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Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^

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Ehemaliges Mitglied 55
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Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« am: 22. Juli 2011, 11:47:26 »
es gibt "neues" was puppes hautkrankheit angeht - vielleicht interessierts ja jemanden :cheese: die tochter unserer stallbesitzerin studiert vet.med. und hat jetzt ein monat praktikum in der klinik in tillysburg - ich kopier einfach mal die Mail



beide hauterkrankungen, die puppe MÖGLICHERWEISE haben könnte, sind
immunmediierte-erkrankungen. leider sind die meisten dinge ungeklärt, warum das immunsystem was macht. warum es zum beispiel abwehrzellen gegen seine eigenen hautzellen bildet.
also, eine kurze summary über die beiden erkrankungen
 
 1) Pastern (and cannon) leukocytoplastic vasculitis
 
 - kommt häufiger vor als man denkt
 - unpigmentierte hautstellen sind öfter betroffen
 - die krankheit tritt meistens im sommer auf
 - ursache ungeklärt, umstritten, aber teile des komplementsystems (das
 ist eine abwehrstrategie des immunsystems) wurden in betroffenen
 hautstellen mittels immunfluorescenz gefunden
 - es ist keine wahre "photosensibilitätsreaktion" (wenn sich stoffe in
 den hautzellen ablagern und UV-licht in kombination mit diesen die
 hautzellen und gefäße zerstört)
 - typische stellen sind meist die äußeren, unpigmentierten hinterbeine
 - erste hautläsionen sind meist schmerzhaft, gerötet, manchmal auch
 entzündliches sekret an bestimmten stellen
 - häufig setzen sich dann auch bakterien auf die offenen stellen und
 machen infektionen, die sich dann auch auf die ganzen beine ausbreiten
 - diagnose kann man versuchen zu stellen aufgrund dem
 "charakteristischen" aussehen der ersten läsionen
 - behandlung: hauptsächlich wichtig haut vor sekundären erregern (wie
 bakterien) zu schützen oder zu behandeln wenn infiziert, sonnenschutz
 - ursache bleibt, nur möglich erkrankung so weit wie geht aufzuhalten
 
 
 2) Alopecia areata
 
 - autoimmunerkrankung, meist auf die haut beschränkt, manchmal auch
 mehrere organsysteme
 - ursache: T-lymphozyten sind vom immunsystem auf die haar-matrix und
 die haarfollikel "abgerichtet" und zerstören diese
 - oft ohne sonstige symptome entsteht eine alopezie (haarlosigkeit),
 also fallen die haare aus
 - meist in vielen kleinen stellen an rumpf, gesicht, nacken
 - mähne und schweif können mitbetroffen sein, oder nur die einzigen
 stellen des haarverlustes sein
 - charakteristisch ist, das die haut kaum reaktionen, außer den
 haarverlust zeigt
 - diagnose durch biopsie
 - keine behandlung behandelt die ursache
 - in manchen fällen wird es immer schlimmer, manche werden immer
 besser, in anderen fällen variiert das ausmaß von sommer zu winter
 
 
 silvia, das ist die tierärztin hier in tillysburg, die sich am meisten
 mit "innerer medizin" beschäftigt glaubt meinen erzählungen zu puppe
 an 2) alopzia areata. auch wenn nicht alle punkte zu 100 % mit puppes
 erscheinungen zusammenpassen, kann es die ursache sein. silvia
 behandelt zur zeit auch eine stute, die ähnliche symptome wie puppe
 zeigt. die stute hat zB mit puppe gemeinsam, dass die haut nach einer
 zeit schuppt und trocken, rissig wird, wenn man sie nicht pflegt und
 die haut ohne schutz der sonne "ausgeliefert" ist. durch den fehlenden
 schutz, versucht sich die haut zu wehren. genauso wie sie bei puppe
 (und dieser anderen stute) pigmente in die hautzellen einlagert, an
 stellen wo vorher keine waren. einfach zum schutz vor der sonne (wenn
 ich an teile von puppes augenlider denke)
 
 das gemeine ist, dass man sich mit solchen immunmediierten-
 erkrankungen im großen und ganzen "abfinden" muss. wichtig ist alles,
 was du bereits machst, sonnenschutz, hautpflege. es ist auch
 ganz typisch, dass cortison wirkt! weil die ganzen glucocorticoide
 (dazu gehört auch cortison) das immunsystem unterdrücken und sich so
 die haut und haarzellen "regenerieren" können oder zumindest mal nicht
 attackiert werden.
 
Also Fazit: wenn es, was warscheinlich ist, eine Autoimmunkrankheit ist kann ich eigentlich nichts machen außer eben Symptome bekämpfen, gefällt mir gar nicht... und die TCM schlagt ja auch nicht wirklich an...bei den Kosten (150€ im Monat) überleg ich ob ich das nicht "absetze" ... aber da hab ich so ein "schlechtes Gewissen" der TÄ gegenüber..
Und Cortison würde helfen.....aber das gefällt mir noch weniger ein Leben lang mit Cortision zu behandeln..Oder vielleicht über den Winter eine Cortisionkur? Aber danach muss ich wieder entgiften...das ist ja super anstrengend für den Organismus,oder?

Würd mich freuen wenn ihr eure Gedanken äußert  :cheer:
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Anke
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #1 am: 22. Juli 2011, 12:01:20 »
Hi,

Cortison ist Fluch und Segen zugleich. Manchmal muss man entscheiden, was besser ist der "kranke" Zustand ohne Cortison oder die möglichen Nebenwirkungen von Cortison. Ich für mich persönlich hab wenig Wahl, Cortison muss sein, die Nebenwirkungen sind erträglicher und gesünder als das durch Cortison unterdrückte Krankheitsbild. Dabei kommt es aber auch auf die Dosis an, bei mir reicht die meiste Zeit wenig Cortison (allerdings kombiniert mit anderen immunmodulierenden Substanzen).

Ich würde also bei Puppe abwägen, wie geht es ihr ohne Cortison, wie mit, welche langfristigen Probleme sind wahrscheinlich und würde mich dann für die Lösung mit der besseren Lebensqualität entscheiden.

ciao
Anke
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #2 am: 22. Juli 2011, 12:11:50 »
Was hat denn dein Pferd?

Hmm ich würde das Cortison auf die betreffenden hautstellen draufschmieren - gespritzt hat es nichts geholfen...
Der Isi wallach bei uns bekommt auch jährlich Cortison gespritzt und lebt super...aber das ist halt viel weniger als Puppe warscheinlich bräuchte..

Hmm so ganz neutral gesagt schränkt die Krankheit micht fast mehr ein...Weil ich mir immer Gedanken machen.. Puppe stört es relativ wenig, sie ist halt nackt, aber es juckt nicht.Nicht mal wenn die Haut bei Sonne (trotz Maske) "arg" ausschaut und schuppt hat sie nie schlimme Schmerzen gezeigt, aber halt logischerweise ein "Unwohlsein" wenn ich es gewaschen habe.. Im Winter leiden ein bisschen die Augen, die tränen meistens mit Maske..

Hmm schwierig...
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Anke
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #3 am: 22. Juli 2011, 12:42:07 »
Hi,

mein Pferd hat nix, ich habe...

Bei Cortison als Salbe hätte ich noch weniger Bedenken, denn dann sind die Nebenwirkungen auch nicht auf den ganzen Körper bezogen (außer man muss das Pferd quasi komplett einschmieren)

ciao
Anke
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #4 am: 22. Juli 2011, 12:46:27 »
Achsooo okay.
Ich bin gerade dabei wieder heraus zufinden welche Cortison salbe wir damals verwendet haben und schau dann weiter...
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Ehemaliges Mitglied 28
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #5 am: 22. Juli 2011, 22:41:22 »
Ich hatte selber einige Zeit bzw. jahrelang Probleme mit einer Art Neurodermitis, wahrscheinlich psychisch bedingt. Habe eine Cortsionsalbe bekommen, wo die Symptome gleich weg waren. Allerdings wird die Haut mit der Zeit "dünn" und anfällig. Hab damit dann aufgehört und den längeren Weg mit einer Fettcreme und langsamer Beseitigung des Problems, das nicht wirklich ersichtlich war begonnen.
Was ich damit sagen will ist, dass Cortison nicht ohne ist, aber wenns hilft ein "Segen". Denke wenn es unter tierärztlicher Aufsicht geschieht ist das sicher in Ordnung.
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cännsi
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #6 am: 23. Juli 2011, 10:20:23 »
... aber da hab ich so ein "schlechtes Gewissen" der TÄ gegenüber...

 ??? wenns net anschlägt...ob ich im monat 150 lappen löhn oder net ist immerhin kein pappenstiel...

das find ich ganz hilfreich als kurze zusammenfassung:
http://www.nhp-meier.de/Aktuelles/Cortison__Pro_und_Contra/cortison__pro_und_contra.html

cortison wirkt sich bei längerer anwendung auf der haut wie skadi geschrieben hat, hautverdünnend aus. haut wird teilweise sehr geschwächt und kann unter kleinsten mechanischen belastungen einreißen. ich hab einen schweren neurodermitisfall in nahen umfeld und hab das selbst miterlebt.

die entscheidung würd ich wie anke davon abhängig machen: wenn ich eine mangelnde lebensqualität von einem leidenden patienten erhöhen kann, indem ich entzündungshemmendes zuführe - ok. unter fachmännischer aufsicht.
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #7 am: 23. Juli 2011, 12:35:25 »
Das ist natürlich sehr dumm...weil die haut ja sowieso schon die schwachstelle ist.. :/ ich werd mir mal den link durchschauen!
Ich würd das auf jeden fall nur mit absprache unserer TÄ machen - nur mal vorweg..

Ja..ich weiß halt wie lange TCM normalerweise braucht bis es anschlagt...und die hautkrankheit hat sie ja auch schon seit 2004...da ists bissi logisch dass nicht sofort anschlagt :/
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verena
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Re:Puppes Hautkrankheit - die tausendste ^^
« Antwort #8 am: 23. Juli 2011, 17:34:30 »
Ich würde mich da mit Deiner TÄ absprechen. Die Frage ist ob lokales Cortison wirklich hilft (beim Menschen, bei dem es ja die Alopezia areata auch gibt, helfen lokal angewendete Cortisonsalben leider nur in Einzelfällen, wobei man es aber zunächst natürlich auch versucht), dann ist die Frage wie lange darf man es beim Pferd geben, bis eine Nebenwirkung an der Haut auftritt, beim Menschen kommt es auf die Körperstelle drauf an wie empfindlich die Haut reagiert, auf die Stärke der Cortisonsalben (da gibt es sehr leichte bis hin zu starken), und damit ergibt sich dann die Dauer der Anwendung die ohne Nebenwirkungen zu erwarten möglich ist.
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