Clickerforum

Allgemeine Pferdethemen => Mein Pferd ist krank => Thema gestartet von: -Nike- am 06. Januar 2013, 16:48:01

Titel: Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: -Nike- am 06. Januar 2013, 16:48:01
Eigentlich lese ich hier nur mit, aber nun brauche ich einfach mal Eure Meinung.
Ich werde dieses auch in anderen Foren einstellen, weil ich mir damit erhoffe,
einige mit gleichem Problem zu treffen.

Und zwar geht es um Roger, unseres 21-jährigen Highlandpony.
Er gehört seit 12 Jahren zu unserer Familie. 
Mit 14 fing er vorne abwechselnd  an, taktunrein zu laufen,
was sich manchmal bis zum lahmen ausdehnte.
Immer nur eine ganz kurze Zeit, danach war es wieder für eine sehr lange Zeit weg.

Mit 16 Jahren lief er dann regelmäßiger schlecht, mit einigen Tagen Ruhe war es dann besser.
Ein Jahr später ließen wir ihn röntgen und er hatte auf beiden  Beinen im Krongelenk Arthrose.
Links mehr als rechts. So bekam er MSM was überhaupt nicht angeschlagen hat.
Dann sind wir auf Ingwer umgestiegen, was sehr lange geholfen hatte.
Letztes Jahr im Mai bekam er Teufelskralle dazu.
Im Juni lag Roger auf der Weide und kam nicht wieder hoch.
Nach einer langen Zeit schaffte ich es  ihn hoch zu bekommen ….. und er konnte gar nicht laufen.
Sein linkes Bein konnte er nicht belasten. Die TÄ diagnostizierte Hufrehe.
 Er durfte nicht mehr auf die Weide und bekam  gewaschenes Heu, dass volle Programm halt.
Es wurde leider nicht besser, bis mir einer riet ich sollte die Teufelskralle weglassen.
Nach 2 Tagen hatte er keine Pulsation mehr.

Ich ließ dann eine Haaranalyse durch Bioresonanz machen.
Dabei kam raus, dass er  Borreliose hatte, und übersäuert war, sowie einige Blockaden und einige Unverträglichkeiten beim Futter.  Die TP riet mir zu „formatierten Tropfen“ gegen die Borreliose und Basenpulver zur Entsäuerung, außerdem sollte ich ihn akupunktieren lassen.
Durch die Suche nach einen/er Akupunkteur/in fand ich dann meine Heilpraktikerin. Da Roger immer noch nicht klar lief, verschrieb sie ihm Zeel und Traumeel in Tablettenform.
Er bekam jede Woche Akupunktur und nach einiger Zeit alle 14 Tage.

Im August konnte er wieder  nicht laufen, die TÄ meinte wieder eine Rehe ???,
obwohl er nur Stundenweise auf der Weide war. Er lief dieses mal schnell wieder besser,
nicht gut, das lief er schon seit Mai nicht mehr, aber immer im Rahmen. 
Die TP (Haaranalyse) mischte ihn wieder Tropfen und damit lief er recht gut,
so dass ich Zeel und Traumeel ab setzen konnte

Kurz vor Weihnachten  wurde es wieder schlechter.
Ich holte einen anderen TA und ließ Roger röntgen und die Diagnose:
Die Arthrose ist rechts wie links viel schlimmer geworden und hat links schon die Sehne mit verknöchert.
Roger hatte nie eine Hufrehe, es waren immer Arthroseschübe  :( :o
Roger bekam Phenylbutazon-Gel  2 mal 10 ml. Erst sprach Roger auch ganz gut drauf an,
aber Heiligabend wurde es wieder viel schlechter, also erhöhte ich die Dosis auf 2 mal 15 ml.
Es schlug wieder für kurze Zeit an. Am 2. Weihnachtstag lief er wieder schlechter
und ich holte den TA wieder.
Da er ja nun wieder schlechter lief und ich ihn überdosiert hatte (solch' ein Mist),
sollte ich das Medikament absetzen, vielleicht hatte sich ja nun auch ein Abszess gebildet.
Er kam dann einige Tage später wieder und fand aber nichts in der Richtung.
Er meinte, er würde ihn jetzt so laufen lassen und auf den Frühjahr warten und hoffen,
dass der Stoffwechsel sich verändert und er dann besser damit laufen könnte.

Seitdem 2. Januar bekommt er wieder Zeel und Traumeel jeweils 3 mal 10 Tab. weil er wieder schlechter lief.
Für 2 Tage lief er besser, aber nun ist es wieder schlimmer.

Meine Frage ist nun an Euch, wer hatte schon mal das gleiche Problem
und gibt es wirklich noch Hoffnung, dass es besser wird  ????

Vielleicht andere Therapien??

Der TA meinte, er könnte ihn auch Spritzen, dann würde er ein halbes Jahr Ruhe haben.
Es würde 450-500,-€ kosten, aber das ist eigentlich keine Option für mich.

Mein Verstand sagt, ich sollte ihn gehen lassen , aber  mein Bauch   ....

Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Muriel am 06. Januar 2013, 16:53:43
 :-[ :-[

Besser wird es sicher nicht mehr, die Hoffnung kann ich Dir nicht geben. Hast du es schon mal mit Blutegeln probiert? Obwohl das im Winter jetzt ja schwierig ist.

:hug: :dd: :dd: :hug: :gb:
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 06. Januar 2013, 17:05:27
Warum willst du ihn denn nicht einspritzen lassen?

Wie geht es ihm sonst gesundheitlich?

Bonny hat auch ziemlich schlimme Arthrosen und ging mit den 3-Gelenks-kapseln von Makana ziemlich lange sehr gut. Da ist MSM, Glucosamin und Chondroitin drinnen.

Auf jeden Fall wünsch' ich euch gute, gute Besserung *daumendrück*
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 06. Januar 2013, 18:07:53
Verknöchert ist verknöchert, da lässt sich leider wohl nichts mehr rückgängig machen.

Wärme ist ja oft sehr gut zur schmerzlinderung bei chronischen Athrosen. Hast du da was ausprobiert? Ich würde da speziell an Moorpackungen und evtl Heublumenwickel denken.

Ansonsten musst du halt sehen, ob du ihn irgendwie so eingestellt bekommst, dass du ihm noch eine schöne schmerzfreie Zeit ermöglichen kannst. Ich wäre da bei einem Pferd mit über 20 Jahren auch undgomatisch eingestellt: wenn es dann halt die chemischen Entzündungshemmer und Schmerzmittel sind, die helfen, würd ich's wohl viel eher als bei einem jungen Pferd machen lassen.

Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Friedalita am 06. Januar 2013, 19:50:58
Das klingt nicht gut...  :'( Ich kann nicht wikrlich einen Ratschlag geben, nur was ich bei meinem Hafi mache erzählen. Wie Heike ja schon vorgeschlagen hatte: Blutegel haben bei meinem (Arthrose im Sprunggelenk) super geholfen, ist aber bei dem Wetter gerade eher schwierig, außer mit Heizstrahlern und so, damit sich die Egelchen wohl fühlen. Wärmend sind auch die Back on Track Gamaschen. Teufelskralle kriegt meiner auch und Ingwer. Ich wünsche dir viel Kraft!
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: -Nike- am 06. Januar 2013, 20:34:45
Vielen Dank für Eure Antworten.

Ja, leider wiß ich, dass es keine Besserung bei der Arthrose gibt.

Blutegeltherapie hatten wir geplant, wenn das Wetter wieder besser ist.
Aber ich werde es noch mal mit meiner Therapeutin durch sprechen,
ob es irgendwie jetzt schon klappt.

Back on Track Stallgamaschen hat er um, bis auf die 3 Stunden die er auf der Matschkoppel ist.
.... ob sie helfen mag ich nicht behaupten, er behält sie aber um.

Ingwer könnte ich noch mal Probieren, mit der Teufelkralle bin ich lieber Vorsichtig,
ich denke, er könnte da doch vielleicht allergisch drauf reagieren.
Und da Roger sehr wählerisch mit seinem Futter ist, dauert es immer sehr lange ihn an etwas zu gewöhnen.
Wenn es denn überhaupt klappt. :-\
Ich habe hier noch eine 1Liter Flasche Glodiator Plus, für knapp 100,-€, stehen.
Es hat total gute Kritiken, gerade auf die Arthrose, aber der alte Herr frisst es nicht  :(

Mit Spritzen ist solche Sache  ??? mein TA meinte, es käme den Nervenschnitt gleich,
also sie hätten dann auch kein richtiges Gefühl mehr.
Und das möchte ich nicht.
Er soll schon merken, dass er mit dem Bein nicht so rumhüpfen darf wie ein Jungspund.
Er soll sich ja nur einigermaßen schmerzfrei im Schritt bewegen können, mehr will ich doch gar nicht.

Roger geht körperlich nicht so gut, dadurch dass er sich nicht richtig bewegen kann,
ist er sehr, sehr steif.
Aber er frisst sehr gut und sieht auch so noch gut aus.





Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 07. Januar 2013, 06:39:44
bis auf die 3 Stunden die er auf der Matschkoppel ist



Wie wird er derzeit (jetzt im Winter) gehalten? Gerade für ein Arthrosepferd ist es ja extrem wichtig und hilfreich, daß es sich möglichst viel ruhig bewegt. Vielleicht kannst du daran etwas verbessern, damit er dazwischen nicht einrostet und auch auf der Matschkoppel dann vielleicht keine Lust hat, sich zu bewegen.

Viele grüße

Carola
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 07:55:36
gleich vorweg: hoffnung gibt es immer!

mein arthrosepatient ist jetzt nach langen jahren des herumprobierens seit gut 1 jahr lahmfrei. mein persönliches erfolgsrezept setzt sich aus
im großen und ganzen: die gesunderhaltung ist ein sehr instabiles gleichgewicht und ich merk jede nacht in der box, wenn wir auf kursen sind, weil er sich eben nicht mit bewegung vieles selbst regulieren kann. somit fahre ich zum gutteil auf kurse mit 2 pferden und bitte um eine koppel für die 2 statt einer box. falls das nicht geht, muss eben schadensbegrenzung mit eindecken, bandagieren und vielen spaziergängen zwischendurch gemacht werden.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 08:19:05
dieses jahr 3x jörg voßeler für 2x2 und 1x4 tage und lotta mansson für 4 tage. also keinerlei einschränkung im training. ich brauch ein bisschen um den alten diesel anzuwerfen, aber ansonsten läuft das pferd verlässlich wie ein uhrwerk. der zwörg wird erst beim letzten kurs des jahres aktiv mitfahren.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 08:27:03
  • sollte es trotzdem mal zwicken an manchen tagen, tut knackiges, korrektes training - und damit mein ich zunächst gutes aufwärmen inkl seitengänge und hernach wirklich laufen - gute dienste zur spontanheilung. von lahm auf gerade geht sich so meist in 15-30min aus - je nach haltung. in 6 jahren habe ich 2x das training abgebrochen, weil es nicht besser wurde - also durchbeißen lohnt sich bei einem arthrosepferd und ist manchmal der einzige weg zur heilung.

Das hängt allerdings ganz ganz stark davon ab, wie weit die Athrosen fortgeschritten sind.
Im Anfangsstadium einer Athrose gebe ich dir da recht: da kann gutes Training dem Pferd sehr helfen und grundsätzlich ist viel ruhige Bewegung für ein Athrosepferd sehr wichtig.
Nur in wie weit man biegende Übungen noch machen kann, hängt vom Fortschritt der Erkrankung ab. Wenn die Knochen deformiert sind und mache Bewegungen nicht mehr ermöglichen, muss man das halt respektieren, dass kann man dann leider nichts mehr "weggymnastizieren".
Also: bitte mit dem Tierarzt, der die Röntgenbilder hat abklären, was noch möglich ist.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 08:36:34
im prinzip gilt das für uns so - ja, manni.

@penelope da muss ich widersprechen. habe die diagnose mit fast durchgehend verknöchert bekommen kurz nachdem ich das pferd vor gut 6 jahren gekauft habe, mit atrophierten muskeln, dem unterhals als besttrainiertestem muskel, mit etwa 100kg zu wenig auf den rippen und der prognose auf "naja, ein bisserl im schritt im gelände wird er schon noch reitbar sein". das einzige was das er konnte war auf die trense beißen und so schnell werden, dass einem im 4eck die augen gewässert haben der geschwindigkeit wegen. im moment geht er je nach tagesverfassung zumindest L dressur - sofern er die nerven behält. wir wollen ehrlich sein, weil die alten muster kommen ab und an wieder und dann ist er wieder auf der flucht, aber an der hand sind wir bei galopppirouetten und piaffen.
was du uu meinen könntest wär osteolytische arthrose. da wird der knochen abgebaut statt verknöchert und da wär ich mit bewegung entsprechend vorsichtiger.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 10:10:07
Den "trainierten Unterhalsmuskel" gibt es nicht, ein Muskel kann niemals irgendwas hoch drücken  ;)

Es freut mich, dass du so gute Erfolge hast mit deinem Pferd und ihm anscheinend ein gutes neues Bewegungsgefühl vermittel konntest.  :)

Ich kenne Nikes Pferd nicht und weis nur, was sie hier schreibt: stark fortgeschrittene Athrosen laut TA und schon stark verknöcherte Sehnen. Unter diesen Vorbedingungen kann ich keinesfalls "knackiges" Training empfehlen. Viel ruhige Bewegung, in chronischen Phasen Wärme und eine Ernährung die Entzüdungen vorbeugt bzw in akuten Phasen Therapie gegen die Entzüdungen sind da sicherlich eher passend zur geschilderten Situation.

@ Nike: Feuchte Wäme wirkt noch mal anders als die Back on Track Gamaschen. Du kannst einfach mal mit einer "heißen Rolle" (Beschreibungen bei Google) probieren, ob dein Pferd darauf besser anspricht.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 10:21:38
Den "trainierten Unterhalsmuskel" gibt es nicht, ein Muskel kann niemals irgendwas hoch drücken  ;)
da hat eh nix hochgedrückt - hat nur durchgedrückt ;) und es war auch unter "" gemeint.

zum knackigen training: natürlich muss man da mit augenmaß einsteigen, aber galopp zb. ist für die gelenke eigentlich eine große, langsame bewegung und 2 runden galopp am 4eck bringen mehr für die gelenksschmiere als 25min im schritt herumlaufen. keine frage dass man trotzdem vorher warm gehen muss, aber der klassiker mit antraben und für lahm befinden und wieder in den stall bringen ist keine lösung. ich empfehle ernsthaft entweder den trab zu beginn ganz zu überspringen oder nur als kurzen indikator für "wie lahm ist das pony heute" auszuprobieren und die veränderung nach ein paar runden lockerem galopp (gerne auch am langen zügel, wenn einem das pony leid tut) anzusehen. in diesem antraben und begnadigen sehe ich das hauptproblem bei der "arthrosearbeit", weil die härte muss man mal haben da mal anzugaloppieren - es zahlt sich aber aus! und dass sich ein arthrosepferd bei kaltstarts mal ordentlich einlaufen muss, ist ja kein geheimnis. leider wird das nur oftmals misverstanden als wirklich nur 10min im schritt am langen zügel um den block reiten - und damit mach ich in einem boxenstall nichts besser... eher im gegenteil.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 10:56:42
weil die härte muss man mal haben da mal anzugaloppieren

Im Umgang mit einem kranken Pferd, dass seid Monaten lahmt, brauchts vieles, aber sicher keine "Härte" .....

Als grobe Faustregel kann man sagen, dass sich Lahmheiten durch Muskelprobleme im Schritt und Galopp eher zeigen, durch Knochen-/ Gelenkbeschwerden eher im Trab. Dass ein Athrosepferd im Galopp also besser geht als im Trab, sollte daher also KEINESFALLS als Zeichen gesehen werden, viel zu galoppieren  :confused:
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 11:02:49
doch! härte im sinne von konsequenz ist oftmals der einzige weg raus. was nicht bewegt wird, wird schließlich nicht durchblutet und verknöchert schneller. für mich ist das motivation genug zu galoppieren. das wird meines wissen's auch empfohlen - wo ich den artikel dazu jetzt hab, kann ich dir nicht so ad hoc sagen, aber ich hätte gemeint, dass ich das im st georg vor jahren schon gelesen hätt.

und ich meinte ja, dass sich der trab nach dem galopp taktreiner zeigt - der galopp ist hoffentlich von haus aus io. wenn's im galopp beim arthrosepferd mal hakt, ist's vermutlich noch was anderes dazu. da sind wir schon einer meinung. aber im grunde ist das hauptproblem bei arthrosebedingten lahmheiten zu wenig bewegung und wenn das pony schon aufgestallt ist, dann muss der laufen.

man vergleiche dazu entzündliche gelenksgeschichten beim menschen - die kann man ja interviewen - wo der gemeine patientenkonsens ist, dass es zwar anfängliche startschwierigkeiten gibt, aber wenn man sich ein bisschen durchgebissen hat, ist man ruckzuck auf beweglich.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 11:09:27
Vorbeugend stimme ich dir da zu (auch, dass die meisten Pferde generell zu wenig galoppieren), wenn Athrosen noch sehr im Anfangsstadium sind, auch.

Bei einer weiter fortgeschrittenen Erkrankung, wovon ich nach Nikes Beschreibung ausgehe, ist das jedoch anders zu beurteilen und da halte ich deine Empfehlungen, das Pferd auch lahmend reiterlich zu fordern, für sehr fahrläsig ehrlich gesagt.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: schmusekatze am 07. Januar 2013, 11:11:40
Ich kenn mich mit Arthrose nicht wirklich aus...finde dies Diskussion aber sehr interessant  :les:

Bei Gismo steht ja auch schon lange im Raum, ob er vielleicht leichte Arthrose hat bzw. ansätze dazu. In Boxenhaltung lief er oft Taktunreihn, seit er im OS steht merk ich davon kaum noch was. Zu beobachten war auch bei ihm, wenn ich nach der Aufwärmphase Galoppiert bin beim Reiten, dass der Trab um einiges besser war, als wenn ich den Galopp weg lasse. Wobei diese Taktunreihnheit und Stolpern auch von Kissing Spines kommen kann.

Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 11:13:39
wenn's wirklich so weit fortgeschritten ist, galoppiert einem das pferd eh nicht mehr, das gelenk ist versteift und da darf man sich dann durchaus gedanken machen zwecks erlösen, weil dann legen sie sich auch nicht mehr hin sondern lassen sich maximal umfallen. aber vorher probier ich was geht und aus eigener erfahrung kann ich sagen, dass korrekte, knackige bewegung das einzige ist, das hilft - auch bei weit fortgeschrittener verknöcherung. sollt sich mal ein arthroseschub wieder einstellen, film ich das mal - aber leider/ gsd war das schon so lange nicht mehr der fall, dass man das deutlich sehen konnte *3xaufholzklopf*
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 11:17:58
ist es nicht. deine abhandlung über fliehkräfte halte ich für massiv überzogen bzw nur gültig wenn das pferd absolut keine grundbalance hat.

und erfahrungsgemäß ist galopp halt mal die "heilsame" gangart bei arthrose. ausprobieren (von 2 runden galopp ist noch kein pferd gestorben) und dann urteilen! wenn du einen patienten bei der hand hast, dann schau dir das gangbild im trab vor und nach dem galopp an.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: schmusekatze am 07. Januar 2013, 11:20:42
und erfahrungsgemäß ist galopp halt mal die "heilsame" gangart bei arthrose. ausprobieren (von 2 runden galopp ist noch kein pferd gestorben) und dann urteilen!

Kannst du das genauer erklären, oder hab ich das irgendwo überlegen? Interessiert mich nur total  :cheer:
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 11:21:50
Zu beobachten war auch bei ihm, wenn ich nach der Aufwärmphase Galoppiert bin beim Reiten, dass der Trab um einiges besser war, als wenn ich den Galopp weg lasse

Was übrigends bei ca 90% aller Pferde so ist, ob gesund oder zumindest nicht schwer erkrankt  ;) Das hat in erster Linie was mit der Arbeit der Muskulatur, der Atmung und nicht zuletzt der Psyche zu tun, macht aber garantiert keine schon schwer betroffenen Athrose-Gelenke wieder gesund.

Natürlich ist es eine Gradwanderung, ab wann man das Pferd nicht besser gehen lassen sollte  :-\
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 11:28:26
naja, im prinzip ist das problem bei zubildender arthrose ja, dass der gelenksknorpel abgebaut wird, weil der unterversorgt wird. mit nährstoffen versorgt wird der aber eigentlich ausschließlich durch bewegung, weil der wie ein schwamm ausgedrückt wird bei belastung und sich dann mit frischer gelenksflüssigkeit wieder vollsaugt. im prinzip ist somit alles an bewegung dazu da, dass dieser pumpvorgang angeregt wird.

die besten erfolge in sachen spontanheilung habe ich mit seitengängen und galopp gemacht. vermutlich weil ich da relativ langsam den gesamten bewegungsspielraum des gelenksknorpels abtaste und "ausdrücke". ganz genau kann dir das wohl niemand beantworten, aber die erfahrung zeigt, dass das die methoden der wahl sind.

... ich überleg gerade bei wem ich die abhandlung über spatpferde in der reitliteratur gelesen hab. war das seunig? ???
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Muriel am 07. Januar 2013, 11:34:37
Ich werf hier mal :omm: :omm: :omm: für alle Beteiligten ein.
Solera, ist Dein Arthrosepferd ein Spatpferd? Oder wo hat es die Arthrose?
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 11:39:10
Nike hat hier den Fall eines 21 jährigen Pferdes geschildert, das seid Monaten durchgehend lahmt und bei dem sie ernsthaft drüber nachdenkt, es einschläfern zu lassen.

Da nun zu empfehlen, Seitengänge im Galopp für die "Spontanheilung" zu reiten, empfinde ich als menschlich sehr unsensibel (und fachlich falsch)

(Sorry Muriel, dass musste mal raus)
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Muriel am 07. Januar 2013, 11:45:38
das ist schon ok  :uschreib: und Roger lahmt nicht seit Monaten, sondern seit Jahren. Und wird im (schönen, sauberen, matschfreien) Offenstall gehalten und Nike ist durchaus in der Lage, abwechslungsreich und verantwortungsvoll zu arbeiten. Wollte ich auch nur mal angemerkt haben.

Ich denke auch dass eine Krongelenksarthrose mit Sehnenverknöcherung im Vorderbein anders zu beurteilen ist als eine Spatarthrose.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 12:20:23
Nike hat hier den Fall eines 21 jährigen Pferdes geschildert, das seid Monaten durchgehend lahmt und bei dem sie ernsthaft drüber nachdenkt, es einschläfern zu lassen.

Da nun zu empfehlen, Seitengänge im Galopp für die "Spontanheilung" zu reiten, empfinde ich als menschlich sehr unsensibel (und fachlich falsch)

(Sorry Muriel, dass musste mal raus)
unsensibel mag sein, aber fachlich falsch stimmt so nicht.

und ich bin sogar so unsensibel zu sagen, dass ein pferd, das keine paar runden galoppieren kann ohne aussicht auf besserung wirklich weg g'hört und das kann man mit augenmaß sehr wohl antesten.

für den aufmerksamen leser möchte ich hier nochmal herausstreichen, dass es nie um's galoppieren, des galopp's willen ging, sondern als werkzeug/ lektion - und der trab danach muss sich deutlich verändern zum untaktmäßigen trab davor. ob das an der hand oder unter dem sattel getestet wird, überlass ich den leuten vor ort mit eigenem ermessen.

@manni zu meinem gibt es keine vergleichenden röntgen-aufnahmen. es gibt allerdings fachbeispiele aus der literatur, wo sich die gelenkszubildungen zurückgebildet haben - leider ohne genauere beschreibung der umstände. in meinem fall begnüge ich mich einfach damit, dass das pferd schlicht und ergreifend deutlich besser geht und die jahrelangen lahmheiten (jede woche ein neues bein) jetzt maximal als kleine steifheit am beginn einer einheit auftauchen.

@muriel diagnosen hab ich über die jahre zu beiden sprunggelenken (also klassischer spat) und mindestens einem karpalgelenk bekommen und - um es in den worten meines TA zu sagen - "wennst es in einem gelenk findest, brauchst nur lang genug röntgen um es noch wo zu finden" - entzunden sind somit wohl alle gelenke, die klinisch relevante und diagnostizierbare veränderung mag nur vielleicht noch auf sich warten lassen.

im übrigen liegt das selbe stoffwechselproblem allen gelenksveränderungen zugrunde. somit ist das durchaus vergleichbar.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Muriel am 07. Januar 2013, 12:40:36
vergleichbar in der Form der Krankheit ja, aber nicht im Bild und in der "Behandlung". Dein Pferd scheint in dem Stadium zu sein, wo "je mehr Bewegung desto besser" ist. Zudem verteilt sich die Last in den Karpal- und Tarsalgelenken anders als im Krongelenk der VH.

Und "dann muss er eben weg wenn er nicht galoppieren kann" ist eine Aussage, die ich so gar nicht unterschreiben kann. Ich kenne einige alte Pferde, zb die alte Araberstute meiner Nachbarn, die jetzt 30jährig mit steifen Gelenken daherschreitet - ich glaub ich hab sie im letzten Jahr einmal galoppieren sehen - aber die absoluten Lebenswillen hat und auch nicht stark lahmt (einseitig), weil sie eben auf allen vier Beinen platt ist. Sie legt sich auch nicht hin und wenn sie mal umfällt, kommt sie nicht mehr alleine wieder hoch. Trotzdem kein Grund zum einschläfern.
Das muss wirklich im Einzelfall entschieden werden und kann aus der Ferne nicht beurteilt werden. Aber darum ging es hier ja auch nicht, sondern darum ob man noch etwas helfen kann.
Du hast jetzt mehrfach betont dass Galopp deinem Spat-Arthrose-Pferd geholfen hat, gut, dann warten wir mal ob noch andere Erfahrungen zu Pferden mit Krongelenksarthrose im fortgeschrittenen Stadium kommen.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 12:45:34
Zudem verteilt sich die Last in den Karpal- und Tarsalgelenken anders als im Krongelenk der VH.
was aber höchst blunzn ist, wenn es ohnehin in jedem gelenk auftritt. :cheese:

im übrigen muss man mir nicht beipflichten mit der einstellung, dass mein pferd euthanasiert wird, sobald es nicht mehr galoppieren kann, aber in meinen augen ist das für ein fluchttier keine lebensqualität.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 13:03:47
oh, noch was... gibt's von dem pferd ein aufriss-foto wo man die hufstellung erkennen kann irgendwo?
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: penelope am 07. Januar 2013, 13:06:10
Kannst du mir sagen, wo ich die Literatur zu Fachbeispiel von Rückbildungen von Athrosen finden kann? Würde mich sehr interessieren.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: AbbeyWood am 07. Januar 2013, 13:22:43

Und "dann muss er eben weg wenn er nicht galoppieren kann" ist eine Aussage, die ich so gar nicht unterschreiben kann. Ich kenne einige alte Pferde, zb die alte Araberstute meiner Nachbarn, die jetzt 30jährig mit steifen Gelenken daherschreitet - ich glaub ich hab sie im letzten Jahr einmal galoppieren sehen - aber die absoluten Lebenswillen hat und auch nicht stark lahmt (einseitig), weil sie eben auf allen vier Beinen platt ist. Sie legt sich auch nicht hin und wenn sie mal umfällt, kommt sie nicht mehr alleine wieder hoch. Trotzdem kein Grund zum einschläfern.


 :uschreib:
abbey konnte fast zwei jahre nix anderes als im schrit dahinhumpeln. mit schuhen ist schritt gut gegangen, im trab war sie aber deutlich lahm. ich hab sie auch nicht "abgeschoben" weil ich sie nicht reiten konnte, sondern sie umsorgt und herumprobiert. und jetzt, kann man eigentlich wieder alles mit ihr machen.
bei arthrose gibts halt nicht solche aussichten. aber ein pferd kann auch ohne galopp gut leben.. bei uns besteht zumindest keine gefahr durch säbelzahntiger oder sonst was
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: solera am 07. Januar 2013, 13:48:19
Kannst du mir sagen, wo ich die Literatur zu Fachbeispiel von Rückbildungen von Athrosen finden kann? Würde mich sehr interessieren.
pfoh! das waren case reports aus den 70-ern... ich geh mal schauen ob ich dich mit pubmed da glücklich machen kann.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: -Nike- am 14. Januar 2013, 09:01:54
Erst einmal möchte ich mich entschuldigen,
dass ich mich hier gar nicht mehr gemeldet habe,
aber die Grippewelle hat mich ziemlich schlimm erwischt,
sodass ich heute erst wieder meinen Kopf zum Denken benutzen kann  :dops:

Vielen Dank für die Antworten und lieben PN's.

Ich antworte mal allgemein.
Roger steht in einem Offenstall, der sehr trocken ist,
wie Muriel schon geschrieben hat.

Es geht gar nicht darum, dass ich ihn nicht im Trab bewegen kann  ???
... sondern, dass er keinen einzigen SCHRITT mehr gehen konnte.
Roger wird schon seit dem Frühjahr gar nicht mehr geritten,
ich bin 2-3 mal die Woche mit ihm spazieren gegangen
und versuche ihn ein bisschen mit clickern bei Laune zu halten.

Der aktuelle Stand ist,
dass er seit Donnerstag wieder gehen kann.  :laola:
Er bekommt das Zeel und Traumeel jetzt täglich morgens und abends gespritzt,
was er wohl besser aufnimmt :yess:
und er trägt 24 Stunden seine Back on Track Stallgamasche.
Solange es ihm damit gut geht, werde ich ihn auch nicht auf irgendetwas anderes umstellen.
Aber ich habe mir einiges notiert für den Notfall.

Uuuuund Bilder, nein ich werde keine Bilder einstellen,
keine Rötgenbilder oder andere Bilder.
Da ich hier nicht diskutieren möchte, ob es schlimm ist oder nicht,
ob er eine falsche Hufstellung hat oder, oder.

Aber ich weiß jetzt eins:

Es gibt immer Hoffnung!!!
auch wenn es ein bisschen dauert.
...und ich bin froh,
dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe.

Es wäre schön, wenn es hier geschlossen werden könnte.
Titel: Re:Arthrose - gibt es noch Hoffnung ?
Beitrag von: Muriel am 14. Januar 2013, 10:13:23
:hug: :hug: 

:threadzu: