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Clickertraining im Alltag => Targettraining, Zirkus und Tricks => Thema gestartet von: Muriel am 21. Dezember 2009, 23:05:20

Titel: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Muriel am 21. Dezember 2009, 23:05:20
Verfasst am: 10 Nov 2008 22:17

„Target“ ist das englische Wort für Ziel, kann auch für Zielobjekt stehen.
Targetarbeit bedeutet also die Arbeit mit Zielobjekten.

Diese Arbeit beinhaltet unglaublich viele Variationen und Anwendungsmöglichkeiten.

Es gibt Arbeit mit festen (stationären) und beweglichen Targets.

Wie fängt man an?
Die erste Targetarbeit hat man in der Regel schon beim Konditionieren gemacht, indem das Pferd einen Gegenstand anstubsen soll.
Zunächst hält man das Target vor das Pferd, dann in verschiedene Positionen.
Schliesslich beginnt man das Target vom Pferd zu entfernen, so daß das Pferd einen oder mehrere Schritte machen muss, um das Target zu erreichen.
Bsp 1 : Frisbee --> Vorstufe zum Apportieren
Frisbee anstubsen lassen, dann auf den Boden legen, schliesslich etwas weiter weg werfen und anstubsen lassen.

Bsp 2: Handtarget, Targetstick
Hat das Pferd gelernt, zu dem Frisbee (oder anderem) zu gehen und es anzustubsen,
kann man mit dem Handtarget beginnen oder den Targetstick einsetzen (Bauanleitung Targetstick) (http://clickerforum.foren-city.de/topic,53,-wie-man-einen-targetstick-baut-in-einer-minute.html).
Das Handtarget ist praktischerweise angewachsen :D man ballt die Faust und streckt den Arm ganz weit aus. C+B gibt es nur fürs Anstubsen der Faust.
Beim Targetstick nur für das Anstubsen des auffälligen Endes (Ball, Klebeband, Tüte....)

Das Pferd lernt nun, dem mitgeführten Target (ausgestreckte Faust oder Targetstick) hinterherzulaufen und es schliesslich anzustubsen.
Zunächst macht man das nur wenige Schritte, damit das Pferd nicht das Interesse verliert.
Dann dehnt man die Strecke aus bis das Pferd dem Target zuverlässig folgt.
Anschliessend beginnt man, das Pferd ans Handtarget heranzuholen.
Man entfernt sich selbst vom stehenden Pferd, gibt Handtarget oder Targetstick-signal (ausstrecken) und es gibt C+B fürs Herankommen und Anstubsen.

Wenn das alles gut klappt, kann man das „Folge dem Target“ auch im Trab probieren. Die Pferde können sehr munter werden hierbei, also Vorsicht!

Aus dem Herankommenlassen und Stehen kann man auch eine schöne Übungsabfolge bauen.
Stehen auf ausgestreckte Hand mit Handfläche zum Pferd (zB), Herankommen auf Handtarget. Hier könnte man auch Rückwärts auf Signal mit einbauen.

Bsp. 3: Festes Target
In manchen Fällen kann ein festes Target nützliche Dienste leisten.
Hiermit ist ein Target gemeint, das an einer Stelle  (Wand, Baum etc) befestigt ist.
Sinnvoll zb beim unangebundenen Putzen.
Schritt 1: Target hinhalten, anstubsen lassen.
Schritt 2: Target befestigen und anstubsen lassen (je nach Pferd kann man Schritt eins überspringen)
Schritt 3: Dauer des Stehenbleibens verlängern, „Fragen“ stellen:
Kann ich den Hals mit der Bürste putzen (ein Strich) und du stubst und bleibst stehen? C+B
Kann ich den Rücken putzen und du bleibst stehen? C+B
Kann ich die Hinterbeine putzen/Hufe auskratzen usw C+B
Kann ich um Dich herum gehen und du bleibst stehen? C+B
Usw.

Eine weitere Möglichkeit in der Arbeit mit aggressiven Tieren:
Bsp: Ein Esel bedrängt seine Besitzerin extrem beim Betreten der Box.
Hier hat das feste Target sehr gut geholfen.
Erst berühren C+B, Mensch ist in der Box.
Viele Male berühren lassen.
Box verlassen, Esel verfällt in Bettel – und Drängverhalten. Abwarten, evtl vorher Signal fürs Target einführen und Signal geben/sagen.
Esel denkt, geht zum Target, Jackpot!!
Innerhalb kurzer Zeit lernte der Esel, zum Target zu gehen und dort stehenzubleiben, bis das Futter (von verschiedenen Personen gefüttert) in seiner Futterschüssel war.

Arbeit mit der Matte
Bisher hat das Pferd als Targetarbeit kennengelernt: Gehe dahin und stubse das an.

Jetzt kommt der nächste Schritt: Gehe dorthin und bleibe auf etwas stehen.
Dazu braucht man einen kleinen Teppich, idealerweise eine Fussmatte aus dem Baumarkt (1 Euro). Da kann man sich gleich mehrere besorgen um später mit Vorder- und Hinterhufen zu üben, wenn einem langweilig sein sollte LOL

Anfangs wird jedes Hinwenden, Beschnuppern der Matte bestärkt, dann das Erkunden mit dem Huf. Hier kann es problematisch werden, das entstehende Scharren zu ignorieren und exakt in dem Augenblick zu clicken, wenn der Huf mal auf der Matte stehen bleibt.

Andere Möglichkeit (von Franzi): Das Pferd auf die Matte führen und C+B wenn es draufsteht. Vermindert Scharren, ist dann aber nicht frei geformt.
Also je nachdem wie man an die Sache herangehen will wird dann geclickt, wenn die Hufe des Pferdes auf der Matte stehen.
Zunächst ist es egal wie sie stehen, später werden nur noch gute Ergebnisse bestärkt.

Dann wird die Matte an verschiedenen Stellen positioniert, so daß das Pferd selbständig dort hinläuft und mit beiden Vorderhufen auf der Matte stehenbleibt.

Jetzt kann man beginnen, im Zusammenhang mit der Matte eine Vielzahl von Sachen zu erarbeiten.
Zunächst lässt sich die Dauer verlängern, mit der das Pferd auf der Matte steht. Nebenbei kann sich hierraus das ruhige Stehen ergeben. Kombinieren lässt sich das auch mit Kopfsenken, je nachdem was das Pferd anbietet.

Dann kann man die Matte verkleinern, so daß die Pferde lernen, ihre Hufe bewusst und ganz genau zu platzieren.

Schliesslich kann man die Matte als Zieltarget aus verschiedenen Gangarten üben.
Und man kann sie natürlich mit dem Handtarget oder dem Targetstick kombinieren. Das ist dann der erste Schritt zu Pferde-Agility :lol:

So, das wars erstmal.

Weiter geht's bald  mit:


Bilder und Filme zum Thema sowie weitere Ergänzungen sind natürlich willkommen.
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Melle am 21. Dezember 2009, 23:07:30
hab mich hier mal durchgelesen und ich finde es sehr schön beschrieben.

neugierig bin auf das angeküdigte "verladen mit target", unserer größtes problem. aber eins nach dem anderen.

wäre es aber nicht besser zur matte noch einem extrathread aufzumachen?
hab es hier nur durch zufall gefunden  :wink:

das hier hört sich auch ganz nett an.

- Körpertarget (Hinterhand, Hüfte, Ohr, Backe usw)
- Bodenarbeit mit Targetstick
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: verena am 21. Dezember 2009, 23:08:32
Hallo!
Hab es endlich geschafft und meine letzte Arbeit mit Bessi (HH-target und Hüfttarget- die li Seite hat heute auch funktioniert, nachdem sie ihm gestern noch völlig unklar war) auf Youtube gestellt. Hier ist sie  :lol: :
http://de.youtube.com/watch?v=o4tnn_N-os8 (http://de.youtube.com/watch?v=o4tnn_N-os8)
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 6 am 21. Dezember 2009, 23:09:44
Sieht gut aus! Da hast du mich glatt auf eine neue Idee gebracht ;). Seitwärts auf mich zu sowohl in Konter- als auch Innenbiegung (also zu mir hin) können wir zwar, aber ich hab das noch nie nur auf die Hinterhand des Pferdes beschränkt.
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: lindalotze am 21. Dezember 2009, 23:10:19
Das sieht gut aus!
 Bessi versteht Deine Signale sehr gut und reagiert echt flott. Der Trab sieht für mich etwas seltsam aus, aber ich bin mit diesem Typ Pferd auch überhaupt nicht vertraut :wink:

lg
Linda
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: verena am 21. Dezember 2009, 23:10:37
Hallo Linda!
Ja, wenn er nicht sozusagen 'kontrolliert' rund läuft, dann nimmt er v.a. beim Stoppen oder Langsamwerden gerne den Kopf hoch und dann kommen meist so einige Tölt-verschobene Trabschritte raus, das schaut dann ein wenig holprig aus  :D .
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Melle am 21. Dezember 2009, 23:11:19
hi verena,

die ist ja zuckersüß deine bessi  :lol:

gefällt mir, was ihr da macht, vorallem dass du schneller bist as sie. lucky überrennt mich ja fast, vor lauter lauter  :roll:

sag mal, wie bringste ihr das denn bei:

Hüfttarget  :?:

wegen den schritten dachte ich sofort. die läuft doch normal, ist doch ein isi  :wink:
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Muriel am 21. Dezember 2009, 23:11:55
Zitat von: Schimmelchen
kurze frage noch zum handtarget:
geht das später mit dem stick nach gefühl (erst ja wärme sagteste) oder zeigst du mirko per signal, stimme dass er rückwärts touchen soll? hab nämlich kein signal gesehen
ich habs mal hiergeschoben, da es ja zum Thema gehört.

also Hüfttarget oder Hinterhandtarget sind ja ähnlich, nur andere Stellen.
Für beides braucht man unter Umständen ganz schön Geduld.  :wink:
Ich stelle mich neben/hinter das Pferd und halte meine Hand mit kleinem Abstand an den Hüfthöcker seitlich oder eben hinten an der Hinterhand.
Irgendwann wird sich das Pferd bewegen und dabei gegen meine Hand stossen. C+B
In dem Augenblick wo ich den Eindruck habe das wird eine bewusste bewegung vom Pferd bekommt es einen Jackpot und es ist Schluss für diese Einheit.

auf die Art kann ich das langsam aufbauen.

Bei Mirko habe ich dann ein Signal hinzugefügt, um ihm zu helfen, da er wochenlang immer wieder sehr zögerlich in den Reaktionen war.
das ist das Fingerschnipsen, das ich auch beim Handtarget benutze.

ein weiteres Signal zum Abrufen ist das leichte doppelte Anklopfen an meine Targetstelle und dann zurückgehen.

Mit dem Targetstick ist es in sofern  einfacher, da er ihn von vorne seitlich im Gesichtsfeld hat. da kam eine erheblich schnellere Reaktion.
Signal gibt es da keins.

Zeitraum von Anfang Hinterhandtarget bis jetzt: 1 Jahr. Flüssig und schneller Reaktion erst seit einigen Wochen, im Grunde genommen seit der Abfrage vom HHT mit dem Targetstick.

vor einem Jahr:
http://de.youtube.com/watch?v=nS6QWi2nn6U
HHT Oktober 08:
http://de.youtube.com/watch?v=UgyWBIE_I3c
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: verena am 21. Dezember 2009, 23:12:32
Zitat von: Schimmelchen
hi verena,


sag mal, wie bringste ihr das denn bei:

Hüfttarget  :?:

Hallo Schimmelchen!
Bessi habe ich Hüfttarget genau wie Heike beigebracht: seitlich hinstellen, die flache Hand parallel zum Hüfthöcker halten, anfangs ganz knapp, so knapp, daß ich fast das Fell berühre, aber eben nicht ganz. Dann warten. Bei der kleinsten Muskelzuckung oder Gewichtsverlagerung in Richtung meine Hand C/B. Das ging relativ schnell. Als zweiten Schritt hab ich dann meine Hand ein wenig weiter weggehalten (ca 10 cm), click gabs dann beim Andocken an meine Hand. Ich hab bald auch die zweite Seite dazugenommen. Hinterhandtarget hab ich gleich entwickelt, aber eben mich seitlich hinter Bessi gestellt und die flache Hand an die Schweifrübe gehalten, so knapp, daß ich die Schweifrübenhaare ein wenig spüren konnte (und er wahrscheinlich meine Hand). Wieder warten. Bei der kleinsten Rückwärtsverlagerung C/B. Mit der zeit die hand immer ein Stückchen weiter weg gehalten, so daß er zunächst eine größere Gewichtsverlagerung machen musste, um anzudocken, dann 1/4 Schritt rückwärts, 1/2 Schritt rückwärts und immer so fort. C/B gebe ich beim Andocken, daß dann auch Verhaltensende ist. Nehme ich nicht konkret diese Position seitlich hinter Bessi mit seitlich gestreckter hand ein und er geht ungefragt zu mir rückwärts gibt es keinen click.
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Melle am 21. Dezember 2009, 23:12:54
hatte dein video gesehen und du hast ich inspiriert  :lol:

bei heike hatte ich es dann wiedergesehen.

vielen dank für die erklärung  :wink:
Titel: Re:Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: verena am 21. Dezember 2009, 23:13:14
Zitat
wegen den schritten dachte ich sofort. die läuft doch normal, ist doch ein isi  :wink:

ja, Isis laufen manchmal wirklich nicht ganz taktrein, vor allem wenn sie noch nicht aufgewärmt sind. Dazu kommt noch, daß wir Bessi vor nicht allzulanger Zeit die hinteren Eisen heruntergenommen haben und er v.a. beim Traben hinten ein wenig empfindlich ist und deswegen auch etwas holprig geht. Hoffe stark, daß mit dem weiteren Hufwachstum das besser wird!
Liebe Grüße!
Verena
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 979 am 16. Dezember 2015, 14:15:15
Hallo zusammen,

ich stecke ja noch Mitten in den Anfängen und habe meine Konditionierung mithilfe Anstupsen einer Fliegenklatsche begonnen.  :keks:

Meine Frage ist, wie ich nun am besten weitermache: Ich habe z.B. tolle Videos gesehen, bei welchen ein sehr langer Targetstick eingesetzt wurde, mit dem man „um den ganzen Pferdekörper herum“ arbeiten kann. Ist natürlich für mich in weiter Ferne, aber die Frage ist, ob man da heute schon daran denken sollte.
Die Frage ist, sollte ich nicht besser jetzt schon den Targetstick (oder besser gesagt dasjenige Target am Ende des Sticks, also z.B. Tennisball) hernehmen mit dem ich dann auch auf lange Frist konsistent arbeiten möchte? Oder lässt sich das irgendwann einfach ändern?
Und wann wäre der richtige Einsatz des Handtargets? Nutzt ihr das alternativ oder entweder-oder?

Oder installiere ich quasi irgendwann ein Signal wie „Nase“ und dann ist es egal, was ich dem Pferd hinhalte?

Ihr seht, ich tue mich noch ein bisschen mit den Anfängen schwer. :rotw:

Vielleicht mögt ihr mal erzählen, wie euer Weg war?

Liebe Grüße
Tina
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: SaBo am 16. Dezember 2015, 18:11:31
Bei mir weißt du es ja im Wesentlichen, aber ich schreibe trotzdem einfach mal.

Soweit ich das beuteilen kann, ist es erstmal völlig egal, wie das Targt aussieht. Wenn einmal das Prinzip verstanden ist, funktioniert die Transferleistung auf andere Gegenstände ziemlich schnell. Ich habe innerhalb von drei Clicks eine Frisbee als Target installiert und konnte sie schon werfen.

Ich würde die Fliegenklatsche jetzt an allem möglichen Positionen präsentieren. Oder auch mal so, dass sie ein paar Schritte gehen muss. Aber Vorsicht: kleinschrittig. Die Entfernung nicht zu schnell steigern, das könnte sonst zu Frust führen.

Du kannst dich auch mal zum Thema "Signalkontrolle" einlesen, da gibt es schon einen Thread dazu. Ich finde es wahnsinnig schwer :tuete: beim mir ist das Signal einfach die Anwesenheit des Targets. Aber möglicherweise macht es Sinn, schon bald eine Signalkontrolle einzuführen, dass man es später nicht so schwer hat. :juck:

Ansonsten kannst du alles mögliche als Target installieren. Ich glaube das Prinzip Nase an etwas andocken ist relativ leicht verständlich.

Höflichkeit würde ich als nächstes Üben. Erfahrungsgemäß wird die Übung, die man gleich am Anfang übt, immer dann angeboten, wenn dem Pferd nicht ganz klar ist, was es tun soll. Und da ist höflich schauen wesentlich angenehmer als bspw. spanischer Schritt :cheese:

Fazit: den langen Targetstick kannst du meiner Meinung nach früh einbauen. Halt genauso kleinschrittig aufbauen. Gabor hatte anfangs Sorge an mir vorbei zu einem Target zu gehen und traute sich nicht so recht.

Aber vielleicht wissen die Profis hier mehr, welche Targets anfangs sinnvoller sind.
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: francelaura am 16. Dezember 2015, 19:13:40
Du kannst problemlos mit der Fliegenklatsche weitermachen. Damit lassen sich das Folgen erarbeiten, ebenso auch Kopfbewegungen zur Seite. Wenn das Prinzip vom Pferd verstanden ist, ist die Umstellung auf ein anderes Target kein Problem.

Wir hatten z.B. einen Alustab mit vornedrauf einen gelben Schwamm. Als ich probehalber einfach mal die Gerte genommen habe, klappte es auch damit auf Anhieb.

Ich persönlich würde noch keine Signalkontrolle einführen wollen. Man sollte es sich und dem Pferd am Anfang nicht zu schwer machen (vermeiden von Frust). Solange man mit Gegenständen arbeitet (Target, Pylonen, Ball etc.) ist diese nicht nötig. Das Präsentieren bzw. Wegstellen der Sachen reicht vorerst.
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Muriel am 16. Dezember 2015, 19:44:23
ich nehme mal an dass Du meine Videos von Jack mit dem langen Targetstab angeschaut hast....

Ich finde so einen langen TS zu Beginn eigentlich doppelt schwer für das Pferd, zumindest solange nicht klar ist dass es IMMER nur um das Anstubsen des "dicken Endes" geht.
Wenn das Pferd das begriffen hat, ist es völlig egal welcher Bauart der TS ist und das kann dann auch wechseln.

ein längerer TS ist dann empfehlenswert, wenn das Pferd dazu neigt sich mit der Schulter auf einen drauf zu stützen oder generell nicht weg vom Menschen gehen mag. Dann kann man über den TS das Folge des "dicken Endes" üben und damit auch Balanceveränderungen erclickern.
Aber das ist alles etwas das für Euch eher noch in die Zukunft gehört. Man muss nicht jetzt dran arbeiten was man erst in späterer Zeit vervollkommnen möchte.

Erst lernt man das ABC, dann Wörter, dann Sätze und zum Schluss den Roman für den es einen Nobelpreis gibt ;)

Das Targetprinzip festigen ist das, was man erst mal lange Zeit tut.  :nick:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 979 am 16. Dezember 2015, 23:28:25
Danke für eure Antworten!
Ja, genau das war wohl das Video - toll ist das! :)
Völlig klar, dass etwas in der Art weit, weit entfernt liegt.
Dann mache ich genau mit meinem Fliegenteil weiter. Es geht also in der Basis um das "ich muss etwas mit der Nase anstupsen" und gar nicht um "ich muss genau dieses Teil da mit der Nase anstupsen"  :aha:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Rüsselnase am 05. Oktober 2017, 14:27:23
*ausbuddel*
Und was mache ich, wenn meine Fellnase Targets völlig blöde findet? Lucca stupst zwar halbherzig an den Eimerdeckel oder frisst den Targetstick, aber mehr so "naaaaa guuuuuut......" und gar nicht "oh super, wenn ich das mache gibt's Keeeeekseeeeee"  ???
Bei unseren Pre-WWYLM-Anfängen fand er es viel superererer, da mitzumachen und Kekse zu verdienen  :confused: Beim Target sind die Kekse doch so gut wie geschenkt, da musste es doch ganz hoch im Kurs stehen, Targets zu stupsen, oder? :juck:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: noothe am 05. Oktober 2017, 15:12:04
Vielleicht sind da die Kriterien für ihn nicht so klar oder er hat in der Vergangenheit irgendwann mal gelernt, dass das nicht so wirklich erwünscht ist und ist deswegen so ein bisschen auf Habacht.

Hast du schon mal etwas anderes ausprobiert? Ball zum Anstupsen, lustiges Quietschetier, anderes Material?

Wie schnell nach dem Click präsentierst das Target wieder? Viele Pferde bauen zu Beginn einen berechenbaren Rythmus, Target - Click - Futter - Target - Click  Futter - Target...
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Rüsselnase am 05. Oktober 2017, 15:27:44
In der Vergangenheit hat er begeistert alles angestupst oder angefressen, was in Rüsselnasenreichweite war. Ohne Clickern. KOmmando "schubs" hatte ich mal etabliert, macht er total gerne.
Am Anfang fand er Target super, seit dem wir aber das mit dem Pre-WWYLM angefangen haben, nicht mehr :juck:
Target kommt wieder in Rüsselweite, sobald das Leckerli gekaut wird. Also Target - Click - Kau - Target - Click - Kau. Die Leckerlis sind recht groß (weil sonst meine Finger mitgefressen werden), daher wollte ich ihm Zeit zu kauen geben
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1099 am 02. November 2017, 08:58:08
 :dops: meine Aktuellen Themen  :yess:

Heike, ich habe in deinem Video gesehen, dass du mithilfe des Targetsticks die laufgeschwindigkeit anzeigst?

Zwar bleibe ich erstmal weiter im Schritt, will mir das aber gleich offen lassen und ggf. den Stick gleich "richtig" halten :cheese:

Najim seine neue lieblingsübung ist ja das HH Target  :thup: dass ging ja so schnell und er ist so begeisert, dass er es in kurzen warte Phasen auf der Matte ungefragt anbot, besonders wenn ich ein stück weiter hinten stand (ich musste beim Video ansehen echt lachen  :cheese:).
Klar, dasss muss ich ja unter Kontrolle bekommen, haben wir auch direkt dran gearbeitet.

Wie habt ihr das an der Schulter als Taget gezeigt?
Manchmal reicht meine fertig durchdachte idee um in die Richtung zu kommen... die Fehlt aber noch.

zusatz: hab grade gesehen dass es noch Themen gibt zum Schultertrarget ;-)
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ponyfreundin am 22. April 2020, 11:20:12
Das Thema ist zwar schon etwas älter, passt aber zu meiner Frage, daher erstmal hier der Versuch eine Antwort zu finden:

Ich habe mit dem Targettraining gerade erst angefangen. Wir haben ein paar kurze Einheiten Target anstupsen  :click: hinter uns. Yrsa stuppst zuverlässig das Target an, wenn es ihr prasentiert wird, auch in verschiedenen Höhen und mit Kopf drehen. Da das schon so gut funktioniert, würde ich gerne weitermachen, sodass sie einen Schritt vorwärts oder seitwärts macht zum Target.

Clicke ich hier schon wenn sie nur wieder in die richtige Richtung schaut oder erst wenn sie das Target berührt?
Ich habe den Gedanken, dass ich beim schauen clicken evtl. eher ein "Verfolgen" aufbaue und beim berühren ein "Kleben"? oder ist das erstmal egal?

Und wie ist das im weiteren Targettrainingsverlauf, z.B. beim weitere Strecken laufen, clickt man immer erst, wenn das Pferd den Target erreicht oder schon für das "Verfolgen" des Targets? Oder kommt das drauf an, was ich will?
z.B. Führen mit Target: ich clicke immer schon das Verfolgen und am Ende der Strecke noch das anstupsen und
wenn ich z.B. ein Wandtarget hab click ich das "Kleben" am Target (ich denk da jetzt grad an die Zielobjektsuche beim Hund, falls das jemandem was sagt, da ist (bei uns) das Ziel, dass der Hund anzeigt, dass er das Zielobjekt gefunden hat indem er (bis zum Click) an dem Zielobjekt mit der Nase klebt).

Oder ist es sinnvoller auch beim "Führen" mit Target auf ein kleben abzuzielen, also das Pferd mit der Nase an dem Target bleibt, dass sich bewegt und wenn es das Target "verliert" so schnell wie möglich wieder dran kommt?

Ich hoffe das ihr meinen Gedankenknoten auflösen könnt   :confused:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 878 am 22. April 2020, 14:00:30
Es kommt tatsächlich drauf an, was du am Ende haben möchtest und was praktischer ist. Das Kleben am Target finde ich in vielen Fällen einfach unpraktisch  :rotw:

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten:
- Pferd berührt Target und bleibt in der Berührung
- Pferd soll zum Target hin und nur berühren
- Pferd soll Target folgen
- Pferd soll Target folgen und am Ende berühren

Und das alles kann man in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich verwenden. Unser Handtarget ist z.B. sowohl „soll zum Target hin und nur berühren“ (wenn ich sie zu mir rufe), als auch „soll Target folgen ohne berühren“ (freies Führen, Agility usw). Wenn sie mir folgen soll, zeige ich das Handtarget auch nur so lange, bis das Pony „bei Fuß“ läuft und nehme es dann weg. Dauernd ein Target hinhalten oder gar berühren lassen finde ich als ziemlich nervig  :P

Ob du ein „Verfolgen“ oder „Kleben“ aufbaust, hängt auch wieder vom Trainingsaufbau ab und der hängt wieder davon ab, was du am Ende für ein Verhalten möchtest. Dein Pferd hat gelernt „aha, Target - muss berühren“ und nun möchtest du was? Dass es ein paar Schritte macht und zu einem stillstehenden Target kommt oder, dass es einem sich bewegenden Target hinterherläuft? Oder soll es das Target berühren und auch bei Bewegung dran bleiben, zB bei Übungen in Stellung?

Wenn mein Pferd einem Target nur folgen soll, ohne Berührung, würd ich tatsächlich schon klicken, wenn es sich zum Target bewegt (da man Anfang ggf schon die leiseste Idee). Wenn das Pferd nur zum Target hinlaufen soll, um es dann zu berühren, würde ich auch nur das Berühren klicken (Entfernung langsam steigern) usw.
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: okapi am 22. April 2020, 14:45:43
Ich finde es gut, dass du dir darüber Gedanken machst, das hab ich am Anfang leider nicht gemacht. Ergebnis war: "Target folgen und am Ende berühren" hat dazu geführt, dass mein Pferd anfing, das Target zu jagen und danach zu schnappen  :confused: . Das ist vor allem blöd, wenn das Target die eigene Hand ist (anfangs hatte ich mit dem Targetstab geübt). Daher nutze ich die zwei Varianten, die Sissi genannt hat, obwohl er immer noch gern aus jeder Situation an die Hand angocken will. Dass das Pferd mit der Nase an einem bewegten Target "klebt", habe ich persönlich nicht gebraucht. Dauerhaftes Berühren nutze ich nur im Stand.
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ponyfreundin am 22. April 2020, 15:05:18
Liebe Sissi und Okapi

vielen Dank für eure schnellen und wirklich hilfreichen Antworten :keks:

Es geht mir bei dieser Übung erstmal um das Übungsziel Pony folgt einem bewegten Target. Evtl. kommen später andere Targets dazu.

Und nochmal ein extra Danke an Okapi, für den Erfahrungsbericht, daran, dass das Fangen nach dem Verfolgen zum Schnappen wird, hab ich nämlich trotz aller anderen Gedanken nicht gedacht und meine Maus ist auch schnell dabei wenns ums schnappen geht.
Ich bin so dankbar für jedes mal, Leckerliefüttern, das meine Finger überleben  :cheese:
Wobei ... ich bin echt stolz, wie gut viel besser die Höflichkeit geworden ist nach den paar Einheiten die wir erst gemacht haben - Superpony  :love: -

Ergo: nicht berühren sondern verfolgen gibt den Click.
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Ponyfreundin am 23. Juni 2020, 15:51:56
Ich brauch mal wieder Hilfe  :rotw:

Der Ponymaus fällt es schwer, dem Target im Schritt zu folgen, wenn sie es vorher im Trab verfolgen durfte, sie rennt/stolpert dann oft über das Target drüber. Ich bin sonst mit ihrem Verhalten beim Targettraining im Schritt sehr zufrieden, nur eben nach dem Traben fällt es ihr schwer.

Es wird wieder besser, wenn ich danach wieder oft clicke, also nach ein/zwei Schritten im Schritt dem Target folgen gibt es den Click oder ich clicke ein paar mal im Stand, das anstubsen des Targets in verschiedenen Positionen.

Ich hatte mich dafür entschieden den Trab einzuführen, weil ich ihr im Training mit mir auch etwas "Aktion" bieten wollte, sie ist jung und gesund und da wir bis jetzt sonst nur ruhige Sachen (im Schritt und im Stehen) machen dachte ich so bekommt sie etwas mehr körperliche Auslastung und "Rennen" macht ja auch Spaß ... Ich frage mich aber, ob ich den Trab nicht lieber noch weg lassen soll.

Beim Schreiben fällt mir gerade ein - wäre es eine gute Idee erstmal im Schritt mit (gezielter) Tempovarianz zu arbeiten?
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: noothe am 23. Juni 2020, 20:43:54
Genau das würde ich vorschlagen :thup:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Diana am 17. Februar 2021, 06:33:00
Wir sind letzte Woche mal so ganz zufällig auf ein neues „Target“ gestoßen :confused:

Auf dem Weg zu unserem Reitplatz hängen an daneben liegenden Bolzplatz-Bezäunung mal wieder diverse Wahlplakate. Unsere Große hat dann auch gleich gezeigt, was sie davon hält: sie wurde panisch!

Dank unserem großen Futterbeutel konnten wir gleich vor Ort eine ungeplante CT-Einheit einlegen. Über eine halbe Stunde haben wir sie dafür belohnt, wenn sie mit der Nase eines der Plakate berührt hat - und siehe da, wir konnten jeden Tag schneller und ruhiger an dieser Stelle vorbeigehen :click:


Das wird uns bei unserer nervösen Maus eine Lehre sein: wir ziehen ab sofort nur noch mit einem prall gefüllten Lerkerli-Beutel los. Es ist schön zu sehen, mit was für Kleinigkeiten man doch für Entspannung sorgen kann :ctrocks:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: noothe am 17. Februar 2021, 06:45:39
Sehr gut gelöst  :keks:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: francelaura am 17. Februar 2021, 11:30:47
Klasse! :keks: :click:
Titel: Re: Targetarbeit - der Einstieg
Beitrag von: Valezqua am 17. Februar 2021, 20:32:16
Toll!