Die Frage klingt ja mal recht trivial - dann halt nix am Reitplatz machen
tatsächlich gibts bei uns seit dem frühjahr wirklich probleme mit dem ort reitplatz...
wir sind nun seit märz 2010 in dem stall, im jahr 2010 war eigentlich alles ganz problemlos...ich hab mir dinah allerlei kram am reitplatz geclickt. über den winter hab ich mehr am putzplatz gemacht und als wir im frühjahr wieder am reitplatz loslegen wollten, gabs anfangs eigentlich kaum einen tag, wo dinah nicht mit unwillen, stress vielleicht sogar angst im geringen ausmaß reagiert hat. bis dahin ist aber nie was negatives (bzw. was ich bewusst so interpretieren könnte) da vorgefallen. wenn sie frei war, stand sie nur am tor rum und wollte wieder raus...ich hab dann auf anraten von cinni (die ganz am anfang im frühjahr mal da war) probiert sie im reitplatz viel variabler damit zu belohnen, dass wir, wenn sie ruhig wird, den reitplatz verlassen, hab die clickerrate runtergesetzt, damit sie net durchs futterlob noch angestachelter wird und probiert sie einfach mit richtungswechseln etc. konzentriert zu halten, wenn sie wieder anstalten machte sich hochzspulen. leider wurde das problem zunehmend schwieriger: plötzlich ging gar nix mehr - sie schoss völlig unverhofft los, fing plötzlich an zu steigen oder rückwärtsrotieren, wurde schnappig etc. ich hab damals in meiner hilflosigkeit und vor allem auch sorge, dass sie mich mal niederbugstiert am reitplatz (sie nahm ja überhaupt keine rücksicht mehr, ob ich da im weg herumstehe, rempelte mich an oder riss mir den arm halb aus) sie ein paar mal versucht mit einem ruck am halfter und anschreien und auch mal mit einem ordentlichen klapps mit der gerte
wieder in die bahnen zu lenken. gut, im nachhinein war das der situation und stimmung dort sicher nicht zuträglich und mir tats auch leid, aber mir riss nach so langer zeit des "objektiv-bleibens" einfach mal der geduldsfaden und ich hatte es einfach satt, mich der verletzungsgefahr auszusetzen
komischerweise schnaubte sie nach solchen extremen eskapaden, die ich dann mal mit strafe quittierte, ab - da fiel offenbar auch stress von ihr ab
ich hab dann geschaut, ob es futtertechnisch bedingt ist und die nervenversorgung wohl adäquat ist. - daran liegts nicht.
haltungsmäßig bekommt sie soviel auslauf wie es ein pferd in ihrem alter wohl nur haben kann - in der gruppe mit spielen etc.
die leute haben mir dann gesagt, dass ich mich zuviel auf sie konzentriere - ich hab also angefangen, punkte am reitplatz zu fokussieren und darauf zuzugehen...
ich baute stangen ein...
wenn sie im begriff ist loszuschießen, auf einen minikreis abzuwenden und sie fleißig marschieren zu lassen...bis sie den kopf fallen ließ und sich entspannte...
ich fing an mitzuzählen, damit ich net die luft anhalte...
ich ließ sie bewusst vorher am reitplatz laufen, damit sie sich abreagieren konnte, was halt auch blöd war, weil von allein lauft sie ja net - da muss man sie auch treiben
...
ich betrat den reitplatz in anwesenheit eines anderen pferdes...
hab mir ihr apportieren bis zum reitplatzeingang gemacht, und sowieso die einheiten nur in reitplatz betreten und wieder umdrehen zerpflückt...
ich wusste, dass es sicher auch hormonbedingt ist und wollte es auch net überbewerten...
die argen ausmaße des "ausflippens" flauten nach einigen tagen vom extrem in "aushaltbar" ab - wahrscheinlich bedingt durch die höheren temperaturen, noch größere weiden etc. wenn sie sich wälzt und nachher zum ausgang marschiert, lässt sie sich auch abrufen zum halfteranziehen... wir konnten dann etwas am fis und übertreten arbeiten, allerdings kommt es immer wieder vor, dass sie "aufdreht" und lossprintet. inzwischen kann ich es soweit unquittiert lassen bis auf eine verbales "he" oder so. aber alles andere bringt ja eh nix und beschert mir nur ein kack.gefühl und erschüttert nur das vertrauen zu mir. das hab ich also nach vereinzelten ausrutschern wieder abgestellt.
ich mach nach den ersten wochen, wos mal darum ging 1 runde ruhig neben mir zu gehen
auch abwechslungsreichere dinge am platz, mach auch tagelang nix am platz, geh spazieren, mach was im hof. aber ich hab das gefühl, dass sie trotz allem dort ständig unter strom steht - vor allem, wenns keine 30°C hat. sie ist ständig am glotzen, steht oft unter spannung und kann sich einfach net fallen lassen. das "arbeiten" ist so nur sehr eingeschränkt möglich und zudem mag ich einfach nicht mehr, wenn ich das gefühl hab, dass es ihr keinen spaß macht, sie stress und womöglich auch angst hat. sie wird dann leicht ärgerlich.
generell ist zu sagen, dass sie sowieso ein sehr reaktives pferd ist und sich leicht schreckt. allerdings in sichtweite der anderen pferde ist sie wie ausgewechselt - da fühlt sie sich sicher. mir ist das auch völlig klar, nur möcht ich halt nicht durch permanentes üben im hof sie noch "klebriger" machen, sondern die übungen dann allmählich weiter weg und auf den reitplatz verlegen. sie ist halt auch leicht reizbar und schnell frustriert und äußert das dann unterschiedlich in tempermentsausbrüchen, schnappig sein, festwurzeln...also manchmal hab ich schon den eindruck, wenn sie ihren schädel net durchsetzen kann, dann outet sie sich als prinzessin auf der erbse (ich versuch das dann aber nicht so zu sehen
)
außerdem ist im hof üben nur eingeschränkt möglich, da da die autos parken, in der gruppe gar net, weil da nicht mehr gefüttert werden darf. der reitplatz ist halt außer sichtweite der anderen pferd und sicher deshalb einfach sowieso schon schwierig für sie...
so lange geschichte, kurzer sinn:
wie sähe bei euch so ein trainingsplan aus, den reitplatz auf lange sicht wieder zu einen wohlfühlort zu machen. würdet ihr den reitplatz erst mal völlig meiden - mir wurde ja schon empfohlen das pferd einfach das nächste jahr in anderen situation und umgebungen zu arbeiten, wenn das immer für stress sorgt. mir ist auch völlig klar, dass unter stress lernen nicht möglich ist und ich will auch net, dass er auf lange sicht völlig vergiftet wird (wenns net schon zum teil der fall ist) nur legt sich das dann wirklich oder ist das nur problemverschiebung? ich hab ja auch mit dem zeitfaktor gepokert, aber ganz aufgelöst hat sich die problematik dadurch net. hab heute mit der matte am platz gearbeitet, aber es ist ganz egal, welche übung und wie gut sie die kennt - wenn sie einen "ambivalenten" tag hat, dreht sie trotzdem unverhofft mal auf und an ein entspanntes arbeiten ist nicht zu denken.
inzwischen fehlts mir offenbar einfach schon an kreativität mit dem thema umzugehen, ich möcht uns beiden net immer wieder diese situation zumuten, dass sie mal flippt. womöglich bestärke ich die abneigung auf den platz noch zusätzlich durch schlechtes timing, wenns ums ideale platzverlassen geht, zu spätes auflösen gewisser übungen und situationen und natürlich die tatsache, dass ich inzwischen halt ein paar mal die fassung verloren hab und sie das sicher auch zum teil abgespeichert hat, dass es eben auch negative konsequenzen gibt wenn sie sich so aufführt, was sie dann erst recht aufspult...
ich kanns echt net hören, wenn man dann von auswärts hört: ja, der reitplatz ist sowieso net so gern gesehen bei pferden - da müssens ja arbeiten. clickerpferde sind da anders motiviert und generell ist sie sehr eifrig und auffassungsschnell, nur halt nicht am reitplatz...allmählich zweifel ich dran, dass wir das jemals wieder hinkriegen dort