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Dominanz bzw. Arbeit mit Druck

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maus
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #15 am: 17. März 2011, 12:40:06 »
ich würde mal gerne wissen WIE die dominanz vom pferd gegenüber dem menschen aussieht!!
ehrlichgesagt, ich könnte mich an keinen einzigen moment bei keinem meiner pferde erinnern, in dem er dominant gewesen wäre.... niemals!
Mißverständnisse kamen eher durch: kann nicht, versteh nicht, trau mich nicht, fürcht mich zustande!
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #16 am: 17. März 2011, 12:47:03 »
@ Maus; ja so würde ich das auch sagen.

Ich kann auch nicht erleben, das mein Pferd ständig und in jeder Minute meine Souveränität und meine Führungsstil abprüft. D.h. ich dürfte mir ja keine minifunken Unkonzentriertheit leisten, weil dann sofort wieder alles in Frage gestellt wird.

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Melle
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #17 am: 17. März 2011, 12:48:44 »
im smalltalk beschriebe ich mal, das lucky mich gezielt anrannte und mich umgerannt hätte, wäre ich nicht gesprungen.

es lag einzig und alleine an meiner körpersprace, an dem schlechten verhältnis was er is dato zum mesnchen hatte und an seine unsicherheit. frei nach dem motto "angriff ist die beste verteidung." damals als ich es nicht besser wusste, nannte man ihn dominant  :confused:
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penelope
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #18 am: 17. März 2011, 13:22:13 »
Ich red auch nicht gerne von irgendeiner ominösen Dominanz. Viel eher sprech ich von Erziehung.

Ich möchte ein gut erzogenes, angenehm zu händelndes, Pferd haben. Pferde sich rumpeln, beißen, nicht stillstehen etc. sind halt einfach noch keine gut erzognene Pferde.

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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #19 am: 17. März 2011, 13:25:55 »
ja klar, dass man dem Pferd erstmal erklären muss was nicht geht ist klar. Woher solls denn das sonst wissen.
Ich kann das auch überhaupt nicht ab, wenn Pferde nicht normal am putzplatz stehen können (erstaunt mich immer wieder, wie viel damit ein Problem haben), ich will auch nicht umgerannt, oder weg gezogen werden usw.
Aber die Zeit um das zu erarbeiten muss ich mir eben nehmen und das hat ja nichts mit zu tun, dass diese Pferde dominant wären, sie wissen ja einfach nicht was von ihnen verlangt wird.
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maus
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #20 am: 17. März 2011, 13:28:25 »
ich glaube auch dass manche Leute gute Erziehung mit Dominanz verwechseln!  :nick:

edit: und das 2. Zauberwort ist für mich Konsequenz! ich erlebe sehr oft Pferdebesitzer die Heute Sachen "erlauben" morgen aber wieder nicht haben wollen!

« Letzte Änderung: 17. März 2011, 13:30:06 von maus »
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Melle
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #21 am: 17. März 2011, 13:30:21 »
ich kannt eine die war damals mit mir im stall. sie hatte in 6j. 4 pferde. sie 1,55cm, hatte immer 165-180cm pferde und eigentlich immer angst vor große  :confused: ihr VB-Trakehnermix wurde einmal in 4-8 wochen bewegt, sollte dann aber parieren. als er im gestreckten galopp über die strasse durchging, wurde er als problempferd verkauft. bodenarbeit hatte sie keine zeit für. er müsse so hören.

schade, dass sie sich nicht spätestens dann an die eigene nase gefasst hatte  :'(
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #22 am: 17. März 2011, 13:33:26 »
edit: und das 2. Zauberwort ist für mich Konsequenz! ich erlebe sehr oft Pferdebesitzer die Heute Sachen "erlauben" morgen aber wieder nicht haben wollen!

ja und das sind die, die hampler haben usw. Aber eben weil sich dann gar keine Gedanken gemacht werde, weil da dann irgendwie das Konzept fehlt. Eben und zwischendurch wird mal gebrüllt, dann hörts Pferd kurz auf und dann heist es "siehst der/die weiß ganz genau wies geht"...  :confused:
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verena
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #23 am: 17. März 2011, 13:44:19 »
Ich dachte es sei heutzutage schon wissenschaftlich erwiesen, daß es keine Rangordnung /Hierarchie zwischen Individuen unterschiedlicher Spezies gibt. Ich glaub auch kaum daß ich an den gleichen Ressourcen wie  mein Pferd interessiert bin und daher auch schon keine Konkurrenz für mein Pferd darstelle. Im übertragenen Sinne verstehe ich unter 'Leittier', daß ich konsequent , klar und kleinstschrittig meinem Pferd das beibringe was ich für nötig halte.
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lindalotze
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #24 am: 17. März 2011, 13:47:28 »
Zitat
ich würde mal gerne wissen WIE die dominanz vom pferd gegenüber dem menschen aussieht!!

Ich hab ehrlich keine Ahnung, weil ich sie noch nie erlebt hab.
Wir hatten schon Hengstfohlen mit *ähm* kurzfristig eher unpassendem Spielverhalten gegenüber dem Menschen, und ich hab allerhand Spielarten von Verunsicherung, Aggression, Verwirrung, Kommunikationsproblemen und lästigen Angewohnheiten bei erwachsenen Pferden gesehen, aber noch NIE etwas, das danach aussah, als wolle Pferd ab jetzt den Chef geben.

Übrigens sehe ich es so, dass es sich beim gut gemachten Clickertraining ohnehin ergibt, dass das Pferd den Wünschen des Menschen zu folgen versucht, auch wenn man gerade keine explizite Trainingssituation hat. Es ist dann einfach Gewohnheit, dass Pferd macht, was Mensch möchte, und dabei nicht schlecht wegkommt.  
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #25 am: 17. März 2011, 13:55:49 »
selbst intraspezifisch gibt es oftmals kein dominanzmodell a la hackordnung - in vielen fällen sind die rudelführer nicht einfach die dominantesten individuen einer gruppe, die sämtliche rangkämpfe gegenüber anderen rudelmitgliedern für sich entscheiden konnten, sondern schlichtweg die eltern. keine lineare dominanzhierarchie steht im vordergrund, sondern es sind vielmehr die zahlreichen individuellen beziehungen, die gruppendynamik und herdengeflecht ausmachen.
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A horse without spots is like the night without stars!
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Anke
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #26 am: 17. März 2011, 14:57:13 »
Hi,

eine strikt lineare Dominanzhierachie gibt es bei Hühnern, aber weder Pferden noch Hunden. Ebenso wenig gehe ich davon aus, dass Tiere uns für ihresgleichen halten, dafür sind wir doch zu unterschiedlich. Und mal ehrlich, wenn ein Pferd ernsthaft Chef sein wollte uns gegenüber, hätten wir da auch nur eine Schnitte?

Ich bevorzuge es, dass sich meine Tiere meiner Führung freiwillig anschließen, weil sie mich als kompenten und verlässlichen Partner kennengelernt haben.

ciao
Anke
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Ehemaliges Mitglied 160
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #27 am: 17. März 2011, 15:03:16 »
Da sprichst mir aus der Seele.
WENN ein Pferd wirklich Chef sein wollen würde, dann hätten wir doch keine Chance.

Phönix zum Beispiel muss manchmal einfach losrennen. :roll:
Gut, ich könnte natürlich die Ordnung wieder herstellen, Chef sein, und Phönix festhalten.
(Leichtigkeit bei 500kg Pferd gegen meine 50 kg Mensch.... mach ich mit links  :cheese:  )
Nee mal im Ernst, ich KANN da mit Chef sein und Dominanz nur scheitern.
Erreichen kann ich nur, dass er freiwillig bei mir bleibt.

Es gibt nur ein Verhalten, was man aktiv ändern kann, und das ist das Eigene.....
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Melle
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #28 am: 17. März 2011, 15:15:00 »

Ich bevorzuge es, dass sich meine Tiere meiner Führung freiwillig anschließen, weil sie mich als kompenten und verlässlichen Partner kennengelernt haben.


ja genau. aber das setzt doch konsequenz voraus.
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Dominanz bzw. Arbeit mit Druck
« Antwort #29 am: 17. März 2011, 15:15:05 »
Hallo Ihr,

interessante Diskussion. Was mir immer mal wieder auffällt bei diesem Thema ist, dass uns Menschen wichtig ist, gegenüber dem Pferd klarzustellen, was bei uns geht und was nicht. Da scheint es allgemeinen Konsens zu geben. Also, nicht rempeln, beißen, betteln, was weiß ich. Spannend finde ich die Frage, ob und wann eigentlich das Pferd "gefragt" wird, was bei ihm/ihr geht und was nicht.

 Fragen wir wirklich? Beim Clickern sicherlich je mehr, desto mehr wir frei formen. Ansonsten? Vielleicht würde so manches Pferd antworten: "Also geritten werden geht GAR nicht" oder "also mit Deinem Gewicht auf MEINEM Rücken- geht gar nicht" Ich denke, das wir gerade durchs Clickern und das dadurch veränderte Denken und Handeln gegenüber dem Pferd eine Möglichkeit haben, wirklich partnerschaftlich mit dem Pferd umzugehen.

Das Gerede und Geschreibe in der Pferdeliteratur und auf Seminaren von Führung, Vertrauen, Klarheit, Konsequenz etc, das erklingt ja auch in jedem besseren Management-/Führungsseminar, am liebsten noch in Zusammenhang mit einem Seminar mit Pferden als Teilnehmer/Opfer. Ich erlebe das in meinem Betrieb seit 15 Jahren, das bleibt bei allem guten Willen meist Gerede. Ähnliches sehe und lese ich eben auch in der Pferdewelt. Auch von Leuten, die an sich "alternativen" Ausbildungsstilen gegenüber offen sind.

Grüße
Steffi
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