die Herde eingegliedert wurde und davon einfach müde ist. Er ist vier Jahre alt.

Mit Mirko hab ich mir damals auch viel Zeit gelassen, und bin sehr viel spazierengegangen mit Führtraining nach Solinski. Das hat uns eine gute Grundlage gegeben, und da eigentliche "Einreiten" war dann eher einfach.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Bettina am 22. Juni 2010, 22:55:11
Oh, das find ich interessant! Tauscht euch mal rege aus, ich will alles wissen!  :cheese:
A.C. (ante CT :lol:) war ich immer der festen Überzeugung, dass ich gerne ein mind. 6-7 Jahre altes Pferd haben wollen würde, wenn ich mir mal eins kaufen würde - jetzt bin ich mir da gar nicht mehr so sicher, denn mit dem CT und meinem neuen RU fühl ich mich gar nicht mehr so arg außer Stande, da was hinzubekommen.
Aber das sind alles nicht nur ungelegte, sondern noch nicht mal produzierte Eier.
Finds trotzdem sehr interessant. :janick:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 22. Juni 2010, 23:02:49
Hallo Heike,

ich glaube auch, dass das Einreiten nach einer soliden Vorarbeit relativ unproblematisch verlaufen kann. Aber dass diese Vorarbeit 1 Jahr dauern kann/sollte/könnte ist ja auch erst mal eine "Kröte", die es zu schlucken gilt. Ebenso meine Rede vom KONZEPT. Damit meine ich nicht, dass man mit Mann und Maus einer bestimmten Lehre verfallen sollte, aber eine gewisse Ausrichtung kann nicht schaden. Ich kann nicht heute Seitengänge, morgen Westerntraining und übermorgen Dualtraining machen. Und ich kenne Leute, die genau so vorgehen.

Deshalb auch dieser thread. ich glaube, dass es tatsächlich kein Buch mit sieben Siegeln ist, ein Pferd alleine einzureiten, aber es darf auch nicht in Beliebigkeit ausarten. Z.B. finde ich es sehr wichtig zu entscheiden, ob ich von Anfang an im Entlastungssitz reite oder im Vollsitz. Darüber kann man Romane schreiben, aber ich denke, eine Diskussion darüber lohnt sich. Auch die Lektüre verschiedener Bücher dazu. Damit kann ich nämlich dem jungen Pferd den Rücken entwder entlasten oder belasten. Die Signale, die es durchs Reiten bekommt, sind dann ganz unterschiedlich. Sich damit auseinander zu setzen halte ich für sehr wichtig.

Einen Noriker mit 4 einzureiten finde ich auch zu früh. Der ist doch ein Spätentwickler, oder irre ich mich?

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 22. Juni 2010, 23:10:06
sagen wir mal so, ich tue alles um es weiter hinauszuzögern.  :cheese:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Celina am 23. Juni 2010, 06:45:26
Oh, was für ein tolles Thema!  :dops: Celina reiten wir ja auch selber ein. Wobei mich irgendwie immer der Begriff "einreiten" stört. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil es bei uns doch ziemlich anders läuft als man es sonst so kennt?

Celina ist ja bei uns geboren und aufgewachsen. Als sie ca. 1 Jahr alt war, begannen wir mit dem Clickern, aber auch vorher arbeiteten wir überwiegend mit Lob, Krauleinheiten und Leckerlis.

Eigentlich ging alles nahtlos ineinander über. Ein- und zweijährig machte ich viele Führübungen mit ihr. Dabei lernte sie nicht nur "Benimm", sondern auch einige Stimmkommandos.

Als sie 3 war, begannen wir mit der Handarbeit. Auch dabei versuchte ich weitgehend, aus schon bekannten Hilfen die neuen Hilfen zu entwickeln, damit ich mit so wenig Druck wie möglich arbeiten konnte.

Parallel dazu gewöhnten wir sie dreijährig auch schon an sehr leichtes Reitergewicht.

Als sie 4 Jahre alt wurde, begannen wir mit dem eigentlichen "Einreiten". Meine Tochter Rabea saß oben, ich gab von unten schon bekannte Signale, Rabea gab möglichst gleichzeitig die entsprechenden reiterlichen Hilfen. Das war auch der Zeitpunkt, zu dem wir unsere Trainerin hinzuholten.

Ich zog mich nach und nach zurück und Celina lernte, auf Rabeas Signale von oben zu achten. Im ersten "Reitjahr" ging es erst mal nur darum, Celina einige Signale im Schritt beizubringen. Für Celina war das vom Kopf her total anstrengend. Es waren dann auch immer nur wenige Minuten konzentrierte Arbeit möglich. Wobei Celina auch ein echter Spätentwickler ist, Konzentrationsfähigkeit war bei ihr 4-jährig wirklich noch sehr wenig da.

Wir arbeiteten also im ersten Jahr weniger an körperlichen Fähigkeiten sondern mehr am Vertändnis für die Sache. Das war ein Punkt, der mir erst mal Sorgen machte... Aber ich ließ Celina ja mehrmals osteopathisch kontrollieren und es war i.O. so. Celina ist sehr kräftig und meine Tochter leicht. So passte es und wir haben nur nebenbei bei der Bodenarbeit verstärkt auf Gymnastizierung geachtet.

Am Ende das Jahres wollten wir dann sachte mit dem Traben beginnen. Dabei war ich dann wieder gefragt, denn da musste ich zunächst wieder die Hilfen vom Boden aus geben. Rabea ritt dabei im Entlastungssitz. Es kam dann jedoch der lange Winter, dann zogen die Fohlen hier ein und es gab eine lange Krankheitsphase. Wir haben also erst jetzt im Juni wieder anfangen können. Und leider hat Celina durch die lange Pause komplett ihre Muskulatur verloren.

Es ist aber schon sehr deutlich zu sehen: Sie hat nichts vergessen von dem, was sie letztes Jahr gelernt hat. Und ihre Konzentrationsfähigkeit ist jetzt um so vieles besser geworden! Ich bin darum froh, dass wir es im letzten Jahr einfach so bei dem wenigen belassen haben. Es wird in diesem Jahr viel leichter werden. Ich bin schon gespannt und freue mich noch auf ganz viel Input hier! :cheese:

LG Almut

Ach ja! Unsere Reitlehrerin unterrichtet nach Philippe Karl. Sie gibt uns also im wesentlichen das Konzept vor, setzt sich aber nicht aufs Pferd. Und es ist unser Part, dieses Konzept ins Clickern umzusetzen. Da lässt sie uns freie Hand, findet es selber recht spannend.  
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 23. Juni 2010, 08:11:51
Oh super Thema...
Mit meinem Felix geh ich ja auch langsam in die Richtung.

Kann man ein solches Thema eigentlich auch auf ein Pferd anwenden, welches zwar einmal eingeritten war,
aber danach viele Jahre ohne Reiter seine Zeit verbracht hat.
So ein Pferd ist doch auch praktisch roh oder?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: penelope am 23. Juni 2010, 08:33:26
Oh ja - schönes Thema.

Ich hab auch immer wieder junge Pferde jedes Ausbildungsstadiums unter dem Sattel gehabt, aber eben nie ein junges Pferd wirklich durchgehend ausgebildet. Daher freue ich mich gerade tierisch drüber, mit meinem Jungpferd nun wirklich alles von Anfang an machen zu können.

Ich hab ihn seid Anfang des Jahres bei mir. Die ersten Monate haben wir hauptsächlich Tellington-Kram, Spaziergänge, Führübungen, Scheutraining und Freilaufen gemacht. Und natürlich die Gewöhnung an den Clicker, der nun in alle anderen Dinge integiert ist.
Seid etwa einem Monat (er ist nun "volljährig" drei) bin ich von den Führübungen zum "richtigen" Longieren übergegangen. Er kennt nun auch schon Sattel und Gebiss. Anfang der Woche habe ich ihm das erste mal lange Laufferzügel angepasst. Auf diesem Stadium werde ich dann wohl erst mal noch etwas bleiben, bis er mehr Muskeln aufgebaut hat und parallel weiter am Freispringen arbeiten.
Ich hab vor, ihn zwar dieses Jahr noch an Reitergewicht zu gewöhnen (evtl so weit, dass es für kleine Runden im Gelände reicht), "ernsthaftes" Reittraining wird es aber erst mit vier Jahren geben.

Bisher hab ich weitgehend alleine mit meinem Pferd gearbeitet. Demnächst werde ich dann allerdings mehr und mehr meine RL mit einbinden.

Die Arbeit mit einem jungen Pferd macht mir gerade wahnsinnig viel Spaß und gestaltet sich viel reibungsloser, als ich mir das anfangs vorgestellt habe.

Und zum "Konzept"  ;): ich bin ja (in Relation zum Forums-Durchschnitt) recht konventionell orientiert und versuche mich eben so gut es geht einfach an die Ausbildungsskala FN zu halten. Was mir wichtig ist, ist dass ich jetzt, wo ich begonnen habe, mein Pferd zu belasten (longieren), dieses zwar in geringen Maße aber dafür auch kontinuierlich mache. Ich halte das für wichtig, damit sich das Pferd an die Belastung gewöhenen kann.
Eventuell steht zur Überlegung, meinem Pferd noch mal im Winter ein paar Monate Pause zu gönnen, aber dann eine "richtige" Pause, in der er dann auf die Weide kommt, etwas betüddelt wird und fertig. Ich bin keine Freundin von so "Zwischendingern" oder "nur mal" mit dem Pferd arbeiten.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 23. Juni 2010, 08:55:51
Hallo Ihr,

na, da kommt doch schon einiges an Erfahrungen zusammen.
Ich glaube, dass viele Leute durchaus die Erfahrung machen, dass das Einreiten/Ausbilden des jungen Pferdes problemloser verläuft, als man vorher glaubt. Voraussetzungen sind die gründliche Vorarbeit und eine pferdeschonende Methode, würde ich mal behaupten.

Konkret etwas schwieriger wird es, wenn erste Problemchen auftauchen oder Ansprüche ans Pferd gestellt werden, die dieses überfordern. Für mich war es dann so, dass ich erstmal unsicher wurde, ob ich alles übers Clickern erreichen kann. Damals habe ich erbitterte Diskussionen mit anderen Clickerern gehabt. Wir standen ja alle total am Anfang und es gab eine ungeheure Euphorie, was man alles mit CT erreichen kann. Für die kleinen, fiesen Alltagsprobleme gab es dann machmal nur die großen Antworten, die mir nicht weiter halfen, weil mein junges Pferd einfach machte, was sie wollte. Mit ordentlichem Temperament.

Da half mir dann meine Freundin und Trainerin, die mir auch die kleinen Alltagsdinge clickermäßig in kleine überschaubare Happen zerteilte, so dass ich danach arbeiten konnte. Wobei ich Mána damals leider trotzdem oft frustriert habe. Ich glaube aber, dass wäre mit einem professionellen Trainer mindestens genauso, wenn nicht heftiger, verlaufen.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 23. Juni 2010, 09:35:47
Bei dem Thema geht mir das Herz auf da ich ja grade mittendrin stecke :cheese:

Ehrlich gesagt soooo viel hab ich bis dato gar nicht gemacht. Wir sind schon von Beginn an - seit Moses Jährling war - regelmäßig kurze Strecken spazieren gegangen. Seit er 3 Jahre geworden ist, haben wir verstärkt Bodenarbeit inkl. Sattelgewöhnung gemacht und mit 3,5 Jahren das erste Mal Reitergewicht. Seitdem bin ich ca. 20x oben gesessen und max. 1h Schrittrunde im Gelände. Im Juli wird Moses 4 Jahre und nach dem Stallwechsel habe ich vor Handarbeit mit Trense zu beginnen (bis dato war ich nur gebißlos unterwegs) und nebenbei holen wir uns alle 2 Wochen eine Trainerin in den Stall die uns Unterricht gibt und evtl. auch Moses bereitet. Da bin ich noch etwas unschlüssig. Mal schaun wie sie so drauf ist. Auf alle Fälle will ich vorwiegend vom Boden arbeiten und noch weniger im Sattel. Ich bin mit einem Pferd mit langem Rücken "gesegnet" und bin der Meinung daß ich dementsprechend vorarbeiten muß damit Pferd keine Schäden durchs Reiten davonträgt.

So werden wir uns nach und nach weiterbilden und schaun ma mal was rauskommt dabei:-)

Ach ja und bzgl. Noriker sind Spätentwickler (ich hab ja einen Noriker/Friesenmix). Das ist durchaus richtig aber die Menschen haben nach wie vor im Kopf - großes Pferd hält das schon aus :grmpf: Was hab ich mir sagen lassen können weil ich noch immer nicht "richtig" mit Moses arbeite - Bodenarbeit gilt da nicht. Entweder man reitet oder fährt damit dann tut man auch was mit Pferd. Also in unserer Gegend hat es sich noch nicht viel rumgesprochen daß man ein Pferd auch erst mit 4 oder 5 Jahren oder noch später anreiten kann weil dann habens ja schon mehr eigenen Willen  :wand:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 23. Juni 2010, 09:48:35
Och schön find ich auch... " ich würde nicht longieren, sonst hat das Pferd zuviel Kraft beim Einreiten"
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 23. Juni 2010, 10:31:13
Das ist wirklich ein toller und spannender Thread, auch wenn er für mich "nur" theoretisch von Interesse ist!  :keks: :dops:

Kann man ein solches Thema eigentlich auch auf ein Pferd anwenden, welches zwar einmal eingeritten war,
aber danach viele Jahre ohne Reiter seine Zeit verbracht hat.
So ein Pferd ist doch auch praktisch roh oder?
Da hänge ich mich doch gleich mal dran: wie sinnvoll ist es, ein erwachsenes, "normal" gerittenes Pferd nochmal so zu behandeln, als wäre es noch ungeritten? Dann natürlich im Schnelldurchlauf.

Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass ich mir ein junges Pferd noch nicht zutraue, weil ich dafür meinen Sitz einfach noch nicht gut genug finde. Insofern würde ich mir ein erwachsenes Pferd kaufen, das schon geritten ist. Aber trotzdem stelle ich mir vor, dass ich, um uns beiden einen guten Start zu geben, nochmal "alles auf Anfang" machen wollte und vielleicht das erste halbe Jahr (oder ein paar Monate) nicht reiten würde.
Würde ich mir damit eventuell mehr kaputt machen (verlorene Muskulatur o.ä.) oder könnte das durchaus ein sinnvolles Vorgehen sein?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 23. Juni 2010, 10:34:35
das ist absolut ein sinnvolles Vorgehen. Ähnlich hab ich es ja letztes Jahr mit Mirko gemacht und bin komplett zu den Basics zurückgegangen - so etwas lohnt sich immer, da ein gerittenes Pferd immer Altlasten, Gewohnheiten und natürlich auch Haltungsgewohnheiten hat.
Die wenigsten Pferde, die verkauft werden, haben doch eine gute Muskulatur. Insofern kann das Pferd nur gewinnen, wenn man ganz von vorn anfängt.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: cinnamon am 23. Juni 2010, 10:39:46
  wie sinnvoll ist es, ein erwachsenes, "normal" gerittenes Pferd nochmal so zu behandeln, als wäre es noch ungeritten?
 
ich sag jetzt mal: sehr sinnvoll!!!
obwohl`st es mit nem jungen immer leichter haben willst, weil sich die ganzen fehler und falschen bewegungsmuster noch nicht eingeschlichen haben (dafür macht man dann eigene fehler  ;D).
um die muskulatur würd ich mir keine sorgen machen - mit guter haltung kannst das locker kompensieren.
außerdem kann man da auch vom boden viel machen. beim vorgängermodell vom baby hab ich zb. locker mit 3 x  die woche bissel dressurmäßiges getüddle (sei`s jetzt von oben oder von unten) die muckis erhalten können - wie eine indische kuh schaut`s erst aus, seitdem sie komplett abgestellt ist  :confused:
ich hab da auch viel mit microshaping (anspannen der muskulatur) gemacht - das trainiert auch ganz schön, kann man sich gar nicht vorstellen!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 23. Juni 2010, 13:29:45
Wunderbar, das macht ja Mut! Ein bißchen würde ich das nämlich auch als "Übung" für dann noch später mal ein junges Tierchen ansehen. Natürlich würde mir der/die/das "Alte" einige Sitz-Fehler verzeihen, die ein Jungtier deutlich mehr aus der Ruhe bringen. Aber ich könnte schon mal rausfinden, was ich gut hinbekomme, wo ich mich schwer tue, und was ich überhaupt nicht schaffe.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 23. Juni 2010, 14:44:44
Hallo Esther und alle anderen,

ich habe eine etwas andere Einschätzung bezüglich der Vorteile, die ein älteres Pferd bieten könnte. Also bezogen auf das Thema: Einreiten/Ausbilden natürlich. Ein schon eingerittenes Tier zu übernehmen und dann neu zu trainieren per CT ist natürlich für das Tier einerseits eine schöne Sache, muss aber für den Menschen keine Erleichterung im Vergleich zur Arbeit mit einem rohen Pferd sein. Ganz im Gegenteil, das Cross-Over Pferd muss sich erstmal umstellen, neue Hilfen kennen lernen, Altes wird gar nicht mehr gefragt, liegt aber irgendwo im Gehirn und im Körper als "Erinnerung" erstmal noch herum. Damit sind auch Probleme durchaus möglich. Und ich gehe jetzt mal von einem Pferd aus, dass keine traumatischen Erfahrungen beim Einreiten gemacht hat, auch das ist leider nicht die Regel.

Will sagen: Reiterfehler, Sitzfehler sind zwar beim jungen Pferd ärgerlich und prägend, aber erstens sind sie nicht zwangsläufig und zweitens weiß ich nicht, ob sie bei einem Cross-Over Pferd nicht doppelt und dreifach zu Buche schlagen, da dieses Pferd ohenhin komplett umlernen muss.
Da halte ich es tatsächlich für genauso sinnvoll, sich für ein Konzept zu entscheiden, bei dem eigene Schwächen minimiert werden und dann braucht es den Mut, an sich zu arbeiten.

Aus Gründen reiterlicher Mängel bei mir reite ich z.b. konsequent gebisslos und war jahrelang vor allem im Entlastungssitz unterwegs. Mein Pferd mochte das dann die letzten Jahre weniger, danach habe ich mich gerichtet. Jetzt aktuell klappt der Entlastungssitz wieder hervorragend für bestimmte Übungen. So habe ich versucht, meine Fehler zu minimieren. Ich glaube übrigens, Reiten beginnt und endet im Kopf und dazwischen sitzen wir auf dem Pferd. Mit der nötigen Konzentration kann man auch dabei dann Fehler minimieren. Und die restlichen sollten wir uns verzeihen. CT erlaubt ja auch dem Pferd Fehler und kann auch uns Menschen da etwas gnädiger mit uns selbst machen, oder?

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 23. Juni 2010, 14:56:45
Hallo Steffi,

Du hast sicher nicht unrecht, mit dem, was Du schreibst.

Dass ich an mir arbeite, dürfte wohl eh klar sein, und auch, dass ich nach Wegen suche, dem Pferd (also jetzt schon Oscar) das Klarkommen mit meinen Fehlern möglichst zu vereinfachen.
Andererseits sehe ich halt, dass es Oscar (und ich denke jedem einigermaßen "erfahrenen" Pferd) nicht allzu viel ausmacht, wenn ich etwas seitlich runter sitze. Klar, er reagiert drauf und läuft in die "falsche Richtung". Aber es haut ihn nicht komplett aus dem Gleichgewicht, was ich mir bei einem jungen Pferd, was gerade an-/eingeritten wird, doch eher vorstellen kann. Das ist eigentlich der Hauptpunkt, der für mich bei mir momentan noch gegen ein junges Pferd spricht.

Gerade wo Oscar momentan immer feiner auf Gewichtshilfen reagiert, merke ich, wie viel ich ihm da die ganze Zeit sage, und wie oft das Falsche. Natürlich ist das für ihn nicht leicht, aber solange ich es schaffe, zu merken, dass er durchaus das tut, was ich ihm sage (wenn das auch nicht das ist, was ich tatsächlich von ihm möchte), und ihn entsprechend nicht strafe, sondern teilweise sogar lobe, und die Übung dann eben nochmal neu probiere, ist das für ihn (vermutlich) einigermaßen okay. Ein Jungpferd, was noch genug mit seiner eigenen Balance zu tun hat, könnte daran schon etwas schneller "verzweifeln", denke ich.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Celina am 24. Juni 2010, 06:43:25
Rabea hatte gestern wieder RU auf Celina. Unsere RL bestärkte uns darin, diesen Weg so zu gehen. Eigentlich ist es bei uns alles nicht sooo günstig. Denn Rabea hat ja nicht so furchtbar viel Reiterfahrung. Sie ist zwar mit Pferden aufgewachsen und hat ein sehr gutes Gespür, aber zum Reiten ist sie ja nie so viel gekommen, weil unsere Mädels (die 4-beinigen) doch häufig mit allerhand gesundheitlichen Problemen zu tun hatten. Und der RU in den umliegenden Reitschulen war nicht so wirklich ergiebig...

Trotzdem "funktioniert" es. Ich war zwar neulich arg verunsichert, denn ich hatte kürzlich eine andere RL hier (die lernte ich durch so lustige Zufällle kennen, dass ich dachte, das MUSS ich probieren...). Sie war  - nun jaaaa - etwas entsetzt davon, wie wir vorgehen. Und Rabea war kurzeitig ganz verzweifelt, weil sie das Gefühl bekam, Celina schlimme Dinge angetan zu haben, weil sie nicht gut genug reitet.

Unsere RL hat uns da aber gestern beruhigt. Es ist wie Steffi sagt: Man darf sich ruhig Fehler zugestehen. Celina hat auch oft ganz viele Fragezeichen überm Kopf schweben. Aber trotzdem denke ich, sie kommt so besser klar, als wenn wir sie irgendwo in Beritt geben würden. Wir haben da nicht viel Auswahl: Niemand hier reitet Pferde nach unserm Konzept clickernd ein. Ich müsste sie also herkömmlich ausbilden lassen. Und all das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, würde umgeworfen werden.

Also denke ich: Ein paar Unausbalanciertheiten usw sind für Celina leichter zu ertragen als eine schnellere, herkömmliche Ausbildung über mehr Druck.

Wichtig ist: Es dauert eben einfach! Gerade, wenn man selber mit sich zu tun hat, dauert es eben noch bisschen länger. Alles wird sehr kleinschrittig aufgebaut und man muss es dem Pferd vielleicht ein paar mal öfter erklären, als wenn man ein so viel routinierter Reiter ist. Aber wen stört es?  :cheese:

Übrigens habe ich das Gefühl, dass Celina reiterliche Fehler wirklich viel lockerer hinnimmt als schon gerittene Pferde. Sie ist dann wohl mal etwas verwirrt und weiß nicht so richtig.... Aber sie weiß ja, dass ihr für eine Missdeutung der Signale nix passiert. Sie bleibt also locker und entspannt dabei und hat nicht irgendwelche alten Muster, in die sie zurückfallen könnte.

LG Almut
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 24. Juni 2010, 08:38:04
@ Almut

Ich bin da voll Deiner Meinung. Meine Einstellung seit dem Kauf eines Abetzers war: An- u. eingereiten wird er von einem "Profi" weil ich zuwenig Erfahrung hab und viiiiel zu wenig kann. Dann bin ich aufs Clickern gekommen und dann war das Problem da. Wer reitet ihn mit CT an? Grade bei uns in der Gegend gibts da niemanden und wegstellen wollte ich ihn nicht. Drum kämpfe ich mich doch selber durchs Anreiten und hab mir eine Trainerin gesucht die mit meiner Clickerei kein Problem hat - ich hoffe es zumindest da wir noch keine Stunde hatten :roll:

Es wird sich eh in der Zukunft zeigen ob mein Plan aufgeht :)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 24. Juni 2010, 08:52:32
So ein Plan kann eigentlich nur gut gehen.

Bei mir bietet sich die Möglichkeit eines Bereiters gar nicht erst.
Felix ist zu klein und ein Kind zum Einreiten kommt nicht in Frage.
Also MUSS ich selber ran.
Wird schon.... soll ja keine Top-Elite-Pony werden, sondern sich nur reiten lassen.
Danach geht es ab vor die Kutsche!  :)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 24. Juni 2010, 08:53:27
Gibt es eigentlich empfehlenswerte Literatur zum Thema Jungpferde-Ausbildung? Literatur gibt es ja sicherlich, aber was könnt Ihr da empfehlen?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: cinnamon am 24. Juni 2010, 09:23:46
von klimke (sowohl vater als auch tochter) und stahlecker gibts da nette sachen - auch in richtung positive verstärkung.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 24. Juni 2010, 10:05:24
Hallo Esther,

mir hat auch das Buch von Nathalie Penquitt zur Jungpferdeausbildung gut gefallen. Mein Favorit war allerdings ein älteres Buch von Christiane Gohl dazu. Ich weiß nicht, ob es das überhaupt noch gibt. Außerdem Branderup s ersten und zweiten Band der akademischen Reitkunst und das Buch von Ina Cygon. Die Kombi machts!

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 24. Juni 2010, 11:38:01
Das von Nathalie Penquitt hab ich und finde es durchaus empfehlenswert. Ich glaub ich hab einige - muß mal daheim gucken....

@ Felix

Lieber wär es mir schon wenn ich einen Trainer mit CT hätte der mir Moses ausbildet aber wenn es nicht geht muß ich mich damit abfinden:-)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 138 am 24. Juni 2010, 12:33:14
Uii, ein tolles Thema  :dops:.
Bis ich mich ernsthaft mit dem Thema Pferdekauf auseinander gesetzt habe, war ich auch immer der Meinung, dass mein zukünftiges Pferd mind. 6 Jahre alt sein muss und schon geritten. Doch dann habe ich mitbekommen wie einige (Verkaufs- sowie Privatpferde) bei uns am Stall eingeritten wurden (von "Profis") und mit meiner Rb einige schlechte Erfahrungen gemacht was Beritt angeht (eitrige Maulwinkel etc.  :-[), da habe ich festgestellt, das wohl kein (Verkaufs-)Pferd und (ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster  :cheese:) erst recht kein Isländer so eingeritten wurde, wie ich mir das vorstelle. Also was tun? Irgendwann kam dann der Gedanke: "Wieso nicht doch selber machen?", einige Verkaufsanzeigen durchgeklickt, viel gegrübelt und die Entscheidung stand fest: ja es sollte was Junges sein und ich möchte es selbst einreiten  :cheer:.
Tja, ihr wisst ja wie es gelaufen ist: Mittlerweile habe ich seit einem Jahr einen Jungspund im Stall stehen. Er ist gerade 3 geworden und bis jetzt haben wir noch nicht viel gemacht. Bis zum Herbst 09 habe ich ihn nur an Putzen und vom Paddock zum Putzplatz bringen gewöhnt. Im Winter kamen dann erste Spaziergänge dazu und seit Anfang dieses Jahres clickern wir beim Führtraining, der allgemeinen Erziehung sowie einigen anderen Sielereien.
Der Plan sieht so aus, dass er nächstes Jahr die Arbeit an der Hand, sowie Longe und Doppellonge kennen lernt und mit 5 dann langsam den Weg des Reitpferdes einschlägt. Ich möchte ihn selbst einreiten, allerdings möchte ich mir dafür auch eine/einen Rl ins Boot holen, der mir auf die Finger schaut und unterstützend eingreift, falls wir auf eine Wand zusteuern evtl. auch mit Beritt, allerdings nur unter meiner Aufsicht, da bin ich vorgeschädigt  :grmpf:  :watch:.
Erst hatte ich schon etwas Bedenken, ob ich mich da nicht übernehme, aber ich denke mir einfach kein Bereiter der Welt kann sich so viel Zeit nehmen wie der Besitzer selbst. Außerdem kenne ich Blakkur mittlerweile seit einem Jahr, wenn es ans Anreiten geht ist er schon 3 Jahre bei mir, er vertraut mir und wir "arbeiten" gern zusammen, ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Problem damit hat, wenn ich mich auf ihn setzen will, er kennt mich und meine komischen Ideen ja mittlerweile  :cheese: (eine langsame Gewöhnung ist natürlich selbstverständlich  :nick:).
Durch Blakkur habe ich auch erst richtig die Vielfältigkeit und den Spaß an der Bodenarbeit entdeckt. Natürlich habe ich davor mit meiner Rb schon auch gerne BA gemacht, aber wenn man reiten kann geht das doch gerne mal unter  :confused:.
Ich bereue es ganz und gar nicht mich für ein Jungpferd entschieden zu haben und freue mich auf alles was wir noch vor uns haben, keiner pfuscht mir rein und ich muss nicht die Fehler anderer ausbügeln, nur meine eigenen  :cheese:.

Also schreibt fleißig weiter, eure Erfahrungen interessieren mich auch brennend  :cheese:.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 24. Juni 2010, 12:59:32
Oh unsere beiden sind  ja gleich alt!  :)
Bodenarbeit machen wir auch schon eine Menge... und ein kleines bisschen an der Longe.
Aber in Maßen.
Nächstes Jahr soll das Training dann intensiver werden.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 24. Juni 2010, 13:06:21
Danke für Eure Antworten!  :keks:

Ich befürchte allerdings, dass ich mich zu ungenau ausgedrückt habe (oder nicht?): ich meinte nicht nur Bücher zur "reiterlichen" Ausbildung, sondern generell zum Thema Jungpferd (und interessehalber auch Fohlen). Zum einen in der Richtung: was muss dat Kleen alles lernen?, zum Anderen auch in der Richtung: welche Entwicklungsphasen macht es durch?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 81 am 24. Juni 2010, 13:24:53
Zu diesem Thema kann ich Dir von Renate Ettl das Buch "Die Fohlenschule" empfehlen  :)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 24. Juni 2010, 14:03:37
Hallo Esther,

ich hatte Dich schon richtig verstanden und die meisten der von mir empfohlenen Bücher beziehen sich alle auf die Grundausbildung und die damit in Verbindung stehenden Probleme. Branderup eher weniger, aber gerade das Buch von der Gohl ist da absolut passend.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 24. Juni 2010, 14:14:47
Super, dann habe ich jetzt ja eine lange Wunschliste. Na, das nächste Weihnachten kommt bestimmt.  ;D
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: katey119 am 24. Juni 2010, 14:39:06
Hui, da muss ich mich doch auch mal wieder melden!  :nick:

Ganz tolles Thema für mich, weil wir ja Jack auch grade selbst ausbilden. Mehr oder weniger... :cheese:

Er ist jetzt 4 Jahre alt, und wir haben ihn seit letztem Sommer. Er konnte wirklich noch gar nichts als wir ihn geholt haben. Noch nicht mal Hufe geben, oder sowas (haben wir ihm inzwischen natürlich beigelickert  ;))

Unser Weg bisher war:
- Fürtraining in allen Variationen
- ganz kleines bisschen Longe (da sind wir aber beide nicht wirklich begeistert dabei)
- Sattelgewöhnung
- mit Reiter geführt
- Handpferdereiten (an richtige Position nebendran geclickert)
- und zu guter letzt haben wir jetzt am Montag zum ersten Mal Handpferdereiten mit Reiter drauf gemacht (gewohnte Strecke, 20min mit Reiter, den Rest zu Fuß)

Wir sind jetzt auch am Überlegen, wie wir das am Besten ausbauen, dass wir irgendwann auch ohne Strick draufsitzen können, da werden wir wohl nochmal zurück auf den Platz gehen, und nochmal ganz gezielt am Antreten und Anhalten arbeiten, und das dann mit Reiter und Hilfen in Verbindung bringen. Handpferdereiten werden wir auch noch weiterhin machen. Wir haben hier viele Berge und Hügel, da kriegt das "kleine" Pferdchen dann wenigstens mal ein paar Muskeln... :happy:

Aber ich finde das alles sehr spannend hier!

Wir wollten ursprünglich eigentlich auch ein gerittenes Pferd, aber Jack ist uns irgendwie "einfach so passiert", und da ich (mit Hilfe) meinen Schwarzwälder auch allein eingeritten habe, dachten wir uns, dass das doch so auch gehen müsste. Außerdem haben wir jetzt mit CT ja ein ziemlich gutes "Werkzeug" zur Hand, das wir beim Schwarzwälder noch nicht hatten, also: Positiv denken, das wird schon klappen. Die "Hilfe", die ich beim Dicken hatte, kann ich auch jederzeit wieder anrufen, die kommt sofort, wenn ich sie brauche.  :dops:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: krümelzwerg am 27. Juni 2010, 18:05:34
Auch für mich ein spannendes Thema :).

Monty wird jetzt das 3. Jungpferd das ich ausbilde. Bei den anderen ging alles im Prinzip ähnlich wie hier schon öfter beschrieben:

Bodenarbeit, Spaziergänge, Antischrecktraining, Satteln, Trensen.

Soweit sind wir bisher auch, mit wenigen Handpferdesequenzen im Gelände. Gerade zeitbedingt hat Monty gerade wieder etwas mehr "frei". Unser Verhältnis hat sich die letzten Monate grundlegend verbessert, quasi um fast 100% würde ich sagen.

Ab in 2 Wochen ist wieder etwas mehr geplant. Im August kommt dann unsere Bodenarbeitsstunde bei Susanne Lohas. Je nach Zeit möchte ich das dieses Jahr gerne noch ab und an machen.

Bodenarbeit und Handpferdereiten möchte ich nach und nach noch mehr ausbauen. Tja und dann sehen wir mal, wie es weitergeht...Im Winter haben wir nicht die besten Trainingsbedingungen gerade fürs Jungpferd und so wird da viel auf Ausritte mit Krümel hinauslaufen...je nach Temperament darf Monty dann auch mit, aber das kommt drauf an, wie er sich benimmt.

Wann dann das erste Mal jemand drauf sitzt und ob das dieses Mal auch ich sein werde oder eine leichtere Freundin oder eine Trainerin wird sich dann finden.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Munk am 28. Juni 2010, 14:15:27
Oh ja, Christiane Gohl ist super! Das Buch, auf das hier eh schon verwiesen wurde, heißt Freizeitpferde selber schulen. Jungpferde erziehen, ausbilden, anreiten und war sicher ausschlaggebend dafür, dass ich es mir zugetraut habe, ein "Jungpferd" zu kaufen!

Ich möchte hiermit auch Werbung für die Romane von Frau Gohl machen- vor allem die "Julia"-Reihe finde ich genial. Auch wenn das doch eher Jugendromane sind, les ich die noch immer gerne. Im Gegensatz zu anderen Pferdebüchern, die ich so als Kind gelesen habe, geht es hier um pferdgerechtes Freizeitreiten (und Haltung!) und nicht um irgendwelche Ponyhof-Turnier-Stories, in denen Pferde irgendwelche kitschigen Traumleistungen für ihren Menschen bringen.
Äußerst kritisch werden auch Themen wie z.B. Manipulationen im Islandpferdesport, Ausbeutung von "Pferdemädchen", Tücken bei der Pferdesuche bzw. Reitbeteiligungssuche, Stallsuche, Wanderreiten, Pferdeausbildung (und Schnell"ausbildung" im Turniersport) oder Pferdegurus besprochen. Und ihr Stil ist einfach locker-flockig zu lesen!

So, Werbung aus  ;D
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 30. Juni 2010, 09:12:06
Allgemeine Umfrage: In welcher Regelmäßigkeit reitet Ihr Eure Jungspunde. Die einen sagen 3-4x/Woche einige Monate und dann wegstellen zum Sickern lassen. Andere widerum machen nur 1-2x/Woche was und dafür durchgehend.

Wie habt Ihr das gehandhabt. Mir geht es jetzt mal rein um die Reiteinheiten - BA ist wieder ein anderes Thema:-)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: penelope am 30. Juni 2010, 09:49:44
Von reiten bin ich noch weit entfernt, aber ich longier im Schnitt 2-3 mal die Woche und mach dann 1-2 mal noch was anderes (Freispringen, Spatzierengehen, ...).

Wie oben schon beschrieben finde ich es wichtig, Belastungen in kleinen Dosen, dafür aber häufiger und regelmäßig zu haben. Ich denke nicht, dass sich ein Körper an eine neue Beanspruchung gewöhenen kann, wenn beispielsweise nur 1 x die Woche longiert wird. Es kennt wohl jeder bei sich selbst den furchtbaren Muskelkarter, den man jede Woche wieder hat, wenn man sich zu einem wöchentlichen Kurs in einer neuen Sportart anmeldet.  :confused: : ;D

Wenn es denn so weit ist, dass ich reite, werde ich es genau so halten: Lieber 3 mal die Woche 15 Minuten für den Anfang als 1 mal 45 Minuten.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 30. Juni 2010, 10:38:15
Da geb ich Dir voll und ganz recht. Aber ist es besser oder schlechter oder macht es überhaupt einen Unterschied (mal abgesehen davon daß man schneller Fortschritte macht) 1x/Woche 15min oder 3x/Woche 15min zur reiten? Mich interessiert vor allem der gesundheitliche Aspekt :cheer:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2010, 10:39:50
Wobei laut meiner Physioausbilderin selbst 15 Minuten zu Anfang schon zu viel sein können. :nixweiss:
Ich würde das wohl minutenweise steigern, also in fünf- Minuten-Einheiten.
Und dann immer blockweise: mal ein paar Wochen etwas regelmäßig Reiten im Sinne von "wir verhelfen der Muskulatur zu mehr Belastbarkeit", und dann wieder ein paar Wochen Longier- bzw Spazierengeh-orientiert.
So kann das Pferd dann auch die Reiteindrücke im Hirn verarbeiten - verlieren tut man durch solche "Pausen" nix, im Gegenteil.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2010, 10:43:19
Da geb ich Dir voll und ganz recht. Aber ist es besser oder schlechter oder macht es überhaupt einen Unterschied (mal abgesehen davon daß man schneller Fortschritte macht) 1x/Woche 15min oder 3x/Woche 15min zur reiten? Mich interessiert vor allem der gesundheitliche Aspekt :cheer:
Der gesundheitliche Aspekt ist der, dass ein Muskel nur das leisten kann, wofür er trainiert ist. Und ein junges Pferd kann noch nicht tragen. Sitzt man zu lange drauf, gehen die Muskeln in den Erschöpfungszustand über und die Wirbelsäule beginnt durchzuhängen.

Ideal wäre dann also (rein physiologisch gesehen) longieren zum aufwärmen (so 15 Minuten) und dann fünf Minuten draufsitzen - dann ist die Muskulatur vom Stoffwechsel her optimal vorbereitet, um der Reiterlast zu begegnen.
Und danach noch mal ein paar Minuten führen, damit sich der Rücken wieder erholen kann.

Muskelkater ist übrigens immer ein Zeichen von Überlastung: der Schmerz kommt von zerrissenen Muskelfasern. Solange man im Limit bleibt, kann man auch ungewohnte Bewegung machen. Aber eben maßvoll. Ohne vernünftiges Aufwärmen kommt es viel schneller zu Muskelkater.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: penelope am 30. Juni 2010, 10:59:34
Ich wollte damit jetzt auch nicht zum Ausdruck bringen, dass ich vorhabe, mich das erste mal auf mein Pferd zu setzten und dann gleich mal 15 Minuten drauf hocken zu bleiben.  ;) 15 Minuten waren eher so als das Durschnittliche Pensum für die ersten drei, vier oder fünf Monate unterm Sattel gemeint.

Und, ja ich glaub schon, dass 3 x die Woche 15 Minuten auch besser ist als 1 x 15 Minuten. Bei nur 1 x pro Woche ist das Training für den Körper dann immer nur "Ausnahmezustand" und er passt sich nicht der Belastung an. Für stichhaltige meditinische Begründungen bin ich aber wohl nicht die qualifizierte Ansprechpartnerin. .... Muriel?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 30. Juni 2010, 11:28:38
Wobei laut meiner Physioausbilderin selbst 15 Minuten zu Anfang schon zu viel sein können. :nixweiss:
Ich würde das wohl minutenweise steigern, also in fünf- Minuten-Einheiten.
Und dann immer blockweise: mal ein paar Wochen etwas regelmäßig Reiten im Sinne von "wir verhelfen der Muskulatur zu mehr Belastbarkeit", und dann wieder ein paar Wochen Longier- bzw Spazierengeh-orientiert.
So kann das Pferd dann auch die Reiteindrücke im Hirn verarbeiten - verlieren tut man durch solche "Pausen" nix, im Gegenteil.

Also dann hab ich es definitiv übertrieben - schon von Anfang an. Da gehen die Meinungen so auseinander - ich werde immer als Weichei "beschimpft" weil ich auf max. 1h beim Ausreiten bestanden hab - das hab ich eh max. 3x gemacht weil es dann aufgrund Ex-Miteinsteller immer länger geworden ist und da bin ich schon immer früher abgestiegen. Das  war schon viel zu viel. Ich muß mir da echt die Uhr stellen damit ich ja nimma zu lang oben bin. Ich bin mit einem Gaul mit langem Rücken "gesegnet" - da heißt es doppelt aufpassen:-(
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 30. Juni 2010, 11:35:12
Hmm also der Haffi, der bei uns auf der Weide steht, ist maximal 3-4 mal nur ein Viertel Stunden geritten worden.
Und dann mehr.
Der wird auch erst seit April/Mai geritten. Aber eine Stunde ausreiten ist da normal.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2010, 11:35:57
Ich habs halt auch beim Anreiten /Ausreiten so gemacht, dass ich immer mal 10 Minuten oben gesessen bin und dann wieder eine halbe Stunde gelaufen.
Dann kann sich die Muskulatur immer wieder gut erholen. bin aber nach dem Wirbelsäulenkurs gerade eh sensibilisiert auf das Thema  :cheese:

so hab ich ihn langsam vorbereitet (über drei Monate) bis er dann zum Ausbilder gegangen ist. Der saß auch nie länger als 20 Minuten täglich drauf. Ich hab aber einfach immer während der ganzen Jahre geachtet, immer erst einen Kilometer zu führen bevor ich aufsteige (oder in der Bahn erst longieren, oder 10 Minuten Führen). Ich denke schon, dass es das ist, warum Mirko immer einen sehr guten Rücken hatte, obwohl ich immer schon zu schwer war.
Die Probleme fingen erst an, als er durch die Verletzung Muskulatur verloren hatte. Da hatte ich das Training nicht mehr so im Blick, man hat ja kein Jungpferd mehr - aber ich hätte es genauso schrittweise wieder aufbauen müssen. Mein Fehler.  :-[
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 30. Juni 2010, 11:42:14
Also beim Reiten am Platz führ ich sowieso immer einige Runden, gurte dann nach und dann wird sowieso immer das ordentliche Stehen bei der Aufstiegshilfe ins Gedächtnis gerufen - das kann auch hin und wieder dauern :roll:

Da wir viel mit den Jungspunden (2x 4-jährig, 1x 2-jährig, 1x 1-jährig) spazieren gehen werde ich mir angewöhnen daß ich Moses sattle und halt hin und wieder aufsteige. So kann ich dann auch die Muskulatur schonend trainieren:-)

Bei 1h Ausreiten hab ich schon gemerkt daß Moses gegen Ende hin müder geworden ist. Das war dann immer der Punkt wo ich abgestiegen bin. Lieber ein bißchen vorsichtiger als daß Moses dann Probleme mit dem Rücken bekommt.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2010, 11:46:35
Oder eben zwischendurch laufen. Wobei das echt schwer sein kann, von wegen Gruppendruck, und selbst ich als wirklich überzeugter Spazierengeher habe mich hin und wieder wider besseres Wissen hinreissen lassen, doch länger draufzusitzen. Hab dann aber jedesmal die Quittung bekommen, und hab es so gelernt, meinem Gefühl nachzugehen und wirklich abzusteigen.
zb immer wenn eine längere Strecke Asphalt kommt - immer wenn es bergab geht - immer wenn ich denke das Pferd wird müde - immer wenn der Boden zu tief ist....

Wenn Ihr mehrere junge Pferde habt, dann könnt Ihr Euch ja zusammen tun. wir sind damals mit 6 Jungpferden spazierengegangen, das war schon schön.  :cheer:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 30. Juni 2010, 11:48:24
Muss man denn mit einem Pferd vorher laufen, wenn es den ganzen Tag auf der Weide steht?
DAs habe ich noch nie gehört.
Gut sowas zu wissen.
Dachte im Schritt bei langem Zügel reiten oder so.
Wie früher in der Reitschule gelernt.... ???
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2010, 11:54:36
Zitat
wenn es den ganzen Tag auf der Weide steht?
;)
Klar, ein Pferd auf der Weide bewegt sich regelmäßig und da sind die Gelenke natürlich schon besser geschmiert als bei einem Pferd, das frisch aus der Box kommt.

Aber jeder Sportler wärmt sich auf, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, und die wenigsten Pferde marschieren auf der Weide wirklich mal 10 Minuten am Stück. Merkt man ja auch selbst, wenn man Sport macht - konzentriert gehen ist anstrengend und macht warm!
Insofern ist das für die Muskulatur schon wichtig und für die Gelenke sowieso, damit alles optimal vorbereitet ist für die Belastung.
Und es ist einfach eine der besten Gewohnheiten, die man sich als Reiter angewöhnen kann: Mindestens 10 Minuten Schritt, besser 20, zu Beginn der Arbeit. Und warum soll ich da bei einem Jungpferd schon draufsitzen, wenn die Gesamtzeit eh schon beschränkt ist.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 30. Juni 2010, 12:08:40
Klar... ist irgendwie logisch.
(mal auf meine "zu-merken-Liste" notieren)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 30. Juni 2010, 20:36:56
Hallo Ihr,

die Muskulatur braucht regelmäßiges Training, um sich optimal zu entwickeln. Schon nach wenigen Tagen Pause entwickelt sich Muskulatur zurück. Ich denke aber auch, dass die meisten von uns noch ein paar andere Dinge zu tun haben als Reiten. Insofern habe ich es so gehalten, dass ich 4-5x in der Woche versuche zu reiten und mache jeweils vorher Bodenarbeit oder longiere frei oder an der Longe. An den anderen Tagen bin ich spazieren gegangen oder Mána hat Pause. Manchmal kam/komme ich auch nur 3x aufs Pferd pro Woche. Dementsprechend muss ich meine Ansprüche an Mána dann runter schrauben, anders wäre es unfair und unphysiologisch. Die Reiteinheiten sind in der Einreitphase kurz gewesen 5min, 10min, dann 15 min usw.
Ebenso habe ich es gehalten als ich Mána nach dem letzten Reheschub wieder trainiert habe. Da habe ich allerdings auch sehr genau auf Mána geachtet und ihre Signale waren sehr deutlich. So war sie als Jungpferd nicht, da hatte sie viel Energie und ist eher mal über ihre Grenzen gegangen. Da war es dann an mir, sie nicht zu überfordern.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 01. Juli 2010, 08:35:56
Also wenn ich Eure Berichte übers Anreiten so lese hier im Forum - in meinem Umkreis sind alle der Meinung daß man ein Pferd spätestens mit 3 Jahren anreiten muß - mit 2/2,5 Jahren anfahren. Dann kann man gleich mal 1 Stündchen mit Pferd arbeiten weil dann wirds müde und "akzeptiert" es leichter - von 10 Minuten aufwärmen an der Hand hat noch niemand was gehört (da kann man sich ja gleich raufsetzen zum Schritt gehen). Ihr könnt Euch dann ungefähr den mitleidigen Standardblick vorstellen wenn ich sage daß meiner 4 ist und ein paar Mal geritten wurde und ich hauptsächlich Bodenarbeit/Handarbeit mit ihm mache. Das ist ja gar kein richtiges Arbeiten >:(

Es gibt schon so Tage wo ich echt die Schnauze voll hab von den ganzen Kommentaren rundum....

So ausgesudert - bin ja nicht alleine mit meiner Einstellung auf der Welt - Gott sei Dank!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 01. Juli 2010, 08:52:28
Hallo,

weißt Du, ich werde auch im Stall sehr mitleidig betrachtet. Der hiesige Isi-Reiter setzt sich nach dem satteln aufs Pferd und knallt die Zügel ran, anders kann ich das nicht nennen. Dann wird das Pony entweder draußen auf Asphalt getöltet oder in der Bahn im verspannten Schritt gequält. So und nicht anders sieht das teilweise bei uns aus. Insofern rede ich dort auch mit niemandem über meine Art des Reitens und Ausbildens. Aber gefreut habe ich mich dann doch sehr, als eine Einstellerin sagte, so ein gut ausgebildetes Pferd wie Mána hätte schon lange nicht mehr im Stall gestanden. Diejenigen, die ein bißchen fühlen können und pro Pferd eingestellt sind, merken eben den Unterschied. Vielleicht bekommst Du irgendwann auch mal positive Rückmeldungen, wenn Moses dann ein feines und motiviertes Reitpferd ist...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 01. Juli 2010, 08:54:47
DAs sage ich mir auch immer.
Die Leute werden schon sehen, wenn sie ein wunderbar ausgebildetes Pferd vor sich haben.
Und dann wünschen sie sich, sie hätte es ebendso gemacht!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 01. Juli 2010, 09:21:40

Vielleicht bekommst Du irgendwann auch mal positive Rückmeldungen, wenn Moses dann ein feines und motiviertes Reitpferd ist...
Grüße

Steffi

Tja wenn ich es schaffe. Da stehen mir irgendwie immer etwas meine Selbstzweifel im Weg ob ich das alleine (oder halt dann mit der Trainerin) hinbekomme. Ich kann eh nur mein bestes versuchen und schauen ob es funktioniert. Aber ich kann es mir einfach nimma ohne CT vorstellen - da sträubt sich alles in mir:-)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 01. Juli 2010, 12:20:16
Zitat
Aber ich kann es mir einfach nimma ohne CT vorstellen - da sträubt sich alles in mir:-)
ja, so gehts mir mit Jack auch. Ich hab ja schon noch andere Möglichkeiten, aber am liebsten möchte ich den reinen Clickerweg gehen. Hab jetzt schon mal meine Tochter um ihre Meinung dazu gefragt. Sie war so halb und halb begeistert, vor allem weil er ja noch so gierig ist. Aber es wird.  :dops:

In meinem neuen Stall sitzt man auf den zweijährigen auch schon mal drauf, "da haben die noch keine Kraft zum wehren"  :P und dann sitzt man mal bisschen mehr drauf, und dann wehrt sichs, und dann muss man mal zeigen wo die Harke hängt und ein bisschen rannehmen, aber der Gaul hats ja nicht anders gewollt... und dann macht man auch schon mal einen dreistündigen Ausritt  :P weil jetzt ist es ja schon drei, das geht dann schon.  :P :P  :hirn:

ich verstehe das einfach nicht. Jack ist ja jetzt auch vier, und nichts schreit in mir danach, ihn jetzt schon ernsthaft zu arbeiten. Und das was flüstert, wird immer leiser.  :lol:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Faboula am 01. Juli 2010, 23:09:36
 :-[ deckt sich leider voll mit meinen Erfahrungen.... :-\ und "die 2 Jährigen oder 3 Jährigen sind ja auch immer ganz wild aufs arbeiten....man MUSS sie quasi reiten, weil sie sich sonst nur langweilen"*ACHTUNG IRONIE*

Meine Pferdezahnärztin fragte mich vor ein paar Tagen bei der Untersuchung, ob Faboula schon ein Gebiss im Maul hätte.... Ich sagte ganz entrüstet: "Natürlich nicht - die ist ja erst 2!!!!!! " Ihr Kommentar dazu war, dass es leider keine Seltenheit wäre, dass das 2 Jährige mit Gebiss longiert werden.... Ich finde das alles so traurig  :'(
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Anke am 02. Juli 2010, 08:21:43
Hi,

danke für den Thread. Er bestärkt mich darin, dass WENN mal ein eigenes Pferd her kommt, dann ein Fohlen zum selber ausbilden.

cioa
Anke
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 02. Juli 2010, 08:30:43
Auch wenn die meisten die die Jungpferde schon so bald rannehmen es einfach nicht besser wissen bzw. es so "überliefert" bekommen haben, fällt mir ein Sprichwort ein - ich hoffe es stimmt: Unwissenheit schützt vor Dummheit nicht! Kennt Ihr das? Ich habe mir mal sagen lassen müssen daß ich nicht soviel lesen (= mich weiterbilden) soll sondern mal richtig mit meinem im Juli 4 Jahre werdenden Gauli anfangen soll. Bei dem gilt nämlich keine Bodenarbeit. Es sehr gängig in den Reiterkreisen beim Anreiten die Pferde müde zu reiten damit sie "funktionieren". Zumindest bei mir in der Umgebung.

Es traurig aber ich gebe die Hoffnung nicht auf daß doch ein langsames Umdenken stattfindet.

Was mich grad ziemlich beschäftigt ist daß meine Miteinsteller mit dem Jährling (sind aber Pferdeneulinge) daran denken mal "ein bißchen" mit longieren zu beginnen. Ich hab es zwar schon 2x erwähnt daß das in dem Alter keine gute Idee ist aber mehr kann ich auch nicht tutn. Der Kleine ist zwar voll lästig und will wirklich etwas machen (sonst würde er nicht immer Moses nachrennen wenn ich ihn aus dem Offenstall tu :roll:) aber da fällt mir soviel besseres ein - z.B. Anti-Schreck-Training mit Planen, führen um Pylonen. Einfach was Spielerisches. Aber das gilt wieder nicht. Vielleicht bau ich wieder mal eine Pacour für Moses auf dann machens bestimmt mal mit:-)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 02. Juli 2010, 09:13:06
Das ist der Grund, warum Jungpferde einfach in eine bewegungsfreudige Herde mit anderen tobefreudigen Pferden gehören.  :P
Es haben halt immer mehr Leute junge Pferde, weil sie es ja von Anfang an selbst bestimmen wollen - und dann steht das Jungpferd in der Box und muss "beschäftigt" werden, weil man möchte es ja nah bei sich haben, damit man es aufwachsen sieht.  :nixweiss:
ich hab damals mit Mirko schon Unverständnis geerntet, dass ich ihn  - nur für drei Monate! - soo weit weg von mir stelle (50 km), weil er sich bei uns halb zu Tode gelangweilt hat und ich der Hauptbespaßer war.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 02. Juli 2010, 09:22:33
Es ist ja nur noch für 3 Wochen daß er alleine mit Mo steht. Dann kommens zu viert zusammen mit 2 Stuten (2- und 4-jährig) zusammen damit er mehr Spielkameraden hat. Also bald ist ein Ende angesagt. Ist mir auch für Moses lieber weil ihm seine beiden Mädels schon abgehen. Dann klebt der Kleine auch nimma soviel an Moses.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 02. Juli 2010, 10:14:03
Hallo Ihr,

wahrscheinlich ist es mit der Pferdeausbildung ähnlich wie mit der "Kinderausbildung" heutzutage. Schon die Kleinsten müssen ein Kurs- und Freizeitprogramm absolvieren, dass es nur so kracht. Ein einfacher Spielnachmittag mit anderen Kindern oder mal nur Fußball spielen hat für manche 4 Jährigen schon Seltenheitswert. Ähnlich ist es mit den Pferden.

Meine Mána war zwar halfterführig und hatte auch schon erlebt, dass etwas an den Hufen gemacht wurde, aber ansonsten war sie wirklich "roh" mit ihren 4 Jahren. Das gibt es heute doch in Freizeitreiterkreisen kaum noch. Da wird mit Jährlingen "Bodenarbeit" gemacht, Spaziergänge mit 2 Jährigen, Longieren, Zirkustricks alles mögliche. Manchem Pferd mag das gefallen, ich halte es trotzdem nicht für artgerecht. Vor allem hat es nach meiner Erfahrung wenig Vorteile. Die Pferde lernen auch im Alter von 4 Jahren noch irrsinnig schnell, da wundert sich mancher Pferdebesitzer.

Wenn man die Frühreifen Pferde mit 3 oder 4 Jahren anfängt auszubilden und die Spätreifen mit 4 Jahren (Reiten dann ab 5. Lebensjahr), dann hat man nichts verloren sondern eher gewonnen. Die Pferde sind mental und körperlich dann belastbarer, die Ausbildung kann also erfolgreich verlaufen.

Das Argument, dass sich die jungen Pferde langweilen lasse ich nicht gelten. Dann stimmen die Haltungsbedingungen eben nicht. Ein junges Pferd, dass in einer alters- und geschlechtsheterogenen Herde mit anderen jungen Pferden möglichst Tag und Nacht draußen leben kann, wird sich nicht langweilen.

Also, Ruhe bewahren und Ohren auf Durchzug, wenn Leute im Stall mal wieder meinen, dass die jungen Pferde "mal richtig arbeiten müssten"...

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 02. Juli 2010, 13:46:43
@ Steffi

Dein Wort in Gottes Ohr. Aber ich weiß daß ich mich bis dato schon ziemlich von meiner Umwelt beinflussen hab lassen. Klar kann Moses im Vergleich zur gleichaltrigen Stute so gut wie nix aber schon zuviel seinem Alter entsprechend wenn man es so sagen kann.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: penelope am 05. Juli 2010, 16:12:59
"Immer langsam mit den jungen Pferden" .. möchte ich hier gerade mal als Sprichwort im übertragenden Sinn in die Runde rufen.

"Schwarze Schafe" gibt`s wohl leider in jeden Bereich und nicht nur bei den Sportreitern. Glücklicherweise kenne ich so einige (erfolgreiche) Turnierreiter, die ihre Pferde sehr fair und altersgerecht ausbilden. Leider ebenso negative Beispiele. Genau so kenne ich auf der Freizeitseite Leute, die sich Jungpferde kaufen, und dann einfach nicht abwarten können. "Nur ein paar Zirkuslektionen", "Nur ein wenig longieren zum kennenlernen" mit den Jährling  :confused: Glücklicherweise sind solche Leute aber nicht die Regel.

Ich würd mich freuen, wenn hier weniger vorschnell "verurteilt" würde.
Man sollte natürlich die Leute, die wirklich Mist machen beim Namen nennen. Nicht aber kollegtiv draufhauen. Ist ja auch nicht im Sinn positiver Versärkung, nech...  ;)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 05. Juli 2010, 23:56:41
Hallo Penelope,

in diesem thread soll es ja schwerpunktmäßig darum gehen, wie das Einreiten von jungen Pferden clickerkonform aussehen kann.
 Darüberhinaus ist es aber auch sinnvoll, finde ich, sich über Mißstände im Zusammenhang mit diesem Thema auszutauschen, da diese nun mal auch nicht selten vorkommen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass hier über Gebühr gelästert wurde. Ich denke, dass es gerade für Freizeitreiter, die ihr Pferd alleine ausbilden wollen, wichtig ist, sich klar zu machen, welchen Einflüssen und welcher Kritik sie sich von außen aussetzen werden. Es klang ja auch schon an, das einige sich dumme Sprüche anhören müssen. Das sagt nichts über Sportreiter oder Freizeitreiter oder die Isi-Szene im allgemeinen aus, aber man muss sich doch damit auseinander setzen, oder? Und Mißstände dürfen in diesem Zusammenhang schon genannt werden, meine ich. Es sollte natürlich nicht den thread sprengen.
 
Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: penelope am 06. Juli 2010, 08:49:28
Manni, natürlich war das jetzt kein Aufruf, seine Stallnachbarn anonym in Internetforen zu denunzieren  :roll:

Ich hatte bei den letzten Seiten des Threads schon das Gefühl, dass sich das Thema weg von "wie mach ich es gut" hin zu "was machen die anderen alles schlecht" verschoben hat. Das find ich schade, da mich das Thema eben gerade sehr interessiert.

Nebenher hab ich bisher auch noch keine negative Reaktionen auf meine Clickerei erhalten - werder von Sport- noch von Freizeitreiterseite. Von daher wurmt es mich ein wenig, wenn es hier so dargestellt wird, als ob man als Clickerer zwangsläufig Einzelkämpfer gegen ein Heer missgünstiger Stallkollegen ist. Das macht ja auch keinen guten Eindruck auf Clickerneulinge und -interessierte, die hier evtl mitlesen.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 06. Juli 2010, 10:17:47
@ Penelope

Ich denke Du hast da was falsch aufgefaßt. Das Clickertraining ist in meiner Umgebung relativ unbekannt - von daher wird man halt belächelt und das wars - noch :cheese:. Damit kann ich gut leben. Schwieriger wirds wenn man mit Jungpferd "relativ spät" anfängt, sehr langsam und nicht jeden Tag oben sitzt sondern auch Bodenarbeit macht. Da heißt es schon eher - grade von den alteingesessenen und erfahrenen Leuten - daß man ruhig schon mehr verlangen kann - Pferd hält das schon aus. Das ist eher immer ein Diskussionsthema und man ist halt als einzelner (und auch nicht so erfahrener aber lernfähiger :cheer:) Mensch der dagegen redet immer im Nachteil. Ich hätte eigentlich gedacht daß man sich hier im Forum darüber unterhalten kann weil man mehr oder weniger auf der gleichen Wellenlänge ist - hab mich da wohl getäuscht. :rotw:  

Abgesehen davon interessiert mich grade dieser Thread sehr und ich hoffe hier noch viele Ratschläge von den "Profis" in Sachen Jungpferdeausbildung mit CT zu bekommen - Back to topic :)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 06. Juli 2010, 11:24:12
Hallo Birgit,

ich bezog mich mit meinen Statements ja vor allem auch auf Deine negativen Erfahrungen. Ich hoffe einfach mal, dass Du in Zukunft mehr Gelegenheit finden wirst, Dein "eigenes Ding" zu machen, ohne dass Du dafür so seltsame Rückmeldungen erhälst. Und natürlich kannst Du Dich in diesem thread auch darüber austauschen, wenn es nicht so rund läuft oder Du von Stallkollegen seltsam angemacht wirst. Wäre ja schade, wenn wir uns da nicht die nötige Offenheit erhalten würden, oder?
Es ist wahrlich in der Pferdwelt nicht alles Gold, was glänzt und wir haben als CT'ler, glaube ich, ein echt gutes Konzept, wie man Pferde schonend und mit Spaß ausbilden kann.

Hast Du denn jetzt speziell gerade aktuelle Fragen? In deinem Tagebuch erwähnst Du ja, dass Moses das Gebiss eher skeptisch betrachtet. Vielleicht gibt es hier Leute, die speziell Erfahrungen haben, Pferden das Gebiss clickerkonform "schmackhaft" zu machen. Ich halte mich da lieber zurück, weil ich generell fürs gebisslose Ausbilden eintrete und andere sicherlich da näher am Thema dran sind.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 06. Juli 2010, 11:47:58
Hi Steffi,

anders wie in anderen Forem stell ich hier so ziemlich jede dämliche Frage die so auftritt bei mir. Auf Gebiss ins Maul nehmen ist Moses mittlerweile ganz heiß - wir müssen halt das weichen auf Druck des Gebisses lernen und das lernt man halt nur mit Übung. Drum mache ich mir noch keinen großen Kopf drum weil reiten tu ich mit Sidepull und zum Einfahren kommt es frühestens nächstes Jahr. Ich hab da gar keinen Stress damit - ich bin aus Schaden klug geworden wie man so schön sagt.

Grundsätzlich zum Einreiten weiß ich daß ich alleine das nicht hinbekomme weil ich einfach zu wenig Erfahrung hab aber ich will alles was möglich ist vom Boden aus vorbereiten (wie eben grad Trense) sodaß sich Moses dann beim Reiten leichter tut. Es wird auch nicht ausbleiben daß er mit Beritt (wahrscheinlich ohne CT) zurechtkommen muß obwohl er (leider) sehr auf mich fixiert ist. Aber wie sagt man: Kommt Zeit kommt Rat :cheer:

Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 06. Juli 2010, 13:27:17
ich find das schön, dass ihr Euch alle schon selbst moderiert. :keks: :cheer:  :cheese:

Auf Gebiss ins Maul nehmen ist Moses mittlerweile ganz heiß - wir müssen halt das weichen auf Druck des Gebisses lernen und das lernt man halt nur mit Übung.

Das Schöne an der Arbeit mit CT finde ich, dass man das Gebiss dem Pferd erklären kann, ohne dass man über soviel Druck und weichen arbeiten muss. Das PFerd soll ja eigentlich dem Gebissdruck gerade nicht weichen, sonst lernt es als allererstes, sich hinter den Zügel zu verkriechen - und das dauert sehr lange, das wieder aus dem Pferdekopf und dem Muskelgedächtnis herauszubekommen. Und da weiß ich genau, wovon ich rede, denn diesen Prozeß haben wir über viele Jahre durchgemacht.

Ich finde dabei die Herangehensweise von Philippe Karl gemixt mit Alexandra Kurland sehr gut, um ein sehr fein und willig reagierendes Pferd zu bekommen.
dh. zuerst kann ich das eigenständige Aufnehmen der Trense erarbeiten, und dann mit dem Gebiss (ohne Zügel) und Halfter die übliche Bodenarbeit machen, ohne das Gebiss anzufassen. Immer mal wieder rausnehmen und wieder aufnehmen lassen, als eigenständige Übung. So wird es vertraut.

Dann mit den Fingern in die Gebissringe fassen (sanft und sachte) und das Gebiss ansatzweise nach oben in Richtung Maulwinkel bewegen, jegliches Kauen bestärken (ein junges Pferd wird da eh viel kauen).
Am Halfter wiederum feines Reagieren auf den STrick (oder Kappzaum mit seitlich eingeschnallten Zügeln, oder Sidepull, oder sonstwelche gebisslose Zäumung).
Dazu am Strick entlangstreichen, Hand am Strick aufstellen und jedes Nachgeben seitlich (auf ganz wenig aus sein) bestärken und sofort loslassen.
So kann man sich erstmal ohne Gebiss das Verständnis vom seitlichen Nachgeben erarbeiten.

Ich kombiniere bei der Einführung der Zügelhilfen zum Anhalten dann auch wieder PK und AK  :cheese:
Erst Rückwärts erarbeiten mit Kopfsenken, dann geradeaus gehen, zum Anhalten umdrehen, am STrick aufwärts streichen (das hab ich vorher beim Kopfsenken bzw Rückwärts auch gemacht) und dann zum Anhalten aufrichten. So lernt das Pferd auf einen Hauch einer Einwirkung aufgerichtet und balanciert anzuhalten.

Wenn das alles verstanden ist, kann ich die Zügel an die Trense machen und das selbe erarbeiten - wenn die Vorarbeit gut war, brauche ich überhaupt keine Druck mehr auf die Trense auszuüben.
Und dann erarbeite ich erst vom Boden wieder das seitliche Nachgeben, das Anhalten, das Geführtwerden, das Folgen.

Ich bin ja gerade mit Jack dabei, leider aber alleine auf der Weide... da ist es schwer, zum Filmen jemanden zu finden. Vielleicht kann ich ja meine Tochter einspannen, ich denke dann wäre es verständlicher, was ich da genau mache.

lg Heike
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: prigal am 06. Juli 2010, 13:47:07
@ Heike

Danke für den neuen Input - weißt eh mein Hirn :cheese:

Ich arbeite momentan mit Zaumzeug über Halfter weil ich noch nicht zuviel auf einmal mit Trense machen will. Kappzaum bin ich am Überlegen und falls ich jemals zum Abmessen von Moses Kopf komm dann macht es mir "a liabs Dirndl" aus dem Forum :cheer:

Film wäre natürlich wieder voll nützlich für mich - bin eher der visuelle Typ :)

Was das moderieren betrifft - reiner Eigennutz :roll:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ruby am 11. Januar 2013, 18:36:36
*staub weg pust*

Ich weiß, der Beitrag ist wirklich alt... aber habt ihr trotzdem Lust, das Thema wieder aufleben zu lassen  :dops: ? Nun sind ja 2 Jahre vergangen und die Pferde, von denen hier bereits berichtet wurde, dürften ja in der Zwischenzeit einiges gelernt haben oder vll. fangen andere User in der nächsten Zeit auch wieder neu an mit der Ausbildung ihrer jungen Pferde....

Wie ist es euch in der Zwischenzeit mit euren Jungspunten ergangen, was habt ihr für Erfahrungen sammeln können bei der selbstständigen Ausbildung eurer Pferde, wie habt ihr ganz gezielt mit dem Clicker an dem Verständnis für die Reiterhilfen gearbeitet?
Gibt es Clickerübungen, die sich für das spätere Anreiten besonders gut als Vorübungen eignen oder "altersspezifische" Übungen
 

Ich habe mir im September 2012 eine 2,5 jährige Stute gekauft - auch weil ich bereits eine inzwischen 25 jährige Stute (bei mir seit sie 19 ist) mit schlechter Ausbildung und Erfahrungen habe und gerne bei meinem 2. Pferd nur für die Fehler gerade stehen möchte, die ich auch selbst "erzeugt" habe. Außerdem stelle ich es mir unglaublich toll vor, bei allem dabei gewesen zu sein  und eigene Ansätze in die Ausildung einzubauen  :click:
Meine Vorfreude ist riesig. Auch wenn wir natürlich noch viel Zeit haben, sauge ich jetzt schon alle Theorie ein, die ich bekommen kann, um dann einen Plan zu haben.

Ich habe mit dem Target angefangen vor ein paar Woche und beim a nach b führen hat mein Pferdekind mir ein tiefes Kopf-fallen-lassen angeboten, welches ich auch geclickert habe, seitdem ist das Führen wesentlich entspannter....
Trotzdem hab ich manchmal Sorge, schon zu viel zu machen, ihr macht das Clickern wirklich sichtlich Spaß, aber sie wird ab und zu auch aufgedreht dadurch und kanns gar nicht erwarten, das Target anzustubsen.

Mein Ziel ist es auch, das Anreiten so gut wie möglich selbst  vorzubereiten mit einer Kombi aus Bodenarbeit, Longenkurs, CT,...und seit dem ich mich vermehrt mit dem CT beschäftige, kann ich mir sogar vorstellen, vll. auch weitere Schritte selbst anzugehen und sie nicht zum Anreiten wegzugeben....aber das ist alles noch Zukunftsmusik.
Bestärkt hat mich auch eine, wie ich finde sehr gelungene DVD, von Katharina Möller: "Klassische Jungpferdeausbildung mit moderner Lernpsychologie
Anlongieren, Gewöhnung an Anreiten".

Also, über weitere Erfahrungsberichte und ein Wiederaufleben des Threads würde ich mich freuen, hab die Seiten in diesem Thread "verschlungen"  :keks:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Samtnase am 11. Januar 2013, 22:42:18
Hallo!

Sehr interessant, ich bin auch gerade auf diesem Weg. Meine Stute ist nun 3 1/2 und seit knapp fünf Monaten an meiner Seite.
Wir spazieren, machen Targettraining und spielen viel. Nebenher etablieren sich von ganz alleine alltägliche Dinge. Ansonsten möchte ich mich dieses Jahr stark dem LK widmen. Anreiten plane ich erst fürs kommende Jahr, wenn sie fünf wird. Anfangs hätte ich mir vieles nicht alleine zugetraut. Aber je länger wir Clickern, umso mehr kann ich mir auch im Alleingang vorstellen  :cheese: Denn im Grunde genieße ich genau das derzeit sehr. Mein Pferd und ich lernen miteinander und im Augenblick passt da eh niemand dazwischen. Gleichzeitig weiß ich einfach 100 Prozent um Ihre Entwicklung und Ausbildung.

Liebe Grüßge von Ellen
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 13. Januar 2013, 21:59:15
ich mach an der stelle mal einen zwischenbericht:

zwörg wird im april 3. ich nutze die zeit bis dahin für spielereien mit satteln, trensen, longieren und handarbeiten. allerdings ist ihre aufmerksamkeitsspanne relativ kurz - aber das stört nicht weiter nachdem sie longieren im schritt und trab auf beiden händen binnen 10min gecheckt hatte - die gesamte einheit hat 20min gedauert mit sattel das 3. mal rauf und erstmaliges auftrensen. und ganz allgemein ist sie das supertreberpferd, das quantensprünge binnen minuten macht, somit stört das einerseits nicht und ist damit eher eine herausforderung in sachen rechtzeitig aufhören.

momentaner zwischenstand: longieren auf kappzaum klappt in grundzügen, satteln ist völlig unproblematisch, als handpferd ist sie ein bisschen lästig gegenüber dem reitpferd und gaaaanz rasch müde, aber gut, kondition wird einem auch nicht geschenkt, bei der handarbeit kennt sie mittlerweile in grundzügen zügelhilfen und den biegenden schenkel (also auf druck in der schenkellage ;) ) und auftrensen ist definitiv noch ausbaufähig, weil das muss auf dauer weniger aufwendig werden. im großen und ganzen ist die kleine der typ pferd, der die grundlagen der osmose auf's lernen anwendet - oder vielleicht liest sie auch meine gedanken,

aber für sie gilt: probier nicht! pfeif auf kleinschrittig! behandle sie wie ein erwachsenes pferd und sie wird sich wie eins verhalten. mit dem clicker sind auch wir 2 nicht so richtig warm geworden. sie verliert das interesse daran und hat auch die eigenheit, dass sie dann das futter verweigert. gut, kann man akzeptieren - ist halt auch für dieses pferd nicht die methode der wahl. - gut, das sollte man aber bitte keinesfalls als verallgemeinerung lesen, aber pferde sind nun mal verscchieden und lernen auf unterschiedliche arten bzw brauchen eine andere art des trainings und für meine kleine gilt halt: mach einfach und denk nicht viel darüber nach.

ansonsten steht jetzt noch das frühjahrsservice an: zähne machen, sattler holen... die üblichen verdächtigen.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 15. Januar 2013, 15:37:08
Dann schließe ich mir hier auch noch an... Mein Loki wird dieses Jahr 6  :dops: und wir sind den Weg der Ausbildung auch weitestgehend alleine gegangen.
Mittlerweile können wir schon gut 2 stündige Ausritte in allen 3 Gangarten gehen - auf dem Platz üben wir noch viel.  :nick:

Ich denke das wichtigste ist dass man eben versucht nie zu weit zu gehen... Und das man "keine große Sache" daraus macht, sondern einfach ohne Angst damit beginnt und dem Pferd zeigt, dass das ganz normal ist.

Der Zeitpunkt wann man damit anfängt... Es ist wohl sehr schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden ... Mir hat Loki eigtl. deutlich gezeigt "jetzt können wir beginnen" und dann nach den ersten kurzen Einheiten habe ich ihn für mehrere Monate "weg gestellt" und ihn noch mal sein Jungpferdeleben genießen lassen... Dann habe ich ihn gegen Ende Sommer/Anfang Herbst 2012 wieder "raus geholt" und einfach da weiter gemacht wo wir stehen geblieben sind und es hat super funktioniert.
Ob wir es ohne Clicker geschafft hätten? Irgendwie bestimmt, aber ich denke nicht ohne Hilfe ! So kann ich nun sagen: Alles was mein Pony kann, haben wir uns zusammen erarbeitet und es ist ein gutes Gefühl!  :five:

Ich kann es nur jedem empfehlen, der kein ängstlicher Reiter ist, dass er selbst den Schritt wagt oder eben diese mit Hilfe angeht.  :nick:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 16. Januar 2013, 08:23:29
Der Zeitpunkt wann man damit anfängt... Es ist wohl sehr schwer den richtigen Zeitpunkt zu finden ...
da schließ ich mich an... weil sag einer "nein, du bist noch nicht so weit", wenn das übermotiverte 2-jährige in den reitplatz einbricht. wir haben uns darauf geeinigt, dass sie zuschauen darf, wenn ich reite, aber draußen bleibt. somit - wenn ich nur auf sie gehört hätte - hätten wir 2-jährig unterm sattel zu arbeiten beginnen müssen.

im großen und ganzen: sei klar, vertrau auf dich und darauf, dass alles gelingen wird.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 17. Januar 2013, 00:55:31
naja, bloss weil ein evtl gelangweiltes Jungpferd in einen Reitplatz einbricht, bedeutet nicht dass es signalisiert "reite mich". Da finden sich doch wohl sicher genügend andre Aktivitäten.
Das erinnert mich irgendwie an die vielen Mütter, die sagen "das Kind will endlich Richtiges Essen, es schaut mir das Essen vom Löffel ab", bloss weil das Baby gerade gemeistert hat, mit den Augen einer Bewegung zu folgen  :confused:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 09:09:08
naja, bloss weil ein evtl gelangweiltes Jungpferd in einen Reitplatz einbricht, bedeutet nicht dass es signalisiert "reite mich". Da finden sich doch wohl sicher genügend andre Aktivitäten.
Das erinnert mich irgendwie an die vielen Mütter, die sagen "das Kind will endlich Richtiges Essen, es schaut mir das Essen vom Löffel ab", bloss weil das Baby gerade gemeistert hat, mit den Augen einer Bewegung zu folgen  :confused:
ich hab auch nicht behauptet, dass sie sagt "reite mich" - ich behaupte nur, dass für 2,5-jährig 5-7x in der woche zu viel wäre, auch wenn's nur 5min sind, und nachdem sie rasch das interesse verliert an sachen, die sie schon kann, wär das der für mich der nächste logische schritt gewesen, weil ich schlichtweg nicht damit gerechnet habe, dass die kleine ihr lernpensum an der hand binnen 2 wochen absolvert.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 09:21:30
Ich habe Loki als er noch nicht geritten wurde immer nur "kurweise" gearbeitet ...  :cheese:
Also z. Bsp.: 2-3 Wochen intensiv was gemacht, dann wieder mehrere Wochen nur zum Putzen raus geholt, dann wieder gearbeitet usw.
Als ich dann irgendwann begonnen habe ihn zu "reiten" (bzw. draufzusetzen, die ersten Schritte gehen, usw.) habe ich ihn danach wie bereits gesagt mit Beginn der Koppelsaison wieder ganz "freies Pony" sein lassen und erst Spätsommer/Anfang Herbst wieder weiter gemacht.
Ich finde das war ganz gut, so war die Motivation eigtl. selten im Keller und ich habe ihn damit denke ich nicht überfordert.  :cheese: Auch wenn er sich im Sommer wenn ich Vinda zum Reiten holen ging oftmals dazwischen gestellt hat, weil er auch was tun wollte, habe ich ihm seinen "letzten" Sommer gelassen.  :nick:

Ich denke auch nicht dass das in den Reitplatz einbrechen was mit "Ich will geritten werden" zu tun hat...  ???
Und wenn er das mit 2,5 Jahren getan hat, dann denke ich hat man vorm Einreiten noch genug zu tun... Ich bin immer eher fürs späte einreiten...  :nick:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 09:31:27
*soifz* ist wirklich so viel um zwischen dem was ich schreibe und dem was ihr lest? - offensichtlich! *schulterzuck* aber gut, ich kann nur dafür was, was ich schreibe, nicht dafür was ihr versteht!

Ich habe Loki als er noch nicht geritten wurde immer nur "kurweise" gearbeitet ...  :cheese:
Also z. Bsp.: 2-3 Wochen intensiv was gemacht, dann wieder mehrere Wochen nur zum Putzen raus geholt, dann wieder gearbeitet usw.
klappt nicht! da wird sie in den pausen so lästig, dass sonst keiner pferde von der weide holen kann.

und bitte was verstehst du unter "noch genug zu tun", wenn das jungpferd sattel, trense, ruhig stehen neben der aufstiegshilfe, auf "einparken" frauli abholen, an der longe in allen 3 gangarten brav rund mit fallen gelassenem hals läuft und in der handarbeit zügelführung (vorab noch auf kappzaum) sowie einen biegenden schenkel kennt? das wär für mich ein ausreichend vorbereitetes jungpferd.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 09:51:48
Da gibt es doch einiges was man tun kann...
Du kannst mit der Doppellonge arbeiten, Langzügelarbeit, Stangenarbeit, einfach nur Spaziergänge damit Pferd sich im Gelände sicher fühlt, alles Mögliche an "Scheutraining" (Flatterband, Plane, Wasser, Regenschirm), Targettraining, Spielen mit dem Pferd (Ersnt wird das Leben noch früh genug) ...
Es geht ja beim Einreiten nicht nur darum, dass genügend Vorarbeit gemacht wurde, sondern auch, dass das Pferd körperlich dazu bereit ist... Auch wenn z. Bsp. Rennpferde bereits mit 2 ausgebildet werden, finde ich dass 3 schon das Minimum ist - klar wenn man sich jetzt "nur mal drauf setzt" damit Pferd das kennenlernt wird es davon keine Schäden haben, aber mehr würde ich in diesem Alter noch nicht machen...
Ich denke mir das immer so: Warum um ein halbes / ganzes Jahr feilschen, wenn man doch noch ein ganzes Leben mit dem Tier haben kann?!  :-\

Letztendlich ist es natürlich jedem selbst überlassen was er wann wie macht, aber meine Meinung ist eben, dass man nicht zu früh beginnen sollte  :nick:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 17. Januar 2013, 09:53:52
Hallo Ihr,

so wie es verschiedene Pferde gibt, so gibt es verschiedene Herangehensweisen ans Einreiten. Auch kleine, menschliche Schulanfänger zeigen schon völlig verschiedene Lernvorlieben. Da muss man sich sowohl als Trainer, als auch als Eltern/Lehrer drauf einstellen.

Ich denke, dass wir uns einig sind, dass man junge Pferde durchaus durch frühes Arbeiten überfordern kann. das aber jedes Pferd andere Ansprüche an seinen Trainer stellt. das hat sowohl mit dem Individuum, mit der Rasse und mit den Haltungsbedingungen zu tun.

Unsere Jungpferde stehen z.B. 30min aufmerksam mit gespitzten Ohren im Auslauf und schauen Mána und mir bei der Arbeit zu. Ältere Ponys interessiert das bei uns wenig bis gar nicht. Das heißt aber für mich nicht, dass die Jungpferde alle gleich viel Spaß an der Arbeit hätten, oder gleich belastbar wären. Sie haben nur das gleiche Grundinteresse. Alles andere ergibt sich dann bei der Arbeit.

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 17. Januar 2013, 10:08:49
Zitat
Sie haben nur das gleiche Grundinteresse.
:nick: :thup:

Mirko war ja auch so supermotiviert als Jungpferd. Ich bin ein Jahr mit ihm fast nur spazierengegangen, damit war er dann ausgelastet (bis zu 2,5 Std). Nebenbei hab ich (nach Solinski) mich so langsam ans Longieren herangetastet (da war er drei), und damit hatten wir eigentlich genügend zu tun (neben der normalen Grunderziehung rund ums Hantieren). Dann Trailsachen, Scheutraining (er war aber nicht scheu  :confused:  :lol: ) , mit Longiergurt laufen, mit ein wenig Gepäck am Longiergurt laufen, mit Sattel spazierengehen, mit ein wenig Gepäck am Sattel spazieren gehen....
Und es war schwer, wenn er so konstant am Zaun stand und was tun wollte, das auch zu ignorieren.
Als er dann für ein paar Monate woanders stand, in einer wirklich richtigen Herde (25 Pferde, eine Leitstute, ein Herdenchef, Untergruppen, Jungpferde), war sein Interesse an mir schlagartig geschrumpft. Da war er mit dem Herdenleben wirklich ausgelastet - und bei uns daheim, in der kleinen Gruppe (6 Pferde, auch Jungpferde) hat er sich einfach gelangweilt.
Aber solche Herden gibt es kaum, insofern ist man mit so einem pfiffigen Jungspund schon gerne etwas gefordert in der Gradwanderung zwischen Beschäftigen und zuwarten können, dass es einfach groß wird...

Übrigens, von wegen "letzter" Sommer - ich habe Mirko noch mindestens fünf Mal im Sommer einige Monate auf die Koppel gestellt, was uns immer sehr gut getan hat. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, dass ein Reitpferd so einen Koppelsommer nicht geniessen können sollte.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 10:29:24
Klar ich denke, wenn die Koppelsaison losgeht lasse ich Loki das auch genießen - aber zwischendurch wird schon etwas getan, weil ich ja die Kondition die er mittlerweile hat auch erhalten will.  :nick:
Wir hatten in diesem Sommer auch eine Herde mit 12 Pferden aller Altersklassen das tat ihm denke ich gut...  :cheer:

Zitat
Das heißt aber für mich nicht, dass die Jungpferde alle gleich viel Spaß an der Arbeit hätten, oder gleich belastbar wären. Sie haben nur das gleiche Grundinteresse. Alles andere ergibt sich dann bei der Arbeit.
Das ist ja, wie du schon sagtest, wie bei nem Kind - vor der Schule und in der Grundschule sind sie so motiviert und wollen alles wissen und später, wenn es dann Alltag ist, ist es nur noch halb so spannend.  ;)

Was ich eigtl. sagen wollte: es gibt genug, was man mit (Jung-)Pferden machen kann ohne sie zu reiten  :nick:
Und das alle Pferde anders sind (Motivation, Auffassungsgabe, Körperbau, usw.) ist ja denke ich jedem klar - man muss es immer abwägen wann genug ist (man kennt ja sein Pferd selbst am besten) - aber das Grundalter (3 Jahre, bei Spätentwicklern älter) sollte schon gegeben sein - finde ich - alleine schon wegen dem Körperbau  ;)

Ich habe mit Loki ja auch schon "gearbeitet" seit er 3 ist und ich ihn habe
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 10:31:20
sie steht in einer knapp 20-köpfigen herde auf 10ha und ja, ich nehm sie als handpferd mit, spazieren - jeweils mit und ohne g'wand. scheutraining ist immer gänzlich unspektakulär nachdem man ihr auch unvorbereitet planen über den kopf ziehen kann. lazü geht sie in grundzügen - mehr mach ich damit aber auch nicht bis sie sich mehr setzen kann, dolo mach ich aus prinzip nicht, stangen find ich in dem alter zu früh und targettraining halte ich für gänzlich unnütz.

und ich hab mit keiner silbe behauptet, dass ich sie bereits reite :cheese: ich wollte nur die aussage "das pferd sagt dir schon wenn's so weit ist" relativieren. weil das funktioniert so nicht immer.

und ja, als geplagtest kind, das immer unterfordert war in der schule kann ich ihren frust mehr als nur verstehen - ich hab mich selbst im studium noch gespielt, weil ich das für peanuts hielt - aber erklär deinen lehrern im pflichtschulalter, dass du hausübungen für eine gänzlich unnötige einrichtung hältst, weil wofür bitte sollt ich das alles noch 10x abmalen, wenn ich's schon kann?!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 10:34:21
Zitat
und ich hab mit keiner silbe behauptet, dass ich sie bereits reite

Das wollte ich auch nicht als so aufgefasst ausdrücken  :P

Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 11:56:44
Das ist im Grunde das Gleiche wie bei Kindern - da heißt es auch "Kein Krafttraining bevor es ausgewachsen ist" - aber das ist weit verbreiteter Unsinn, denn ein Krafttraining in Maßen ist sogar gesundheitsfördernd und in meinen Augen für ein Kind, das stundenlang in der Schule am Schreibtisch (und zuhause dann auch noch) sitzt unerlässlich - genauso ist es wohl zu betrachten, dass ein noch nicht ganz ausgewachsenes Pferd auch nur in Maßen geritten wird - das bedeutet für mich: keine Großbelastung durch z. Bsp. Tagestouren, Springen usw. - deshalb reite ich Loki auch hauptsächlich im Gelände und nur selten auf dem Platz, weil er da ja doch einer höheren Belastung ausgesetzt ist (und wenn auf dem Platz dann auch nie länger als 20 Minuten inkl. Warmreiten  :nick:)

Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 12:20:08
ich geh jetzt mal wohlwollend davon aus, dass keiner von uns einen 3-jährigen für tagestouren verwendet und nachdem ich für mehrstündige ritte schon das standardreitpferd über monate im voraus aufbaue und dann das einzige pferd dabei hab, das am abend noch passagierend neben der gruppe hertrottet, weil ihm langweilig ist, trau ich mir das mit dem muskel- und konditionsaufbau und dessen beurteilung durchaus zu und ja, der zwörg ist lang noch nicht so weit, dass man von der erstbesteigung reden könnt. andererseits - reden wir nach 1 woche bei 50cm schnee auf 10ha weiter. dienstags hab ich schon den muskelkater vom "zur heuraufe stapfen" bewundern dürfen...

und das mit arbeit... naja, was ist für euch der unterschied zwischen aufhalftern, handarbeit und unterm sattel, wenn man mit 5min konzentrationsspanne limitiert ist? das ist dann ja für's halfter anziehen lernen schon eine recht knapp bemessene zeitspanne, die man ruckzuck überschreitet und - ganz ehrlich - wer von euch hätte da ein nein akzeptiert auf dauer? das geht einfach nicht, weil das handling gewährleistet sein muss. somit hat - in meinen augen - ein absetzerfohlen schon gelernt was es heißt zu arbeiten und für mich zählt dann eigentlich nur die körperliche überforderung als argument gegen überlange belastung. aber ich find 3jährig anreiten völlig in ordnung - dadurch wird man deutlich flexibler mit der trainingsgestaltung, weil ich draußen keine paar 100m trab daschnauf in der sich das pferd frei bewegen kann. im schritt dazwischen wackel ich sowieso mit.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 12:25:08
Zitat
dass keiner von uns einen 3-jährigen für tagestouren verwendet

...ich sprach da nicht die 3-jährigen an sondern die unter 7 jährigen  :cheese:

Ich wollte auch keine Diskussion auslösen, sondern eigtl. nur anmerken wie ich es mit Loki gehandhabt hab - wenn ich falsch verstanden wurde tut es mir leid...  :'(
Und SOlera - ich wollte dich nie angreifen - ich habe es wie gesagt auch nicht so verstanden, dass du dein Pferd jetzt einreiten willst, wenn es so rüber kam, tut mir auch das leid.  :'(
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 12:35:45
Zitat
dass keiner von uns einen 3-jährigen für tagestouren verwendet

...ich sprach da nicht die 3-jährigen an sondern die unter 7 jährigen  :cheese:

ähm... und wer garantiert dir, dass sich schlagartig am 7. geburtstag alle wachstumsfugen geschlossen haben? und wie kriegst du ausreichend beweglichkeit in die gelenke, wenn du diese nie forderst? weißt, da ist halt sooo viel zwischen himmel und erde, dass ich keinesfalls sagen würd, dass 7-jährig immer heißt, dass ich dann auf der sicheren seite bin in sachen wüchsigkeit. andererseits: ein pferd das in jungen jahren nicht gelernt hat über eine gewisse höhe (in relation zur körpergröße gesehen) zu gehen, wird nachher auch nie ein springpferd werden. das ist ein fakt, weil wer als kind nicht balett lernt oder sich der leichtathletik widmet, wird's im alter weder zur prima ballerina noch zum staatsmeister im stabhochsprung schaffen - das ist fakt. die kunst dabei ist es einerseits zu fordern, andererseits nicht zu überfordern, aber das würd ich nicht an faustregeln festmachen.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 13:49:08
Zitat
Es könnte also gut sein, dass der Landwirt, der täglich harte Arbeit leistet aber keine so wohl geformte Figur besitzt, deutlich leistungsfähiger ist als der wohl proportioniert Bodybuilder.

Im Fitnessstudio gibt es aber mehr Trainingsformen als nur die Definition, wie es der Bodybuilder ausübt  :roll:
Für irgendetwas war es wohl doch gut, dass ich meine Ausbildung gemacht habe  :cheese:

Jemand der "richtig" trainiert stärkt sehr wohl Bänder und Knochen und ist auch definitiv fitter als ein Landwirt um bei deinem Beispiel zu bleiben.

Zitat
weil wer als kind nicht balett lernt oder sich der leichtathletik widmet, wird's im alter weder zur prima ballerina noch zum staatsmeister im stabhochsprung schaffen
Aber schau dir diese Leute doch auch mal an, wenn sie etwas älter werden.  ??? Gesund sind die sicher nicht!
Ich beispielsweise habe als Kind zu viel "Extremes" gemacht (Ballett, Garde, Turnen) und habe deshalb sehr große Beschwerden - hätte ich später damit begonnen und hätte es nicht "übertrieben" wären diese Probleme sicher nicht da, bzw. nicht in diesem Maße...

Ich rede hier im Übrigen von Freizeitpferden  :cheese: Und wollte mal wieder keine endlosdiskussion auslösen - sondern nur meine Meinung kundtun
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 14:02:35
für mich fällt bis klasse M alles was nicht international startet unter "freizeitpferd", weil die anforderungen/ das pensum - so sie gut aufbereitet wurden - niemals über mehr als "leichte arbeit" hinausgehen. :) und damit stellt sich für mich die frage sehr wohl mit der springerei - aber es ist halt ein unterschied ob ich einzelne sprünge höher aufbaue und die parcours-qualitäten auf größeren cavalettis ausbilde oder ob ich einen 5-jährigen gleich durch einen M-parcours schicke.

und ja, das mit dem balett ist zb. eine gratwanderung. einerseits muss man in jungen jahren genug tun um die beweglichkeit zu erhalten und andererseits wenig genug um nicht zu schaden. und wer so ab 20 als mensch noch keine schäden hat, ist sowieso nicht normal, füchte ich ;)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 14:26:35
Will er schnell Erfolge erzielen muss er früh beginnen, darf dann aber auch nicht erwarten, dass diese Leistungsfähigkeit dann ewig so anhalten wird.

doch!!! ganz unbedingt darf und soll man das erwarten, weil früher ja gleichbedeutend mit langsamer und "kleinschrittiger" ist und genau gar nichts mit raschem lernfortschritt zu tun hat. ich halte das fast ein bisschen fairer dem pferd gegenüber wenn das arbeitspensum von ganz wenig in sehr kleinen intervallen über einen langen zeitraum gesteigert werden. es gilt ja ohnehin der grundsatz "hast du's eilig, gehe langsam!" und ich find ja sowieso wenn ich länger als 30min am pferd brauche zum lösen, lektionen festigen und an neuen basteln mit einem besseren ergebnis als am vortag, hab ich etwas falsch gemacht im sattel.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 15:18:08
manni, ich glaub du hast da ein falsches bild im kopf. nicht alles was 3jährig beginnt ist wie von dir geschildert. - in deinem kopf gibt's scheint's nur die 2 wege, und auf die idee, dass man dazwischen ein paar grauschattierungen oder gar farbe kriegen kann, kommst du wohl auch nicht, oder?

ich mein, nein, ich bin sicher nicht der klassische hutschigutscher, aber ausbinder (eigentlich lauffer) sieht mein alter herr grad die ersten male, so lange er bei mir ist, zwecks anpiaffieren - und der ist jetzt irgendwas zwischen 17 und 22 - je nach schätzung.

und das mit der abstammung... joooo! meine hat die klassische dressurabstammung - das heißt aber trotzdem nicht, dass ihr die springerei erspart bleibt - ganz im gegenteil, weil ich hab's nciht so mit dressurkühen, die eine bodenstange als unüberwidnbares hindernis sehen. aber eine schlechte grundbalance spricht schlichtweg für schlechte zuchtselektion und/ oder eine aufzucht, die mit der großen freiheit auf weiten flächen nichts gemein hatte. ich halt das nämlich wirklich nicht für die große hexerei 4-jährig ein gu gezogenes pferd auf einer materialprüfung vorzustellen. wenn ich da noch nicht halbwegs sicher in den grundgangarten im kreis laufen kann - auf punktgenaue übergänge wird ohnehin nicht sooo viel wert gelegt - dann stimmt an meienr ausbildung etwas nicht. wenn ich einen stress mit dem verkaufen hab, dann läuft's eben schon im september 3-jährig mit, aber das war auch ein halbes/ dreiviertel jahr schon in der arbeit und 10min laufen sollt's da schon hinbringen. die frage ist eher wie genau ich das mache - und das hat nichts mit den stramplern und mächtigkeitsspringern zu tun, sondern mit korrekter anlehnung, lockerem, losgelassenem vorwärts und vielleicht eine diagonale tritte verlängern, aber sicher keine verstärkungen - so wie das gern verkauft wird. wir sind hier bei materialprüfungen und nicht in vechta bei der auktion. ;)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 17. Januar 2013, 15:23:21
Zitat
Nur das Tier wird da nicht nach seiner Meinung gefragt. Es wird mit ihm trainiert / es benutzt.
Das "Rohmaterial" wird günstig und möglichst unverbraucht / unbenutzt eingekauft (meist zwei jährig).
Dann wird begonnen es zu longieren / zentrifugieren und wenn das gut geht, kommt schon ein Sattel drauf.
Damit rennt es weiter immer schön im Kreis, und wird nun geformt (Ausbinder rein) und Anlehnung erarbeitet.
Nun wird noch etwas kürzer ausgebunden, damit es nicht mehr so gut bocken kann und mit einem Reiter belastet.
Diese ganze Aktion dauert ungefähr 3 Monate und dann geht es schon mit der Ausbildung im Sattel frisch ans Werk.
Die ersten Prüfungen läuft es dann unter Umständen noch im selben Jahr oder spätestens mit drei (nicht nur auf der Bahn).
Stellt es sich dabei nicht blöd an, werden die Anforderungen kontinuierlich gesteigert, bis nicht mehr rauszuholen ist.
Manfred, wem unterstellst du denn jetzt diese Vorgehensweise hier? :nixweiss:

Wir haben eine Verantwortung dem Tier gegenüber, es zu befähigen, mit unserem Gewicht klarzukommen. Dazu gehört Leistungsförderung und Leistungsforderung. Wenn das Pferd nicht gut im Gleichgewicht ist, einen vernünftig bemuskelten Rücken hat und in der Lage ist wirklich zu tragen, schade ich mit dem Draufsitzen. Einige der schlechtesten Pferderücken die ich gesehen habe, gehören Clickerpferden, die nur über "muss nie mehr tun als es will" 'ausgebildet' wurden. Denn zum Tragen gehört wesentlich mehr als nur den Menschen aufsitzen zu lassen und ihn durch die Gegend zu befördern.
Deshalb werde ich wohl auch nie ein Reiter werden, der nur mit positiver Verstärkung arbeiten kann, denn ich sehe nicht wie das zu erreichen wäre, dass dabei auch das herauskommt, was ich mir an Geschmeidigkeit, Kraft und Losgelassenheit vorstelle und von einem Reitpferd wünsche.

Und jetzt lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster: Vielleicht wäre es mit mehr Leistungssport überhaupt nicht zu den Kissing Spines gekommen. :nixweiss: Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und es gibt natürlich 1 Million "was wäre wenns", aber ein vernünftiger Trainingsaufbau stärkt nun mal Sehnen, Bänder, Muskeln und Knochen.
Ich halte nichts davon, ein Pferd zu lange rumstehen zu lassen bis es ausgewachsen ist (was nun mal erst mit acht der Fall ist) und es dann zu belasten. Das wird nie so leistungsfähig von der Konstitution sein wie eines, das moderat in die Arbeit hineingewachsen ist.
Jack zb braucht jetzt dringend Arbeit, aber er hat auch einiges an "Alt"Lasten mitgebracht, wodurch er lange gebraucht hat, um locker genug zu werden, um wiederum auch tragen zu können.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 15:33:30
Wir haben eine Verantwortung dem Tier gegenüber, es zu befähigen, mit unserem Gewicht klarzukommen. Dazu gehört Leistungsförderung und Leistungsforderung. Wenn das Pferd nicht gut im Gleichgewicht ist, einen vernünftig bemuskelten Rücken hat und in der Lage ist wirklich zu tragen, schade ich mit dem Draufsitzen. Einige der schlechtesten Pferderücken die ich gesehen habe, gehören Clickerpferden, die nur über "muss nie mehr tun als es will" 'ausgebildet' wurden. Denn zum Tragen gehört wesentlich mehr als nur den Menschen aufsitzen zu lassen und ihn durch die Gegend zu befördern.
Deshalb werde ich wohl auch nie ein Reiter werden, der nur mit positiver Verstärkung arbeiten kann, denn ich sehe nicht wie das zu erreichen wäre, dass dabei auch das herauskommt, was ich mir an Geschmeidigkeit, Kraft und Losgelassenheit vorstelle und von einem Reitpferd wünsche.

Und jetzt lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster: Vielleicht wäre es mit mehr Leistungssport überhaupt nicht zu den Kissing Spines gekommen. :nixweiss: Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und es gibt natürlich 1 Million "was wäre wenns", aber ein vernünftiger Trainingsaufbau stärkt nun mal Sehnen, Bänder, Muskeln und Knochen.
Ich halte nichts davon, ein Pferd zu lange rumstehen zu lassen bis es ausgewachsen ist (was nun mal erst mit acht der Fall ist) und es dann zu belasten. Das wird nie so leistungsfähig von der Konstitution sein wie eines, das moderat in die Arbeit hineingewachsen ist.
Jack zb braucht jetzt dringend Arbeit, aber er hat auch einiges an "Alt"Lasten mitgebracht, wodurch er lange gebraucht hat, um locker genug zu werden, um wiederum auch tragen zu können.

 :thup: :thup:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 17. Januar 2013, 15:41:52
Ich glaub mit "allein" einreiten ist das gemeint, dass man das Pferd bei sich zuhause lässt und es dort "einreitet" (ich find das wort furchtbar). Nicht das man immer und unbedingt allein dabei ist...
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 17. Januar 2013, 15:47:24
Zitat
Ich glaub mit "allein" einreiten ist das gemeint, dass man das Pferd bei sich zuhause lässt und es dort "einreitet" (ich find das wort furchtbar). Nicht das man immer und unbedingt allein dabei ist...

Ja so sehe ich das auch, dass die eigtl. "Arbeit" am Pferd ich selbst mache - mir kann dafür natürlich auch jmd. (Reitlehrerin, Freunde, usw.) zur Seite stehen  :cheese:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 16:04:19
Zitat
Alleine stelle ich mir das super schwierig vor und bin froh immer "Bodenpersonal" mit dabeigehabt zu haben.
das sehe ich mit sehr gespaltener meinung. es gibt im prinzip die option, dass man mittels bodenpersonal geführt wird und dann langsam von oben übernimmt - freilich, aber ich hab das immer als den schwierigeren weg empfunden, weil hilfengebung verschwimmt und man nicht genau mitkriegt wieviel sich das pferd am bodenpersonal orientiert und wieviel am reiter. während es "schulen" gibt, die vom ersten mal an die hilfengebung alleine vom reiter - gänzlich ohne bodenpersonal - propagieren. da schraubt man sich eben mal minutenlang um die aufstiegshilfe bis das pferd auf die idee kommt einen schritt nach vorne zu gehen. es vereinfacht aber später die verfeinerung der hilfen und das kann viel früher angegangen werden.
ich werd mir die ersten male jemanden an der reißleine organisieren - ich hab da schon jemanden im auge - für die ersten paar schritte (und ich hab nicht mal vor eine ecke zu durchreiten beim ersten mal ;) ) um relativ flott alleine mit dem zwörg meine halbe runde/ runde am 4eck zu drehen. ich nehme mal an, dass ich das erste mal alleine vermutlich eh nur 1-2m von der aufstieghilfe weg komme, also relativ unspektakulär.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 16:17:34
Ich halte nichts davon, ein Pferd zu lange rumstehen zu lassen bis es ausgewachsen ist (was nun mal erst mit acht der Fall ist) und es dann zu belasten. Das wird nie so leistungsfähig von der Konstitution sein wie eines, das moderat in die Arbeit hineingewachsen ist.

Das habe ich so auch nicht gesagt und auch nicht beschrieben.
naja, die passage mit "meiner war mit 5 aber auch grenzwertig jung" finde ich, geht schon in diese richtung. und gerade wenn ich nicht die riesenflächen mit einer herde zum spielen hab, halte ich bewegung mit/ unter dem menschen für unerlässlich - und das ist kein schrittspaziergang in meinen augen, aber ich daschnauf an der hand halt keinen 10minütigen galopp und halte gesetzten handarbeitstauglichen galopp für überforderung... somit muss ich 1 tod sowieso sterben und dann lieber 3jährig angeritten und von da an befunden, dass mich nichts hetzt in der ausbildung.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 16:22:49
Die Idee ihn dann wieder vom Boden aus aus seinem Gleichgewicht zu bringen (Kopf zur Seite ziehen), nur damit er einen Schritt tun muss, habe ich grundsätzlich abgelehnt. Ich wollte, dass er es selbst tut und das Bodenpersonal war nur dazu da sowohl ihm als auch mir ein Gefühl von Sicherheit zu geben. ;)
??? war der wirklich so körperlich "misgebildet" (überbaut, schief bemuskelt,...)? oder hat der sich nicht g'spürt? oder hat er dir nicht getraut, dass du dich oben halten kannst? sorry, das soll kein angriff werden, aber das mit dem 1-2m meinte ich für die variante ohne bodenpersonal - mit bodenpersonal sollt sich schon jedenfalls eine halbe länge ausgehen beim ersten mal. wenn ich mit bodenpersonal nicht ausreichend "gerade" vermitteln kann um auf einer geraden das gleichgewicht zu halten, stimmt irgendwas nicht.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 17. Januar 2013, 17:11:30
natürlich kann ich mir das gut vorstellen, dass die freude dann riesig ist und ich sehe wie du zu deiner meinung kommst. allerdings wage ich zu behaupten, dass antares da eher die ausnahme als die regel ist und - vielleicht lehn ich mich da auch zu sehr aus dem fenster, aber - vermutlich zurecht nicht in so etwas wie einer materialprüfung mitlaufen konnte. - das heißt aber im umkehrschluss nicht, dass aus dem pferd nicht doch ein leistungsfähiges reitpferd werden kann, aber heißt halt deutlich mehr arbeit für den ausbilder.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Berenike82 am 17. Januar 2013, 18:50:52
Ich muss da jetzt auch mal meinen Senf dazu geben. Mir steht die Ausbildung meines Zwerges ja auch bevor. Und ich möchte schon gern so weit es geht selbst ausbilden. Ich möchte es mir nicht nehmen lassen. Jetzt baue ich ewig Vertrauen zu ihm auf, bereite ihn (hoffentlich) gründlichst auf das Anreiten vor, und es käme für mich nicht in Frage ihn dann in fremde Hände zu geben.
Ich habe da schon so viel Schlimmes gesehen.
Mein Baby ist ja jetzt erst 8 Monate alt, und ich habe überhaupt keinen Stress. Viel Planung für den richtigen Zeitpunkt des Anreitens hab ich auch nicht. ABER: ich halte auch nicht viel davon ihn jetzt 3 Jahre lang auf der Weide verkommen zu lassen. Seien wir uns mal ehrlich.... Pferde lernen jeden Tag, und aus jeder Situation. Bewusst oder unbewusst. Sie werden ja auch von der Herde erzogen. Die Alten lassen die Jungen auch nicht links liegen damit sie ihre Kindheit "genießen" können.
Ich glaube nicht, dass 10 Minuten Beschäftigung als Arbeit bezeichnet werden kann (oder eben länger - je nach Alter und Ausbildungsstand). Man macht das ja auch nicht jeden Tag, und sie haben noch immer 23 Stunden Zeit um sich ihrer Jugend zu erfreuen....

Vielleicht hinkt der Vergleich ein bisschen, aber ich bin überzeugt davon dass der Kleine da keinen großen Unterschied macht. Ich finde dass er durchaus jetzt schon lernen kann sich führen zu lassen, ordentlich Hufe zu geben, später auch spazieren zu gehen. Alleine von der Herde weg. Ich denk mir halt - das wird normal für ihn. Der Beginn in die Arbeit wird dann viel stressloser sein....
Ich möchte mich auch draufsetzen wenn er 3 ist. Von reiten ist da aber noch nicht die Rede. Der kommt dann auf jeden Fall noch einen Sommer auf die Alm.

Die Delia war das krasse Gegenteil. Die ist mehr oder weniger ohne Kontakt zum Menschen aufgewachsen, und wurde dann ruck-zuck in 3 Monaten eingeritten. Den Schaden werd ich in einem Pferdeleben nicht mehr gut machen können.

Ich möchte nicht, dass mein youngstar einen Kulturschock erleidet. Wie unterscheidet denn ein Pferd Arbeit und Spaß? Meiner Meinung liegt das an mir....
Ich sehe hier auch viele Schwarz- oder Weißansichten.
Ich glaube kaum dass es hier Leute gibt die ihre Pferde eilig und gesundheitsschädlich ausbilden möchten!?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 08:35:55
manni's warnungen haben natürlich irgendwo ihre berechtigung, aber fakt bleibt, dass ein pferd händelbar sein muss sofern ich nicht selbst meinen eigenen streichelzoo hinterm haus hab, wo ich das blasrohr zum betäuben auspacke, für hufschmied und tierarzt, wird "arbeit" natürlich unvermeidlich sein.

liebe berenike, ich habe meine ja auch als absetzerfohlen geholt und hätte damals - vermutlich sogar in ähnlichem wortlaut - das selbe wie du geschrieben. und ganz falsch ist das auch nicht! ganz im gegenteil - das pferd steht seelenruhig heute in jeder situation neben mir ohne, dass ich das großartig ausbilden musste oder ein scheutraining nach dem anderen absolvieren. für mich ein gänzlich neues konzept, weil mein alter herr die angst am revers trägt und mal präventiv hüpft und springt. ich glaube aber, dass - im nachhinein betrachtet - der begriff "arbeit" nur vage zutrifft. ich beschreib das eher als: wir haben uns ausgemacht wie wir miteinander umgehen und haben uns eine basis geschaffen. das war der gutteil der arbeit. das war im endeffekt einfach nur der umgang mit dem pferd. also meine routine, wenn ich komme, dass sie aufgehalftert wird, mit mir zu einem anbindeplatz wackeln muss, dort geduldig warten bis ich mein putzzeug rausgeholt hab und dann hab ich hufe gemacht und geputzt und ggf. mal eine offene stelle versorgt, weil sie wieder mal nicht abschätzen konnte, wie breit oder hoch sie schon ist und dann hat sie nicht gleichzeitig mit ihrem ego durch die tür gepasst. ;)

anfangs hatte ich noch die idee ich müsse führen, hufe geben, po beiseite geben am putzplatz etc aufbauen und erlernen - das war die schlimmste phase! da ist mir das pferd nur um die ohren geflogen, weil mama zu kleinschrittig für das mäuschen war und die sowieso nach 2-3x befunden hat "mönsch, langweilig, das kann ich doch schon!". gelernt hab ich, dass ich für mich eine klare vorstellung davon haben muss, wie etwas aussehen soll und keinerlei zweifel haben darf, dass etwas nicht funktionieren könnte. damit kann sie gar nicht, weil "mama, wenn du nicht glaubst, dass das eine gute idee ist, warum sollt ich das machen?" - das gilt für das normale handling: nicht viel aufhebens machen, sondern einfach eine normale tagesroutine entwickeln. für alles andere können den kleinen 5min schon lang werden, aber so lang alles neu und aufregend ist, fällt einem das nicht so auf. also mal vor die tür gehen ohne herde und das von dort ausbauen sollt schon klappen, aber mit allem anderen als vorbereitung für die reiterei, hab immer im hinterkopf, dass dich nicht's hetzt und wenn was heute nicht klappt - wir brauchen keinen positiven abschluss des trainings - morgen ist grad so ein tag.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 09:00:26
manni's warnungen haben natürlich irgendwo ihre berechtigung, aber fakt bleibt, dass ein pferd händelbar sein muss sofern ich nicht selbst meinen eigenen streichelzoo hinterm haus hab, wo ich das blasrohr zum betäuben auspacke, für hufschmied und tierarzt, wird "arbeit" natürlich unvermeidlich sein.

Ich muss aber nicht auf dem Pferd sitzen, um es "händeln" zu können, oder? Ich denke, dass weder der TA noch der Schmied davon begeistert wären, wenn ich auf dem Tier sitzen bleiben muss, damit die ihre Arbeit tun können und so wenigstens kein Blasrohr mehr verwenden brauch. Ich habe ja ersatze den Clicker zur Verfügung. ;)
manni, das pferd ist 8 monate alt!!!! wer bitte käme denn auf die idee??? dass du aber auch immer deine damischen, verkorksten vergangenheitsbilder sehen musst?! kannst du nicht 1x wohlwollend annehmen, dass es farbe im leben gibt? - sorry, aber das nervt schön langsam!

und den clicker kannst dir am bauch klatschen, wennst einsteller bist. verstehts mich nicht falsch, ich bin schon froh mich da eingelesen zu haben, aber zu behaupten, dass das das einzige und das non-plus-ultra ist, ist schlicht falsch, weil nur weil's clickt, heißt das noch gar nix.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 18. Januar 2013, 09:13:19
Hallo Solera,

meine Güte, hier geht es ja hoch her! Vielleicht hilft etwas Ruhe in der Diskussion?

Natürlich hast Du recht damit, dass man Pferde auch sinnvoll und pferdegerecht einreiten/arbeiten kann ohne aufs ClickerTraining zurück zu greifen. Das wir hier im Clickerforum allerdings das Clickern für die für uns/für unsere Pferde wirklich geeigneste Ausbildungsart halten, kann Dich nicht verwundern, oder?
Frau Kurland ist eine Vertreterin des ClickerTrainings, keinesfalls die Einzige. Ihre Methoden sehe ich auch sehr kritisch. Man kann Jungpferde hervorragend auf Grundlage des ClickerTrainings einreiten/anreiten/ausbilden ohne auf Frau Kurland zurück greifen zu müssen. Aber das es hier im Forum begeisterte Kurland-Anhängerinnen gibt darf Dich auch nicht verwundern. Kritisieren ist ja o.k., aber ich denke, dass man das auch sachlich tun sollte, sonst sind die Diskussionen schnell Schlagabtausche.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe, vielleicht habe ich auch zu wenig von Dir gelesen, warum ist das Clickern für Dich nichts bei der Arbei mit Deinem Jungpferd?

Liebe Grüße
Steffi
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: penelope am 18. Januar 2013, 09:18:48
So weit ich weis - korrigiert mich, wenn ich da falsch liege - haben wir hier im Forum nur Leute, die maximal ein oder zwei Pferde in ihrem Leben komplett alleine ausgebildet haben.

Vielleicht sollten wir uns das alle mal ab und an vor Augen halten, bevor wir hier so sehr mit "Allgemeingültigkeiten" um uns werfen, wie beispielsweise in diesem Therad  ;)
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 09:23:38
ja, mir ist bewusst, dass kurland nicht DAS clickertraining ist.
der springende punkt aber ist, dass es selten um die technik als um den weg und das innere bild geht. und ich muss gerade als einsteller einen weg wählen mit dem das pferd und ich sowie alle anderen beteiligten können. das kann aber leider nicht heißen, dass das pferd, wenn es grad nicht mag, nicht mitkommen muss. erfahrungsgemäß ist der clicker für zirkusblödelkram tauglich, aber im falles des jungpferdes eher verwirrend und frustrierend als hilfreich. sei eine führugnsperson und du wirst genau nichts beim führen ausbilden müssen, weil dir das pferd am durchhängenden strick oder auch ohne sowieso folgt und gib ihm/ ihr einen grund das bein zu heben und es wird es tun. sinnlos pferde nerven bringt in der jungpferdeausbildung keinen mm.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 09:36:42
manni, magst den beitrag von berenike bitte nochmal lesen? nur weil ein thread eine überschrift hat, heißt das nicht, dass der inhalt unbedingt direkt etwas damit zu tun hat. wir sind hier beim fohlen-abc und sie hat sich hier früh angekündigt - that's all!

aber wenn ich davon ausgehen darf, dass du beiträge ohnehin nur halb liest :cheese: somit vergessen wir die diskussion einfach - danke!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: verena am 18. Januar 2013, 10:18:14
erfahrungsgemäß ist der clicker für zirkusblödelkram tauglich,... sinnlos pferde nerven bringt in der jungpferdeausbildung keinen mm.
Eigentlich wollte ich mich zurückhalten und nix schreiben und leider driftet das Ganze vom eigentlichen Thread ab und beginnt in die leidige Richtung zu gehen ob die Ausbildung mittels positiver Verstärkung nun gut ist oder nicht, für wen geeignet oder nicht und jedem ist es zugestanden da seine eigene Meinung zu haben und jeder darf sein Pferd mit den Methoden ausbilden die er für sich und sein Pferd und die jeweilige Situation für richtig empfindet . Aber diese Aussage könnte ich (hallo, wir schreiben hier in einem clickerforum :cheese:) so nicht stehen lassen wie sie dasteht, denn das ist schlichtweg falsch. Natürlich kann ich mit dem Clicker viel mehr als ' Zirkusblödelkram' machen, einfach alles, bis hin zur Jungpferdeausbildung. Wobei wir wieder beim eigentlichen Thema wären.
Na ja und als Einsteller hatte ich noch nie Probleme , obwohl ich alles clickere und meine Pferde sind auch vom Stallbetreiber und von Fremdpersonen  immer händelbar gewesen, egal in welchem Stall ich war. :cheese: Sehe da nicht so ein Problem.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: cinnamon am 18. Januar 2013, 10:43:05
beiveniunterschreib  :)
ich hab meinen jungspund ebenfalls via ct ausgebildet - der erfolg dieser methode steht und fällt mmn. mit dem trainer, nicht mit dem tier.

sei eine führugnsperson und du wirst genau nichts beim führen ausbilden müssen und gib ihm/ ihr einen grund das bein zu heben und es wird es tun. sinnlos pferde nerven bringt in der jungpferdeausbildung keinen mm.
na und das ist kein deckmantel für pressure/release? ;-) btw - nicht alle hier arbeiten nach kurland.
unter sinnlos nerven würde ich kleinschrittiges vorgehen nicht verbuchen - alles, was man in die trainingsbeziehung einbringt, stärkt diese und alles, was ich mal als eckpfeiler und zwischenschritt verankert habe, macht sich in entsprechenden situationen doppelt bezahlt.
ob etwas langeweilig ist, hängt in meinen augen weniger von der übung selbst ab, sondern davon, wie man diese aufbaut. wenn ich jetzt mal ein profanes thema wie stehen raus picke, kann ich das ebenso aufbauen, dass es selbst nach der 1000den wiederholung noch spannend und lustig ist. wenn das pferd zb. darauf wartet, wann das release signal kommt und es zur belohnung zum menschen traben oder galoppieren oder einem target hinterher jagen darf, wenn es aus einer vielzahl an falschen release-signalen das richtige raus knobeln darf, wenn es nach dem auflösen den menschen suchen gehen darf (v.a. für hunde sehr spannend und belohnend), uswusf.
ich persönlich habe bis jetzt noch kein pferd gefunden, dass das doof gefunden hat - wohl aber eine vielzahl an besitzern, die das grundprinzip von progressivem verstärkungslernen nur marginal in ihr tägliches tun eingebunden haben, resp. mit anderen werkzeugen mixen und dann enttäuscht über das ausbleiben von erfolgen sind.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 10:45:31
schau, es ist ja schön, wenn das jemand hinkriegt, aber ich erinnere mich da an geschichten, wo das relativ eindeutig nicht der fall war und es immer wieder zu problemen mit den stallbetreibern gekommen ist.
ich möchte das clickertraining auch per se nicht verteufeln - ich kenne den positiven nutzen des clicks -, aber wer will wirklich zuckis ausschleifen bis das pferd an die 20 ist nur um zum putzplatz zu kommen? ich bin schlichtweg der meinung, dass man zwar mit positiver verstärkung in dem bereich arbeitet, aber man doch davon ausgehen sollte, dass das standard-handling ist und nicht als "trainingseinheit" per se gesehen werden muss. das meinte ich mit dem letzten teil - gänzlich unabhängig von clicker/ nh/ wasauchimmer. nachdem aber die konditionierung schon eigene trainingseinheiten fordert, fällt das für mich(!!!) aus. sollte es da später noch zu problemen kommen, bin ich ganz bei euch, dass man da wiederum mit dem clicker eingreifen kann, aber davon wollen wir mal nicht ausgehen.
und der teil der mit dem zirkusblödelkram bezieht sich in dem fall darauf, dass ich in den jungen jahren im prinzip nicht mehr als diese grundlegenden sachen mache und wenn ich dann mit dem jungpferd wirklich in richtung konditionierung und clicker gehen möchte ganz unbedingt, dann bleibt zu beginn nicht viel mehr als zirkuslektionen (inkl hütchenspiel, target...) in jeglicher form, um den clicker und eigene trainingseinheiten per se zu etablieren. keine frage, natürlich kommen futtermanieren und co da auch relativ bald mit rein, aber dafür muss der click schon halbwegs funktionieren, weil ich glaub, dass ein napf voll hafer wirklich gut selbstbestärkend funktioniert. :cheese:

edith: das obige war mal auf veni's post als antwort
@cinni und das mit dem kleinschrittig... gegen kleinschrittig und mit viel nachsicht und geduld ist ja per se gar nichts einzuwenden, aber zb. fiele dein stehenbleiben-beispiel bei mir unter die "unterjubeltaktik" und nicht unbedingt unter "ich bilde das aus" - dh. das lernen sie ohne, dass ich daraus auch nur eine trainingseinheit mache, sondern einfach dazwischen den standbymodus akzeptiere und als solchen etabliere. ich hab keine ahnung was ich anders mache wenn ich will, dass mir mein pferd folgt vs. wenn ich möchte, dass es bleibt und wartet bis ich mein klump beinander hab, aber das funktioniert relativ flott.
btw - nicht alle hier arbeiten nach kurland.
ist mir bewusst
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: cinnamon am 18. Januar 2013, 10:57:25
zuckis zum mitkommen benutze ich eigentlich nie, weil das mitkommen und die möglichkeit mitzuarbeiten  in der regel eine riesenbestärkung sind. zum ausschleichen: komplett ausschleichen wird man den verstärker nach einer übung nie, sofern sie keiner inneren motivation unterliegt (pferd geht zur tränke, weil es durstig ist, hengst springt über den zaun, weil nebenan stuten stehen), weil das verhalten sonst zusammenbricht. auch beim arbeiten via druck wird der verstärker lebenslang beibehalten - da stört das seltsamerweise niemanden. vermutlich deshalb, weil werkzeuge selten klare benennungen haben und vieles gerne unter dem deckmantel von esoschwurbelbegriffen verschleiert wird (stichwort  führungspersönlichkeit, dem pferd einen grund geben, etwas zu tun, energie hineinbringen, den fokus auf etwas lenken,...).
was man natürlich machen kann, ist ein variables verstärkungsmuster zu etablieren, konditionierte verstärker zu trainieren (und sie nicht einfach vorauszusetzen) und kreativ beim einsetzen von belohnungen (gerne auch verstärker aus der umwelt, chaining, premack) zu sein.
nicht zuletzt: alles ist training, egal ob aktiv oder passiv, beabsichtigt oder unbeabsichtigt.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 11:10:11
zuckis zum mitkommen benutze ich eigentlich nie, weil das mitkommen und die möglichkeit mitzuarbeiten  in der regel eine riesenbestärkung sind. zum ausschleichen: komplett ausschleichen wird man den verstärker nach einer übung nie, sofern sie keiner inneren motivation unterliegt (pferd geht zur tränke, weil es durstig ist, hengst springt über den zaun, weil nebenan stuten stehen), weil das verhalten sonst zusammenbricht.
ich entnehme dem, dass du führen auch nie via click etabliert hast - wo ist dann eigentlich der unterschied
auch beim arbeiten via druck wird der verstärker lebenslang beibehalten - da stört das seltsamerweise niemanden.
mich störts auch nicht wenn wer zucki stopfen will, aber ich will es nicht und möchte stattdessen, dass das pferd keinen frustigen anfall kriegt, weil es von einem anderen, der die spezialbedienungsanleitung zu dem pony nicht kennt, von der koppel geholt wird. und ich habe bedenken dabei - berechtigt oder nicht?!
vermutlich deshalb, weil werkzeuge selten klare benennungen haben und vieles gerne unter dem deckmantel von esoschwurbelbegriffen verschleiert wird (stichwort  führungspersönlichkeit, dem pferd einen grund geben, etwas zu tun, energie hineinbringen, den fokus auf etwas lenken,...).
und? das verwendet man sowieso - ob du jetzt einen clicker in der hand hast oder nicht. nur ist es mir persönlich lieber, ich heb die hufe (zb.) 1x am tag zum auskratzen (= grund) und lass es gut sein als ich hab ein pferd, das die hufe für leckerlis (= grund) hebt.
nicht zuletzt: alles ist training, egal ob aktiv oder passiv, beabsichtigt oder unbeabsichtigt.
ja! und wie garantierst du dann, dass du nie ohne einen der anderen esogeschwurbel-verstärker arbeitest?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Noryel am 18. Januar 2013, 11:21:43
@ Solera: Warum bist du eigentlich in einem Clickerforum unterwegs, wenn du so entschieden dagegen bist?  :nixweiss:

Sry an die Mods für die OT-Frage!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 11:31:34
weil zwischen "als allheilmittel sehen" und "verteufeln" auch ganz viele schattierungen sein können.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: cinnamon am 18. Januar 2013, 11:33:25
unter mitkommen versteh ich die motivation, prinzipiell die eigenen gefilde zu verlassen, um sich an anderer stelle arbeitstechnisch zu  betätigen. unter führen das etablieren von führpositionen, abstand, tempo, übergänge, etc...
ich denke, unser kommunikationsproblem hier beruht hauptsächlich auf dem unterschiedlichen verständnis von begrifflichkeiten. ich bin halt ein freund davon, seine werkzeuge klar und deutlich zu bennennen, um sie sinnvoll und potent einsetzen zu können. da tu ich mir mit argumentationen a la ich trainiere nicht, das pferd macht xyz sowieso von selbst, ich möchte nicht zucki stopfen für xyz, sondern das pferd soll das automatisch (= über druck als verstärker im weitesten sinne - bitte völlig wertfrei zu verstehen) machen relativ schwer. der gipfel des ganzen sind dann telepathische oder andere übersinnliche umgangsformen, da steige ich komplett aus.

Zitat
wie garantierst du dann, dass du nie ohne einen der anderen esogeschwurbel-verstärker arbeitest?
das kann man, indem man übungen möglichst detailiert durchleuchtet, vieles auch mal frei formt (stichwort das pferd machen lassen vs. das pferd etwas tun machen), prompts mit der zeit ausschleicht, seine signale prüft (ein verbales signal zb. außer sichtweite gibt und schaut, was ohne körpersprache passiert), auch mal andere personen das vermeintliche signal geben lässt, das signal in einem anderen kontext/an einem anderen ort gibt, um umgebungshinweisreize auszuschließen, uswusf.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 18. Januar 2013, 11:53:31
ich denke, unser kommunikationsproblem hier beruht hauptsächlich auf dem unterschiedlichen verständnis von begrifflichkeiten.
warscheinlich! ich bin im gegenzug ein freund davon zwar klare ziele zu haben, aber sich am weg nicht so festzubeißen und werkzeuge zu nutzen nach beuchgefühl und wie ich mich damit wohlfühle.
der gipfel des ganzen sind dann telepathische oder andere übersinnliche umgangsformen, da steige ich komplett aus.
Zitat
wie garantierst du dann, dass du nie ohne einen der anderen esogeschwurbel-verstärker arbeitest?
das kann man, indem man übungen möglichst detailiert durchleuchtet, vieles auch mal frei formt (stichwort das pferd machen lassen vs. das pferd etwas tun machen), prompts mit der zeit ausschleicht, seine signale prüft (ein verbales signal zb. außer sichtweite gibt und schaut, was ohne körpersprache passiert), auch mal andere personen das vermeintliche signal geben lässt, das signal in einem anderen kontext/an einem anderen ort gibt, um umgebungshinweisreize auszuschließen, uswusf.
ob man bei teledings vorstellungsmäßig aussteigt oder nicht - ob man an "energie schicken" glaubt oder nicht - das was du da oben schilderst, ist im endeffekt so ein szenario, wo ich das alles nicht ausschließen kann, nur weil ich nicht bewusst damit arbeite - aber gut, lassen wir das! ich finde eben, dass man das nie ganz ausschalten kann und du findest, dass du es mit solchen szenarien kannst - ist ja auch in ordnung.

und was manni da in seinem letzten post schildert, ist im prinzip das was ich die ganze zeit sage - von mir aus in ganz anderen worten, und soll's präziser in der werkzeug-terminologie sein, und natürlich aus einem ganz anderen blickwinkel, aber im grunde: mit jungpferden arbeitet man nicht, sondern man geht mit ihnen um.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 18. Januar 2013, 11:55:16
Solera, ich möchte Dich bitten deinen Ton etwas zu mäßigen und hier nicht jeden zu verteufeln, der sich dafür entscheidet, mit dem Clickertraining in welcher Art auch immer zu arbeiten - und das auch mit einem Jungpferd. das ist niemandem dienlich, zumal Du gerade ebenso schwarzweiss malst wie Du es Manfred weiter oben vorwirfst. Hier ist ein Clickerforum und das Thema geht um Arbeiten mit dem Jungpferd/Einreiten des Jungpferdes, und es hilft niemandem, wenn Du dann den Clicker als Spielzeuggedöns abtust.
Wenn Du Dich dafür entscheidest, das bei Deinem Jungpferd nicht zu tun, ist doch alles wunderbar, aber warum schreibst Du dann hier mit?  ???

:omm: :omm: :omm:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: cinnamon am 18. Januar 2013, 12:01:06
ich bin im gegenzug ein freund davon zwar klare ziele zu haben, aber sich am weg nicht so festzubeißen und werkzeuge zu nutzen nach beuchgefühl und wie ich mich damit wohlfühle.
das eine schließt das andere nicht aus. je mehr werkzeuge, resp. mögliche ansatzpunkte ich habe, desto weniger muss ich mich an einem starren weg/konzept festbeißen.

Zitat
das was du da oben schilderst, ist im endeffekt so ein szenario, wo ich das alles nicht ausschließen kann, nur weil ich nicht bewusst damit arbeite
das waren jetzt einfach ein paar praxisbezogene beispiele - man kann das tier natürlich auch in eine skinnerbox oder einem dem konzept ähnlichen versuchsaufbau  packen, wenn man ganz sicher gehen möchte. aber das halte ich persönlich für die tägliche arbeit bzw. den umgang, den unsereins mit seinen tieren pflegt, für entbehrlich.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Berenike82 am 18. Januar 2013, 19:28:49
Zitat
Sorry, in diesem Alter denke ich überhaupt nicht ans Einreiten. Das ist für mich völlig indiskutabel. Ich schicke auch kein Baby arbeiten. Das kannst Du vergessen. Dazu fehlt mir jegliche Farbe.

@mannimen: ich ärgere mich ein wenig über deine Aussage! Mich interessiert dieses Thema sehr, weil ich in einigen Jahren vor dieser Frage stehen werde. Selbstverständlich reite ich kein 8 Monate altes Fohlen ein (wer würde das schon?), geschweige denn mit ihm Bodenarbeit zu machen. Natürlich soll und darf er seine Kindheit genießen. Trotzdem finde ich, dass man auch einem so jungen Pferd Umgangsformen dem Menschen gegenüber näher bringen kann, ohne gleich von Kinderarbeit zu sprechen. Ich liebe meine Pferde, und möchte ihnen natürlich nicht schaden! Und trotzdem mache ich mir Gedanken darüber, wie ich mir das Anreiten des Zwerges vorstelle!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 138 am 18. Januar 2013, 21:38:56
Ich hab die Diskussion jetzt nur am Rande verfolgt, aber dazu kann ich vielleicht beisteuern wie es bei uns war.

Sorry aber ich mache mir nicht schon Jahre davor Gedanken, wie das einmal sein könnte.

Ähm doch kann man  :cheese:. Ich habe mein Pony mit 2 gekauft, unter anderem deswegen weil ich unbedingt wollte, dass mein Pferd erst mit 5 eingeritten wird und das leider immer seltener der Fall ist. Und ja, ich habe die 3 Jahre lang mir schon über alles mögliche Gedanken gemacht und viel gelesen (und gelernt!). Angefangen beim passenden Equipment, bis hin zu wie gehe ich bei der Handarbeit/beim Longieren/ beim Einreiten usw. usw. vor. Ich fand das schön (Vorfreude ist ja die schönste Freude  :cheer:) und als es dann soweit war, wusste ich schon wie ich mit der entsprechenden Situation (zumindest ungefähr) umgehen möchte. Insofern finde ich es nicht total verwerflich sich jetzt schon Gedanken zu machen und sich auszutauschen  :juck:. Natürlich kann es immer anders kommen als man erwartet (oder was schlimmes passiert), aber ich kaue im Kopf gerne alles 100 Mal durch, bevor ich es angehe (zumal es ja mein erstes Jungperd war). Finde ich nicht schlimm, ist eben meine Persönlichkeit und solange es dem Tier nicht schadet (oder ich möchte fast sagen eher nützt) sehe ich da nix schlechtes  :cheer:.


Und noch direkt on topic: Ich habe meinen Kleinen ja wie gesagt seit er 2 Jahre alt ist und seither haben wir auch immer mehr oder weniger regelmäßig was gemacht. Anfangs natürlich mehr Putzen und an verschiedenen Orten auf der Anlage füttern oder so, später dann auch Bodenarbeitskrams, Spielerein und Spaziergänge. Longe (da hatten wir etwas Startschwierigkeiten) und Handarbeit hat sich mit der Zeit von "selbst ergeben", ohne, dass ich jetzt gesagt hätte mit XY Jahren fangen wir damit an. Mit 4,5 war an anreiten noch gar nicht zu denken (körperlich, wobei wir zu der Zeit auch ein Fütterungsproblem hatten...), erst nach dem Stallwechsel hab ich gemerkt "jetzt ist es soweit". Leider hat uns dann noch eine Krankheit dazwischen gefunkt und wir konnten im Endeffekt erst mit 5,5 Ende September letzten Jahres anfangen. Aber wer weiß wozu es gut war  :cheer:. Seither sind wir aber kontinuierlich dabei und es klappt prima, er macht sich wie ein Großer *freu*. Unterstützung habe ich dabei von unserer RL, die einmal im Monat vorbei kommt. Genau der richtige Abstand für uns  :).
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Berenike82 am 18. Januar 2013, 22:35:46
@Pandra: Genauso geht es mir auch... mit der Vorfreude

@Manni: Tut mir leid, aber ich verstehe jetzt echt nicht wo das Problem liegt! Ich habe überhaupt keinen Stress, und ich bin überhaupt nicht ungeduldig! Aber ich darf mir ja wohl reiflich überlegen wie ich es mir wünsche, und wie ich es auf gar keinen Fall haben will!? Was ist daran so verwerflich? Ich möchte schon gut durchdacht an die Sache herangehen..... Selbstverständlich bestimmt mein Pferd den Zeitpunkt und die Entwicklung der Ausbildung. Ich traue mir duchaus zu das nötige Gespür dafür zu haben. Dass ich ihn alleine ausbilden will hat auch niemand gesagt!! Und wenn es anders als gedacht kommt, kommt es halt anders... dann überlege ich neu....

Werden meine Pferde plötzlich unreitbar, werden sie sicher nicht abgeschafft, falls das für dich so rüber gekommen ist. Sonst wär die Delia schon längst in der Wurst! Ich kann mich durchaus auf neue Situationen einstellen, und es muss auch in der Ausbildung nichts nach Plan verlaufen..... aber Gedanken machen... ich weiß nicht ob das tatsächlich das Schlechteste ist!!

Vielen Pferden wäre bestimmt Schlimmes erspart geblieben wenn sich ihre Besitzer mehr Gedanken darüber gemacht hätten.
Also: könntest du mir jetzt erklären, was genau so schlimm daran ist, mich damit zu beschäftigen was in ein paar Jahren sein wird??  ???

Menschen sind nun mal verschieden. Ich fühle mich gut und verantwortungsvoll mit meinen Überlegungen, weil ich für mein Pferd gute Entscheidungen treffen möchte. Dass ich leider auch Fehler machen werde, wird sich kaum vermeiden lassen. Aber die wird wohl jeder machen.....
Außerdem habe ich ja überhaupt keinen fixen Plan! Es sind bloß Überlegungen. Ein Abwägen von Vor- und Nachteilen usw.....
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 18. Januar 2013, 22:53:45
Als Mirko gut dreijährig war, bin ich in Berührung mit TREC gekommen, und das hat ja ein ganz umfassendes Reglement. Da ich eh ein Wanderreitpferd haben wollte, habe ich dann auch schon bei den Spaziergängen damit begonnen, "Wanderreittugenden" zu üben, wie eben querfeldein gehen (wo es möglich und erlaubt war), Abhänge zu klettern, rauf und runter, Anhalten zu jeder möglichen Gelegenheit, auch im Abhang, kontrolliert gehen, Wasserdurchquerungen usw usw.
Mit dem TREC-Reglement kamen dann noch "Feinheiten" dazu, wie zb an einer bestimmten Position bleiben, sich im Tempo regulieren lassen usw. Zuerst fühlte ich mich dadurch etwas eingeschränkt, es genauso machen zu "müssen" wie es ein 'blödes Reglement' vorgibt, dann hab ich gemerkt wie umfassend das Ganze ist und das es einen schönen Rahmen gibt für die Ausbildung.
Beim üblichen Umgang hab ich dann zb drauf geachtet, dass er lernt "einen Schritt" zu gehen, also in der Situation wenn er "rum" gehen soll, eben nicht gleich einen 180 ° Schwenk, sondern nur einen oder zwei Schritte. Alleine mit solchen Kleinigkeiten ist man schon ganz schön gut beschäftigt.
Mit Mirko hab ich auch relativ früh ziemlich viel "Unfug" gemacht, Scheufestigkeit, einwickeln in Planen, Trail, Podeste usw.
Mit Jack dagegen hab ich erst mal ewig nur auf gutes Benehmen und Hantierbarkeit geachtet und tunlichst jeden Unfug vermieden. Das kommt jetzt erst ganz langsam, weil er es jetzt nicht mehr "gegen mich" auspacken würde.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 20. Januar 2013, 11:29:17
:omm: noch mal, bitte, es geht Berenike nicht darum wie sie ihr 8 Monate altes Fohlen jetzt aufs Einreiten vorbereitet, egal ob das für irgendwen indiskutabel ist oder nicht.
Also können wir jetzt bitte wieder zum Thema zurückkommen.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Berenike82 am 20. Januar 2013, 12:03:44
Ich bin auch der Meinung dass das gut geht! Ein Fohlen welches ohne CT ausgebildet wird (auch Hufe geben und geführt werden gehört zur Ausbildung - bevor ich eine auf den Deckel kriege) kann sich für einige Momente konzentrieren.... wieso sollte das mit dem Clicker anders sein?

@Manni: geärgert hab ich mich, weil ich mich von dir persönlich angegriffen gefühlt habe. Selbstverständlich kann jeder für sich selbst entscheiden. Und ich bin keineswegs kritikresisdent!!
Ich bin niemand der sein 8 Monate altes Fohlen zur Arbeit zwingt, und möchte mich auch nicht so darstellen lassen! Deine Geschichten aus der Reitschule haben in keinster Weise etwas mit mir zu tun! Ich weiß nicht warum du die hier rein stellst!? Handelt irgendjemand hier so?

Ich ziehe mich jetzt aus diesem Thema zurück. Ich wollte keinen falschen Eindruck erwecken, und ich darf behaupten dass ich keinem Fohlen Schäden zugefügt habe.

Eigentlich wollte ich dieses Post gar nicht mehr schreiben, weil es ja überhaupt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Ich kanns aber trotzdem nicht so stehen lassen.

@Heike: Um zurück zum Thema zu kommen. Du hast deine beiden Pferde also total unterschielich ausgebildet?
Wenn du jetzt Pferd Nr. 3 ausbilden müsstest. Würdest du dich mit deinen Erfahrungen eher für den strikten Plan, oder eher die variable Art entscheiden? Oder irgendwas dazwischen, oder je nach Pferd?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 20. Januar 2013, 12:27:03
Zitat
Wenn du jetzt Pferd Nr. 3 ausbilden müsstest. Würdest du dich mit deinen Erfahrungen eher für den strikten Plan, oder eher die variable Art entscheiden? Oder irgendwas dazwischen, oder je nach Pferd?
naja, so strikt wie es sich anhörte war es in der Praxis wohl nicht. :nixweiss:
meine Leitanker bei Mirko waren Solinski und das TREC-Reglement (im weitesten Sinne), und alles was ich für praktisch hielt. Jack hat seinen Weg selbst vorgegeben, ohne CT wäre ich da nicht viel weiter gekommen - auf "herkömmliche" Art eh nicht.

Ich finde es gibt schon grundlegende Sachen, die bei jedem Pferd gleich sind, was die Anforderungen des Reitens angeht. Aber dann gibt es natürlich bei jedem Pferd individuelle Vorgaben, bei denen man schauen muss was man tut. Und dann gibt es natürlich noch das, was man selbst möchte und wo man seine Schwerpunkte drauf legt, auch abhängig von der gewählten Reitweise und den eigenen Erfahrungen/dem eigenen Können.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 21. Januar 2013, 11:58:05
Eigentlich hatte ich mich aus diesem Thema ausgeschlichen, weil es mir zuviel auf Angriffen und Verdrehen der eigtl. Aussagen beruhte...
Ich finde dieses Thema aber eigentlich echt schön - denn ich weiß, wie viele Fragen einem im Kopf rum schwirren, wenn man sich ein jungpferd zulegt, während der ganzen "Ausbildung" und auch beim späteren (ein-)reiten...
Deshalb wären sicher viele froh, hier gäbe es wirklich ein paar Tipps anstatt Beschuldigungen und Endlosdiskussionen...

Ich weiß nicht, wie man den ersten Post von Berenike falsch verstehen konnte?! Sie hat ein 8 Monate altes Fohlen und macht sich Gedanken wie die Zukunft aussieht und wie sie mit ihrem Pferd einmal arbeiten möchte - was ist daran schlimm und wer hat gesagt, dass sie jetzt schon mit ihrem Pferd arbeitet ?! Klar grundlegende DInge wird sie mit ihrem Pferd schon "durchgehen" - und warum auch nicht mit Clicker?! Ich würde wenn ich ein Fohlen hätte auch den Clicker bei grundlegenden DIngen einsetzen - warum auch nicht? Es ist ein Werkzeug, dass das Tier motiviert und uns eben genau sagen lässt "das was du in diesem Augenblick gemacht hast war super"

Wer denkt beim Clickern geht es nur um das reinstopfen von "Zucki" - der hat wohl das Clickertraining an sich noch nicht ganz verstanden - sorry!
Ich war am Anfang auch skeptisch dass ich mein Pony "vollstopfen" soll damit es was lernt - aber hey - das tu ich 1. mal nicht und 2. mal warum soll ich mein Pferd nicht mit der einen oder anderen Leckerei motivieren, wenn sich dadurch große Erfolge erzielen lassen?
Und ja - meiner Meinung nach hat ein 8 monate altes Fohlen genug Auffassungsgabe um CT zu verstehen ! Manfred du bist doch ein "richtiger Clickerer" - wie würdest du nem Fohlen das lange Stillstehen beim Hufpfleger und brav Hufe geben denn beibringen wollen? Würdest du dann erst mit 2-3 Jahren zum Clicker greifen und vorher mit Druck arbeiten?!  :-X

Ich wünschte nun die Diskussion wäre zu Ende und es würde nun endlich mal wieder zum eigentlichen Thema zurück gehen...  :nick:

Um gerade das Thema aufzugreifen - würde ich es wieder genauso machen ?!
Ich finde jedes Pferd gibt einem in etwa vor welchen Weg man gehen soll, welchen Weg es gehen will. Hätte Loki dies nicht so deutlich getan, wäre ich nie zum Clickertraining gekommen - ob ich nun schon so weit wäre, weiß man nicht - ich habe durch Loki sehr viel dazu gelernt! Vielleicht wäre es für ein Jungpferd eigentlich besser von jemand erfahreneres eingeritten zu werden, der ihm genauer sagen kann, was man will, welche Hilfen richtig sind usw. - aber das wollte ich nun mal nicht! Ich wollte ein Jungpferd mit dem ich alle Wege selbst gehen werde - auf dem niemand außer mir selbst sitzt - ein Pferd mit dem ich durch dick und dünn gehe und dem ich voll und ganz vertrauen kann und das (hoffentlich) auch mir voll und ganz vertraut. Wir sind sicherlich nicht perfekt - wir entwickeln uns jeden Tag weiter - oft gehen wir auch wieder einen oder sogar mehrere Schritte zurück und gehen den Weg dann anders an. Bei einem nächsten Pferd würde ich die Erfahrungen die ich jetzt habe wohl mit einbringen und dann evtl. Wege dadurch verkürzen können - aber im Grunde kann ich sagen, dass ich stolz auf uns bin und nur jedem empfehlen kann diesen Schritt zu wagen!  :D
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Phanja am 21. Januar 2013, 12:19:40
Ich kenne jetzt nicht die Haltungsbedingungen des 8 Monate alten Fohlens. Aber das gehört vor allem in eine Gruppe mit Gleichaltrigen. Da die meisten Menschen diese nicht vor der Haustüre haben, würde ich auch akzeptieren, dass das Pferd dann eben auch etwas weiter weg stehen kann. Was natürlich bedeutet, dass man sich dann nicht täglich damit beschäftigen kann.
Das soll nicht heißen, dass man ein Jungpferd auf der Weide vergammeln lässt, aber ich finde Kontakt zu Gleichaltrigen ist bis wenigstens zwei Jahre ein absolutes MUSS.
Ich will damit nicht ausdrücken, dass ich ein so junges Pferd nicht clickern würde - aber noch wichtiger finde ich in dem Alter eine wirklich artgerechte Haltung. Das Fohlen scheint ja derzeit bei einer Stute dabei zu stehen ... ? Anstatt sich da jetzt so viele Gedanken darüber zu machen, wie man sich beschäftigen kann und will, würde ich überlegen, was nötig ist, um den Grundstein für ein gesundes Pferdeleben zu legen.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 21. Januar 2013, 12:25:18
Können wir jetzt BITTE das Thema "8 monate altes Fohlen" gut sein lassen und über das eigentliche Thema "einreiten" weiter reden?

 :btt:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Berenike82 am 21. Januar 2013, 12:27:01
@Phanja: Das seh ich genauso. Der Kleine steht in einer gemischten Herde, inkl. Gleichaltriger. Die Herde besteht aus 12 Pferden.

@Carry: Ich habe deinen Werdegang mit deinen Pferden leider nicht so genau verfolgt! Wie alt war Loki als du ihn gekauft hast? Hast du alles selbst erarbeitet? Hattest du manchmal Zweifel ob es der richtige Weg ist?
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 21. Januar 2013, 12:29:28
Zitat
Können wir jetzt BITTE das Thema "8 monate altes Fohlen" gut sein lassen und über das eigentliche Thema "einreiten" weiter reden?

 :dafuer:
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 21. Januar 2013, 12:56:07
so, melde mich aus dem gesundheitscheckmarathon. zähne sind gemacht - so komm ich auch zu milchkappen, weil sonst weigert sich das zwörgelchen das maul zu öffnen, sobald ich draufgekkommen bin, dass da was locker ist. meinen ursprünglichen plan mit anhänger draus machen und um den hals tragen, habe ich verworfen als ich gesehen hab, was das für ein klunker werden würde  :o - ich frag mich noch wie das damals als fohlen auf die kieferäste gepasst hat. somit gehen wir jetzt das projekt trense an. was vermutlich das einzige thema sein wird, wofür wir länger als ein paar minuten brauchen. ;) - könnte aber auch noch daran liegen, dass ich zwar in meinem fundus 1 genickstück gefunden habe, das ihr passt - allerdings nur weil es ohne kehlriemen ist. mit den bäckchen, dem nasenumfang und der stirnbreite, nehme ich gerne tipps an woher man zäume für reitelefanten herbekommt. std-wb-stirnriemen ist grenzwertig eng, nasenriemen geht kein einziger zu von denen, die ich in der hand hatte. *soifz*

nach rücksprache mit dem ta haben wir auf kontrollröntgen verzichtet und gehen es stattdessen sachte an. im verdacht haben wir die tibia beidseitig, dass die probleme machen könnte sowie isg/ws-übergang, aber nachdem er mir das versprechen abgenommen hat, dass ich nur an tagen reite, wo sie nicht überbaut ist, sollten wir das hinbekommen.

ansonsten haben wir freigabe vom hufpfleger, dass wir die hufe jetzt brav "ausgedreht" haben, wodurch die belastung im fesselgelenk jetzt passen sollte. im wachstum übersieht man leider oftmals gerne, dass die vorderbeine noch nicht die spurbreite der brust haben und dadurch einen knick in die fessel bringt. der hat auch vorsorglich ein döschen keralit dagelassen, falls wir beim rausgehen ein bisschen zu viel abrieb zusammenbringen. (ich mach ja großteils selbst, sodass wir noch nicht sagen konnten, wann wir uns wiedersehen) hufschuhe müssen wir jetzt dann auch mal durchprobieren, aber vielleicht hab ich ja glück und sie passt wirklich in die vom alten herrn, der sie eigentlich ohnehin nur mehr als krankenstandpatschen braucht und sonst ohnehin über alle böden drüberrattert als wär nichts.

somit steht noch der sattler auf meiner checkliste, aber da werden wir sehen wie flott der kommen kann.

ansonsten widmen wir uns in erster linie der handarbeit am kappzaum um das mit dem biegenden schenkel zu festigen und stehen an der aufstiegshilfe. zu letzterem könnt ich input brauchen: wie geh ich das an, dass sie mir nicht gleich des zucki's wegen zurückschiebt? derzeit parkt sie sich auf's kommando "mama abholen" so ein, dass der sattel direkt vor mir ist. das macht sie gut, da schwenkt sie mir das hinterteil zu, sie kriegt ihr gut und schiebt direkt zurück, damit mama da keinen stress hat mit dem runterklettern vom zaun. find ich ja nett, aber leider komm ich nicht dazu da mal eine längere reprise zu loben. mit fütterpersonal klappt das schon ganz gut, aber da ich zu 99,9% allein da stehe, bräucht ich eine idee.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 21. Januar 2013, 13:08:34
jaaa das kenne ich gut, das hat Jack auch ewig gemacht. Hab dann noch mal angefangen, einen fuss auf die erste Stufe, :click: , nach vorne gehen und füttern, wieder zurück, einen Fuss auf die erste stufe (to be continued) und dann mal Fuss auf die zweite Stufe usw, bis das "Stehen" an der Aufsteighilfe wirklich fester verankert war und ich auch von oben stehend füttern konnte, und er dann stehenblieb.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 21. Januar 2013, 13:18:37
hmmm... ich hab aber "nur" einen extrahohen baumstamm oder den zaun... *räusper* mit den ikea-stockerl ist es schon eine herausforderung über den rücken greifen zu können. das pony ist als fohlen in den topf mit dem zaubertrank gefallen  :nixweiss:

aber ich könnt mal das einparken daneben und dann erst raufklettern probieren. testen wir mal an - danke!
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 24. Januar 2013, 13:43:00
Kommst Du von Deine Aufstieghilfe aus über ihren Rücken, so dass Du ihr den Keks "aussen" geben könntest? Vielleicht (wenn Du  hast) erstmal mit einer Hilfsperson, die ihr "zeigt", dass die Kekse jetzt auf der anderen Seite kommen.
Titel: Re:Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: solera am 24. Januar 2013, 15:04:55
muss ich probieren... vom zaun aus geht's bestimmt - da hab ich's zwar noch nicht probiert/ geübt, aber über kurz oder lang...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 639 am 27. Februar 2014, 13:18:39
Hallo!  :winke:

Ich würde das Thema gerne wieder aufleben lassen, aber vielleicht ohne so Diskussionen wie davor statt gefunden haben :bittebitte:

Mich würde interessieren, wie diese Einreit-Geschichten bei euch so aussehen? Wie habt ihr angefangen? Wie seid ihr weiter vorgegangen? Mit was habt ihr begonnen?

Ich spiele mich diesbezüglich gerade mit meinem Pferd. Alle paar Wochen guckt eine Trainerin mal drauf und gibt Tipps, aber die meiste Zeit bin ich alleine. Derzeit sind wir noch ohne Sattel und ohne "richtige" Zäumung unterwegs. Pferd ist sehr empfindlich auf der Nase und verweigert Kappzäume aller Art immer wieder vehement. Gebiss kaut er und kaut er und kaut er ununterbrochen :roll: . Sattel ist bei dem breiten Pferd und der riesigen Schulter ein schwieriges Thema...

Ich sitze jetzt also ohne Sattel nur mit Halsring oben. Außerdem hab ich das letzte mal einen Versuch gestartet, die Zügel in´s Halfter einzuhängen. Pferd reagiert sehr gut auf meinen Sitz, WENN ich es richtig mache! Losgehen und stehen bleiben auf Sitz klappt schon sehr zuverlässig. An der Lenkung basteln wir gerade. Begonnen haben wir mit Matten: Pferd lief also von Matte zu Matte und ich hab versucht, die richtigen Sitzhilfen dazu zu geben. Das letzte mal hat meine Trainerin mir mit Markierteller Wege vorgelegt und es geht tatsächlich recht gut, ihn auf diesen Wegen zu lenken. Er braucht aber eben diese Sichthilfen am Boden. Ich hab jetzt vor, meine Hilfen von oben noch sicherer zu geben und dann langsam die Sichthilfen am Boden weg zu lassen. Über diesen Schritt bin ich mir noch nicht so ganz klar, wie ich das am besten angehe :juck: .

Mich würden ein paar Geschichten von euch interessieren. Da kann ich mir dann bestimmt die ein oder andere Anregung daraus holen :bittebitte:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: carry87 am 27. Februar 2014, 13:25:32
:lol: So wie sich das liest seid ihr schon weiter als Loki und ich und dabei reite ich ihn ja nun schon ein ganzes Weilchen  :cheese:
Loki fand es die ersten Monate sehr schwer auf dem Platz. Er wusste einfach nicht wozu und was er denn da machen soll und "nur" irgendwo hin laufen fand er sehr merkwürdig. Deshalb bot er mir immer kreative Dinge wie rückwärts gehen, Hinterhand-/Vorhandwendung usw. an, was die Arbeit erstmal unmöglich machte. Also beschränkten wir uns auf Muskel-/Konditionsaufbau, Balance usw. im Gelände. Irgendwann kam es dann von ganz allein dass wir uns auf dem Platz zurechtfanden... ;)
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Samtnase am 27. Februar 2014, 13:34:27
Ich finde die Idee mit den Sichthilfen sehr gut  :nick: Ich glaube, ich würde mir da wie beim LK Gassen oder innere Banden bauen.

Das gibt auch Dir Orientierung und der Bär kann sich in gewisser Weise "anlehnen". Bezüglich der Matten bin ich persönlich etwas skeptisch. Bei Nelli sind die so attraktiv, dass sie mir nicht mehr zuhört sondern einfach hinrennt. Wir müssten wohl mit sehr vielen davon arbeiten. Und ehrlich gesagt fehlt mir die Idee, wie man dann von den Matten wieder wegkommen könnte. :juck:

Persönlich möchte ich ohne die Matten beginnen. Bzw habe das unseren bisherigen zwei, drei Reitungen auch so gemacht.

Und ich finde Halsring oder Zügel seitlich am Halfter erst einmal absolut ausreichend. Das habe ich auch in einigen Büchern so gelesen. Gerade beim Halsring lernst Du zügelunabhängiges Reiten und machst vorne nichts kaputt. Außerdem kennst Du den Bären dafür gut genut und vertraust ihm.

 
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 639 am 27. Februar 2014, 13:43:50
@carry:
Gelände ist bei uns so einfach nicht drinnen, leider :( . Pferd hängt sich üüüüberhaupt nicht an andere Pferde, deshalb muss er lenkbar sein, bevor es raus geht.
Aber das mit dem fehlenden Sinn hab ich auch bald festgestellt, deswegen versuche ich ihm den Sinn eben über "Material" zu geben. Wir haben auch zusätzlich Kegel aufgestellt und versucht, einen Kreis um Kegel zu machen. Hat auch tatsächlich ganz gut funktioniert. Ich war ehrlich gesagt selber erstaunt, wie gut das geklappt hat :lol:


@Ellen:
Mit den Matten haben wir jetzt, glaub ich, 3mal gemacht. Fand ich anfänglich ganz gut, aber der Bär ist auch nicht so extrem fixiert auf die Dinger. Trotzdem stimm ich dir zu - zu lange möchte ich die auch nicht verwenden, weil ich denselben Effekt schon auch befürchte! Aber ich möchte gerne, alles ein bisschen einsetzen, also Matten, Kegel, Teller und damit dann erarbeiten, dass wir nicht immer nur zur Matte rennen. Das hat so wirklich gut geklappt beim letzten Versuch. Aber ich hab die Matten glaub ich auhc nicht so stark aufgeladen. Und von Anfang an hab ich das runter gehen von den Matten genauso bestärkt.
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 27. Februar 2014, 14:13:28
ja, die Matten können Fluch und Segen sein.  :nick:

Seitdem ich immer mehr möglichkeiten entdecke wie ich sie zu unseren Gunsten einsetze, geht es auch viel besser.

Grundlegend führe ich das "Muster" was ich reiten möchte immer erst vom Boden aus, und zeige Jack alle Matten (besonders wenn wir "Satelliten-matten" haben, also welche die weiter weg von den anderen sind).
Dann reite ich das Muster nach. Mit vielen Matten (mehr als zwei) kann ich eine kleine Runde, ein Dreieck etc reiten und dann wenn das gut klappt, nach und nach Signale zum Losgehen, zum lenken etc hinzuführen.

dann reduziere ich die Anzahl der Matte, mache auch zb die Abstände größer, so dass ich immer mehr "einfaches Gehen" bekomme. In diesen Zwischenwegen von Matte zu Matte kann ich dann zb auch verschiedene Sachen anfragen, :click: :keks: und als Belohnung geht es dann auf die nächstliegende Matte. So gibt es Clicks nicht nur auf den Matten.

Und dann hab ich immer wieder Einheiten, wo nur eine Matte überhaupt (oder gar keine) auf dem Platz liegt, damit sie nicht gegen mich arbeiten können, und dann schaue ich was ohne Matten klappt. Am besten ist halt eine Matte, damit die Hoffnung nicht ganz umsonst ist  ;)

Und aktuell übe ich ja mit Jack das Schulterverschieben um Pylone, das ist super super hilfreich und abwechslungsreich. Und dann eben auch (weil ich ja dann auch einen kompletten Pylonenzirkel habe) das Gehen aussenherum um den Zirkel, und ende an irgendeiner Matte. Dabei übe ich auch immer wieder durchtreiben, eine andere Matte ansteuern als die die er möchte (das geht wieder gut mit ganz vielen Matten, die nahe beieinander liegen), um den Zug etwas abzuschwächen und darauf hinzuweisen, dass ich auch noch da bin mit Richtungsvorschlägen.  ;)

Seitdem ich so arbeite, arbeiten die Matten nur noch selten gegen mich.  :D
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 639 am 27. Februar 2014, 20:33:08
Super, danke Heike! Ich hab das genauso angefangen :janick:

Außerdem hast du mir die Wichtigkeit der Schulterkontrolle nochmal bewußt gemacht. Da hab ich heute etwas dran gearbeitet und ich muss sagen, dass ist definitiv schwierig für den Bären :umfall: . Er ist einfach wirklich behäbig in der Schulter. Das ging zwar schon mal besser, aber wir haben es schleifen lassen in den letzten Monaten  :tuete:

Kannst du mir noch erklären, wie das SChulterverschieben mit den Pylonen machst :bittebitte: ? Da fehlt mir grad die Vorstellung dazu...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 27. Februar 2014, 22:02:22
Schau mal hier her (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=4728) bitte.
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 639 am 27. Februar 2014, 22:25:33
Ahhhh :yess:

Sehr cool, danke! :cheer:

Jetzt hab ich wieder viele Ideen! Oh Mann, haben wir noch viel zu tun  :umfall:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Cate am 28. Februar 2014, 09:02:27
Da wir Jamie (http://www.clickerforum.info/index.php?topic=4383.0) jetzt wohl doch anreiten "müssen", reihe ich mich hier mal ein  :cheese:

Er ist jetzt reichliche 3,5 Jahre jung, artgerecht aufgezogen und seit Oktober bei mir im Stall. Bis dato kannte er nur die Grundlagen des täglichen Umgangs, anfassen lassen, Hufe geben, führen und sich mal anbinden lassen .... ach ja, und gekrault werden ;)

Seitdem haben wir spazierengehen geübt, auch in verschärfter Form mit Kind und Hunden, das Führen einzeln und zu zweit sowie im Dunkeln geübt, länger angebunden stehen, weder Autos noch Traktoren schrecken ihn, nur unser Hahn :kicher: , er läßt sich abduschen, Bodenarbeits-Basics (führen von rechts/links, schneller/langsamer, rückwärts, antraben, HH weichen klappt einigermaßen, die VH ist noch sehr zäh, ein bißchen FiS), Grundlagen der Freiarbeit (wegschicken, Richtungswechsel, wiederkommen), außerdem hat er gelernt, die Trense blind zu tragen, sich am Kappzaum anfassen zu lassen, eine Weile brav in der Box zu stehen, er läßt sich eindecken und mit einer Satteldecke sanft abstreichen. Auch mit der Gerte kann man ihn problemlos abstreichen, und wir üben grade, dass er der Gerte ins Kopf-tief folgt. Und nein, weder bin ich so gut noch üben wir tgl. Stunden, er ist einfach total unkompliziert, menschenbzogen und motiviert :cheer:
Als nächstes steht für mich die Gewöhnung an Gurt und Sattel auf dem Plan und "Mensch-auf-Aufsteighilfe". Parallel dazu die Grundlagen des Longierens, eine erste "Idee" hat er schon.  :dops:
Ich hab allerdings festgestellt, dass richtige Arbeit nach dem Lk ihn noch überfordert und beschlossen, das nochmal zu teilen - einerseits immer mal ein bißchen FiS etc. üben, und ihm andrerseits mit Gassen und Pylonen die Grundidee von Mensch innen - Pferd außen zu vermitteln.

Ehrgeiziges Ziel ist, dass er bis Ostern einen Reiter im Schritt trägt .... ich bin gespannt!

Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: eboja am 28. Februar 2014, 13:14:50
Seitdem haben wir spazierengehen geübt, auch in verschärfter Form mit Kind und Hunden, das Führen einzeln und zu zweit sowie im Dunkeln geübt, länger angebunden stehen, weder Autos noch Traktoren schrecken ihn, nur unser Hahn :kicher: , er läßt sich abduschen, Bodenarbeits-Basics (führen von rechts/links, schneller/langsamer, rückwärts, antraben, HH weichen klappt einigermaßen, die VH ist noch sehr zäh, ein bißchen FiS), Grundlagen der Freiarbeit (wegschicken, Richtungswechsel, wiederkommen), außerdem hat er gelernt, die Trense blind zu tragen, sich am Kappzaum anfassen zu lassen, eine Weile brav in der Box zu stehen, er läßt sich eindecken und mit einer Satteldecke sanft abstreichen. Auch mit der Gerte kann man ihn problemlos abstreichen, und wir üben grade, dass er der Gerte ins Kopf-tief folgt.
Wow! :o Wenn man das mal so aufgeschrieben sieht, ist es doch schon eine ganze Menge, was der "Kleine" schon so alles kann! :thup:

Zitat
Ehrgeiziges Ziel ist, dass er bis Ostern einen Reiter im Schritt trägt .... ich bin gespannt!
Ich auch  :).
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 16. Oktober 2014, 12:23:06
Hallo,
ich habe auch vor, mein jetzt vierjähriges Pony selbst einzureiten. Ich arbeite seit etwa einem Jahr mit ihm - Bodenarbeit, Antischeutraining, Longieren nach Babette Teschen, Spazieren gehen - also bunt durcheinander. Er kennt Sattel, Trense und Gewicht auf seinem Rücken.

Das Problem, das wir momentan haben, ist, dass ich zwar auf ihm sitzen kann, auch geführt im Schritt, mich dabei aber auf seinen Hals legen muss. Sobald ich versuche, meinen Oberkörper aufzurichten, denkt er vermutlich, ich wäre ein böses, gefährliches Raubtier, dass ihn gleich fressen will, und reagiert so, als würde er eine Karriere als Rodeopony anstreben.  :confused:

Deshalb habe ich jetzt damit angefangen, mich auf eine Getränkekiste neben ihn zu stellen (hab ich vorher auch schon gemacht, fand er aber nie wirklich toll) und jedes Vortreten, bis ich neben seiner Sattellage bin, zu keksen. Heute stand ich auf zwei übereinandergestapelten Kisten und er hat sich von sich aus neben mich gestellt  :nick: Jetzt will ich anfangen, mich über ihn zu lehnen und später dabei seinen Rücken zu belasten, so dass er das auch als nicht gefährlich einstufen lernt.

Was haltet ihr von dieser Vorgehensweise? Hattet ihr mal ein ähnliches Problem? Was waren dann eure Lösungwege?
Ich hoffe, ihr habt da ein paar Ideen zu...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 297 am 16. Oktober 2014, 13:06:20
Hast Du mal versucht Deinen Kleinen als Handpferd zu nehmen?

Ich denke, das Du ihn so an Dich über ihm gewöhnen könntest!
Eventuell mit einem kleineren Handpferd beginnen und dann ein größeres nehmen so das Du ungefähr auf der Höhe sitzt in der Du später sein wirst!

Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: hyxc am 16. Oktober 2014, 13:36:45
Hallo Anett,

das mit den Getränkekisten hört sich gut an. Vor allem würde ich auf ein Jungpferd nie ohne Aufsteighilfe aufsteigen.

Mir fällt noch folgendes ein, Reihenfolge ist willkürlich:

- in die Hocke gehen und aufstehen auf den Getränkekisten
- Bein hochschwingen auf den Getränkekisten stehend
- mit dem Oberkörper drüber beugen ohne Berührung
- mit dem Oberkörper drüber beugen mit Berührung
- mit dem Oberkörper drüber legen und auf der anderen Seite füttern
- ein bisschen hüpfen auf den Getränkekisten (wobei das was Stabileres besser wäre)
- Bein über's Pferd schwingen ohne Berührung auf den Getränkekisten stehend
- Bein über's Pferd schwingen mit Berührung auf den Getränkekisten stehend

Alles natürlich immer langsam anfangen und schauen, wo der kritische Punkt ist und nicht das Pferd gleich komplett "überfallen".

Und einfach alles, was du an Kaspereien auf den Getränkekisten stehend machen kannst, was dir so einfällt. Ich würde auch extra Sachen üben, die mal passieren können, wie z. B. mit dem Bein beim Rüberschwingen an der Kruppe streifen oder so, dass das schon mal geübt ist.

Um "Pferd stellt sich neben Mensch auf der Höhe der Sattellage" für das Pferd klarer zu machen, kannst du auch ein "Satteltarget" einführen, d. h. den Sattel auf eine bestimmte Weise berühren (z. B. eine Hand auf die Sitzfläche oder am Hinterzwiesel, etc.), wenn er für dich in optimaler Position ist. Dann habt ihr beide, Mensch und Pferd, ein klares Kriterium, auf das ihr für's gewünschte Aufstellen neben der Aufstieghilfe hinarbeiten könnt.

VG
Katja
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Buschpony am 16. Oktober 2014, 16:12:01
Klasse Ideen!
Noch eine zusätzliche Getränkekistenübung wäre, auf der anderen Seite des Pferdes ebenfalls welche stehen zu habe und sozusagen über den Pferderücken rüber zu steigen...

Beste Grüße,
Dörte.
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 16. Oktober 2014, 18:14:15
Wichtig ist auch, alles von beiden Seiten zu machen  :nick:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 16. Oktober 2014, 21:11:00
Danke für die Anregungen!

Als Handpferd kann ich ihn nur neben unsere alte Norwegerstute nehmen, da habe ich leider nicht mehr Auswahl. Und die beiden passen leider vom Tempo her überhaupt nicht zusammen. Sonst würde ich das sehr gerne machen...

Ich muss sagen, über seinen Rücken zu steigen, ist mir zu unsicher. Da bräuchte ich schon drei Kisten übereinander und das wird dann arg wackelig. Zwei sind da schon das höchste, was möglich ist.

Die anderen Sachen werde ich auf jeden Fall in Angriff nehmen.

Wenn ich auf dem Boden neben ihm rumhüpfe, bekomme ich immer einen leicht irritierten Blick von ihm, so nach dem Motto "Ich soll hier still stehen bleiben und du darfst rumhampeln? Das ist nicht dein Ernst?!?"  :lol:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: noothe am 17. Oktober 2014, 00:23:26
Ich habe mir als erstes als wir mit dem Aufsteigen begonnen haben, eine stabile Aufstiegshilfe bauen lassen (Papa und Bruder). Genau aus dem Grund, so berechnet, dass ich mein Bein über mein Pferd legen kann, ohne mich wo festhalten zu müssen.

Vom Boden habe ich noch geübt, jeden möglichen Blödsinn zu machen:

- auf der Stelle hüpfen
- Hampelmännchen
- Hampelmännchen mit Klatschen
- Hüpfen während die Hände am Pferderücken sind
- Hüpfen mit leichtem Druck am Pferderücken
- aus der Hocke hüpfen
- Fußspitze unterm Bauch, seitlich am Bauch, seitlich an der Kruppe (so hoch ich halt kam)
- Fußspitze auch mal mit mehr Schwung (natürlich nicht treten)
- Arme über den Rücken legen

Das erste Mal "Aufsteigen" üben sah dann so aus (Kopfsenken war ihre Idee, fand ich aber super):

https://www.youtube.com/watch?v=3GI8Qc7Awsw

Bei den ersten Malen draufsitzen bin ich immer zum Füttern wieder abgesprungen (also Click oben, dann runter und Futter), damit gar keine Unsicherheit aufkommt.

Und ein paar Tage später (nicht das erste Draufsitzen, aber das erste Mal Losgehen mit Mensch drauf):

https://www.youtube.com/watch?v=Qz7jzU5hqVE
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Bettina am 17. Oktober 2014, 08:40:39
Hat er denn hauptsächlich Angst, oder kommt da vielleicht auch noch eine große Balance-Komponente dazu? *indenraumwerf* :)
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: francelaura am 17. Oktober 2014, 09:32:20
Du schreibst ja, dass er auf’s Oberkörper-Aufrichten reagiert, wenn Du im Sattel sitzt. Da Du ihn nicht als Handpferd mitnehmen kannst, könntest Du so vorgehen:
Einen Besen (oder was ähnliches) verkehrt herum nehmen, ein T-Shirt oder z.B. auch eine Sturzweste drüberstülpen. Pferd damit bekannt machen, dann damit vor ihm herlaufen. Mit der Zeit neben ihm mitgehen (falls nötig zuerst mit etwas seitlichem Abstand), dann zurückfallen lassen bis auf Gurthöhe. Da kannst Du den Besen schön über den Sattel halten und auch etwas bewegen. Alles natürlich kleinschrittig und immer so, dass Pferd entspannt mitmachen kann.

Es schadet bestimmt auch nix, wenn Du Dich weiter nach hinten arbeitest.  Oder wenn es mit dem T-Shirt gut klappt, eine Regenjacke nimmst etc. (in dem Fall wieder gleiches Vorgehen ganz von vorne wie mit dem Shirt).

Wenn Du auf Gurthöhe stehst, würde ich auch gezielt daran arbeiten, dass das Ding aus dem „Nichts“ auftaucht (ähnlich wie wenn Du Dich im Sattel aufrichtest), d.h. Du kannst den Besen horizontal halten und dann langsam aufstellen.
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 17. Oktober 2014, 13:10:09
Noothe, wenn wir soweit bin, lauf ich wahrscheinlich eine ganze Woche mit festgeklebtem Grinsen im Gesicht durch die Gegend... Aber ich bin beruhigt, dass es noch mehr Leute gibt, die lieber von rechts aufsteigen.

Bettina, Balanceprobleme hat er auch, ganz klar. Er ist immer etwas überfordert mit seinen langen Beinen, da arbeiten wir aber dran. Seine doch sehr heftige Reaktion kommt aber erst, wenn ich mich zu weit aufgerichtet habe, und dann so, dass er ganz genau weiß, wie er mit seinen Beinen umgehen muss, um das gefährliche Etwas möglichst schnell loszuwerden. Wenn ich mit dem Oberkörper auf seinem Hals liege, läuft er verhältnismäßig entspannt.

Laura, so was haben wir schon gemacht: Meine Schwester hat einen ziemlich großen Kuscheltier-Elch, der nach einiger Anguck-"Huch, was ist das, bestimmt total gefährlich"-Zeit am Longiergurt "reiterartig" am Longiergurt festgebunden wurde. Mit dem auf dem Rücken konnte Nepomuk auch total entspannt an der Longe traben. Aber dieser Elch hat halt auch einen kürzeren Oberkörper als ich...
Eigentlich wollte ich davon Bilder anhängen, aber meine Dropbox lädt die gerade nicht hoch. Ich hoffe, du kannst dir in etwa vorstellen, wie ich das meine...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Okkie 09 am 17. Oktober 2014, 14:40:53
Beim Okkie habe ich es so angestellt:
Ich stelle mich auf einen 4er Stapel Paletten, Okkie kommt und parkt selbständig ein, ich lege das dem Pferd zugewandte Bein auf, danach über seinen Rücken. gebe ein wenig Gewicht darauf, dann mehr Gewicht, ich setze mich auf seinen Rücken, erst ruhig, dann hin- und herwackelnd, und steige wieder ab.
Alles, während Okkie noch steht.
So kennt er jetzt meinen Oberkörper hinten über seinem Rücken schwebend, sozusagen.
Wie hast du denn das gemacht beim Gewicht aufs Pferd bringen, hast du dich quer drübergelegt, so daß dein Gewicht zu spüren aber dein Oberkörper nicht an der "Reiterstelle" war? Das fänd ich jetzt mal wichtig.
Oder habe ich das überlesen, schäm, ????
 :rotw:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 18. Oktober 2014, 13:54:50
Ich hab mich erst quer über seinen Rücken gelegt. Als das entspannt möglich war, das eine Bein rübergeschwungen wie zum Reitersitz, mit dem Oberkörper unten geblieben auf seinem Hals. Wieder geführt, bis er sich entspannt hat, und dann langsam versucht den Oberkörper aufzurichten -> Explosion. In etwa die gleiche Reaktion kam, als ich mich von der Seite auf den Sattel gestützt habe, also quasi wie der Stütz am Reck (besser erklären kann ich das irgendwie nicht...)
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Buschpony am 18. Oktober 2014, 14:19:38
Vielleicht kannst Du auch mit einem Gymnastikball üben? erst hinterher laufen lassen, dann anstubsen lassen, dann sanft ein wenig draufzu rollen, dann stärker draufzu, dann anheben und berühren, den ganzen Pferdekörper damit abrollen, dann über den Rücken rollen, schließlich über den Rücken werfen.
Braucht vielleicht eine Weile bis dahin, aber dann sollten größere Gegenstände (wie Reiter ;)) auf dem Rücken kein Problem mehr sein?!

Ich mache es gerne so, daß ich erst die Belastung des Steigbügels klicke, dann Hopsen am und im Steigbügel, dann Belastung, dann mit Oberkörper drüber, dann ganz drauf und in derselben Bewegung auf der anderen Seite wieder runter. Dieses Rübersteigen hat hier richtig Punkte gebracht, weil das Ungewohnte zwar kam, aber SOFORT mit Klick wieder weg war. Außerdem ist man ja eh schon auf Wiederabsteigen eingestellt, so daß man nicht fällt, sollte das Pferd doch eine Abwehrbewegung machen. Macht es aber eigentlich gar nicht... vielleicht deswegen? :juck:

Beste Grüße,
Dörte.
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 23. Oktober 2014, 23:20:15
Mein Dakar und ich hatten auch einen Punkt, wo Probleme auftauchten.
Ich habe mit einer Bereiterin gearbeitet.
Die war toll. Super geduldig. Wir haben auch ganz kleinschrittig gearbeitet.
Bisschen über den Rücken beugen, bisschen mehr, Bein rüber legen usw.
Alles gut. Und von einem auf den anderen Tag hat er sich komplett verweigert.
Ließ sich nicht mal mehr satteln.
Der erste Gedanke, dass gesundheitliche Probleme aufgetaucht sind, hat sich nicht bestätigt.
Also habe ich Pause gemacht. Nicht ewig. Aber eine Weile.
Und dann habe ich es selbst gemacht.
Inzwischen hatte ich allerdings selber Angst.
Hatte ich doch oft genug gesehen, wie er loslegen kann.
Und dann noch mal von vorne.
Erst rüber beugen.... etc.
Ging natürlich schneller als vorher.
Und dann habe ich das erste mal drauf gesessen.
Dabei entlastet, da ich noch ein Bein auf der Aufstieghilfe hatte.
Ich stand also eigentlich auf einem Bein.
Diese Haltung habe ich solange beibehalten, bis Dakar sich entspannt hat.
Bis also für ihn “ alles gut“ war.
Das habe ich belobt  wie Bolle und habe sofort Feierabend gemacht.
Genauso habe ich es gemacht,als ich das erste mal richtig auf ihm saß.
Als er anfing ein Hinterbein zu entlasten loben wie irre und runter.
Ist nun sicherlich nicht die beste Methode und wir haben so eine Weile gebraucht.
Für uns war es allerdings ein prima Weg und somit für uns richtig.   :)
Mir ist bei deiner Frage das halt wieder in den Kopf gekommen.
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für dich.
Also das auf dem Standbein stehen zu bleiben.
Dann bist oben und aufrecht und bist aber relativ sicher.
Ansonsten denke ich doch, dass er bockt weil er unsicher wird.
Dakar war genauso am Anfang.
Komischerweise hatte er für's bocken genug Gleichgewicht.
Also wäre es vielleicht auch eine Möglichkeit es einfach so zu üben,
wie er es kann. Wenn er dann mehr kann durch mehr Übung legt sich das Problem von allein. :)
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 24. Oktober 2014, 13:16:46
Danke für die Tipps!

Momentan arbeiten wir daran, dass er sich selbstständig neben die Aufstiegshilfe stellt, ich über seinen Rücken streicheln und meinen Oberkörper leicht nach vorne über seinen Rücken lehne (dafür gabs gestern sogar ein Lob von meinem SB und Nepomuks Züchter:"Das macht er jetzt schon sehr schön!" *freu* ). Gestern habe ich auch "Kopf tief" angefragt, was wir erst seit Montag machen  :nick:
Auf der Kiste in die Hocke gehen und wieder hochkommen geht inzwischen auch schon.

Also, es wird und ich hab gaaaanz viel Zeit und noch mehr Kekse =D Ich glaube fest daran, dass aus dem kleinen Monster irgendwann ein ganz tolles Reitpferd wird. =)
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 160 am 24. Oktober 2014, 23:17:21
Selbstverständlich!  :nick:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 19. November 2014, 17:49:10
Ich will mal kurz berichten, wie es momentan bei uns aussieht.
Angefangen habe ich ja damit, dass ich auf einem Getränkekistenturm neben Nepomuk stehe. Dann habe ich mich mit einem Bein ohne Belastung auf seinen Rücken gekniet, das Bein so geschwungen, als würde ich aufsteigen wollen, und ihn mit dem Fuß an der Kruppe, der Hüfte und sonstwo berührt. Nachdem dass entspannt möglich war, habe ich mein Bein über seinen Rücken gelegt, ohne übermäßig zu belasten, nur zum Gleichgewicht halten ein bisschen Druck draufgegeben. So habe ich mich immer weiter nach unten über ihn sinken lassen, bis ich auf ihm saß, aber noch nicht voll belastet habe. So sah es Montag bei uns aus:
(https://dl.dropboxusercontent.com/u/95588629/Nepomuk.jpg)
Ich habe mich noch etwas aufgerichtet und bin noch etwas weiter runtergegangen, sodass ich ihn berührt habe, das Bild ist während des Draufsetzens entstanden.

Und heute saß ich mit dem ganzen Gewicht auf ihm und er war nur leicht irritiert, aber nicht übermäßig angespannt :keks: :dschubel: :cheerleader: :freu:
Habe ich schon mal erwähnt, dass mein Pony toll ist? :huepfherz: :love: :jaso:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 19. November 2014, 17:51:43
Das hört sich toll an :) Für mich ist das Bild schon recht angespannt - ich würde also zZ nicht weiter gehen bis er in der Position wirklich entspannt ist..
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 19. November 2014, 17:58:29
Das war Montag das erste Mal, beim zweiten Mal und gestern hat er dabei schon Kopf tief angeboten. Sonst wäe ich heute auch nicht weitergegangen, ich weiß ja sehr genau, was passiert, wenn ich das ganze überreize...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: noothe am 19. November 2014, 19:47:32
Super :thup:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 19. November 2014, 21:33:22
Klasse, Glückwunsch!!!!




Helm?
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Nepomuk am 20. November 2014, 08:17:36
Ja, du hast recht. Dieses Draufsitzen ergibt sich halt immer zwischendurch. Ich sollte mir angewöhnen, den Helm gleich mit zum Reitplatz zu nehmen...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Muriel am 20. November 2014, 12:28:59
Guter Plan :thup:  :cheese: :keks:
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Zauberpony am 26. Juni 2016, 16:34:28
So ich kramsel den Thread hier jetzt mal raus *staub wegblas*

Ich bin ja grad mitten drin statt nur dabei mit dem "Anreiten"  :cheese: und senfe hier nun dazu falls wen interessiert ;-)

Mein Zauberpony ist jetzt 5 Jahre alt, ich bin das erste Mal oben gesessen mit 4 Jahren, mit Halfter und Zügel und Barebackpad und mit Führendem am Boden, ich habe auch teilweise (Schande über mich) meinen Freund passiv oben sitzen lassen während ich geführt und Kommandos gegeben habe, da hatte ich das bessere Gefühl (und er ist leichter). Das ganze allerdings vllt 5-6 mal in Summe. Wir haben das "Schupfen" aufs Pferd geclickert, das Drüberlegen und schlussendlich das Oben sitzen und anfangs auch gleich wieder absteigen. Jetzt war dann über ein Jahr Pause und ich habe diesen Frühling mit dem Longenkurs begonnen, und ein bisschen Dualaktivierung/Equikinetic auf ganz nah, unter anderem weil Longieren (immer schon, aber auf einmal ganz stark) eine Katastrophe mit viel Widersetzlichkeit war und null Trainingseffekt hatte... Ich habe ihn auch vom Chiroprakter anschauen lassen ob es eventuell mit Blockaden zu tun haben könnte, aber alles in Ordnung, einfach nur eine sehr ausgeprägte Schiefe die natürlich durchaus aber Grund sein kann für dieses Verhalten. Nunja, durch das konzentrierte Arbeiten an der Hand hat er so eine Entspannung erreicht (kleiner Hysteriker wenn allein am Platz), dass ich mich vor nem Monat einfach mal hab raufschupfen lassenund mittlerweile auch über die Aufstieghilfe raufkomme , natürlich mit Clicker bewaffnet... da aber die Lenkung mit Sidepull natürlich eine Katastrophe war (woher soll ers auch wissen) habe ich nun kurzerhand zur Gewöhnung ans Gewicht und erste Lenkung den Halsring ausgepackt. Dazu erstmal vom Boden mit Halsring grundsätzliches geclickert (Stimmhilfen für Anreten/Stop etc. kennt er schon) und nun sind wir soweit dass wir schon 5-10 Minuten große Touren marschieren können, stehenbleiben, erstes Rückwärtsrichten und Richtungswechsel. Dabei verknüpfen sich recht schön die Gewichtshilfen/Schenkelhilfen mit dem Stimmkommando finde ich. (Wir reden hier bis jetzt von ca. 7 mal am Pferd  ;) )Das Pferd scheint zumindest mega happy dass ihm nix am Kopf baumelt und ich bin der Meinung, dass falls es wirklich Gummi gibt, auch ne Trense/Gebisslos mich nicht vor dem Fall bewahrt  :cheese: soweit sogut. Mein nächster Schritt wäre Halsring mit Sidepull Hilfe zu verknüpfen, quasi wie ein Balancezügel...mal sehen obs hinhaut. Achja und nen Sattel bekommen wir auch demnächst ...
Titel: Re: Pferd alleine einreiten - was beachten?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 831 am 19. August 2016, 10:47:39
Ich finde es toll, wie du das alles angehst  ;) Mein Traum ist es ja auch, später einmal ein Pferd komplett mit dem Clicker auszubilden *träum*