Oh, was für ein tolles Thema!
Celina reiten wir ja auch selber ein. Wobei mich irgendwie immer der Begriff "einreiten" stört. Keine Ahnung warum. Vielleicht, weil es bei uns doch ziemlich anders läuft als man es sonst so kennt?
Celina ist ja bei uns geboren und aufgewachsen. Als sie ca. 1 Jahr alt war, begannen wir mit dem Clickern, aber auch vorher arbeiteten wir überwiegend mit Lob, Krauleinheiten und Leckerlis.
Eigentlich ging alles nahtlos ineinander über. Ein- und zweijährig machte ich viele Führübungen mit ihr. Dabei lernte sie nicht nur "Benimm", sondern auch einige Stimmkommandos.
Als sie 3 war, begannen wir mit der Handarbeit. Auch dabei versuchte ich weitgehend, aus schon bekannten Hilfen die neuen Hilfen zu entwickeln, damit ich mit so wenig Druck wie möglich arbeiten konnte.
Parallel dazu gewöhnten wir sie dreijährig auch schon an sehr leichtes Reitergewicht.
Als sie 4 Jahre alt wurde, begannen wir mit dem eigentlichen "Einreiten". Meine Tochter Rabea saß oben, ich gab von unten schon bekannte Signale, Rabea gab möglichst gleichzeitig die entsprechenden reiterlichen Hilfen. Das war auch der Zeitpunkt, zu dem wir unsere Trainerin hinzuholten.
Ich zog mich nach und nach zurück und Celina lernte, auf Rabeas Signale von oben zu achten. Im ersten "Reitjahr" ging es erst mal nur darum, Celina einige Signale im Schritt beizubringen. Für Celina war das vom Kopf her total anstrengend. Es waren dann auch immer nur wenige Minuten konzentrierte Arbeit möglich. Wobei Celina auch ein echter Spätentwickler ist, Konzentrationsfähigkeit war bei ihr 4-jährig wirklich noch sehr wenig da.
Wir arbeiteten also im ersten Jahr weniger an körperlichen Fähigkeiten sondern mehr am Vertändnis für die Sache. Das war ein Punkt, der mir erst mal Sorgen machte... Aber ich ließ Celina ja mehrmals osteopathisch kontrollieren und es war i.O. so. Celina ist sehr kräftig und meine Tochter leicht. So passte es und wir haben nur nebenbei bei der Bodenarbeit verstärkt auf Gymnastizierung geachtet.
Am Ende das Jahres wollten wir dann sachte mit dem Traben beginnen. Dabei war ich dann wieder gefragt, denn da musste ich zunächst wieder die Hilfen vom Boden aus geben. Rabea ritt dabei im Entlastungssitz. Es kam dann jedoch der lange Winter, dann zogen die Fohlen hier ein und es gab eine lange Krankheitsphase. Wir haben also erst jetzt im Juni wieder anfangen können. Und leider hat Celina durch die lange Pause komplett ihre Muskulatur verloren.
Es ist aber schon sehr deutlich zu sehen: Sie hat nichts vergessen von dem, was sie letztes Jahr gelernt hat. Und ihre Konzentrationsfähigkeit ist jetzt um so vieles besser geworden! Ich bin darum froh, dass wir es im letzten Jahr einfach so bei dem wenigen belassen haben. Es wird in diesem Jahr viel leichter werden. Ich bin schon gespannt und freue mich noch auf ganz viel Input hier!
LG Almut
Ach ja! Unsere Reitlehrerin unterrichtet nach Philippe Karl. Sie gibt uns also im wesentlichen das Konzept vor, setzt sich aber nicht aufs Pferd. Und es ist unser Part, dieses Konzept ins Clickern umzusetzen. Da lässt sie uns freie Hand, findet es selber recht spannend.