Hm, ich finde, das ist ganz schwer zu beurteilen, wenn man eine solche Situation nicht selber sieht.
Aber bei einem Pferd, das 3 Monate nichts oder kaum was gemacht hab, würde es mich nicht wundern, dass es ein bissl ausrastet. Es gibt ja Pferde, die vertragen das, andere brauchen regelmäßige Arbeit, um ausgelastet zu sein. Dann sollte man versuchen, dem auch gerecht zu werden im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Ich finde, Clickern und eine konsequente Erziehung schließen sich ja nicht aus. Wenn mein Pferd mich ansteigt, dann wird nicht lange gefackelt und es gibt eine vor den Bug (Steigen aus Übermut oder Unmut z.B., nicht aus Angst, dann wär's mE kontraproduktiv). Nicht im Sinne von Pferd verprügeln, sondern eine kurze, deutliche Ansage. Meinem brennen ja gerne mal die Sicherungen durch. Der hat mich anfangs drei mal angestiegen, relativ kurz hintereinander, dann gab's Krach, seitdem nie wieder.
Ich denke, man muss auch die Situation und den Charakter des Pferdes einschätzen können. Meiner wäre vielen zu wild und zu anstrengend. Der geht auch auf Konfrontation, wenn zu viel Druck kommt. Im Laufe der Jahre habe ich aber gelernt, ihn einzuschätzen. Das hat auch mit Toleranz zu tun, finde ich. Ich hab noch meine RL im Ohr, die sagt, an der Longe wird gearbeitet, da wird nicht gebockt, Ende. Aber für mich ist das ok, wenn er mal ein paar Luftsprünge macht (und das macht er eigentlich immer mindestens einmal in einer Longeneinheit). Er ist halt eher expressiv
.
Ich weiß, er braucht Beschäftigung und Arbeit, also kriegt er die. Manchmal hat er halt seine verrückten Moment, aber seit ich die auch zulasse, geht das viel besser. Man muss dann halt schauen, wie man die Energie dann in die gewünschte Bahn lenkt. Ich will aber auch keinen totbraven Knopfdruckgaul, der darf ruhig Temperament und eigene Ideen haben (womit ich dir nicht unterstellen will, dass du so ein Pferd willst
).
Keine Ahnung, ob dir das jetzt hilft...aber der Fehler liegt ja meistens bei einem selbst. Also sollte man schauen, was man tun kann, um besser mit seinem Pferd umzugehen. Wie kann man dem Pferd helfen, dass es besser mit einem umgehen kann.
Und mal noch eine Frage zu Parelli (und das aus ehrlichem Interesse): Was ist eigentlich der Sinn in dieser Arbeit? Die Beziehung zum Pferd zu verbessern, die "Fronten" zu klären? Ich kenn einige wenige Parellileute und frage mich das irgendwie immer. Zumindest das, was ich an Bodenarbeit sehe, finde ich gymnastisch nicht sinnvoll. Und all diese Lektionen oder Spiele...das kann ich doch genauso mit dem Clicker trainieren? Irgendwie sehe ich da persönlich keinen Vorteil.
Und zum Thema Kombination von NH und CT könnt ihr ja mal
hier und
hier nachlesen.