Hi,
für mich ist dieses Zuhören und Rücksicht nehmen schon ziemlich selbstverständlich, "rücksichtslos" agiere ich eigentlich nur, wenn etwas wirklich wichtiges anliegt und uns akut die Zeit/Möglichkeit zum angepassten Training fehlt - z.B. medizinische Versorgung oder ich gegen den Willen des Tieres unsere Interaktion abbrechen muss, weil mein Leben eben nich nur aus Tier besteht. Wobei Minnie bisher gerne in ihre Box geht, weil da wartet dann Futter, sind eher meine Hunde, die gelegentlich gerne mehr von mir hätten.
Viel schwieriger ist es, diese Einstellung mit allem Drum und Dran was zum freiwillig Führen-lassen gehört einer anderen Person zu vermitteln. Zumindest eine Grundtendenz, auch so mit Tieren zu leben wollen, muss da sein. ABer selbst mit dieser ist es oft schwierig. Der Mensch hängt immer wieder in alten Denkmustern, wird unsicher, lässt sich verunsichern, setzt sich selbst oder lässt sich unter Druck setzen etc.pp.
Und dann gibt es ja auch noch die positiven Trainer, die mit den Tieren super nett und soft umgehen, aber jeden Menschen, der vielleicht noch nicht ganz so perfekt darin ist, rund machen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Dabei brauchen diese Menschen ganz genau so die positiven Rückmeldungen und Stärkungen wie die Tiere. Es ist schließlich nicht ganz einfach in einer Gesellschft, die doch noch arg auf "was muss, das muss - und das hat noch niemandem geschadet..." einem anderen Individuum, für das man verantwortlich zeichnet, eine eigene Meinung zu zugestehen und ihm diese auch zu belassen.
ciao
Anke
P.S.: Das mit dem angebunden Stehen lassen ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen, DAS hab ich allerdings schon vor Urzeiten im Reitstall gelernt: Arbeitsplatz vorbereiten, Pferd holen anschließend wieder Pferd versorgen, aufräumen... entsprechend komme ich mit Minnie auch vom Ausritt, steige an der Sattelkammer ab, lege den Sattel aufs Geländer vom Vordach, bringe Minnie weg, versorge sie und danach wird Sattelzeug aufgeräumt... dabei würde sie da auch stehen bleiben, während ich das mache, aber wozu? Immer erst das Tier, dann der Mensch, dann das Material...