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Grundlagen: Höflichkeit unter Signalkontrolle

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Re: Grundlagen: Höflichkeit unter Signalkontrolle
« Antwort #15 am: 12. April 2021, 10:42:13 »
danke  :cheese: :lol:

Bin jetzt wach  :cheese:

"Höflichkeit" an sich können ja verschiedene Körperhaltungen sein. Es kann ganz entspanntes Stehen sein bis zu dem, was Alexandra in der Microshaping-Übung herausgeformt hat bzw der "Pose".

Weiter kann "Höflichkeit" ein Zustand sein, oder eine Übung, die auf Signal "Jetzt" ausgeführt wird. Da besteht auch oft Verwirrung.

Beispiel: Das Pferd nagt an mir, ich gebe das Signal "sei höflich" und es wendet den Kopf ab.
Dazu ist folgendes zu sagen:
- Damit baue ich eine Verhaltenskette auf: Nagen - signalisiert mir, das Signal zu geben - Pferd dreht den Kopf weg - click und Futter - Mensch ist unter perfekter Signalkontrolle  :lol:

- Kopf wegdrehen als "Höflichkeitsübung" ist suboptimal, weil das Pferd dann in einen "Nicht-Status" geht, bei dem es sich aus der aktiven Wahrnehmung ausblendet.
"Kopf geradeaus und ruhig" ist deshalb die bessere Variante.

Höflichkeit als Zustand ist die beste Option: Das Pferd lernt, egal was ich tue, wo ich mich befinde in seinem Umfeld, auch wenn Futter irgendwo in meiner Tasche ist, soll es dafür bitte kein gesteigertes aktives Interesse zeigen. "Einfach rumstehen" ist deshalb schon ein super Zustand, der bestärkt werden kann.
Damit kann ich "warten und stehen", bzw "alle vier Hufe auf dem Boden" herausarbeiten, was wieder zum Warten führt.
Aktives "Warten" wiederum kann ich dann mit einem "Komm her" oder "Tu das" Signal beenden.
Alle diese Übungen können "Höflichkeit" im Sinne von "Such nicht nach dem Futter" beinhalten, aber aus meiner Sicht ist das dann nicht mehr "Höflichkeit", sondern "warte auf das nächste Signal".
In dem Fall wird "entspannt sein in Anwesenheit von Futter" mittrainiert, ist aber dann wieder keine "Höflichkeit".

Hier habe ich ein Video von Mirko.
Aus der "Höflichkeitsübung" ist die "Pose" entstanden, und daraus ist "aktives Bauchmuskeln anspannen" geworden, was ich unter Signalkontrolle gestellt habe (Hände vorm Bauch), was wiederum die bevorzugte Bettelübung geworden ist. Das Pferd darf hier als um "Höflichkeit" betteln, weil wir daraus eine Übung geformt haben, die nützlich für die Rückengesundheit ist.

Hier ist "Höflichkeit" zu einem aktiven Verhalten geworden, das unter partieller Signalkontrolle steht (nicht ganz, weil er es ja auch ohne Signal anbieten darf).

Wenn ich mit Jack und Amadeus gleichzeitig arbeite, übe ich auch "einer geht, einer steht" und bestärke dann das Stehen, wenn ich mit dem anderem um ihn herumgehe, in dem ich ganz beiläufig die entspannte Haltung im Stehen durch Füttern im Vorbeigehen bestärke.
Hier im Video bei 1:20 zu sehen

Ihr seht also, es gibt ein weites Feld an möglichen Verhaltens- und Haltungsoption um die Begriff "Höflichkeit und Warten".

Jetzt seid Ihr dran.  :cheer: :lol: :cheese:

« Letzte Änderung: 12. April 2021, 10:47:47 von Muriel »
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re: Grundlagen: Höflichkeit unter Signalkontrolle
« Antwort #16 am: 12. April 2021, 14:22:29 »
Ihr seht also, es gibt ein weites Feld an möglichen Verhaltens- und Haltungsoption um die Begriff "Höflichkeit und Warten".


Alles klar  :lol:  Da haben wir wohl nicht klar definiert, wovon wir sprechen.

Für mich ist Höflichkeit vier Füße am Boden, Kopf geradeaus, möglichst entspannt. Alexandra Kurland nennt diese Übung "Grown ups are talking", das trifft es für mich ganz gut. Ich bin davon ausgegangen, dass Jana mit "GP" auch das meint.

Aus dieser Übung habe ich dann daran gearbeitet auch andere Dinge zu tun, während das Pferd steht. Weggehen, wiederkommen, rundherum gehen, klatschen, hüpfen und so weiter. Und das ist dann das, was ich in die Bewegung mitgenommen habe: Ein klares Setting mit möglichst eindeutiger Aufgabe fürs Pferd und einen Quatsch machenden Menschen  :cheese:
Liebe Grüße, Anna
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