Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit

  • 16 Antworten
  • 6411 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Glückskeks
*

Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« am: 06. August 2017, 22:10:44 »
Hallo in die Runde  :)
Kennt ihr auch Kandidaten, für die die Bodenarbeit (bzw. generell alles vom Boden aus) attraktiver ist als das Reiten?

Bei meinem Pony ist das vermute ich deshalb der Fall, weil es beim Reiten etwas seltener Kekse gibt (z.B. im Trab nicht in der Bewegung möglich; weniger "Tricks" als vom Boden). Im Schritt ist es vergleichbar, aber wie lässt sich der Trab und Galopp gleich attraktiv wie vom Boden aus gestalten. Habt ihr Ideen? Z.B. nach 15 Min. Reiten als Belohnung vom Boden weitermachen. Oder alle 5 Min. eine Min. Pause (entspanntes Stehen) einbauen. Variiert jemand mit der Leckerliqualität? Also höherwertige Leckerlis beim Reiten als bei der Bodenarbeit etc.

Ich freue mich über Erfahrungsberichte  :dops:
Liebe Grüße,
Glückskeks
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2855 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #1 am: 07. August 2017, 06:09:02 »
Du schreibst in der Vorstellung, dass Dein Pony schon 18 Jahre alt ist.

Können sich da schon Alterserscheinungen in seine "Lust" für gerittene Arbeit eingeschlichen haben?

Passt der Sattel?

Wie sitzt DU im Trab und Galopp? Bist Du evtl. verspannt oder hälst Dich fest? Wie ist Deine Energie?

Du schreibst, dass Du seltener clickst im Trab? Hast Du die Dauer für energisches Vorwärtsgehen im Trab langsam genug aufgebaut? Sprich, versteht Dein Pony die Anforderung?

Alexandra Kurland schreibt oft zur Galopparbeit, dass man mehr Clickergeschichte auf z.B. gutes Angaloppieren bekommt, wenn man das nach bereits 2-3 Sprüngen wieder abfragt = angaloppieren, 3 Galoppsprünge, click, dann wieder von vorne, als wenn man Runde um Runde galoppiert.

Auch hast Du vermutlich mehr Muskeltraining, wenn Du immer wieder die Übergänge abfragst.

Die Zeiten, die Du nennst, wie 15 Minuten Reiten oder alle 5 Minuten eine Pause können für ein trainiertes Pferd ok sein. Für ein Pferd mit Problemen aber schon viel zu lang.

Frag' Dein Pony, welche Zeitdauer für ihn möglich ist, mit Dir motiviert zu arbeiten.
Sabine
-----------------------------------------------------------------------
4 Highlandponies, 4 Zughunde und 5 Packziegen auf Tour

„A horse can't do "nothing", so it makes sense to choose the "something" he's be doing when he's around me.“ (Alexandra Kurland)
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #2 am: 07. August 2017, 09:04:51 »
Das Problem liegt oft im Kopf des Menschen, der ja der Meinung ist, dass Reiten etwas mit "ständige Bewegung" zu tun haben muss, wogegen man bei der Bodenarbeit öfters stehen bleiben darf.

Je nachdem wie das Pony in den letzten Jahren geritten wurde, kann halt davon etwas mitschwingen ("du musst laufen") und das Thema ein wenig vergiften.
Um die Begeisterung der Bodenarbeit mit hineinzunehmen, würde ich dem Pony zeigen, dass es eigentlich das selbe ist: "Bodenarbeit ist Reiten wo man läuft, und Reiten ist Bodenarbeit wo man Platz nimmt"  :cheese:

dh ich würde mit Musterübungen arbeiten, zb. einem Pylonenzirkel und einer Matte an Punkt X, oder schau mal nach "Butterflyzirkel" hier im Forum, das ist eine Acht aus Pylonen mit einer Matte in der Mitte (bei x). Denkbar auch zb Pylonen an den Zirkelpunkten, oder den Halb-bahn- Punkten  (also bei A, C, B und E)
Dann läufst du die Übung und clickst bei jedem Pylon (im Schritt), dann im Trab (also langsam aufbauen, und häufig clicken, zum Warmlaufen fein für 5 oder 10 Minuten). Dann steigst du auf und machst das selbe. Zum Traben dann ebenfalls von Pylon zu Pylon und am Pylon clicken. So ein bisschen wie "Reise nach Jerusalem"  :dops:
Beim Reiten nach einer Runde mit Traben absteigen und wieder laufen.
Dann verringerst du die Anzahl der Pylonen so dass nur noch zwei in der ganzen Bahn stehen und die Trabstrecken länger werden. Immer wieder absteigen und laufen und zwar nicht erst, wenn der Trab wirklich toll war, sondern prinzipiell - wir neigen doch dazu, das unter "das muss aber wirklich erst toll sein und dann steige ich ab" zu betrachten.
Gerade beim Reiten ist es typisch da sehr in den alten Mustern verhaftet zu sein.

Verlaufslob würde ich vom Boden her einführen nach dem Prinzip "VL - C+B" . Das VL sagt dem Pferd "mach so weiter und du bist auf dem besten Weg zu einem Click" - und dann die Dauer zwischen VL und C+B langsam ausdehnen. Viiiiiel Begeisterung verströmen  :cheer: :cheer: :cheer:   :dschubel: :jubel: :cheerleader: am besten dann wenn man eh alleine ist ;)  :lol:

Nach den Pylonen würde ich dann mit Matten arbeiten, die dann nicht mehr auf dem Hufschlag liegen, sondern "Irgendwo" in der Bahn. Dann kannst Du längere Trabstrecken einbauen und dann immer wieder eine Matte "finden" und dort Pause geben, absteigen etc. So bleibt der Bodenmarker, ist aber nicht mehr so aufdringlich wie eine Pylone.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #3 am: 07. August 2017, 09:07:39 »
Und natürlich abchecken ob der Sattel passt und das Pferd grundsätzlich dazu in der Lage ist, gut zu traben (also physiologisch betrachtet). Hängt der Rücken evtl, wie ist die Gesamtbewegung etc.
Foto wäre hier auch hilfreich.
Bei meinem Pony war es zb. so dass er ab 16 Jahren anfing deutlich im Bindegeweber weicher zu werden. Vorher hatte ich nie den Eindruck, groß aufwärmen zu müssen (hab es natürlich trotzdem gemacht, bin aber deutlich früher angetrabt). Dann habe ich mich schön brav an die 20 Minuten gehalten zum Schritt aufwärmen und die brauchte er auch, um genauso freudig mitzuarbeiten wie vorher.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • Persönlicher Keksspender für Rüsselnasen
  • *****
  • Mitglied
  • 4091 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #4 am: 07. August 2017, 10:22:27 »
Na das ist ja mal ein spannendes Thema, da hänge ich mich mal dran  :cheese:

Klar ist es für ein Pferd attraktiver, eine Übung zu machen, bei der regelmäßig Futter rüberwächst, als eine, wo eben nur wenig geclickert wird. Spricht für die Intelligenz deines Ponys  :keks:

Diese Matten- und Pylonenübungen sind super, die werde ich bei Lucca auch mit einbauen in Zukunft. Dann hat er mehr Anreiz und muss auch beim Reiten mehr mitdenken, wobei ihm reiten bisher schon Spaß macht, aber erst nach 10-20 Minuten "Kampf", je nach Tagesform. Wenn man die anfänglichen "Malessen" aussitzt, hat man ein feines Ponyhüh. Vielleicht werden die Anfänge auch weniger krampfig, wenn mehr Denkanreiz dabei ist :thup:

Bin mal gespannt, wie du es mit deinem Ponytier machst  :cheese:
Liebe Grüße, Lena

Tagebuch

"Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass sie nicht zur Hölle wird" - Fritz Bauer
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2855 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #5 am: 07. August 2017, 12:17:11 »
Klar ist es für ein Pferd attraktiver, eine Übung zu machen, bei der regelmäßig Futter rüberwächst, als eine, wo eben nur wenig geclickert wird. Spricht für die Intelligenz deines Ponys  :keks:

das stimmt nicht zwingend. Wenn die Übung und vor allem die Dauer gut aufgebaut ist, arbeitet Pony/Pferd/Hund, etc. auch mit längeren Abständen zwischen dem Verstärker gut.
Sabine
-----------------------------------------------------------------------
4 Highlandponies, 4 Zughunde und 5 Packziegen auf Tour

„A horse can't do "nothing", so it makes sense to choose the "something" he's be doing when he's around me.“ (Alexandra Kurland)
  • Gespeichert

  • Persönlicher Keksspender für Rüsselnasen
  • *****
  • Mitglied
  • 4091 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #6 am: 07. August 2017, 13:38:42 »
Zwischen "gut mitarbeiten" und "lieber machen/attraktiver finden" ist aber - finde ich zumindest - noch ein Unterschied. Ein Schüler kann auch in Fächern gut mitarbeiten, die er "normal gern" mag, trotzdem findet er Fächer, in denen er besonders gut ist (und dort auch besonders gute Noten bekommt), besser. Oder denke ich da jetzt falsch?  ???

Ein Pferd kann doch beim Clickern auch die Mitarbeit komplett verweigern, da es zu nichts gezwungen wird. Es wird das nicht tun, weil Mitarbeit ja bestärkt wird und für gute Mitarbeit gibt es ja bessere Kekse und für supergute Mitarbeit auch Superkekse, aber theoretisch könnte es doch sagen "Nöööö, aus Grund xy mag ich heute nicht"  :juck:
Liebe Grüße, Lena

Tagebuch

"Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass sie nicht zur Hölle wird" - Fritz Bauer
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2855 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #7 am: 07. August 2017, 14:10:24 »
Wenn Du dem Pferd die Wahl lässt, sagt es auch mal zu superguten Keksen "nein" - wenn es denn einfach nicht geht, weil entweder Schmerz, Angst oder Stress, Hunger oder körperliches Unvermögen dagegen stehen.

Andererseits kann es Dir passieren, dass Pferd superleckeres Gras stehen lässt, weil das Spiel (!) mit Dir befriedigender ist, obwohl die Leckerli an sich nicht der Reisser sind.

Wenn man Motivation nur von der Wertigkeit der Belohnung abhängig macht, übersieht man die Zusammenhänge von Verstärkung, Belohnung, Befriedigung von Bedürfnissen (Bedürfnis zu spielen, Bedürfnis, Probleme zu lösen - auch bei Pferden, Bedürfnis nach sozialer Interaktion), die im Training mit positiver Bestärkung dazu gehören.

Sabine
-----------------------------------------------------------------------
4 Highlandponies, 4 Zughunde und 5 Packziegen auf Tour

„A horse can't do "nothing", so it makes sense to choose the "something" he's be doing when he's around me.“ (Alexandra Kurland)
  • Gespeichert

  • Persönlicher Keksspender für Rüsselnasen
  • *****
  • Mitglied
  • 4091 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #8 am: 07. August 2017, 14:25:04 »


Wenn man Motivation nur von der Wertigkeit der Belohnung abhängig macht, übersieht man die Zusammenhänge von Verstärkung, Belohnung, Befriedigung von Bedürfnissen (Bedürfnis zu spielen, Bedürfnis, Probleme zu lösen - auch bei Pferden, Bedürfnis nach sozialer Interaktion), die im Training mit positiver Bestärkung dazu gehören.



Hmm... Dann habe ich das System noch nicht ganz verstanden. Für mich war klar, dass die Motivation bei der positiven Verstärkung immer vom Verstärker (=Futter, zumindest in unserem Fall) ausgeht.
Liebe Grüße, Lena

Tagebuch

"Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas dazu beitragen, dass sie nicht zur Hölle wird" - Fritz Bauer
  • Gespeichert

  • Krümel-Mama
  • *****
  • Administrator
  • 21525 Beiträge
    • ClickerTiere.de
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #9 am: 07. August 2017, 16:06:03 »
Du kannst dir das so vorstellen, dass es zwei Arten von Motivation gibt.

Einmal die eher "inneren" Sachen, wie, was fällt mir körperlich leicht, worauf habe ich gerade Lust, was erwarte ich in diesem Moment, etc. Und eben auch, bin ich gerade durstig / hungrig / müde / wach / verspannt / entspannt? Das entscheidet zusammen mit Tagesform, Wetter etc. darüber, was im gröberen Rahmen wie hochwertig ist. Ist ein bisschen wie "Fußball, Fernseh gucken, Lesen, Kochen, Hausaufgaben machen" beim Menschen ;) Das sind die Rahmenbedingungen.

Ein positiver Verstärker ist alles, wofür das Pferd (oder der Mensch) bereit ist, dass zuvor gezeigte Verhalten zu wiederholen, also etwas dass sich gelohnt hat. Das ist in vielen Fällen Futter - kann aber auch Wasser sein (besonders bei Anstrengung oder wenn es sehr heiß ist), Kratzen (vor allem bei Insekten), etc. Und auch da kann die Wertigkeit schwanken. Ist ein bisschen wie wenn man jeden Tag Schokotorte bekommt, irgendwann ist es nimmer lecker. Da wäre dann plötzlich ein saftiges Stück Melone besser. Bei den Pferden ist es zb. oft so, dass sehr trockene Sachen wie Heucobs etc., bei Bewegung und schnellerem Tempo nicht mehr so ziehen, weil mit trockenem Mund ist es blöd. Wäre ein bisschen wie Erdnüsse knabbern beim Marathon. Da kann unter Umständen ein ganz anderer Verstärker nötig sein (evtl. eine Viertelmöhre oder so) als bei stationären Übungen wie dem Target.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2369 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #10 am: 07. August 2017, 16:19:59 »
Und dann ist es auch so, dass die Zusammenarbeit mit dem Menschen dem Pferd mit der Zeit immer mehr Freude bereitet. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass mein sehr futterorientiertes Pony sich von einem großen heuhaufen direkt vor der Nase abwendet, um sich durch teilweise anstrengende Übungen ein mini Heupellet zu verdienen, das ja nicht höherwertig ist als das lose Heu.
Außerdem können manche Übungen an sich schon zur Motivation des Pferdes beitragen. Freude des Menschen, die wirklich von Herzen kommt, ist auch ein nicht zu unterschätzender Faktor. Meine hat z.B. ewig gebraucht, um das Wangentarget zu verstehen, als es dann endlich geklappt, war sie unglaublich stolz auf sich und brummelt seitdem immer wenn ich das Signal dafür gebe.
LG Kim & Flöckchen & Miss Elly & Trixi

Ne discere cessa! - Höre nicht auf zu lernen!
(Cato)
  • Gespeichert

Glückskeks
*

Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #11 am: 07. August 2017, 22:28:24 »
Oh wow, schon so viele Antworten!  :dops:

Die Ausrüstungs-/Gesundheitsfaktoren sind in Ordnung (da bin ich ganz penibel  :lol: ). Pony läuft am Boden wie eine Eins. Lockeres V/A, genauso wie Versammlung bis hin zur Piaffe. Und hat eine rießen Gaudi dabei  :cheese:

@ Muriel: Ich musste gerade echt lachen, da ich mir das gleiche überlegt hatte und genau deinen Vorschlag heute ausprobiert habe (Zirkel mit Pylonen vom Boden, dann Reiten, Boden, Reiten, Schluss).
Das fand er klasse  ;)  :kraul:

Zitat
"Bodenarbeit ist Reiten wo man läuft, und Reiten ist Bodenarbeit wo man Platz nimmt"
Da sagst du was. Ich glaube, dass genau das das Thema ist. Ich denke, dass er seine "Muster" braucht. Bei der BA hat jede Lektion einen klaren Anfang und ein Ende. Ich rufe z.B. den Spanischen Schritt ab, nach einigen Schritten gibt es C+B. Selbiges bei Schulterherein, Travers, Schulthalt, Levade etc. Beim Reiten im Schritt ist das ähnlich. Ein paar Schritte der besagten Lektionen und sofort  :keks:
Beim Traben ist es viel weniger vorhersehbar. Da clicke ich häufig das Antraben/Angaloppieren, aber nicht immer um eben in die Bewegung zu kommen. Bewegung deshalb, damit er locker vorwärts schwingt, sich löst. Das mag er auch gerne. Häufig läuft er problemlos und entspannt einige Runden. Er läuft dann so locker und schwingt so toll, schnaubt dabei - dass ich die Bewegung als selbstverstärkend empfinde und ihn da gar nicht "unterbrechen" will. Manchmal warte ich aber offenbar zu lange (und das ist stark unterschiedlich - mal ein viertel Zirkel, mal mehrere Bahnen, die ihm Spaß machen) und dann bremst er plötzlich ab und steht. Dann mag er sehr ungern weitergehen. Manchmal gelingt es über den Spanischen Schritt oder andere Lieblingsübungen. Manchmal ist aber auch vorbei. Das kann nach 10 Minuten sein, nach 30 Min. (länger machen wir meist eh nicht inkl. Aufwärmen) und letztens war es sogar länger, weil ich vor lauter Begeisterung die Zeit vergessen habe. Da war 40 Min. (natürlich mit vielen Pausen dazwischen) überhaupt nichts - pure Begeisterung auf beiden Seiten - dann habe ich aufgehört - beide waren glücklich  :love:
Bei der Pylonen-Übung heute war es augenscheinlich viel leichter für ihn, weil klar war, wo das Endziel ist (die Pylone). Ich denke auch, dass es sinnvoll ist das Verlaufslob bewusster einzusetzen. Ich muss mir einen Zettel an die Ponyohren kleben, damit ich dran denke  :shy:
Was verwendet ihr denn als Matte?  :)

Ein weiterer Punkt, der vom Boden bereits recht gut funktioniert ist das Target. Pony läuft keinen Schritt, wenn eine Gerte hinter ihn deutet, hält man ihm sie vor die Nase, wird sie gejagt ;-) Selbiges mit einer Poolnudel. Strecke ich die Gerte beim Traben vor ihn, beschleunigt er auch (wenn er nicht gerade versucht den Span. Trab zu machen  ;) ). Prinzipiell würde ich aber gerne ganz von der Gerte wegkommen. Eben weil sie prinzipiell (denke ich) mit Druck verbunden wird (auch wenn er nie geschlagen wurde o.ä., hat sie doch "vorwärts!" bedeutet). Mit Poolnudel mit anderen in der Halle reiten ist halt so eine Sache  :lol: Habt ihr da weitere Ideen, was da funktionieren könnte?

Ich denke, dass der Schlüssel darin liegt, dass der Trab, Galopp etc. immer eine klar vorhersehbare (vorher wissen wo das Ziel ist) Einheit sein muss, um ihm die nötige Sicherheit zu geben und damit den Vorwärtsdrang und die Freude. Sobald das gegeben ist, ist alles super. Spanischer Trab, stark versammelter Galopp etc. begeistert ihn sehr. Aber auch hier ist es wieder eine klare Einheit (nur wenige Schritte). "Normaler Trab" ist dann verglichen damit fad und vermutlich von meiner Seite auch zu selten bestärkt.

Es hilft mir gerade das einfach mal durch zu denken und aufzuschreiben. Das macht die eigentlichen "Knackpunkte" sichtbarer (Pony braucht Sicherheit) und lässt mich dann meine "neue Strategie" (klar abgrenzbare Einheiten) vor Ort leichter erinnern.  :nick:
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2369 Beiträge
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #12 am: 07. August 2017, 22:41:23 »
Klingt ziemlich cool, was ihr so alles könnt  :dops: Das schreit ja wohl nach Videos  :cheese:

Wie ist es denn, wenn du die normale Trabarbeit interessanter machst durch Stangen oder Slalom um Pylonen oder so.

Zum Thema Dauer aufbauen viel mir gerade noch dieser Thread zu 300 Peck Pigeons ein. http://www.clickerforum.info/index.php?topic=32.0

Hab ich selbst keine Erfahrung mit. Heike kann da sicher mehr zu sagen.
LG Kim & Flöckchen & Miss Elly & Trixi

Ne discere cessa! - Höre nicht auf zu lernen!
(Cato)
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #13 am: 07. August 2017, 22:59:43 »
Zitat
"Normaler Trab" ist dann verglichen damit fad und vermutlich von meiner Seite auch zu selten bestärkt.
och, wenn man mal raushat, wie knifflig es sein kann, einen "einfachen" Zirkel in guter Balance zu traben, kann man sich über jeden gelungenen Trabtritt und zurückgelegten Meter sehr freuen - und ihn aber eben auch genauso bewusst reiten, Meter für Meter für Meter auf die Balance achtend... ich gebe aber zu dass das Zeit braucht um es zu fühlen, sowol für den Reiter als auch fürs pferd.  :cheer:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re: Reiten weniger attraktiv als Bodenarbeit
« Antwort #14 am: 07. August 2017, 23:00:26 »
Zitat
@ Muriel: Ich musste gerade echt lachen, da ich mir das gleiche überlegt hatte und genau deinen Vorschlag heute ausprobiert habe (Zirkel mit Pylonen vom Boden, dann Reiten, Boden, Reiten, Schluss).
Das fand er klasse  ;)  :kraul:

 :lol: :five: :thup:  :keks:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert