Dankes für`s Ausbuddeln, dann leg ich gleich mal los
Verkehrssicherheit ...
Tja – Wichtiges Thema, von mir sträflich vernachlässigt mit Jung-Nio. Einerseits, weil die Shettys quasi unerschütterlich sind und ich beim größten Monstertrecker nur aufpassen muss, dass sie ihre Hintern aus dem Weg nehmen. Mit ihnen muss ich Fahrzeugen nur minimalste Beachtung (passen wir da vorbei?) schenken.
Andererseits: Nio und ich hatten tatsächlich bis vor kurzem keine Situation mit lauten/ großen Fahrzeugen, die nicht irgendwie und notfalls grade noch händelbar waren. Bis Herbst bin ich mit Nio meist abends los, wenn der Verkehr nur noch minimal war. Im Winter auf unseren Hauptstrecke kannten uns fast alle, die meisten wollten zur Reitanlage im Wald und nahmen Rücksicht.
Mir war schon bewusst, dass Fahrzeuge meinen sonst so mutigen Youngster nicht kalt lassen, aber dachte, Gewöhnung wird`s schon richten.
Und dann …. Im Märzen nicht nur der Bauer seine motorisierten Großraumtrecker anspannt, sondern auch alle Hobbygärtner, - bauer, - holzmacher usw. aus ihren Löchern kommen und mit Anhängern, Transportern und sprintermäßigen Fahrzeigen aller Art durch die Gegend düsen.
Wir haben nach 400 Metern auf dem Weg zum Wald ein echtes Bermuda-Dreieck: 5 Wege münden auf eine kleinen Grasplatz mit Bank. Auf mindestens einem der Wege ist immer wer unterwegs, meist auf mehreren. Direkt davor eine große uneingezäunte Grasfläche. Letzteres Jahr war`s da sehr kniffelig, die letzte Zeit ging`s aber eigentlich ganz gut.
Und dann nahm das Drama Anfang März seinen Lauf: dem ersten Güllemonster ausgewichen und auf eine fette Grasfläche rechts, die Nio als solche noch nicht kannte. Nase im Gras, Riesenschreck, als Monster auf unserer Höhe, wegspringen, ausrutschen und hinfallen, aufstehen und weiter grasen.
2 Tage später, selber Ort, selbes Monster (Maisfeld wohl nicht fertig begüllt), Nio sprang schon mal von selber auf das offene Grasfeld links, an dem wir bis dahin ganz gut vorbeigekommen sind. Wollte dann auch nicht mehr wirklich runter.
Nächster Ausflug: gleicher Ort, mal wieder Auslieferungsfahrer, die er schon vorher gruselig fand, Leute, Hunde, Pferde, Autos, losreißen und auf die Wiese, alles sehr unspaßig.
Bislang letzter Ausflug zum Bermuda-Dreieck am 23. März: :Plan meinerseits, gleich quasi den linken Schenkel am Knick nehmen und in die Wolfsschlucht wandern. Aktion Nio: an der Spitze des Dreickecks schlagartige Erinnerung, losreißen, ab auf`s Grasstück, bockend und keilend. Beim ersten Einfangversuch hab ich meiner noch lange nicht auskurierten Oberschenkelzerrung von Anfang März den Rest gegeben. Mehrere Versuche, ihn vom Gras zu kriegen, losreißen, bocken, letzte Chance mit Longe fiesestmöglich durch Halfter und um Nase gewickelt und es irgendwie auf die Straße geschafft. Dann standen wir dann, ich schwer lahm.
Zum Glück hatte meine an der Ecke wohnende Freundin das Desaster mitbekommen und eilte zur Hilfe.
Dank Intensivtrainings durch ihren sehr speziellen 750-Kilo-Tinker konnte sie Nio trotz seiner weiteren Losreißversuche halten, nicht zuletzt mittels Luftabschnürens. Wir sind dann noch auf ihren Grasplatz, auf dem im April auch wieder der Kurs stattfindet, und konnte dort noch ein paar erfolgreiche Runden mit Nio.
drehen, so dass das Ganze noch einen einigermaßen positiven Abschluß hatte.
Lerngeschenke hatte ich dann reichlich:
• Gehe körperlich angeschlagen nur mit Pferden los, die in jeder Situation eine Bank sind
• Nio hat gelernt, was ich immer vermeiden wollte: dass und wie er sich losreißen kann – letztlich durch meine mangelnde Voraussicht
• Futterbelohnung wirkt unglaublich – leider auch dann, wenn das Ziel des Pferdes nicht dein eigenes ist. In äußerst wenigen kurzen Einheiten hat Nio gelernt, dass er sein Leben durch Eigeninitiative retten kann und dafür noch leckeres Gras rausspringt
• Die Zerrung muss ausheilen
• Zeit für intensives Verkehrssicherheitstraining