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Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)

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Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« am: 27. August 2014, 23:52:42 »
Hallo ihr Lieben,

Ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen (aber ab und zu mitgelesen), weil ich lange Zeit pferdelos war und irgendwie nichts beizutragen hatte. Nun hat sich in den letzten Jahren viel getan und seit ein paar Tagen hat die Pferdelosigkeit ein Ende :-) ich bin jetzt im Besitz von 2 wunderbaren Shetty-Damen, 4 Jahre alt und mehr oder weniger roh. Die hab ich allerdings nicht nur "zum Spaß" erworben, sondern hoffe, dass sie mir irgendwann bei der Arbeit unterstützen können... ich hab beruflich umgesattelt und bin nächstes Jahr mit meiner Ausbildung zur Behindertenbetreuerin fertig und habe zusätzlich eine reitpädagogische und narturerlebnispädagogische Ausbildung. Langfristig möchte ich das gern verknüpfen. Ab Herbst hab ich auch eine kleine Landwirtschaft gepachtet und möchte allgemein gern in Richtung "Bauernhofpädagogik" gehen (also mit Gartentherapie, tiergestützter Pädagogik und so).

Meine beiden Shetty-Damen sind wie gesagt noch roh, super lieb und sehr klar im Kopf. Und für mich stellt sich jetzt halt die Frage, wie ich sie am besten auf ihre zukünftige Aufgabe vorbereiten kann. "Instinktiv" würde ich sie natürlich clickern. Ich frage mich nur, ob's da ein Contra gibt. Klingt jetzt vielleicht blöd... aber ich möchte ja nicht allzu viel falsch machen mit den beiden ;-) und sie müssten halt in Zukunft auch mit Leuten zurechtkommen, die sie nicht clickern, die sie nicht im richtigen Moment bestärken, ... mit Kindern, mit Menschen mit Beeinträchtigung, mit Menschen, die z. T. kaum Rückmeldung geben (können)... wie macht man das am Schlauesten, dass da keine Konflikte entstehen? Wie kann man einem Tier nahebringen, dass es ein Unterschied ist, ob ich gerade mit ihm arbeite oder ein Klient von mir? Geht das überhaupt?

Ich hoffe, man kann mein "Problem" annähernd nachvollziehen und ich würde mich jedenfalls über Meinungen freuen :-)
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Ehemaliges Mitglied 694
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Re: Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« Antwort #1 am: 28. August 2014, 08:02:53 »
Erstmal Hut ab für deinen geplanten Lebensweg! Toll!
Ich kann dazu nur sagen, dass unsere Hundeschule auch ins Altersheim mit manchen Hunden geht und die sind auch mit pos. Verstärkung trainiert. Ich denke, die Tiere wissen schon, wenn sie ordentlich drauf vorbereitet sind, um was es jetzt gerade geht. mit den Hunden wurde zum Beispiel geübt, dass sie ein starkes Tätscheln am Kopf, wie es eben ältere oder motorisch eingeschränkte Menschen gerne machen, ertragen.
Ich denke, ein Tier, das mit dem Clicker ausgebildet wurde, zeigt dir besser, was es ertragen kann, was es mag, usw. als ein Tier, bei dem Verhalten unterdrückt wurde und es dann vielleicht doch irgendwann zur "Explosion" kommt. So kannst du deine Tierchen besser einschätzen, mußt sie aber eben dann auch nach ihren "Vorlieben" einsetzen.
Gibt es da keine Bestimmungen/Ausbildungsskala zu so etwas?
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Re: Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« Antwort #2 am: 28. August 2014, 11:50:08 »
Eine Freundin von mir arbeitet mit ihrem Pferd in der Therapie auch mit dem Clicker und bezieht da die Kinder auch mit ein. Ein vorsichtiges und absolut höfliches Pferd ist da von Nöten. Aber sie ist damit sehr zufrieden, allerdings ist ihr Therapiepferd auch ein wirklich höflicher Goldschatz und generell das perfekte Therapiepferd.
LG von Frieda, Nuka, Dorado, Somnum, Baccara, Paula und Mimmi

"Ich hab' gelernt mit Träumen lebenslang fangen zu spielen." Kobito
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Re: Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« Antwort #3 am: 28. August 2014, 12:16:18 »
Danke schonmal ihr beiden!

Kinder miteinzubeziehen kann ich mir gut vorstellen, aber bei Menschen mit Beeinträchtigung wird das halt nur zum Teil und nur eingeschränkt möglich sein. Bei vielen gar nicht. Das Pferd braucht also sicher eine gewisse "Frustrationstoleranz"...

Barbara, nein, Skala gibt's da keine, zumindest noch nicht. Man kann sein Tier zwar prüfen lassen als Therapietier, aber da sind die Kritierien halt Nervenstärke etc., wurscht mit welchen Mitteln man das erreicht hat. Bei Hunden und alten Menschen kann ich mir das auch noch besser vorstellen, weil man da ja zumindest die ganze Zeit daneben ist und auch jederzeit kurz weggehen kann. Aber wenn ich jetzt einen Klienten hab, der auf/an meinem Pony arbeitet, kann ich halt auch nicht immer "dazwischengehen". Hmhm. Ich kenne diverse Geschwister von meinen Ponies, die auch als Therapiepony arbeiten, die wurden "normal" ausgebildet (aber nett, nur halt ohne viel lerntheoretischen Hintergrund) und wirken alle sehr zufrieden. Aber ich würde es natürlich gern auf "meine" Art machen, nur möchte ich die beiden nicht in totale Verwirrung stürzen...
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Re: Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« Antwort #4 am: 28. August 2014, 12:56:26 »
Also ich denke das Wichtigste ist, dass du sie auf alles vorbereitest, was denn potenziell passieren könnte. So dass alle Sachen, die seltsam sein könnten, als sekundäre Verstärker aufgebaut sind. Und dann auf variable Belohnung umsteigen, dass es eben normal ist, dass es nicht immer einen Click gibt. Grundsätzlich kannst du das Pferd ja schon drauf vorbereiten "je seltsamer der Gegenüber sich verhält, desdo besser".

Es gibt ja in Amerika auch Blindenbegleitponies, die den ganzen Tag eigenständig arbeiten und Entscheidungen treffen müssen, die werden auch mit dem Clicker ausgebildet.

Und eine Bekannte von mir bildet Behindertenbegleithunde aus, auch für psychisch kranke, die sind auch nicht immer in der Lage mit dem Hund zu agieren, aber auch keine andere Person dabei die irgendetwas machen könnte.

Ich denke man braucht halt einen ganz klaren Plan, in welchen Situationen man die Ponies einsetzen möchte (das kann ja am Anfang eingeschränkt sein), und baut dann das Training so auf dass sie die Chance haben sich in geschützter Atmosphäre damit auseinanderzusetzen.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Ehemaliges Mitglied 694
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Re: Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« Antwort #5 am: 28. August 2014, 14:14:26 »
Was sollen, dürfen denn die "Patienten" mit den Ponies tun?
Bestimmt ja nicht ihnen etwas neues beibringen. Und dafür im ganz besonderen nimmt man ja den Clicker. für den normalen Umgang, den du ihm ja dann schon beigebracht hast(mittels clicker, und der eben dann "sitzt") brauchst du ihn ja nicht unbedingt mehr und auch deine "Patienten" nicht. Sie sollten vielleicht schon eine "Gebrauchsanweisung" fürs Pony bekommen aber das ist ja selbstverständlich.
Ich hoffe, du verstehst, was ich sagen will  :lol:
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Ehemaliges Mitglied 6
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Re: Clickertraining für Therapiepferde - pro (und contra?)
« Antwort #6 am: 28. August 2014, 16:02:04 »
Danke, ihr beiden. Ich denke, auf alles kann ich sie nicht vorbereiten, aber ihr habt recht, die Standardsituationen kann ich sicher irgendwie "nachstellen" und sie somit darauf vorbereiten und ihnen halt generell vermitteln, dass Menschen oft seltsam sind und das kein Drama ist ;-) die beiden werden anfangs sowieso hauptsächlich mit Kindern ohne oder nur mit leichter Beeinträchtigung zu tun haben. Wir werden da hoffentlich schon reinwachsen, ist halt auch für mich Neuland...
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