Ui, das ist ja leider mein Fachgebiet.
Also zuerst: Physiotherapie. Nicht nur zum Tierarzt gehen, sondern sich einen guten (!) Physiotherapeuten suchen, der möglichst umfassend ausgebildet ist (nicht jemanden, der "nur" Heilpraktiker ist!).
Ich werfe jetzt erst mal ein paar Stichpunkte in den Raum und werde später dazu noch was ergänzen (hab jetzt nicht alle Links hier zur Verfügung).
Akupunktur: klassisch mit Nadeln oder Laserakupunktur
Goldakupunktur: wenn die klassische Akupunktur hilft, dann empfehle ich Goldakupunktur machen zu lassen (wenn die klass. A. keine Wirkung zeigt, dann wird eine Goldakupunktur wahrscheinlich auch nicht helfen). Den ausführenden TA sorgfältig auswählen und nach der Qualifikation fragen! Wir waren bei Dr. Schulze in Kamen (
www.ta-schulze.de). Können wir empfehlen. Auch sehr anerkannt ist Dr. Rosin aus Berlin.
Blutegel: können Schmerzen lindern, bei Gins Rückenproblemen haben sie gut geholfen. Ausprobieren.
Neuraltherapie: umstritten, bei Gin hat es nicht geholfen
Schwimmen oder Unterwasserlaufband: das A und O bei Arthrose ist ja Bewegung.
Futterzusätze:
Teufelskralle: knorpelprotektive Wirkung (Quelle:
Dissertation an Uni Gießen)
Grünlippmuschelextrakt: Aus einer Studie an Pferden folgendes Zitat: "Überraschend ist, dass sich die Fütterung von Muschelextrakt auch bei Pferden mit fortgeschrittenen, bereits röntgenologisch darstellbaren Gelenkveränderungen positiv auf die Lahmheit auswirkte." Ich hatte mal die ganze Studie, aber jetzt finde ich leider nur noch diese Zusammenfassung auf der HP der Uni München:
Klick! Beim Kauf auf den Gehalt an Glycosaminoglycan achten! Ich kaufe es bei lunderland.de. Die stellen immer eine Analyse online.
Hagebutte: deutliche Schmerzlinderung belegen 2 placebokontrollierte Doppelblindstudien (Quelle:
klick)
Gelatine (Kollagen-Hydrolysat): mindert Schmerzen, reduziert den Lahmheitsgrad. Quelle: Dissertation: "Der Einsatz von Gelatinehydrolysat bei klinisch-orthopädisch gesunden Hunden und Hunden mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates" Habs als PDF vorliegen und kann es bei Bedarf gern zumailen.
In schweren Fällen helfen obige Therapien und Futterzusätze alleine einfach nicht mehr. Gin steht trotz allem seit Jahren unter Schmerzmitteln (vor kurzem zu Trocoxil gewechselt), aber er ist auch ein besonders schwerer Fall (O-Ton Tierarzt: "So ein kaputtes Knie habe ich selten gesehen.")
Wichtig ist es, eine Verschlimmerung der Arthrose zu verhindern. Dies haben wir erreicht. Die Röntgenbilder zeigen, daß sich die Arthrose bei Gin innerhalb von 3 Jahren nicht verschlimmert hat. Woran genau es liegt, wissen wir natürlich nicht. Ob es ein bestimmter Punkt war (wie z.B. die Goldakupunktur) oder das Zusammenspiel von allen Faktoren - keine Ahnung. Die regelmäßigen Termine bei unserer Physiotherapeutin haben aber mit Sicherheit in erheblichem Umfang dazu beigetragen.
Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich immer selber schlau zu machen und sich nicht nur auf TA und Physiotherapeut zu verlassen.
Schmerzbestrahlung kenne ich leider auch nicht.
LG
Kess