Mein Isi hat jetzt, durch einen ziemlich blöden Unfall der mit Wasser in Verbindung stand, Angst vor Wasser.
Es ist egal ob es fließt oder plätschert .... und an ihm schon gar nicht!!!
Ich bin ein wenig ratlos wie ich es am besten angehe ihm die Angst davor zu nehmen!?

Wenn einer von euch da Erfahrungen mit hat oder eine Idee ... ich bin um jeden Rat dankbar!!!!!!

Liebe Grüße,
Rose

Hallo Rose,

was ist denn da passiert?

 

Danke 

Kurzfassung:
Ich wollte ihm die Beine abspritzen, dabei hat er sich hinten etwas weggedreht und ist mit dem Huf unters Scheunentor gekommen ......
Er musste genäht werden und ... also ich/er hatte glück das es "nur" eine tiefe Fleischwunde war.

Ich möchte da bitte nicht weiter drauf eingehen, ich hatte viel lange schlaflose Nächte und immer wieder diese Bilder vor Augen.

Er hat es gesundheitlich gut überstanden und brav drei Monate in der Box gestanden ... den Tierarzt hatte er am Ende allerdings mehr als satt und ich habe ihn den letzten Monat, natürlich nach Absprache mit dem Tierazt, alleine versorgt.

bei Angst-Themen habe ich selber super Erfahrungen gemacht, wenn ich einen Target verwendet habe.
Zuerst einmal wird es sowieso alles in Baby-Schritte sein müssen.
ZB würde ich mich mit einem Eimer voll Wasser annähern und sehen wie er reagiert. Wenn er zb daran schnuppert, sofort Click.
Irgendwann mal Hand rein, ihn Nass machen usw usw. Einfach rantasten und vor allem nur Baby-Schritte vorwärts machen

Ich finde bei so wirklich 'panischen Sachen' ein Initiator Signal sehr praktisch - siehe hier

Vielen Dank für die Kurzfassung,

möchte auch nicht weiter darauf eingehen und finde es nur wichtig zu wissen, was der Auslöser für diese Angst ist. Somit kommt abspritzen erst einmal nicht in Frage. Das wäre dann das Endziel und davon sind wir gerade mal meilenweit entfernt.

Den Vorschlag mit dem Eimer möchte ich jedoch ganz gerne aufgreifen und einen Schwam mit dazu nehmen, dann mit dem Schwam den kleinen Mann trocken berühren und dieses Teil zu einem tollen Ding werden lassen. Also schon den ersten Blickkontakt zu dem Schwam clicken usw.

Dann, gerade bei diesen warmen Tagen, den Schwamm etwas feucht machen und dies nur durch leichtes eintauchen aber nicht plätschern und auch nicht auswringen, gerade so, dass er etwas Wasser aufgenommen hat und dann damit das Pferd berühren.

Nun haben wir hier ein kleines "Fellmonster" und daher würde ich versuchen entweder an die weniger behaarten Beine oder im Gesicht ihn zu berühren, sofern das noch kein Problem für ihn darstellt. Mir wäre auch wichtig, dass er dabei sehr wenig an das Abspritzen erinnert wird aber durchaus die erfrischende Kühle irgendwann wahrnehmen kann.

Wenn er sich nun mit dem feuchten Schwamm gut abkühlen lässt, dann gehen wir in der nächsten Einheit schon etwas nasser vor. Der Schwamm wird immer mehr aufgesaugt und es darf auch mal etwas Wasser das Fell runter laufen. Das dürfte ihn ja nicht sonderlich beunruhigen, denn er müsste es ja vom Regen her gut kennen. Aber es könnte sehr positiv auf ihn wirken, denn nun kühlt es noch mehr, gerade bei dieser Hitze.

Alles was er zulässt und mit dieser Sache in Verbindung steht würde ich mit einer hohen Rate clicken und es auch nicht übertreiben. Gerade die schönsten Momente, wo er alles super toll macht, sind die Momente mit denen man die jeweilige Einheit beendet und den Jakpot reicht.

Ich könnte mir vorstellen, dass er schon bald dir entgegengrummelt, wenn Du mit dem Eimer und dem Schwamm anrückst.

Wir haben auch ein Wasserangstproblem.
Bei Filipp kommt sie daher, dass er als Jungspund am Bein verletzt wurde und die Wunde dann täglich abgewaschen werden musste - daher verbindet er Wasser/abduschen wohl mit Schmerzen

Ich hab dann damit angefangen, den Waschplatz positiv zu belegen - also dort wird gefüttert, dort werden Lieblingsübungen abgefragt usw.. Parallel dazu standen wir so oft es ging mit Sicherheitsabstand daneben, wenn ein anderes Pferd gewaschen wurde (schon ein paar Spritzer haben zum Rückwärtsgang und alles Umrennen geführt...).
Dann gabs Trockenübungen: Mit dem Schlauch überall berühren lassen, ruhig bleiben, wenn der Schwenkarm über den Kopf wandert,...

Der nächste Schritt war dann Wasser aus dem Schlauch laufen lassen. Da gabs dann Clicks fürs ruhig bleiben und selbst Richtung Wasser bewegen (also quasi das Wasser als Target installieren). Da hatten wir dann unseren ersten Durchbruch: er hat ganz alleine einen Fuß ins Wasser gehalten
Ich denke, für ihn war es wirklich wichtig, selbst entscheiden zu können, wie nah er ran geht.

Danach gings dann lange Zeit nicht wirklich weiter. Huf ins Wasser halten war ok, aber mehr Aktion gabs von seiner Seite aus nicht mehr.
Also hab ich versucht, das Wasser langsam das Bein hinauf wandern zu lassen, dabei wurde viel geclickt. Das ging auch, aber entspannt wars nicht gerade und stillstehen war auch nicht so recht drin...

Deshalb hab ich dann wieder die Strategie geändert und ganz ohne Click gefüttert, solange das Wasser ihn berührt hat. Und das hat uns dann den endgültigen Durchbruch gebracht (für den Anfang brauchts da halt dann Helferlein, das vorne Futter stopft, während ich hinten wasche - großes Pferd halt ).

Mittlerweile kann ich ihn an sehr heißen Tagen schon komplett abduschen, wobei er entspannt bleibt (Futter wird dann, wenn grad kein Helferlein zur Verfügung steht, in unregelmäßigen Abständen ohne Click gestopft). Aber es gibt auch schlechte Tage, da ist mehr als ein nasser linker Vorderhuf nicht drin. Das muss ich dann auch akzeptieren...

Das Ganze hat bei uns bis jetzt nur 3 Sommer gedauert (wobei ich auch nur 3x pro Woche im Stall bin und da nicht jedes Mal geübt hab )

 

Danke für die Tipps 

Ich werde wohl erstmal weiter am ruhigen Clickern üben müssen, um dann sicher auf die Sache eingehen zu können.
Der kleine ist bei der Belohnung noch sehr gierig und das wird wohl erstmal sitzen müssen!?

Das mit dem Schwam finde ich eine gute Idee und werde es, wenn wir soweit sind, auf jeden Fall testen!
Natürlich in gaaaanz vielen kleinen Schritten.

Das Füttern am Waschplatz ist schon kein Problem mehr, so lange kein Wasser da ist 

Liebe Grüße,
Rose

Ach so, ganz vergessen ....

Wir schauen uns auch mit Sicherheitsabstand das Abspritzen der anderen Pferde an und jeder Schritt nach Vorne wird natürlich belohnt 

Die trockenübung mit dem Schlauch finde ich auch sehr gut, wobei der Schlauch an sich schon höchst gefährlich ist 
Ich dachte es währe vielleicht ein guter Anfang erst mal mit einem Stück Schlauch von ca einem Meter auf dem Platz zu Üben!?

Liebe Grüße,
Rose

Wir schauen uns auch mit Sicherheitsabstand das Abspritzen der anderen Pferde an und jeder Schritt nach Vorne wird natürlich belohnt 

Hab ich auch gemacht.

Die trockenübung mit dem Schlauch finde ich auch sehr gut, wobei der Schlauch an sich schon höchst gefährlich ist 
Ich dachte es währe vielleicht ein guter Anfang erst mal mit einem Stück Schlauch von ca einem Meter auf dem Platz zu Üben!?

ja, das ist eine gute Idee.