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 :nick: Das ist tatsächlich so eine Sache, wenn man clickert und sich ganz anders und/oder mehr mit solchen Dingen wie Stresssignale, Beschwichtigung, enrichment oderoderoder beschäftigt und auf einmal SIEHT.  :nick:

Ich habe den post schon letztens mal gelesen und gestern beim Training habe ich gedacht, dass clickern für mich gar nicht technisch ist.

Ich benutze den Zungenclick, was für mich ein sehr angenehmes Geräusch erzeugt (ich hoffe für Winzi auch :kicher:) und dann berühren Winzi und ich uns jedes Mal bei der Futterübergabe. Und eigentlich ist das ein sehr intimer und persönlicher Moment, der sehr viel Nähe mit sich bringt und bei mir auf jeden Fall Serotonin ausschüttet, wenn ich seine weiche Nase in meiner Hand spüre.  :rotw: :cheese:
Würde ich so einen mechanischen Clicker verwenden (dessen Geräusch ich einfach nicht mag), wäre der technische Aspekt sicherlich noch mal eher da, aber so: nö.  :cheese:

Natürlich sollte man an viele Dinge beim clickern denken, aber ehrlich gesagt sollte das jeder, der sein Pferd gut und logisch trainieren möchte. Bei unserem alten Stall rauchten auch die Köpfe bei klassischer Handarbeit, weil es da auch auf Details ankommt und auch das nachgeben gelernt sein will. Das fühlt sich dann sicherlich auch erstmal "technisch" an, weil die Abläufe im Hirn und Körper sich erstmal festigen müssen. 

Und für mich hat sich durch das Clickern einfach alles verändert  :jaso: und ich möchte schlichtweg nicht mehr anders mit Winzi kommunizieren, weil es für uns eine Verständnis- und Beziehungsebene geschaffen hat mit einer Möglichkeit des Dialogs, die ich mir persönlich nicht über konventionelles Training aufgebaut vorstellen könnte.
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Danke für eure Antworten und Einblicke in eure Erfahrungen.

Ich bin vermutlich noch in der Phase in der ich alles sehr streng und technisch angehe.  :)   Es tut gut zu lesen, dass es bei euch im Laufe der Zeit "lockerer" geworden ist.

Als Clickerer steht man irgendwie "alleine" da im pferdischen Umfeld. Man bekommt live vorort nichts mit was in diese Richtung geht.
Im Bekanntenkreis oder wenn man in andere Ställe kommt dann sieht man viel..... viel NHC, viel englisch, viel klassisch, ab und an Tellington. Aber clickern hab ich noch keinen "zufällig" gesehen.
Das fehltmir manchmal so ein bißchen.

Und mein Blick auf die Pferde allgemein hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Ich sehe so viele gestresste Pferde ringsherum - und schon wieder steh ich alleine mit meiner Meinung da  :-[
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Es kommt vielleicht darauf an, wie die Ausgangssituation war. Ich hab mein Pony ja angefangen zu clickern, da war er ungefähr 3 Jahre alt. Davor haben wir relativ wenig "Training" gemacht, sondern einfach die Zeit gemeinsam verbracht und weil ich dann keine Idee hatte, wie ich ihm bestimmte Dinge beibringe, war Clickern dann irgendwie das naheliegendste  :lol:

Ich fand das Clickern dabei aber nicht mechanisch. Finde ich auch heute noch nicht. Das mag sicherlich daran liegen, dass wir wenig gezieltes Training machen. Ich clicke alles im Alltag, aber um ehrlich zu sein, bin ich da meist eher spontan unterwegs. Bei den Situationen, an denen ich konkret an etwas arbeite und damit hochfrequentiert clickere, könnte das vielleicht kurzzeitig mechanisch aussehen, empfinde ich aber null so. Im Gegenteil, ich empfinde das eher konzentriert und fokussiert.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in sehr horsemanship-geprägten Ställen unterwegs war. Und ich finde, im Vergleich zum klassischen Horsemanship ist Clickern das absolute Gegenteil von mechanisch.
Im Gegenteil. Dadurch, dass man sich immer nur auf die positiven Punkte fokussiert ist die Stimmung meiner Meinung nach auch viel positiver. Ich kuschel viel mit meinem Pony. Ich berühre ihn auch viel und streichle ihn, weil ich das für mich einfach brauche. Und dafür, dass ich das darf, bedanke ich mich auch mit einem Click.  :cheese:
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ich stimme zu, dass sich die Beziehung ändert.

vor allem, wenn Du irgendwann mal anfangen wirst, mit Kooperationssignalen zu experimentieren = das Pferd sagt ja oder nein zu einer Frage von Dir und Du akzeptierst die Antwort.

All meine Pferde mögen Kraulen und Berührung und ich baue das auch ins Belohnungsschema ein. Wir haben eine jahrelange Clickergeschichte miteinander und es gibt klare Abläufe, damit jeder weiß, was als Belohnung verfügbar ist oder ob eine offizielle Trainingssituation herrscht oder "einfach zusammensein"

Das wird sich bei euch auch noch entwickeln. Bis dahin, lass euch Zeit.
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Anfangs kommt es einem sicher sehr technisch und distanziert vor, vor allem, wenn beide Neulinge in Sachen Clickern sind und das Pferd sich erst einmal daran gewöhnen muss, dass der Mensch Futter mit sich herumträgt und das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch überreicht. Es muss herausfinden, wie das passiert, und deshalb sollte man den Fokus gerade in den ersten Wochen auf Höflichkeit legen.

Höflichkeit selbst ist dann in zweiter Linie eine Gewohnheit, nachdem es anfangs als Verhalten etabliert wurde.
Hier ist auch ganz viel zum Thema Stress zu lernen und es lohnt sich total, da zu Beginn wirklich viel Zeit zu investieren, bis beide Partner mit dem vorhandenen Futter und den neuen Möglichkeiten entspannter werden.

Und dann wird eigentlich alles wieder "normal", in dem Sinne, dass sowohl Mensch als auch Pferd sich annähern können, wenn sie das beide wollen.

Ich habe mit einigen Pferden jedoch festgestellt, dass sich das Thema Beziehung total verändert, weil man sich selbst verändert. Man fängt ganz anders an, auf das Pferd einzugehen, man hört genauer hin, man gesteht dem Pferd eigene Meinungen, Ideen, Handlungen zu.
Und das ändert eigentlich die Beziehung total :D  weil man vom "Kommandogeber und Hilfenanweiser" zu einem von zwei gleichberechtigten Dialogpartnern wird.
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Uff guter Punkt, warum ist mir die Frage in solchen Situationen nie eingefallen?  :lol:
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Auf solche Aussagen reagiere ich auch allergisch.  :nick:

Vor allem Stichwort gegenseitig treten - da würde ich gerne das gegenseitig betonen. Wieso sollte ich das Pferd schlagen und treten dürfen, wenn es das umgekehrt nicht darf? Was wäre daran gegenseitig?  :lol:
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Ja alles gut, ich bin da sicher etwas (negativ) geprägt von den Aussagen der Horsemanshipler, die sich ja auch immer darauf berufen, dass Pferde das ja soundso machen (sich unter anderem nicht mit Keksen gegenseitig belohnen… dafür aber sehr wohl mal gegenseitig treten usw). Daher denk ich, dass man das sicher sehr individuell betrachten sollte.  :)
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Natürlich sind wir keine Pferde, aber ich finde schon, dass wir uns mit ihren natürlichen Verhaltensweisen, Kommunikation und Bedürfnissen befassen sollten, um uns in der Folge nicht unnötig übergriffig zu verhalten bzw. wenigstens zu verstehen, wieso ein Pferd eine bestimmt Handlung vielleicht nicht so schätzt, wie wir uns das wünschen.

Fehlende Körperteile für die Kommunikation lassen sich prima verständlich ersetzen. Wir können z.B. mit unseren freischwingenden Armen / Händen prima zeigen.

Mein Bub gestattet mir durchaus auch, ihn überall anzufassen und geniest auch z.B. ein Stirnkraulen. Aber nicht gleich als erste Maßnahme. Von Fremden möchte er aber garnicht ins Gesicht gefasst bekommen.
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Ich find ja immer ... Wir sind keine Pferde und müssen uns daher nicht zwingend immer wie Pferde verhalten. Die Ohren, der Schweif etc. für den restlichen Teil der Kommunikation fehlen uns......  Das Pferd am Kopf berühren muss man ja schon in vielen Situationen mal - Putzen, nachschauen (Augen z. B.), Halftern, Trensen etc. - je nachdem was man halt so machen möchte. Und einige Pferde genießen es tatsächlich, auch mal die Stirn gekrault zu bekommen - mein Junger z. B. Aber das muss wohl jeder für sich entscheiden.

Dem Pferd kann man schon ganz gezielt sagen "jetzt bitte nicht den Kontakt zu meiner Hand suchen" (ich möchte Augen sauber machen, aber nicht aus Versehen reinditschen, ich möchte am Anhalten üben ohne den Kopf bei mir in der Jackentasche zu haben, ....) und "jetzt ist Schmusezeit, komme gerne näher". Während des Trainings streicheln ist da oft gar nicht das Problem - ich streiche meinen immer gerne liebevoll über den Hals oder kratze mal hinter den Ohren (was zur Zeit gerade vom Jungpferd sehr dankbar angenommen wird). Manchmal einfach so, weil's grad gut läuft, aber wir von dem C+B-Regen schon weiter entfernt sind, manchmal in einer kleinen Pause.... Und wenn ich das Gefühl habe, das Pferd wird grad zunehmend "unhöflicher" (beißen in Futtertasche oder so), dann übe ich das halt immer mal zwischendurch wieder vermehrt.

Clickern wird von vielen nicht umsonst als eine eher "emotionslose" und "mechanische" Trainingsmethode gesehen. Es gibt halt Momente, da ist man grad mit einer ganz bestimmten Aufgabe / mit einem bestimmten Kriterium beschäftigt, vielleicht auch sehr kleinschrittig, sehr konzentriert oder oder oder.... Aber das ist wohl kein Zustand, der 'ne Stunde anhält. Dazwischen gibt's ja noch so viel mehr  :) Wobei ich sagen muss, dass es mir zu Beginn des Clickerweges auch schwer fiel, manchmal einfach inne zu halten, zu schmusen, zu lächeln und mich am Tier zu freuen - immer vor Sorge, dass ich jetzt irgendwas falsches mit reinwerfen könnte oder so. Diese Lockerheit und Gelassenheit kam dann einfach irgendwann mit der Zeit und mit besserem Trainings-Selbstbewusstsein  :)
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