Hab das Video nun auch gesehen und bin nicht geschockt, nur desillusioniert. Und bestätigt.
Weil auch das genau das zeigt, was mir eben in der Arbeit immer gefehlt hat - die Schulterbalance ist nicht zu beinflussen.
Mit "Gerte auf Schulter zeigen" ist es bei vielen nicht getan, Mirko reagiert da nur bei massiver Einwirkung - weshalb wir auch über die "original - Longenkursarbeit" nicht wirklich zufriedenstellend arbeiten konnten, da mir das viel zu massiv war.
Allerdings darf so ein einzelnes Video auch nicht als Maßstab für die ganze Arbeit herangezogen werden. Ich habe schon viele Jahre damit gearbeitet und konnte auch schöne Ergebnisse erzielen in Punkto Losgelassenheit, Schwung, Biegung und schließlich auch Versammlung - alles an der recht durchhängenden Longe.
Ich habe erst in letzter Zeit die "sieben Anlehnungen" verstanden, und vielleicht möchte man selbst immer nur "weniger als nichts" in der Einwirkung haben, und Herr Solinski hat es aber gar nicht in diesem Maß gemeint?
Nun kann man ihn nicht mehr fragen, und langjährige Schüler halten sich in der Öffentlichkeit ja sehr zurück.
Seitdem ich aber den Kopf ansprechen kann über die Stellung, die Lockerheit der Halsmuskeln, das Heben der Schulter erarbeitet habe, den Bauch zum heben bekomme und weiss wie und wo ich die Hinterhand ansprechen muss in Verbindung mit einer effektiven Position, ist meine Longenarbeit sehr effektiv geworden auch mit schlecht vorbereiteten Pferden.
In Punkto Versammlung gibt es aber Formen, die eher in Richtung "verkürzte Gänge" gehen und wo mir die Kraft im Pferd fehlt. Und das ist eben das allerschwierigste, die Kraft von hinten so zu entwickeln dass es wirklich Tragkraft und Schwung ergibt. Nur das bringt das Pferd in reelle Versammlung.
Alles andere ist nur langsam gemacht, aber eben nicht "klassisch".
Und wie sehr sich Selbstwahrnehmungen unterscheiden können von "gut" oder "richtig" habe ich in den letzten Jahren in unendlichen Diskussionen mit PK-Gegnern sehen und erfahren können. Da reden zwei das selbe und meinen nicht einmal das Gleiche. Und der eine erzählt von "blau" und der andere hat "blau" noch nie gesehen.
Ich denke, wer das klassische Bild von Versammlung im Kopf hat als Ziel, wird in allen Arbeitsweisen zum Ziel kommen, und sich den Weg suchen, der ihm mit seinen Möglichkeiten hilft dieses Ziel zu erreichen. Die Wege sind halt unterschiedlich lang.
Es ist doch gut, wenn man sich immer zu allem auch seine eigenen Gedanken macht und nicht nur reproduziert, was einem vorgebetet wird.
Das auf jeden Fall. Ich hab bisher noch keinen Ausbilder gefunden, der mir 100% gefallen hat.
Linda, bei wem warst Du zugucken?