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Zügelhilfen "entgruseln"

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Ehemaliges Mitglied 913
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Zügelhilfen "entgruseln"
« am: 27. November 2015, 15:17:02 »
Hallo ihr Lieben!

Meine Stute Hadda hat schon seit ich sie kenne Probleme mit den Zügelhilfen. Am besten ich kopiere den letzten Eintrag aus unserem TB hier rein, vielleicht hat ja jemand einen Tipp!

Aus dem Tagebuch:

Aufgrund von Haddas Zahnkrankheit (EOTRH) reite ich sie nur gebisslos, ausreiten mit Hackamore und am Reitplatz mit LG-Zaum. Alles schön locker verschnallt, sodass sie kauen kann. Wir haben beim Ausreiten und einmal auch ganz kurz am Reitplatz das Halten auf Stimmsignal geübt, das ich dann von oben mit C+B bestärkt habe. Das funktioniert schon wunderbar!

Das Problem das sie hat ist, dass sie es kaum duldet, wenn man die Zügel aufnimmt. Es reicht oft schon ein minimales Annehmen, dass sie sofort dagegen zieht. Am liebsten wäre ihr, wenn ich sie permanent am komplett hingegebenen Zügel laufen lassen würde. Sattel mit passender Kammerweite wurde vor Kurzem gekauft, eine Überprüfung vom Sattler steht aber noch aus. Beim Ausreiten lasse ich sie im Schritt auch immer am langen Zügel gehen, in anderen Gangarten nehm ich die Zügel ganz normal auf, und da zieht sie nicht so doll dagegen, das macht sie echt nur am Reitplatz. Versammeln oder Ähnliches für Schulterherein, Töltvorbereiten usw. geht überhaupt nicht, da stemmt sie sich dagegen und zieht mir die Zügel aus der Hand. Auch wenn ich zB vom Boden aus arbeite und beide Zügel annehme macht sie das.

Ich weiß dass das ein Problem aus unserer Vergangenheit ist, im Prinizp war das schon immer so (mal mehr mal weniger), nur dass ich es früher nicht hinterfragt habe :'( Ich vermute, dass sie vor der Diagnose des EOTRH schon ein paar Jahre lang Schmerzen in Kiefer gehabt hat ohne dass es jemand wusste, und früher bin ich immer mit Gebiss geritten. Ich denke nicht, dass sie jetzt Schmerzen hat, vor einem halben Jahr wurde erst geröntgt und ein Zahn entfernt, die TÄ war sehr zufrieden mit dem Krankheitsverlauf. Laut TÄ dürfte ich sogar mit Gebiss reiten, aber das Gegenziehen ist gebisslos weitaus weniger, deshalb gebisslos. Ich glaube es steckt einfach total in ihrem Kopf drinnen, dass sie jeglichen Druck im und am Maul mit Gegendruck "beantworten" muss.

Vorgestern habe ich mich darauf konzentriert, die Zügel nur so minimal wie möglich zu gebrauchen. Teilweise hat sie es zugelassen, dass ich im Trab die Zügel aufnehmen und kürzer fassen durfte, ohne dass sie Takt oder Tempo verändert oder dagegen gezogen hat. Da habe ich währenddessen ganz überschwenglich mit Stimme gelobt, dann geclickt, das Haltsignal gegeben und mit Keks belohnt. Bin mir aber nicht sicher, ob sie das verstanden hat.

Was kann ich noch tun? Oder doch lieber eine noch längere Reitplatzpause machen? Evtl. Zügelhilfen nochmal mit dem Clicker neu aufbauen? Stell ich mir halt echt schwierig vor in unserer Situation...  :-\
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re: Zügelhilfen "entgruseln"
« Antwort #1 am: 27. November 2015, 15:32:34 »
Ich kenne eine Stute die sofort beim Reiten "gegen die Zügel" nach unte gezogen hat - es hat sich dann herausgestellt dass sie Kissing Spines hat und es ihr so "V/A" von den Schmerzen her viel besser ging. Also ich würde da vorher wirklich körperlich alles was es gibt durch checken lassen bei so einem massiven Verhalten.

Natürlich kann es auch Schmerzgedächtnis sein - meine Stute war auch total "sauer" was Zügelhilfen anging - bei ihr hat vor allem eine dünnere Trense geholfen, weil sie ein sehr kleines Maul hat. Und Zeit.. Da bist du glaube ich so wie du es probierst schon recht richtig. Zusätzlich würde ich es auch noch vom Boden aus aufbauen und ihr zeigen dass "Druck" im Maul nicht böse ist.

Ich weiß jetzt nicht wie du reitest aber bei solchen Pferden ist eine nahezu makellose Hilfegebung halt wirklich notwendig... Wenn man da einmal im Maul hängen bleibt oder ins ziehen kommt kannst du dir die Arbeit von Monaten kaputt machen :nixweiss: Ich habe in der Zeit gefühlt unendlich viele Reitstunden genommen um wirklich zügelunabhängig zu sitzen und mit den Händen auch wirklich nur das zu machen was ich will.
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Ehemaliges Mitglied 913
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Re: Zügelhilfen "entgruseln"
« Antwort #2 am: 27. November 2015, 16:14:40 »
Oh Gott, an sowas wie KS hab ich jetzt noch gar nicht gedacht  :o Aber du hast recht, sie gründlich durchchecken zu lassen wäre sicher angebracht.
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Re: Zügelhilfen "entgruseln"
« Antwort #3 am: 27. November 2015, 20:07:03 »
Bis dahin kannst du doch bestimmt gegenkonditionieren? Z.B. vom Boden aus jede Berührung, später jede Kontaktaufnahme am Zügel markern? Das schadet auf keinen Fall.

Beste Grüße,
Dörte.
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Re: Zügelhilfen "entgruseln"
« Antwort #4 am: 06. Februar 2016, 18:51:42 »
Ich habe auch ein Pony mit so einem empfindlichen Maul, er äußert das nur andersrum und rollt sich ein...bei ihm wurde aber am Maul bisher von der Zahnärztin nichts festgestellt, ich hab natürlich sofort deine Diagnose gegoogelt und hoffe er ist einfach nur empfindlich. 

Ich habe witzigerweise erst vor ein paar Minuten einen anderen Thread zum Thema "Zügelhilfen" gelesen.
Wenn ich jetzt wüsste wie ich den Link hier einfüge... ???
Titel ist "Zügeltarget nach Marlitt Wendt" - vielleicht auch interessant für Dich!?!?

Viele Grüße von Anna und Sandero
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Re: Zügelhilfen "entgruseln"
« Antwort #5 am: 06. Februar 2016, 18:52:39 »
Viele Grüße von Anna und Sandero
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