es gibt "neues" was puppes hautkrankheit angeht - vielleicht interessierts ja jemanden
die tochter unserer stallbesitzerin studiert vet.med. und hat jetzt ein monat praktikum in der klinik in tillysburg - ich kopier einfach mal die Mail
beide hauterkrankungen, die puppe MÖGLICHERWEISE haben könnte, sind
immunmediierte-erkrankungen. leider sind die meisten dinge ungeklärt, warum das immunsystem was macht. warum es zum beispiel abwehrzellen gegen seine eigenen hautzellen bildet.
also, eine kurze summary über die beiden erkrankungen
1) Pastern (and cannon) leukocytoplastic vasculitis
- kommt häufiger vor als man denkt
- unpigmentierte hautstellen sind öfter betroffen
- die krankheit tritt meistens im sommer auf
- ursache ungeklärt, umstritten, aber teile des komplementsystems (das
ist eine abwehrstrategie des immunsystems) wurden in betroffenen
hautstellen mittels immunfluorescenz gefunden
- es ist keine wahre "photosensibilitätsreaktion" (wenn sich stoffe in
den hautzellen ablagern und UV-licht in kombination mit diesen die
hautzellen und gefäße zerstört)
- typische stellen sind meist die äußeren, unpigmentierten hinterbeine
- erste hautläsionen sind meist schmerzhaft, gerötet, manchmal auch
entzündliches sekret an bestimmten stellen
- häufig setzen sich dann auch bakterien auf die offenen stellen und
machen infektionen, die sich dann auch auf die ganzen beine ausbreiten
- diagnose kann man versuchen zu stellen aufgrund dem
"charakteristischen" aussehen der ersten läsionen
- behandlung: hauptsächlich wichtig haut vor sekundären erregern (wie
bakterien) zu schützen oder zu behandeln wenn infiziert, sonnenschutz
- ursache bleibt, nur möglich erkrankung so weit wie geht aufzuhalten
2) Alopecia areata
- autoimmunerkrankung, meist auf die haut beschränkt, manchmal auch
mehrere organsysteme
- ursache: T-lymphozyten sind vom immunsystem auf die haar-matrix und
die haarfollikel "abgerichtet" und zerstören diese
- oft ohne sonstige symptome entsteht eine alopezie (haarlosigkeit),
also fallen die haare aus
- meist in vielen kleinen stellen an rumpf, gesicht, nacken
- mähne und schweif können mitbetroffen sein, oder nur die einzigen
stellen des haarverlustes sein
- charakteristisch ist, das die haut kaum reaktionen, außer den
haarverlust zeigt
- diagnose durch biopsie
- keine behandlung behandelt die ursache
- in manchen fällen wird es immer schlimmer, manche werden immer
besser, in anderen fällen variiert das ausmaß von sommer zu winter
silvia, das ist die tierärztin hier in tillysburg, die sich am meisten
mit "innerer medizin" beschäftigt glaubt meinen erzählungen zu puppe
an 2) alopzia areata. auch wenn nicht alle punkte zu 100 % mit puppes
erscheinungen zusammenpassen, kann es die ursache sein. silvia
behandelt zur zeit auch eine stute, die ähnliche symptome wie puppe
zeigt. die stute hat zB mit puppe gemeinsam, dass die haut nach einer
zeit schuppt und trocken, rissig wird, wenn man sie nicht pflegt und
die haut ohne schutz der sonne "ausgeliefert" ist. durch den fehlenden
schutz, versucht sich die haut zu wehren. genauso wie sie bei puppe
(und dieser anderen stute) pigmente in die hautzellen einlagert, an
stellen wo vorher keine waren. einfach zum schutz vor der sonne (wenn
ich an teile von puppes augenlider denke)
das gemeine ist, dass man sich mit solchen immunmediierten-
erkrankungen im großen und ganzen "abfinden" muss. wichtig ist alles,
was du bereits machst, sonnenschutz, hautpflege. es ist auch
ganz typisch, dass cortison wirkt! weil die ganzen glucocorticoide
(dazu gehört auch cortison) das immunsystem unterdrücken und sich so
die haut und haarzellen "regenerieren" können oder zumindest mal nicht
attackiert werden.
Also
Fazit: wenn es, was warscheinlich ist, eine Autoimmunkrankheit ist kann ich eigentlich nichts machen außer eben Symptome bekämpfen, gefällt mir gar nicht... und die TCM schlagt ja auch nicht wirklich an...bei den Kosten (150€ im Monat) überleg ich ob ich das nicht "absetze" ... aber da hab ich so ein "schlechtes Gewissen" der TÄ gegenüber..
Und Cortison würde helfen.....aber das gefällt mir noch weniger ein Leben lang mit Cortision zu behandeln..Oder vielleicht über den Winter eine Cortisionkur? Aber danach muss ich wieder entgiften...das ist ja super anstrengend für den Organismus,oder?
Würd mich freuen wenn ihr eure Gedanken äußert