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Allgemeine Pferdethemen => Pferd allgemein => Thema gestartet von: Ramona am 04. September 2013, 08:42:16

Titel: "Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ramona am 04. September 2013, 08:42:16
Hi!
Unter euch sind ja einige, die sich mit der Pferdephysio auskennen.
Man hört ja mehrere Meinungen, wie man die sache mit der schlechten Seite des Pferdes trainieren soll. Die einen sagen mehr auf der schlechten Seite reiten, die anderen sagen das komplette Gegenteil.
Wie handhabt ihr es und wie sind eure Trainingserfolge?

lg,
Ramona
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Noryel am 04. September 2013, 08:51:49
Grad bei neuen Übungen arbeite ich vorwiegend auf der guten Seite. Auf der schlechten nur kurz, wobei ich schon versuche die Zeit natürlich auszuweiten. Wodurch wir halt auf der guten meist ein paar Schritte weiter sind.
So fahr ich bei Steron am besten und kann ihn so bei Laune halten! :cheese:

Inwieweit das physiotherapeutisch usw sinnvoll und richtig ist, weiß ich leider nicht!
War dir wahrscheinlich jetzt nicht so die Hilfe, oder?  :rotw:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. September 2013, 08:59:45
Da hatten wir es gerade am Kurs davon.
Erstmal war die Frage, welches ist die schlechte Seite, da wo sie im Hals fest sind oder da wo die Hinterhand nicht gescheit drunter kommt.
Wir waren uns dann einig, dass die schlechte Seite die ist, wo der Hals fest ist.
Und auf der Seite mehr arbeiten, damit der Halsmuskel irgendwann los lässt. Ist natürlich jetzt nicht physiotherapeutisch durch dacht. Aber das war jetzt mal so die Meinung am Wochenende.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 11:57:03
Tja, das kommt drauf an  :cheese:

ich finde es gibt keine "schlechte Seite". Es gibt eine, die eher verkürzt ist und eine, die im Verhältnis dazu länger ist. Auf der kürzeren Seite sind also die Muskeln verkürzt und auf der anderen Seite mag das Pferd sich nicht biegen - weil eben die verkürzten Muskeln sich nicht so gerne dehnen lassen.

dh auf der längeren Seite tritt das äussere Hinterbein nicht so gut unter den Schwerpunkt, meistens ist auch die Biegung im Hals erschwert. Auf der kürzeren Seite fällt das Pferd auf die innere Schulter, es mag die Schulter dort nicht so heben. Das innere Hinterbein geht gerne etwas am Schwerpunkt vorbei, und statt sich richtig zu biegen, überbiegt es sich gerne und fällt über die äussere Schulter aus.
Beim Zirkel wird, wenn die verkürzte Seite innen ist, gerne mehr verkleinert, auf der anderen Seite driftet es nach aussen.

Wenn ich also etwas Neues erarbeite, mache ich das auf der Seite, auf der es dem Pferd leichter fällt und gehe dann kurz auf die andere Seite. Zunächst will ich also immer ein Verständnis dafür, was ich erreichen möchte. Die verkürzten Muskeln müssen langsam gedehnt werden - arbeite ich aber hier länger als auf der verkürzten Seite (also verkürzte Seite aussen) mache ich das Pferd sauer und überlaste die Muskeln.
Deshalb kann man auf beiden Seiten gleichlang arbeiten, wenn man die Zeitspannen insgesamt kurz hält. (wenige Minuten pro Hand bei starker Schiefe oder anstrengenden Lektionen)

Das ist ein Vorteil der "gezählten" Lektionen bei Alexandra, weil man so nach und nach zu einer gleichmässigen Bearbeitung beider Seiten kommt.

Dann muss man eben noch gucken, wo sich die Schiefe des Pferdes jeweils stärker auswirkt - Genick, Schultern, Hinterhand - und entsprechend wieder die Gewichtung der Übungen dort hin legen.
Eine nette Übung für die Hinterhand ist zb einen recht kleinen Zirkel (verkürzte Seite innen) leicht überbogen zu reiten, also im angedeuteten Renvers Travers, um das äussere Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu bekommen, während die Rumpfbiegung dem nciht entgegenwirkt.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Bettina am 04. September 2013, 12:07:34
Im Renvers oder Travers? :juck:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 12:11:47
vermutlich im Travers  :cheese: also nach innen gebogen, zur Zirkelmitte hin, das äussere Hinterbein tritt unter den Schwerpunkt

aber Travers oder Renvers geht ja nur darum wo eine Wand ist - da gibts aber keine, sondern nur aussen und innen.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 12:52:34
auf gebogenen linien macht`s schon einen unterschied ob travers oder renvers - also am zirkel sind das zb. völlig unterschiedliche bewegungen. auf der geraden ist`s wurscht.
andere frage: frau pferd ist durch ihr verschobenes isg ja mehr oder weniger "behindert" und steigt auf der linken hand gerne mal eine gute hufbreite außen am vorderhuf vorbei  :P gibt es da spezielle dinge/übungsaufbauten, die man üben kann, um das zu verbessern?
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. September 2013, 13:06:23

Dann muss man eben noch gucken, wo sich die Schiefe des Pferdes jeweils stärker auswirkt - Genick, Schultern, Hinterhand - und entsprechend wieder die Gewichtung der Übungen dort hin legen.
Eine nette Übung für die Hinterhand ist zb einen recht kleinen Zirkel (verkürzte Seite innen) leicht überbogen zu reiten, also im angedeuteten Renvers, um das äussere Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu bekommen, während die Rumpfbiegung dem nciht entgegenwirkt.

Also in Konterstellung?   So haben wir am Wochenende gearbeitet mit Skessa gearbeitet, immer in Konterschulterherein bzw. leichter Außenstellung.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 13:26:54
Nein, gerade nicht in Konterstellung. :neinnein:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Annabelle am 04. September 2013, 13:30:16
Jetzt bin ich völlig verwirrt...  ??? wo ist nu der Kopf, wo der Po, wo die Bande oder auch nicht? Fragen über Fragen...
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 13:32:00
*seufz*
ich versuche mich mal an einer Skizze.  :cheese:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. September 2013, 13:32:20
ich auch...  ;)
also überstellt nach innen und dann den äußeren Hinterfuss renverartig nach innen?
Da fällt sie doch um... Dann müsst sie ja vorn fast kreuzen, oder?

*keinerguckt* prima, kurz im Büro nachlaufen ...
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Annabelle am 04. September 2013, 13:35:24
Skizze, Skizze!!!!!!!!  :singsing:  :cheese:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 13:52:49
1. Volte bzw kleiner Zirkel in der Mitte der Bahn, keine Bande aussenrum.
(https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/sonstiges/IMG_3148.jpg)

2. Leicht überbogen geritten, sowohl Genick als auch Hinterhand sind mehr hereingestellt als die eigentlich gerittene Linie. Das äussere Hinterbein fusst in Richtung Schwerpunkt.
(https://dl.dropboxusercontent.com/u/3770591/sonstiges/IMG_3149.jpg)
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 14:00:52
für mich ist das travers am zirkel.
unterschied renvers/travers am zirkel:
https://www.pferde-magazin.info/ausbildung-erziehung/artikel?reituebung-23-travers-renvers-zirkel-146
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. September 2013, 14:02:39
für mich ist das travers am zirkel.


jup.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 14:08:01
sag ich doch, mein ich doch. Hab mich nur mit den Bezeichnungen vertan.  :rotw: :cheese:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. September 2013, 14:10:53
gut, Gehirnknoten wieder entwickelt...  :lol:
Habs mit Bezeichnungen auch nicht, nur weil wir am Kurs am Wochenende ziemlich lang mit dem Revers rumgemacht haben, hatte ich das grad gut präsent und dazu hats irgendwie ned gepasst.  :lol:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 14:14:20
Mein Problem ist, dass ich das vor gefühlten hundert Jahren "Kruppeherein" als "Renvers" beigebracht bekommen habe (als Mirko in der Grundausbildung war) und seitdem verwechsele ich es leider immer :tuete:

Allerdings ist es noch mal ein Unterschied, ob ich eben Travers auf dem Zirkel reite, also nur die Hinterhand hereinstelle, oder eben die Vorhand ebenfalls etwas hereinhole, eben leicht überbogen in Traversstellung reite.

Ich habe das bei Hanna Engström kennengelernt, um eben jedes Bein für sich in Richtung Schwerpunkt zu bekommen, und das ist eine feine Aufwärmübung im langsamen Schritt. Und das ist eben nur eine Idee von Travers, nicht vollständig, nur soweit um eben das Hinterbein in die Balance zu bekommen.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Annabelle am 04. September 2013, 14:19:29
Aber woher weiß ich das mein Pferdi unterm Sattel richtig hinten läuft und nicht schummelt? Und wie vor allem bekomme ich mein Pferdi dazu den Po mit rein zunehmen z. b.  ???
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 04. September 2013, 14:21:21
in cinnis Link ist es ganz gut beschrieben!
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 15:10:38
andere frage: frau pferd ist durch ihr verschobenes isg ja mehr oder weniger "behindert" und steigt auf der linken hand gerne mal eine gute hufbreite außen am vorderhuf vorbei  :P gibt es da spezielle dinge/übungsaufbauten, die man üben kann, um das zu verbessern?

Wippen mit der Hinterhand?
Oder ISG behandeln lassen? bzw die umgebende Muskulatur (Lende, Kruppe, Becken seitlich, Stresspunkte seitlich vom Schweif etc)

Tiefes Kopfsenken, daraus gerade antreten lassen, oder in stellung antreten lassen (beide Seiten gleich üben). Das richtet auch das Becken ein wenig aus.

Knietarget, dabei auf gute Heben achten, auch beidseitig.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 15:25:23
danke! wir sind in behandlung, allerdings kann man da wohl nicht mehr die welt machen  :P 
was ich bisher probiert habe: antreten in stellung und dabei das innere hinterbein in richtung schwerpunkt bugsieren, viel schultervor/schulterherein in allen möglichen variationen und daraus wieder geradeaus. auf der anderen hand kruppehereinartige bewegungen, um das hinterbein drunter zu kriegen  - da tut sie sich fast noch schwerer, als wenn man das hinterbein im sh als inneres hb drunter hol. im sv/sh ist das hb dann drunter, das ganze ist aber oft sehr klemmig. im galopp klappt sie manchmal wie ein taschenmesser zu und wird von der hh quasi überholt.
müsste mal probieren, wie sich`s von oben anfühlt/korrigierbar ist - bin jetzt ewig nicht geritten, weil der sattel nicht passt.
wippen und knietarget werde ich mal probieren  :thup:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 04. September 2013, 15:28:23
*lesezeichen*
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 15:35:22
gehts ums Baby?

was man auch noch machen kann/sollte: Blasenmeridian beidseitig überprüfen, und sich zeigen lassen wie man den regelmässig nachzieht und aktiviert.
Ausserdem Galopp geradeaus ans Handtarget, aus dem Rückwärts heraus.

Venis Ostheopathen sind doch sehr gut, hattest du die mal dran?

Jack hat ja auch so eine sehr hartnäckige Blockade (LW), aber die wird schon immer besser, dauert aber.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 15:56:35
venis osteopathen sind eh meine osteopaten ;-)
das mittlere ist es - hab jetzt mal nach fotos gekramt:

(http://img202.imageshack.us/img202/1303/8j6y.jpg)

da sieht man`s so ein bissl - das linke hinterbein greift außen vorbei. wobei`s beim reiten/handarbeiten auf gebogener linie naturgemäß deutlicher ausfällt als auf der geraden/auf der weide. sie neigt generell dazu, außen vorbeizutreten (traber), links ist es durch die wirbelfehlstellung aber besonders extrem.

wenn man gezielt drauf achtet, wird`s besser:

(http://spassmitpferd.bplaced.net/puppidressur4.jpg)

wobei`s da total schwierig ist, den punkt zu finden, wo sie noch locker in leichter innenstellung und biegung geht und untertritt, ohne an den punkt zu geraten, wo sie dann zum klemmen und feststecken anfängt.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 16:00:03
oh ok, das ist ja eh ein etwas schwierigeres Gebäude  :-\

ich weiss, du magst das Rückwärtsfüttern nicht so, aber das wäre auch eine Möglichkeit, diesen Bereich etwas zu lösen.  :nick:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 16:03:41
oh ok, das ist ja eh ein etwas schwierigeres Gebäude  :-\
ja, kann man so sagen  :cheese:
nö, hab nix gegen rückwärtsfüttern - meinst du gezielt etwas nach innen/links versetzt rückwärts füttern nach jedem click?
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 16:04:54
Nein, im Gegenteil, ganz bewusst gerade am Halsansatz, möglichst hoch.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 16:06:20
auch wenn sie dann schief rückwärts geht?
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 04. September 2013, 16:28:10
ja, wenn sie anders nicht kann... aber anfangen muss man ja irgendwo, da kannst ja keine Perfektion erwarten :nixweiss:
nur wenn es dann auch irgendwann nicht besser wird, würde ich es evtl wieder lassen. Allerdings rede ich auch von mehr als ein oder zwei mal...
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: penelope am 04. September 2013, 21:41:41
Hohl mal einen Chiro statt einen Osteo. Auf dem Foto sieht es eher nach einer Blockade in Flexion aus. Und Chiros arbeiten mehr in die Extension während Osteos mehr Techniken in die Flecion haben.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 04. September 2013, 22:22:47
Hohl mal einen Chiro statt einen Osteo. Auf dem Foto sieht es eher nach einer Blockade in Flexion aus. Und Chiros arbeiten mehr in die Extension während Osteos mehr Techniken in die Flecion haben.
den hab ich schon da gehabt, der hat gemeint, er greift da nix an  :P

mir fällt halt auf, dass es jetzt im alter "schlimmer" wird - was sich jetzt aber rein auf`s arbeiten auf begrenzten und gebogenen linien bezieht. und ich frag mich grad, ob man da was dran tun oder es bei simplen basics und bummeln im gelände belassen sollte  :juck:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 05. September 2013, 00:04:45
hm... wie alt ist sie?
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 05. September 2013, 00:32:52
18 ist sie jetzt - bissl was sollte sie  noch tun wegen der lunge.
galopp ist auch grad sehr hoppelig, klemmig und ziemlicher gangsalat  :P
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 05. September 2013, 00:36:49
hm, da sollte man eigentlich schon noch was tun können :nixweiss:
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 05. September 2013, 00:38:16
ich hab jetzt wieder ein bissl mit halben tritten angefangen - das scheint zu gefallen, löst und sieht halbwegs korrekt und gymnastisch wertvoll aus. außerdem hilft es, kleine schritte aus dem viech raus zu kriegen - da kommt sonst prinzipiell jeder tritt als riesenpfloingschieb raus.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 05. September 2013, 00:45:30
Hat jemand mal bei ihr nach Blockaden in der BWS geguckt?
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: cinnamon am 05. September 2013, 00:58:02
die war stark blockiert, auch das brustbein. hws auch sehr stark blockiert (komplett), am meisten gehakt hat`s in der lende, isg, kreuzwirbel, becken.
was wäre denn da ein passendes behandlungsintervall?
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Ramona am 05. September 2013, 08:06:37
Tja, das kommt drauf an  :cheese:

ich finde es gibt keine "schlechte Seite". Es gibt eine, die eher verkürzt ist und eine, die im Verhältnis dazu länger ist. Auf der kürzeren Seite sind also die Muskeln verkürzt und auf der anderen Seite mag das Pferd sich nicht biegen - weil eben die verkürzten Muskeln sich nicht so gerne dehnen lassen.

...

Wenn ich also etwas Neues erarbeite, mache ich das auf der Seite, auf der es dem Pferd leichter fällt und gehe dann kurz auf die andere Seite. Zunächst will ich also immer ein Verständnis dafür, was ich erreichen möchte. Die verkürzten Muskeln müssen langsam gedehnt werden - arbeite ich aber hier länger als auf der verkürzten Seite (also verkürzte Seite aussen) mache ich das Pferd sauer und überlaste die Muskeln.
Deshalb kann man auf beiden Seiten gleichlang arbeiten, wenn man die Zeitspannen insgesamt kurz hält. (wenige Minuten pro Hand bei starker Schiefe oder anstrengenden Lektionen)

Das ist ein Vorteil der "gezählten" Lektionen bei Alexandra, weil man so nach und nach zu einer gleichmässigen Bearbeitung beider Seiten kommt.

Dann muss man eben noch gucken, wo sich die Schiefe des Pferdes jeweils stärker auswirkt - Genick, Schultern, Hinterhand - und entsprechend wieder die Gewichtung der Übungen dort hin legen.
Eine nette Übung für die Hinterhand ist zb einen recht kleinen Zirkel (verkürzte Seite innen) leicht überbogen zu reiten, also im angedeuteten Renvers Travers, um das äussere Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu bekommen, während die Rumpfbiegung dem nciht entgegenwirkt.

Danke Heike!
Ich war vor 2 Wochen auf nem Longenkurs mit BAbette Teschen und sie hatte auch gemeint, auf der besseren Seite arbeiten, dann kurz auf der schlechteren (Erwartungen runterschrauben) und dann wieder Hand wechseln. Sie meinte, durchs arbeiten auf der "besseren" seite können sich die verkürzten Muskeln der anderen Seite entspannen, weil sie "geknautscht" werden und würden sich dann leichter dehnen. Wenn man aber zu lange auf der verkürzten Seite etwas verlangen würde, würden sich die Muskeln eher wieder festhalten statt loszulassen.
Verständlich?

Meine RL hat nämlich bei der letzten RSt. gemeint, wir müssen auf der schlechten Seite mehr arbeiten :/

Sina hat nämlich probleme auf Ihrer verkürzten Seite im Genick. Wir bekommen da nur sehr schwer eine Innenstellung im Genick. Da kommt eher der Hals rein und es fühlt sich alles sehr steif an von oben.
Ich denk, wir werden da mal ein bissl Longenkurstechnisch am FiS üben und hoffen, dass es hilft. Was meint ihr?

lg,
Ramona
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Muriel am 05. September 2013, 08:37:05
Zitat
auf der besseren Seite arbeiten, dann kurz auf der schlechteren (Erwartungen runterschrauben) und dann wieder Hand wechseln. Sie meinte, durchs arbeiten auf der "besseren" seite können sich die verkürzten Muskeln der anderen Seite entspannen, weil sie "geknautscht" werden und würden sich dann leichter dehnen. Wenn man aber zu lange auf der verkürzten Seite etwas verlangen würde, würden sich die Muskeln eher wieder festhalten statt loszulassen.

:uschreib:

Cinni, je nach Anspruch würde ich bei so einem Befund alle zwei bis drei Wochen eine Behandlung ansetzen, eher zwei Wochen, damit die Muskeln nicht wieder alles "zurückziehen" sondern ebenfalls neue Impulse bekommen und die dauerhaft umsetzen können.
Titel: Re:"Gute" und "Schlechte" Hand des Pferdes
Beitrag von: Mannimen am 05. September 2013, 09:02:56
Aber woher weiß ich das mein Pferdi unterm Sattel richtig hinten läuft und nicht schummelt? Und wie vor allem bekomme ich mein Pferdi dazu den Po mit rein zunehmen z. b.  ???

Fühlen! :-*

Achte mal auf deine Sitzbeinhöcker beim Reiten, wie sie sich in der Bewegung des Pferdes mitbewegen. Also ganz wichtig, nicht selbst bewegen sondern sich bewegen lassen! Wenn du das Gefühl bekommst, so als würdest Du rückwärts Fahrrad fahren, dann befindest Du dich mit der Bewegung des Pferdes im Einklang. Nun achte mal darauf, wann sich welche Seite absenkt also der Gegendruck im Steigbügel etwas deutlicher wird (falls Du es an deiner Hüfte nicht spüren kannst). Das ist dann genau die Seite, wo das jeweilige Hinterbein gerade abfußt und sich nach vorne bewegt. Ob es nun auch unter den Schwerpunkt tritt, hängt von der Biegung des Pferdes ab. Ist es leicht nach innen gebogen (nicht nur gestellt sondern schon gebogen), dann wird das innere Hinterbein in Richtung Schwerpunkt untertreten (also unter den Bauch). Bei zu starker Biegung tritt es wieder daran vorbei (unten durch und kreuzt somit schon vor dem äußeren Hinterbein). Am besten Du schaust dir das erst einmal vom Boden an (bei der Handarbeit) wie dein Pferd bei welchem Biegungsgrad wohin fußt. Möchtest Du, dass die Hinterhand nach innen weicht, gibst Du mit dem äußeren Schenkel dazu eine keine Hilfe (Schenkel wird etwas zurück verlegt). Du bekommst so dann das Gefühl, als würdest Du den Körper deines Pferdes um deinen inneren Schenkel herum biegen (übertrieben gesprochen). Wenn Du dabei dann den äußeren Zügel nicht nachgibst, bleibt die geführte Gangrichtung vorne erhalten (würde er nachgegeben werden, wendet das Pferd nach innen ab, der Biegung folgend). Es wird also außen begrenzt und geführt. Der innere Zügel bestimmt die Streckung nach vorne und somit das Tempo während der innere Schenkel den Impuls zur Verstärkung gibt (wirken all diese Hilfen verstärkt gemeinsam kann es sein, dass das Pferd angaloppiert). Wenn du das nun auch auf dem Zirkel erreichen möchtest, wo es bereits gebogen geht, ist das sinngemäß genau das Selbe nur etwas verstärkt natürlich, damit es sich auch überbiegt. Bitte beachte, je stärke die Biegung, um so stärker auch die Dehnung. Dehnung ist unangenehm, weil sie zieht. Daher hier keinesfalls übertreiben.

An dieser Stelle bei Heike auf der ersten Seite voll und ganz  :uschreib:

Ich mache es auch so, dass ich immer erst eine neue Übung auf der "guten" Seite erkläre und sie danach auf der "schlechten" Seite wiederhole. So weiß das Pferd schon was ich möchte und ich kann mir sicher sein, dass es mir nur dann ausweicht oder gar widersetzt, wenn es zu unangenehm wird. Hat es die Übung auf beiden Seiten einmal gut gemacht, trainiere ich beide Seite gleichmäßig. Von eine Seite mehr trainieren halte ich nicht viel, denn es geht hier ja nicht um mehr Muskelaufbau auf einer Seite sondern lediglich um eine gleichmäßige Dehnung auf beiden Seiten.

Viel Erfolg
Manni