Hallo Linda,
bellen beim Training kann (!) ein Zeichen von Stress sein. Kann mein Hund auch besonders gut: wenn er nicht weiss, was denn nun Erfolg verspricht, fängt er an "zu schimpfen". Ganz klarer Trainer-Fehler!
Zunächst mal zu den Kommandos: Sitz und Platz sind unheimlich leicht zu verwechseln für den Hund (
SiZT und
PlaTZ), was es für ihn natürlich schwierig macht. Da würde ich über eine Änderung des Befehls nachdenken. Falls eine VDH-Begleithundprüfung angestrebt wird, bei der diese Befehle verwendet werden müssen, empfiehlt sich "sit" (mit relativ scharfem S ausgesprochen), der Unterschied fällt einem Richter nicht wirklich auf. Ansonsten Down statt Platz, gäbe Euch auch die Möglichkeit, das Platz nochmal neu aufzubauen.
Ansonsten: Belohnungsrate sehr hoch halten, genauso die Rate der Befehle. Also den Hund nicht lang warten lassen, sondern schnell nach dem Leckerchen gleich das nächste Kommando. Wobei es sich empfiehlt, nicht immer im Wechsel Sitz und Platz zu machen, sondern vielleicht auch mal Pfote geben, Rolle, oder
was der Hund halt sonst noch kann. Sonst meint hund nämlich schnell, er wisse eh schon, was als nächstes kommt. Und wenn das dann falsch war, sorgt das wieder für Frust, ergo Bellen.
Vielleicht auch ein ganz klares Start- und Endsignal für die Trainingseinheit, damit er lernt, wann es sich was zu verdienen gibt, und wann eben nicht. Jedes Bellen nach Ende der Trainingseinheit knallhart ignorieren, überhaupt den Hund nach dem Endsignal völlig links liegen lassen, damit er lernen kann, dass Ende Ende bedeutet. Die Trainingseinheiten dann recht kurz (je nachdem 2 bis max. 15 Minuten) halten, aber in der Zeit hochkonzentriert (Mensch) und schnell (Mensch) arbeiten.
Ansonsten habe ich den Eindruck, dass er zumindest beim Platz der Meinung ist, das Bellen gehört dazu. Ist das der Labrador? Dann trägt er doch vermutlich sehr gerne Dinge, oder? Ihr könntet es versuchen, ihm was ins Maul zu geben, was er wirklich gerne hält, und ihn dann ins Platz zu "beordern". Dabei die Anforderungen wieder ganz weit runter, gegebenenfalls wieder runterlocken, weil das mit "gefülltem Fang" gleich was ganz anderes ist. Idee dahinter: das Bellen ist deutlich erschwert, wenn er was im Fang hat. Vielleicht bekommt ihr so die Verknüpfung raus.
Berichte mal weiter, wie es sich entwickelt!
Edith meint (toller Spruch!
), dass das Belohnen von kurzer Ruhe nach dem Bellen klappen kann, die Gefahr einer Verhaltenskette (bellen, bellen, bellen, kurz Ruhe, Belohnung essen, bellen, bellen, bellen, ....) sehr hoch ist. Bei dem Beispiel von Melle ist vermutlich der Haupteffekt, dass der Hund gelernt hat, auf das Signal "Telefon" ein bestimmtes Verhalten (ins Körbchen gehen) zu zeigen. Das Bellen wird dann überflüssig, weil Hund hat ja schon einen Job.