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Allgemeine Pferdethemen => Mein Pferd ist krank => Thema gestartet von: Lisa am 24. März 2018, 12:53:03

Titel: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 24. März 2018, 12:53:03
Hallo ihr Lieben!
Gibt es hier jemanden, der sich mit Blutbildern auskennt? Ich habe von Gasella Anfang Februar eins machen lassen (wegen ihrer juckenden Haut) und habe nun zwei sehr unterschiedliche Interpretationen von TÄ und HP zu diesem Blutbild bekommen. Während die TÄ im Grunde fast nichts dazu gesagt hat (außer Selen füttern), hat Gasella laut HP Nieren-, Leber-, evtl. Herzprobleme, Mineralstoffmängel, Schilddrüse sollte gecheckt werden und sie soll auf Cushing und Diabetes getestet werden.
Ich bin jetzt ehrlich gesagt schockiert und ziemlich in Sorge seitdem ich diese "Diagnose" bekommen habe und weiß gar nicht mehr, was ich glauben soll. Falls sich jemand auskennt, würde der-/diejenige mal einen Blick auf das Blutbild werfen können?
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: eboja am 24. März 2018, 15:44:55
Ich kenne mich nicht wirklich aus, aber normalerweise sind doch die Normbereiche mit angegeben. Gibt es denn viele Werte, die da stark rausfallen?
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: mochuisle am 24. März 2018, 19:25:59
Ich bin zwar Tierärztin, kenne mich aufgrund mangelnder Erfahrung aber nicht sehr gut mit Blutbildern aus. Auf einen Selenwert unter der Referenz musst du allerdings nicht viel geben, sofern in der Ration genug Selen enthalten ist. Mit Fütterung kenn' ich mich da nämlich schon besser aus  :cheese: Der Selengehalt im Blutserum sagt nicht unbedingt viel über den Gewebsspiegel aus. Haare wären da geeigneter, aber die derzeit eigentlich beste Methode ist zu schauen, wie viel Selen über das Futter ins Pferd kommt. Bei einer Fütterung von ausreichend Heu plus einem passenden Mineralfutter sollte es da nicht zu Mängeln kommen. Bei Selen muss man auch mit Überversorgungen stark aufpassen, gerade wenn man eh schon mineralisierte Mischfutter und/oder ein Mineralfutter gibt.

Grundsätzlich würde ich auf die Meinung eines Tierarztes da aber mehr geben als auf die eines Heilpraktikers. Wenn du sehr verunsichert bist, lohnt es sich vielleicht sich eine zweite Meinung aus einer Klinik einzuholen, die speziell was die innere Medizin angeht gut aufgestellt ist.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 26. März 2018, 10:22:40
Danke für eure Antworten. Ich habe hier mal das Blutbild gescreenshotted ;)

(http://up.picr.de/32210929ds.jpg)

(http://up.picr.de/32210928gr.jpg)

Daraufhin sagte mir die TÄ nichts anderes als: "Ich würde ihr Selen füttern". Gut, das habe ich gemacht, bin jetzt aber auch einigermaßen froh, dass das Selen leer ist. Jetzt bekommt sie wieder ihr normales Mineralfutter (das Agrobs Naturmineral). Ich überlege aber dennoch eine Zink-Kur zu machen, da der Zinkwert ja auch recht niedrig ist und sie ja Probleme mit der Haut hat, die partout nicht besser werden. Hufqualität könnte mMn auch besser sein... Das ist das Einzige, was MIR bei der Bewertung der HP plausibel erscheint. TÄ sagte allerdings, ich sollte nicht einfach so Zink füttern :nixweiss:

Die Auswertung von der HP zum BB war diese:

Kalium (oberer Normbereich)
Hinweis auf Nierenprobleme

Chlorid (könnte etwas höher sein)
Starkes Schwitzen, fehlende Salzversorgung

LDH (aus dem oberen Bereich)!!!
Herzmuskelerkrankung, Lebererkrankung

GLDH (oberer Bereich)
Leberproblematik

Creatinin (oberer Bereich)
Nierenproblematik

Harnstoff (unterer Bereich)
Leberproblematik

Albumin (unterer Bereich)
Leberprobleme, Verdauungsstörungen, Nierenprobleme, bestimmt die Flüssigkeitsverteilung im Körper

Globuline gesamt (unterer Bereich)
Wie Albumin

Triglyceride (oberer Bereich)
Störung im Fettstoffwechsel

Glucose (oberer Normbereich)
Stresszustände, Cortisonbehandlung, Diabetes

MCH (oberer Normbereich)
MCHC (oberer Normbereich)
   Mangel an Vitamin B12 und Folsäure kann vorliegen

Eosinophile Granulozyten (unterer Bereich)
Bei Stress, Cushing Syndrom, Cortisongaben,

Lymphozyten (oberer Bereich)
Stress, Infektionskrankheiten in der Heilphase
Basophile Granulozyten (unterer Bereich)
Schilddrüsenfunktion mal überprüfen

Kupfer (unterer Normbereich)
Blutarmut, Gelenkerkrankungen

Selen (aus dem unteren Normbereich)!!!
Ernährungsbedingte Myopathien (Muskelerkrankung), Kohlenhydratspeicherkrankheit abklären (Gennachweis im Blutbild)
   Selenmangel kommt vom Zinkmangel, Selenwert sinkt vor dem Zinkwert
   
Zink (unterer Normbereich)
Hornwachstumsstörungen, Störung der Verhornung, sehr wichtig für das Haarkleid

 :angst:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: eboja am 26. März 2018, 10:37:21
Wie gesagt: ich habe an sich keine Ahnung!!! Allerdings steht zur LDH ja da, dass das auch eine Folge von Hämolyse sein kann. Insofern wäre die Frage, wie lange das Blut "rumlag", bis es untersucht wurde.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 616 am 26. März 2018, 11:05:36
Ich bin da ja seeehr vorsichtig, was die Interpretation von BB ohne klinisches Bild vor Ort angeht.... :-\
Da werden Normbereiche angegeben, aber vielleicht passt dein Pferd einfach nicht in die Norm und kommt mit genau diesen Werten gut klar. Wurde zusätzlich mal ein Hautabstrich gemacht von den Stellen wo es juckt?
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 26. März 2018, 11:09:12
Wie gesagt: ich habe an sich keine Ahnung!!! Allerdings steht zur LDH ja da, dass das auch eine Folge von Hämolyse sein kann. Insofern wäre die Frage, wie lange das Blut "rumlag", bis es untersucht wurde.

Ja... Das weiß ich natürlich auch nicht. Und auf den Wert gebe ich jetzt auch nicht so viel nach dem was ich so gelesen habe... Also, dass mein Pferd Herzprobleme hat, glaube ich wahrlich nicht.

Ich bin da ja seeehr vorsichtig, was die Interpretation von BB ohne klinisches Bild vor Ort angeht.... :-\
Da werden Normbereiche angegeben, aber vielleicht passt dein Pferd einfach nicht in die Norm und kommt mit genau diesen Werten gut klar. Wurde zusätzlich mal ein Hautabstrich gemacht von den Stellen wo es juckt?

Ja, Hautabstrich wurde gemacht. Kam nichts raus.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Rüsselnase am 26. März 2018, 13:07:08
Also meine Interpretation der Interpretationen  :cheese: von TÄ und THP ist, dass die TÄ sich nicht um die Lage der Werte im Referenzbereich "schert", sondern nur die abweichenden Werte beachtet hat. Die HP hingegen hat die Lage berücksichtigt und mögliche Ursachen aufgezählt.

Wäre es mein Pferd, würde ich zuallererst auf mein Bauchgefühl hören und eine Zink-Kur machen. Dann nach etwa 3 Monaten nochmal ein Vergleichsbild machen und schauen, was die Werte sagen. Ggf. dazu noch eine Haarmineralanalyse, wobei Dir da jetzt die Vergleichswerte fehlen, schadet aber nicht.

Blutwerte alleine sind nie besonders aussagekräftig, man sollte immer (!!!) das Gesamtbild des Pferdes mit einbeziehen. Hat sie Anzeichen für eine Leberbeteiligung (z. B. Müdigkeit, Schlappheit, unerklärliche Aggressionen) oder eine Herzerkrankung? Wenn nicht, kann das erstmal in den Hintergrund rücken.

Lass Dich nicht verrückt machen! :hug:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: francelaura am 26. März 2018, 13:15:52
Genau, lass' dich nicht verrückt machen.  :)

Die meisten Werte sind im Referenzbereich, und da irgendeine Tendenz zu irgendwas herauslesen zu wollen, finde ich sehr seltsam, zumal es sich dabei um eine Momentaufnahme handelt.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: elli_dimi am 26. März 2018, 13:19:33
Ich kann zum Blutbild an sich nichts sagen.
Zur Zinkfütterung:
Meine beiden (Fjord und Fjordmix) bekommen im Fellwechsel IMMER eine Zinkkur gefüttert, da sie ansonsten immer im Fellwechsel in einen Zinkmangel fallen.
Gerade Nordrassen (was ist deiner nochmal genau, vom Foto her aber auch die Richtung!?) haben scheinbar einen erhöhten Zinkbedarf.
Laut Tierarzt ist das auch kein Problem, wenn man nicht konstant und dauerhaft zuviel Zink zuführt.

Also daher würde ich auch eine Zinkkur machen und in 2-3 Monaten nochmal kontrollieren (1 Dose wird zum Auffüllen der Speicher nicht reichen, bei uns sind es meist 2-3 Dosen von ich glaube 600 oder 700gr).
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 26. März 2018, 13:41:39
Wäre es mein Pferd, würde ich zuallererst auf mein Bauchgefühl hören und eine Zink-Kur machen. Dann nach etwa 3 Monaten nochmal ein Vergleichsbild machen und schauen, was die Werte sagen. Ggf. dazu noch eine Haarmineralanalyse, wobei Dir da jetzt die Vergleichswerte fehlen, schadet aber nicht.

Blutwerte alleine sind nie besonders aussagekräftig, man sollte immer (!!!) das Gesamtbild des Pferdes mit einbeziehen. Hat sie Anzeichen für eine Leberbeteiligung (z. B. Müdigkeit, Schlappheit, unerklärliche Aggressionen) oder eine Herzerkrankung? Wenn nicht, kann das erstmal in den Hintergrund rücken.

Lass Dich nicht verrückt machen! :hug:

Ja, eine Zink-Kur erscheint mir auch plausibel. Das habe ich ja sogar schon vor dem BB vermutet... Ich denke auch, dass ich das machen werde. Welches Präparat nehmt ihr da?

Und nein, solche Anzeichen kann ich bei ihr nicht beobachten. Sie ist jetzt aktuell etwas träge/matt, wie die letzten beiden Frühjahre auch. Zum Zeitpunkt des BB absolut nicht. Generell kommt sie mir fit vor. Daher war ich auch so unglaublich schockiert davon, was mein Pferd alles haben soll. Sich da nicht verrückt zu machen, ist gar nicht so leicht  :confused:

Gerade Nordrassen (was ist deiner nochmal genau, vom Foto her aber auch die Richtung!?) haben scheinbar einen erhöhten Zinkbedarf.

Ja, Isländer :)
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: elli_dimi am 26. März 2018, 13:55:22
Ich hab eine zeitlang das Orthosal Zink gefüttert. Aber Donna frisst Pulver so schlecht (generell, nicht speziell dieses) und deshalb nehme ich jetzt die Zinkpellets von Agrobs :)
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 26. März 2018, 15:01:10
Ich hab eine zeitlang das Orthosal Zink gefüttert. Aber Donna frisst Pulver so schlecht (generell, nicht speziell dieses) und deshalb nehme ich jetzt die Zinkpellets von Agrobs :)

Danke! :) Das Orthosal hat mir die HP auch empfohlen, habe aber auch Bedenken, dass Gasella es nicht mag. Das von Agrobs habe ich auch ins Auge gefasst. Das Selen hat sie sehr gerne gefressen, von daher wäre ich da auf der sicheren Seite  :nick: Hat halt nicht ganz so viel Zink wie das Orthosal. So viele Entscheidungen. Das ist ja gar nicht meins :grinwech:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Rüsselnase am 26. März 2018, 15:23:59
Lucca hat jetzt einmal das Zink pur von Agrobs bekommen (und super gefuttert) und einmal eine Kur von Billy's. Das ist etwas höher dosiert, daher meine Entscheidung. Anfangs hat er es gut genommen, gegen Ende etwas mäkeliger, ich denke es ist ihm zu trocken gewesen.  Jetzt pausieren wir etwas und dann gibt's nochmal die Spurenelemente von Agrobs im Wechsel mit dem Zink  :nick:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 26. März 2018, 15:28:40
Achso... füttert ihr währenddessen das normale MiFu weiter?
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Rüsselnase am 26. März 2018, 16:00:16
Lucca bekommt kein MiFu, weil ich noch keins gefunden habe, das er fressen darf/verträgt  :roll:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: mochuisle am 26. März 2018, 18:48:10
Da hat die Heilpraktikerin mMn einfach in einem Buch geschaut, worauf Abweichungen hinweisen können, ohne das gesamte Blutbild zu betrachten. Für eine seriöse Beurteilung würde ich mich tatsächlich an eine Pferdeklinik wenden, die internistisch gut aufgestellt ist, wenn du zur Sicherheit eine weitere Meinung möchtest.

Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1058 am 26. März 2018, 19:32:48
Minette bekommt mehr oder weniger durchgängig zusätzliches Zink, weil ihr Bedarf durchs normale Mifu (Agrobs Naturmineral) nicht gedeckt wird. Sie hat allerdings auch KPU (ich weiß, darüber kann man diskutieren, aber für mich fühlt sich das sehr sinnvoll an). Bei einer Zinkkur würde ich das Mifu spontan weiterfüttern.

Ich habe keinerlei fachliche Ausbildung, was Blutbilder etc. betrifft. Als Kundin allerdings fand ich die Ergebnisse von Haaranalysen über Bioresonanz sehr viel stimmiger und auch die Therapien schlugen bisher immer zuverlässig an.
Bei den Aussagen der HP würde ich erstmal entspannt bleiben, mich nicht verrückt machen lassen und auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen. Das klingt für mich auch so, als würde sie jeden Wert einzeln bewerten und das Gesamtbild vernachlässigen  :juck:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: elli_dimi am 26. März 2018, 19:44:46
Ja, ich schon.  Zink soll ja extra zusätzlich rein, um den "Mangel" auszugleichen.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Lisa am 26. März 2018, 19:45:53
Sie hat ja noch diverse Empfehlungen dazu gegeben. Also Herz, Schilddrüse untersuchen lassen, auf Cushing und Diabetes testen lassen, Zink und Kupfer füttern, erst Leber- dann Nieren-Kräuterkur, verschiedene Schüssler-Salze. In sechs Wochen wieder BB. Ich denke, ich werde die Kräuter-Kuren machen und Zink geben. Zweite Meinung hole ich aber noch ein, bzw dritte  :roll: bin einfach verunsichert.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: noothe am 26. März 2018, 19:59:05
Das finde ich ehrlich gesagt auch etwas viel. Einige Blutwerte können schon allein durch die Abnahme (Pferd gestresst?), Transport und Lagerung verfälscht sein, einige bedingen sich gegenseitig (Zink und Selen zb.) usw. Dann gibt es Werte die bei/nach einem Infekt verändert sein können, welche die nur im direkten Verhältnis zueinander aussagekräftig, und welche die ohne weitere Symptome kaum Aussagekraft haben. Da stimme ich mochuisle zu und würde noch mal eine zweite Meinung einholen.

(Ich bin selbst sehr oft zum Blut abnehmen und habe diverse Werte weit außerhalb sämtlicher Referenzwerte, die meisten davon sind aber einfach so bzw. Begleiterscheinungen und werden nur beobachtet, aber nicht behandelt.)
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: AbbeyWood am 26. März 2018, 20:04:16
Ich würde auf jedenfall mal empfehlen sich auszurechnen, was man ins Pferd füttert:
x) wieviel mg Zink (usw) ist in der Tagesdosis vom MiFu enthalten? (Zinkchelat wäre gut, andere Formen können weniger gut aufgenommen werden)
x) wieviel mg Zink (usw) kommen durch sonstige Futtermittel rein? (Beim Heu ist das natürlich eine sehr grobe Schätzung - wenn man aber fertige Futtermischungen gibt, steht da evtl was drauf - und eine Schätzung ist besser als planlos reinzukippen)
x) was ist der Bedarf von meinem Pferd? (Bei einem 500kg Pferd kann man so von 500mg ausgehen, kann man aber nachlesen)

Wenn dann der Bedarf über der geschätzen Zufuhr liegt, macht es Sinn Zink zu ergänzen. Dann kann man zusätzlich zum MiFu ergänzen, oder auf ein höher dosiertes MiFu zurückgreifen. Wenn man aber eh schon genügend reinfüttert, dann liegt das Problem eher wo anders und nicht an fehlendem Zink.
Nur Zink zufüttern, ohne ein MiFu zu geben richtet meines Erachntens mehr schaden an als es nützt, weil man dadurch alle anderen Spurenelemente noch mehr in den Mangel rücken kann, die Aufnahme hindern etc.

Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: okapi am 27. März 2018, 12:43:06
Was das BB angeht, gebe ich den anderen recht - ich würde mich da nicht verrückt machen. Selbst kleinere Abweichungen aus dem Normbereich nach oben oder unten sind nicht unbedingt ein Grund zur Sorge, vor allem wenn das Pferd sonst unauffällig ist. Ich würde da ehrlich gesagt gar nichts weiter machen.

Meiner bekommt grad das Zink vom St.H., das recht hoch dosiert ist. Leider frisst er es schlecht. Gleiches galt für das von FTS. Ich finde es schon sinnvoll, auch MiFu zu füttern, da einige Stoffe voneinander abhängen und bestimmte Verhältnisse beachtet werden sollte, z.B. Kupfer, Mangan und Zink. Man sollte beides dann in Intervallen abwechselnd füttern und nicht gleichzeitig. Evtl lohnt es sich auch, zu schauen, welche Verbindungen in dem Futter genau enthalten sind, da diese unterschiedlich gut aufgenommen werden. Nicht verwirren sollte man sich von dem Wort "organisch", das weder was zur Natürlichkeit noch zur Aufnahmefähigkeit der Elemente aussagt, klingt nur so schön im Marketing. Hier ist ein ganz netter Artikel dazu:http://www.sanoanimal.de/was-ist-besser-fuer-mein-pferd-organische-oder-anorganische-mineralstoffe/

Nur den Punkt mit der freien Verfügung am Ende unterstütze ich persönlich jetzt nicht so.
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Sonnieh am 12. März 2022, 09:41:58
 :feg: Ich krame aus aktuellem Anlasse dieses Thema mal wieder raus, wobei der Titel nicht ganz passen mag....

Ich habe aus dem letzten und vergangenen Jahren jeweils Blutbilder vom Winzi und nun auch ein aktuelles.
Da ich den Tierarzt dieses Jahr gewechselt habe, hat die Analyse auch ein anderes Labor gemacht.

Was mich nun gewundert hat - da ich bisher gedacht habe, dass in Deutschland alles wunderbar normiert ist  :cheese: - sind zum einen die unterschiedlichen Einheiten und zum anderen unterschiedliche Referenzbereiche.

Die Einheiten sind bspw. bei Zink in 2021 mit ug/L und in 2022 mit µmol/l und für Kupfer ist es ug/dL gegenüber µmol/l (ich gehe davon aus, dass das ug/L ein µg/l sein soll und ein Schreibfehler ist?  ???)

Gibt es dazu eine einfache Umrechnungsmöglichkeit, damit man einen Vergleich der Werte zueinander ziehen kann?

Der Selenreferenzbereich wurde in 2021 mit 70-170 ug/l und in 2022 mit 100-200 µg/l angegeben. Wurde der angepasst? :juck:

Gibt es eine gute Seite, auf der man nachlesen kann, was die Werte bedeuten und wofür sie stehen und was auch diese Abkürzungen meinen?
Ich finde es einfach sehr schwierig, den Überblick bei diesem Werte- und Einheitendurcheinander zu behalten, zumal es ja auch keine Hinweise auf mögliche Literatur mit Jahreszahl gibt, auf die sich die Werte beziehen.
Natürlich sind die optischen Angaben zu den Optimalbereichen total hilfreich, aber wenn es wie beim Selen Unterschiede gibt, ist es auch irritierend.
Der Winzi wäre im letzten Jahr mit seinem Selenwert nach dem damaligen Referenzbereich im Optimum gewesen!?  :huch:
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: noothe am 12. März 2022, 12:40:04
Das ist bei Menschenblutbildern nicht anders :kicher:

Es gibt diverse Umrechnungstools online, die mehr oder weniger spezifisch sind - ich hatte mit zum Beispiel mal diese Seite gemerkt: https://www.wisplinghoff.de/fuer-aerzte/formelsammlung/umrechner-einheiten-rechner/

Und dass unterschiedliche Labore unterschiedliche Referenzwerte nehmen ist meines Wissens nach auch nicht unüblich - auch die Empfehlungen für Zielwerte schwanken gefühlt immer, je nachdem bei wem und wo man nachliest...

Auf dem aktuellen Blutbild von Alkmene ist ein Referenzbereich für Selen von 70-170 ug/l angegeben, mit dem Hinweis, dass für Sportpferde 100-170 ug/l empfohlen werden.

Edit: Und hier noch die Bedeutung der einzelnen Einheiten: https://www.gesundmed.de/laborwerte/laborwerte-einheiten/
Titel: Re: Blutbild - verschiedene Interpretationen
Beitrag von: Shotlandpony am 14. März 2022, 10:50:32
Das hat mich auch verblüfft. Ich bin bei Selenwerten für "Native Ponys" ja das total gebrannte Kind und Freundinnen mit Reheshettys hatten andere Labore und dann auch ganz andere Meßeinheiten ... schon verwirrend alles  :roll: