So, ich habe mal alles niedergeschrieben und es ist ziemlich lang geworden
Aber vielleicht freut sich ja jemand drüber, abgesehen von meinem Gedächtnis
Am 25. April war es eeeendlich so weit: Der lang ersehnte Clickerkurs mit Heike fand statt. Nach der leicht nervenaufreibenden Organisation (Teilnehmer finden, Anmeldungen einsammeln, an Geld erinnern, auf- und abbauen usw.) konnte ich mich endlich etwas entspannen und war voller Vorfreude, was das Wochenende so bringen würde.
Um 18 Uhr waren alle Teilnehmer in unserem Reiterstübchen versammelt, Heike hatte eine sehr umfangreiche und informative Präsi vorbereitet, die wir über den Beamer an der Wand bestaunen konnten. In zwei Pausen konnten wir alles sacken lassen und etwas naschen. Aus geplanten 2,5 Stunden wurden schließlich etwa vier, so viel gab es zu besprechen. Halb erschlagen lag ich danach im Bett und mein Hirn ratterte derart, dass ich fast nicht schlafen konnte (ich bin da echt kompliziert). Außerdem war ich aufgeregt, wie ich und Smarty uns schlagen würden – man will sich ja trotz allem nur von seiner besten Seite zeigen!
Am ersten Praxistag fingen wir also mit den Kurspferden an. Das waren zum einen zwei noch nicht geclickerte Pferde: eine 20 Jahre alte Schulirentnerin und ein 16 Jahre alter Brauner mit Senkrückenproblematik. Die etwas erfahreneren Pferde waren mein Smarty, von dessen Problemen beim Clickern ich noch nichts ahnte, sowie zwei sensible Gastpferde.
Um den Kurs logisch aufzubauen, fingen wir mit den Anfängerpferden an. Das Fuchsstütchen sollte mittels Anstupsen eines Pylons konditioniert werden. Sie war sehr bedächtig und gelassen und es war schön zu sehen, wie sie nachdachte und immer mehr auftaute. Am zweiten Tag hatte sie schon drauf, einer Frisbee nachzulaufen und sie anzustubsen. Sie wurde im Laufe des Kurses immer aufgeweckter und es zeigte sich, dass sie und ihre Besitzerin ein tolles Team sind.
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Danach war manchmal Smarty dran, manchmal der Braune. Ich beginne mal mit Smarty. Ich wollte daran arbeiten, dass er die Pose erlernt, am Targetstick neben mir her läuft und auf die Matte geht, ohne diese durch dauerndes Stampfen und Scharren zu bearbeiten. Die Hüfttargets wollte ich mir für den zweiten Tag aufheben. Erst einmal durfte er sich wälzen, dann ging es los. Unerwarteterweise zeigte sich, dass ich an was ganz anderem arbeiten muss: Immer, wenn ich an Smartys Kopf wollte, wurde er schnappig und hektisch. Also clickten wir zunächst ruhig bleiben beim Anfassen des Halfters. Als dies schließlich klappte, durfte er zur Belohnung etwas Pylon umwerfen. Dann kam die Matte dran. Heike hatte eine schwere Waschmaschinenunterlage mitgebracht. Erstmal wieder das alte Muster: Matte wahrnehmen, hingehen, scharren. Heike übernahm erstmal das Zepter und es gab schon einige tolle Momente, wo Smarty mit beiden Hufen draufstand. In unserer zweiten Einheit arbeiteten wir an denselben Sachen weiter. Ich war baff, wie fein Smarty auf den Strick reagiert. Der hing weit durch und Smarty folgte jeder Bewegung, die ich damit ausführte. So konnte ich ihn auf die Matte dirigieren und ein bisschen steuern. Es klappte natürlich noch nicht alles, aber am Ende stand er vorbildlich und ruhig drauf. Jackpot und Feierabend
Danach also der Braune. Hier zeigte sich schnell: der will geclickert werden! Heike hatte ihren Targetstick mitgebracht, dessen Ende der Wallach berühren sollte. Das Spiel hat er schnell verstanden und war mit Feuereifer dabei. Heike und die Besitzerin ergänzten sich, mal clickte die eine und fütterte die andere, mal machte nur eine von beiden alles. Der Braune hat einen tiefen Rücken und ist beim Reiten laut Besitzerin sehr faul. Am Vortag hatte sie schon eine Reiteinheit bei Heike, in der sie der Besi erklärte, warum er nicht vorwärts gehen kann und wie die Besi etwas für seinen Rücken tun kann. Auch beim Clickern ging es um Rückengymnastik. Ziel war es, ihm mit tiefer Kopfhaltung die Idee vom Rückwärts zu vermitteln. Also berührte er in der Tiefe das Target, wurde zurückgefüttert usw. Man konnte zusehen, wie sein Rücken in alle Richtungen arbeitete, vor, zurück, oben, unten. Am Ende stand er sogar mal geschlossen da, die Besi war begeistert.
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Dann waren da noch die Gastpferde. Sie bekamen einen Hütchenzirkel aufgebaut und clickten sich von Pylon zu Pylon. Das Ziel der Besitzerinnen war es, ihren Pferden zu mehr Balance zu verhelfen. Ich muss gestehen, dass ich hier nicht hundertprozentig folgen konnte, daher muss das reichen.