Ein Pferd muss sich unter und mit dem Sattel gut bewegen können. Flexible Sättel können ganz punktuell Druck ausüben und dann kann sich das Pferd darunter nicht mehr bewegen.
Der Druck sollte zudem abgeleitet werden können und nicht einfach senkrecht ins Gewebe gehen. Das ist das Problem mit vielen Panel-aufgebauten Sätteln.
Es ist ein bisschen ein Modeproblem, dass sich Sattelhersteller oder solche, die meinen, es besser machen zu wollen, immer auf einen "bösen" Aspekt von Sätteln focussieren. Die einen meinen, der "trapezmuskel" muss frei bleiben, der nächste möchte die Rückenmitte entlastet haben, damit sich der Rücken aufwölben kann. Andere wollen ein perfektes Fitting, aber das funktioniert genauso wenig, weil die Pferde sich unter einem perfekt angepassten Sattel nicht mehr bewegen können. (Das war etwas, das die Rieser-Sattlerei herausgefunden hat, als sie den 3D-Scan vom Pferderücken entwickelt hatten)
Es braucht also immer ein bisschen Toleranz zum Rücken.
Die ganzen flexiblen Sättel geben den Druck meistens einfach direkt senkrecht nach unten ins Gewebe. Je nach Reitergewicht macht das dem Pferd es dann sehr schwer, den Rücken noch aufzuwölben.
Jack hatte anfangs einen flexiblen Sattel (Deuber) der mit seiner Muskulatur mitgewachsen ist und verstellbar ist. Nach einem Jahr hatte er diesen Sattel von ganz eng zu "geht nicht weiter" durchlaufen. Zudem wurde er immer unwilliger, damit zu laufen. ich fand dann einen gut passenden, kurzen Westernsattel mit festem Baum, unter dem er sich in der Gesamtheit besser bewegen konnte und sofort sehr viel besser lief. So ein Sattel braucht Toleranzbereiche vorne und hinten, damit die Schulterblätter nicht eingeengt werden und die Lende nicht blockiert.
Fassen wir zusammen: Es bleibt kompliziert.