Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: EscyKane am 17. Februar 2010, 15:07:27

Titel: Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 17. Februar 2010, 15:07:27
Ich hoffe, ihr haltet mich nicht bekloppt, wenn ihr den Titel lest. Meine "Freunde" aus dem Stall tun es.

Ich frage, weil ich mich gerade wieder mit einer Freundin in den Haaren hatte, sie ist Tierärztin, Chiropraktikerin und Osteopathin für Pferde und hat auch immer ein Auge auf mich gehabt beim Reiten, ich habe viele Reitstunden bei ihr genommen, da sie sehr auf eine aktive Hinterhand und einen aufgewölbten Rücken achtet. Eigentlich müsste man sagen, sie hat da schon so ne Art Zwang, denn alles andere blendet sie dafür aus.

Jedenfalls hält sie auch viel von Tierkommunikation, also erzählte ich ihr, dass ich das nun auch versuchen wollte. Direkt kam von ihr der Wink mit dem Zaunpfahl "Oh, dann kann die Frau den Freixe ja auch mal fragen, ob er so zufrieden damit ist, wie viel er geritten wird!" ich hab die Anspielung erkannt und fragte "Wieso, hoffst du dass er das antworten wird, was du gerne hättest?" Denn schon seit Monaten nervt sie mich damit, dass ich mehr reiten soll.
Es endete wieder einmal in einer sehr müßigen Diskussion übers Reiten, und ich war nachher so aufgebracht dass ich am liebsten sofort meine Box gekündigt und Freixe in einen Offenstall gestopft hätte.

Es stimmt schon, auch bevor Freixe sich den Sehnenschaden zugezogen hat, bin ich sehr wenig geritten. Warum? Weil es mir keinen Spaß gemacht hat. Nicht, weil es so furchtbar gewesen ist, sondern vielmehr weil es sehr wechselhaft war. An manchen Tagen lief er super, und es war toll und hat Spaß gemacht, aber das ist bei uns leider sehr wechselhaft und schon am nächsten Tag konnte er knallefest und widerlich zu reiten sein, und vor solchen Tagen hatte ich schlichtweg Angst. Ich hatte keine Lust mehr, "das auszukämpfen", wie meine Reitlehrerin dazu sagt. Nicht schon wieder 30min durch die Halle heizen, über Tempo und mit ziemlich unschönem Schenkeldonnern und vielen Gertenticks, sodass das Pferd am Ende zwar gut über den Rücken und mit aktiver Hinterhand läuft, dafür aber am Hals nass geschwitzt ist und die 30min lang permanent mit dem Schweif geschlagen hat.
Was soll ich mich aufs Pferd setzen und reiten, wenn das Pferd keinen Spaß daran hat? Ich habe ihn dann jedenfalls auch nicht.

So kam es dass ich schon seit Wochen viel longiert und Bodenarbeit gemacht habe, die Reittage meiner RB überließ oder mit meiner Reitlehrerin Pferdetausch machte, ich ritt ihren kranken Wallach Schritt und sie arbeitete dafür mit Freixe.

Schon da musste ich mir ständig Kommentare anhören, die einen Vorwurf zwischen den Zeilen mit sich trugen, zB wenn sie in den Stall kam "Bist du schon geritten oder willst du noch?", damit ich gezwungen war, ihr zu beichten, dass ich heute nur longieren wollte.
Genauso sieht sie Ausreiten nicht als Reiten an. Sie meint, mein Pferd sei danach immer fester als nach der Hallenarbeit. Auch nach Stehtagen (= Bodenarbeit, Longieren) sei er wieder bombenfest. Natürlich ist er nicht so geschmeidig wie nach einem Tag intensiver Dressurarbeit! Aber bombenfest ist was anderes! Es dauert halt etwas länger, bis ich ihn so am Außenzügel und Innenbein habe, dass er ohne Innenzügel in Innenstellung bleibt, aber dann läuft er so wie immer.
Ich muss dazu sagen, sie ist echt neurotisch was Blockaden und dergleichen angeht, wenn Freixe (oder auch ihr Pferd) einen Tag lang etwas Probleme hat, sich im Hals nach links zu stellen, dann renkt sie sofort dran herum. Ihren Wallach behandelt sie etwa einmal in der Woche osteopathisch oder chiropraktisch, holt noch dazu mindestens zweimal jährlich jemanden von außerhalb. Letztens hat sie die Halswirbel spritzen lassen, da sie der Meinung ist, dass da eine Arthrose in den Halswirbeln steckt, die die Biegung erschweren.
Ich sehe das anders, lange Zeit habe ich den Mist mitgemacht und mich bei Osteopathie-Terminen angeschlossen oder sie mein Pferd einrenken lassen. Jetzt versuche ich die Steifheiten erst einmal durch Reiten zu lösen, und meistens klappt das auch. Für meine Reitlehrerin ist es aber völlig abnormal, dass ein Pferd am nächsten Tag nicht so locker und durchlässig aus der Box kommt, wie sie es einen Tag zuvor nach dem Reiten in die Box gestellt hat. Ihr Maß ist immer der beste Zustand, den sie je erreichen konnte, und wenn das Pferd dann mal nicht dieses Maß erreicht oder darüber hinaus kommt, muss das für sie sofort eine Blockade oder ähnliches als Ursache haben.

Als Freixe vor Weihnachten das dicke Bein hatte und ich schon einen Fesselträger- oder Sehnenschaden befürchtete, führte ich ihn bis zum Kliniktermin nur noch Schritt. Sie redete ständig auf mich ein "Du kannst doch auch reiten! Du weißt doch noch garnicht ob es ein Fesselträgerschaden ist!" Na toll, ich halte mir die Augen zu und sage "Problems? I don't see any problems!", ich antwortete ihr, nur weil ich noch nicht die eindeutige Diagnose habe, kann ich die Sehne aber trotzdem durch Weiterreiten schädigen! Sie erwiderte "Dann reit halt nur Schritt, und arbeite ein wenig Travers und Schulterherein." Na toll. Was soll man denn gaaaaaanz lange nach einem Sehnenschaden nicht reiten? Genau, Seitengänge. Der Tierarzt hat dann übrigens den Sehnenschaden bestätigt und mir geraten, MAXIMAL 10min Schritt zu führen. Ich habe schon eigenmächtig auf 30min gesteigert, und sie will mir nach wie vor einreden dass ich auch Schritt reiten kann.
Ich muss vielleicht dazu sagen, ihren Wallach hat sie mit Sehnenschaden am Vorderbein und auch mit Hufbeinbruch im Vorderbein noch Anpiaffiert, mit der Begründung, in der Piaffe ginge das Pferd vorne ja nur Schritt.  :roll:

Tja und gestern bei der Auseinandersetzung hielt sie mir mal wieder vor, ich würde zu wenig reiten. Ich erwiderte, dass ich nicht das Gefühl habe, dass mein Pferd Spaß daran hat, und ich daher überlege das Reiten nochmal komplett neu aufzubauen, evtl gebisslos und ohne Druck. Sie erwiderte, sie hätte durchaus den Eindruck dass er Spaß daran hätte, er würde ja so oft das Travers anbieten. Ich hab ihr dann erklärt dass permanentes Schweifschlagen, Lippen lecken und Schweiß am Hals nicht gerade Zeichen von Wohlbefinden sind und dass ich gerade bei den mehr versammelten Übungen keineswegs das Gefühl habe, dass er Spaß daran hat, vielmehr ist das Travers ein Ausweichmanöver um keine Last mit der Hinterhand aufnehmen zu müssen. Sie sagte, der Stress den Freixe hätte wäre ja immer nur am Anfang, und das müsste man halt mal auskämpfen, und danach würde er doch schön laufen (ich würde sagen: sich seinem Schicksal ergeben und einfach keinen Widerstand mehr leisten). Das Schweifschlagen sei ihrer Meinung nur ein Zeichen für Verspannungen im Rücken und die würde ich nur durch regelmäßiges dressurmäßiges Reiten lösen können. Auf mein Argument, dass demnach ihr Pferd dauerverspannt sein müsste, da es immer und ewig mit dem Schweif schlägt, konterte sie damit, dass ihr Pferd eine Rückenmarksverletzung (Ataxie) habe und man daher nicht danach gehen könnte.

Es ging noch ein wenig so weiter, ping-pong warfen wir uns die Argumente zu, aber sie ist davon überzeugt immer Recht zu haben also brach ich irgendwann ab.

Das Problem ist, dass sie Freixe so lange kennt, wie ich und auf immer sehr in seine Ausbildung involviert war. Sie ist ihn sehr oft geritten und kennt ihn gut, und daher mischt sie sich auch gern mal ungefragt in Dinge ein, die sie eigentlich nichts angehen.
Ihr einziger Maßstab, ob ein Pferd gut läuft, ist die Hinterhandaktivität, alles andere blendet sie aus. Drum findet sie auch Moorlands Totilas' stressiges Gestrampel toll, weil die Hinterröhren sind ja parallel zum Unterarm... dafür findet sie wenigstens die ganzen Vorhand-Piaffen und Vornehui-Hintenpfui-Trabverstärkungen so furchtbar wie ich.
Mein Maßstab ist in erster Linie: Reiter und Pferd haben Spaß an der Arbeit. Natürlich möchte ich auch eine aktive Hinterhand haben, aber nicht um jeden Preis.

Wenn das Pferd auf einmal auf der Koppel nicht mehr zu einem kommt und beim Reiten Richtung Hallentür strebt, sind das für mich Zeichen, dass es keinen Spaß am Reiten hat.

Das heißt nicht, dass ich nicht mehr reiten will. Ich will einfach neu anfangen, ohne Stress. Ich würde gerne wanderreiten und dergleichen. Wenn Freixe irgendwann wieder Spaß dran hat, dann auch gerne Dressur.


Oookay, das hätte auch durchaus einfach ein Tagebucheintrag werden können, und ich weiß auch nicht was ich jetzt von euch hören will. Wahrscheinlich wollte ich mir nur mal den Frust von der Seele schreiben. Sorry.  :sad:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 17. Februar 2010, 15:17:12
ganz im Ernst würde ich mir eine andere Reitlehrerin suchen. Eine die auf dich und das Pferd eingeht. Ich finde eine aktive HH sehr sehr wichtig, aber ganz im Ernst die HH wirklich so aktiv, wenn man das Pferd so unter Stress setzt. Das schwitzen am Hals deutet auch nicht so arg drauf hin. eine aktive HH erkenn ich nach dem reiten ganz gut, wenn die HH geschwitzt hat, nicht der Hals  :)

Reiten sollte Spaß machen, auch dem Pferd. tut es das nicht mehr, würd ich neu ansetzen.

Wenn du wanderreiten willst, musst du deutlich mehr reiten - m. M. nach - weil Freixe dann ja viel Kondition braucht.

Wie oft in der Woche wird er denn geritten?
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Faboula am 17. Februar 2010, 15:37:56
Fühlst ihr - Du und dein Pferd- euch denn generell in dem Stall wohl? Oder wäre auch so der Wechsel in einen Offenstall für Dich ein Thema? Steht ihr denn in einem "Turnierstall"?
Es wird immer Leute geben für die man zu viel oder zu wenig reitet, zu viel longiert und und und das solltest Du dir nicht so zu Herzen nehmen  :keks:
Ich bin meine frühere Stute sehr viel geritten - einfach weil ich die Zeit hatte und es Spaß gemacht hat.. Und ich finde reiten sollte auf jedenfall Spaß machen. Wenn dein Pferd und du zu Zeit die Halle doof findet - warum nicht einfach mal eine Weile nur ins Gelände gehen?
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Anke am 17. Februar 2010, 15:46:41
Hi,

ob mehr oder weniger Reiten nun besser oder schlechter wäre bzw. welche Folgen es haben könnte, überblicke ich mangels Wissen nicht wirklich im vollen Umfang. Was ich aber sicher weiss: Wenn Du so wie es derzeit läuft keinen Spass dran hast und Freixe Deiner Meinung nach auch nicht, dann ist das vermutlich nix und wird auch nix, weder für Dich noch für ihn. Und irgendwas auskämpfen vor jeder Trainingseinheit würde ich auch nicht wollen.

Und ich halte es auch nicht für normal, wenn ein Lebewesen, wie das Pferd dieser Frau, nach sportlicher Betätigung regelmässig in Behandlung muss. Dann scheint diese Form der Bewegung für dieses Individuum nicht passend. Meine Meinung.

ciao
Anke
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 17. Februar 2010, 16:03:52
Danke euch dreien! Es tut echt gut mal ein wenig Rückhalt zu bekommen und nicht immer nur die täglichen Anspielungen zu kassieren  :-\

Zitat
Wenn du wanderreiten willst, musst du deutlich mehr reiten - m. M. nach - weil Freixe dann ja viel Kondition braucht.
Das ist wahr! Allerdings muss es dann nicht Travers und Schulterherein in der Halle sein!

Momentan reite ich ja gar nicht wegen des Sehnenschadens und da das Bein jetzt 2 Wochen vorm Kontrolltermin wieder warm und dick ist, bezweifle ich das ok fürs Antrainieren zu bekommen. Wenn wir wieder dürfen, hatte ich geplant die Belastung erstmal durch laaaaange Schrittausritte zu steigern und dann gemächlich Trab und Galopp hinzu zu nehmen.
In der Halle wollte ich erstmal nur entspannte Dehnungs- und Arbeitshaltung abfragen, nicht mehr.

Vor der Verletzung ist er zweimal die Woche von der RB geritten worden und dann noch 1-2 Mal von mir, an den restlichen Tagen Laufband oder Longieren, plus Clickern. Das lag vor allem daran, dass ich nicht ins Gelände konnte wegen Barhufumstellung, und in der Halle war ja gerade dieser GAU und ich hatte keine Lust auf den Stress. Im Sommer entspannt sich das immer deutlich, letzten Sommer wäre er fit für einen Wanderritt gewesen dank lockerer Arbeit auf dem großen Dressurplatz und langen Ausritten.

Zitat
ganz im Ernst würde ich mir eine andere Reitlehrerin suchen. Eine die auf dich und das Pferd eingeht. Ich finde eine aktive HH sehr sehr wichtig, aber ganz im Ernst die HH wirklich so aktiv, wenn man das Pferd so unter Stress setzt. Das schwitzen am Hals deutet auch nicht so arg drauf hin. eine aktive HH erkenn ich nach dem reiten ganz gut, wenn die HH geschwitzt hat, nicht der Hals  Smiley
Die HH schwitzt auch, aber erst viel später und deutlich weniger als der Hals.
Reitlehrerwechsel ist problematisch, da sie ja eine Freundin von mir ist und so etwas sehr persönlich nimmt. Das hatten wir schonmal, in der "Clique", die hat dann ein halbes Jahr kaum mit der Reiterin gesprochen, als die gewechselt ist. Außerdem fehlt mir hier ne Reitlehrerin, wenn ich eine gute hätte, wäre alles einfacher  :-\ Alle anderen Reitlehrer bei uns sind halt Turnierfreaks, schnallen Kandaren ein wenns mit Trense nicht mehr geht, interessieren sich nicht für die Hinterhand solange es vorne strampelt und haben ihre Schüler noch keine 2min in Dehnungshaltung reiten lassen.

Zitat
Fühlst ihr - Du und dein Pferd- euch denn generell in dem Stall wohl? Oder wäre auch so der Wechsel in einen Offenstall für Dich ein Thema? Steht ihr denn in einem "Turnierstall"?
Im großen und Ganzen fühle ich mich wohl. Da sind halt auch meine drei Stallfreundinnen, die ich schon seit x Jahren kenne und wir sind immer zusammen umgezogen. Die restlichen Einsteller sind teilw. Turnierreiter, aber großteils Freizeitreiter mit mehr oder weniger Dressurambitionen.
Trotzdem überlege ich das Pferd in einen LAG-Aktivstall umzustellen, da es für ihn sicher besser wäre. Vorausgesetzt, er eignet sich für die Haltung und ich komme über den Sommer irgendwie an einen Platz (Warteliste  :P )

Zitat
Und ich halte es auch nicht für normal, wenn ein Lebewesen, wie das Pferd dieser Frau, nach sportlicher Betätigung regelmässig in Behandlung muss. Dann scheint diese Form der Bewegung für dieses Individuum nicht passend. Meine Meinung.
Sie sieht das anders - sie findet bei JEDEM Pferd irgendwo Blockaden, wenn Pferde in der Halle geritten werden bemerkt sie ständig "Oh, der hat auch die Hüfte schief..." oder sowas. Ich würde nicht einmal sagen dass ihr Pferd immer blockiert ist, wenn sie es renkt, sie ist einfach total neurotisch was das angeht. Allerdings ist ihr Wallach ständig anderweitig krank, was möglicherweise auch nicht gerade für ihren Reitstil spricht.

Zitat
Wenn dein Pferd und du zu Zeit die Halle doof findet - warum nicht einfach mal eine Weile nur ins Gelände gehen?
Weil das meiner Reitlehrerin nach dazu führt dass das Pferd fest wird, oder möglicherweise oh Graus Muskeln abbaut. Sie selbst geht eigentlich nicht ins Gelände, reitet täglich Dressur in der Halle und stopft Muskelaufbaupräparate ins Pferd und piaffiert es, wenn es krank ist, damit es keine Muskeln abbaut. Ich habe den Quatsch auch lange mitgemacht, und hatte immer die Sorge, mein Pferd könnte Muskeln abbauen. Jetzt seh ich das entspannter - dann trainieren wir die halt nach der Stehpause wieder auf.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 17. Februar 2010, 16:09:04
mit nem kranken Pferd zu piaffieren grenzt für mich an Tierquälerrei, also Freundin hin oder her, sowas käm mir nicht ans Pferd! Er zeigt ja auch deutlich was er davon hält.

also viermal die Woche reiten find ich schon viel, zu mehr komm ich nicht. Möchte ja auch mal raus, bodenarbeit machen und clickern. Ich gucke eher auf Qualität statt Quantität!
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 17. Februar 2010, 16:16:06
Mit MEINEM Pferd darf sie natürlich nich piaffieren!  :o
Ich find es auch unmöglich und die anderen 2 aus unserer Gemeinschaft auch, und wir haben es schon oft versucht ihr zu erklären, aber sie is Tierärztin sie weiß es besser.  :P Na ja gehört nicht hier her, ist ihr Pferd . Was mich so massiv nervt ist dass sie mir ständig reinreden muss. Und zwar ungefragt.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: verena am 17. Februar 2010, 16:19:07
och, ich sehe das ganz einfach. Du siehst daß Deinem Pferd das Gerittenwerden keinen Spaß macht. Also mach das, was ihm Spaß macht. Was andere dazu sagen kann dir schnurzegal sein.  :grmpf: ! Ich bin der Meinung daß man ein Pferd wunderschön auch durch Bodenarbeit über den Rücken gehen lassen kann mit Aktivierung der HH und es dabei schön biegsam machen kann.
Ich hatte ja mit Bessi das Gleiche. Ich wusste, ihm macht Gerittenwerden keinen Spaß. Trotz gebisslos etc etc. Ich mache viel Bodenarbeit, Kurlandübungen, Spielen, gehe viel mit ihm Spazieren etc. Hin und wieder reite ich aus und ganz ganz selten versuchen wir es wieder mal in der Bahn (oder Alex versucht es  ;) . Er blühte auf, ist extrem motiviert, ist biegsam und geht mit aktiver HH. Nur weil andere Personen keine Vorstellung davon haben, was man außer Reiten und Zentrifugieren (der Ausdruck, den Heike in ihrem TG geschrieben hat, gefällt mir extrem gut!  :happy: ) noch sinnvolles, beziehungsstärkendes mit seinem Pferd machen kann, haben sie nicht das Recht oder ich möchte fast sagen das Wissen,  zu sagen, daß alleine das Reiten das allein Seeligmachende ist  :grmpf: !
Liebe Grüße!
verena
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 17. Februar 2010, 16:22:16
ich hatte das schon so verstanden, dass sie es nicht mit deinem Pferd macht. Trotzdem würd ich mir von so jemand keine guten Ratschläge geben lassen, mir sagt das viel über die Person. Weißt wie ich meine?

Hör auf dein Bauchgefühl!! und auf das von deinem Pferd.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Faboula am 17. Februar 2010, 16:22:23
Weil das meiner Reitlehrerin nach dazu führt dass das Pferd fest wird, oder möglicherweise oh Graus Muskeln abbaut. Sie selbst geht eigentlich nicht ins Gelände, reitet täglich Dressur in der Halle und stopft Muskelaufbaupräparate ins Pferd und piaffiert es, wenn es krank ist, damit es keine Muskeln abbaut. Ich habe den Quatsch auch lange mitgemacht, und hatte immer die Sorge, mein Pferd könnte Muskeln abbauen. Jetzt seh ich das entspannter - dann trainieren wir die halt nach der Stehpause wieder auf.

Wenn dein Pferd einen Sehenschaden hat (das hatte meine verstorben Süße auch bevor wir sie endlich kaufen konnten) solltest du eh erst mal nicht in die Halle gehen wegen dem tiefen Boden.... Wir sind damals ewig auf hartem Boden gerade aus geritten oder haben sie geführt. Wegen der Barhufumstellung - da könnte man ja zur Not Hufschuhe nehmen...
Es ist Unsinn, dass ein Pferd im Gelände Muskel abbaut! Wir sind sehr viel Gelände geritten (wie viele andere auch die ich kenne) und die Muskeln waren gut. Man kann bergrauf und bergrunter reiten, man kann auch mal im Schritt Schulterherein reiten oder wenn es sich anbietet das Pferd in Volten um Bäume reiten - macht auch Spaß!
Das sind alles so (sorry wenn ich das sage) typische Turnierreiter Sprüche (jetzt fehlt doch der Kotz-Smilie). Und leider muß man, wenn man seinen Weg geht, auch mal mit Leuten anecken - wenn es eine wirkliche freundin ist sollte sie es akzeptieren, dass Du andere Ansichten hast als sie *find*
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 52 am 17. Februar 2010, 16:34:54
Hi,

klingt mehr nach einem Abgrenzungs- als nach einem Trainingsproblem. Das in den Griff zu kriegen, nimmt dir wohl niemand ab. Wieviel reiten, hängt u. a. auch von den Zielen ab. Muskelaufbau/Gymnastizierung im Gelände hängt einerseits vom Gelände ab, andererseits davon, was man dort macht. Hier bei uns ist es z. B. hügelig, also absolut fordernd. Seitengänge kann Frau auch im Gelände einbauen, fallweise gibt es auch gesdhlängelte, kurvenreiche Wege oder Bäume, die man umreiten darf, ohne Ärger zu kriegen (das haben wir hier weniger).

Ist halt die Frage, was dich mehr stört: du machst auf Wunsch deiner RL-Freundin mehr. Sie ist glücklich (und macht dich damit glücklich???) oder du tust, was du für richtig hältst bzw. das, von dem du ausgehst/merkst, daß es dein Pferd (und hoffentlich dich) glücklich macht. (Ich bin egoistisch, mir geht mein Glück vor!!!)

Viele Grüße

Carola
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 17. Februar 2010, 16:47:49
Danke euch! Zurzeit habe ich wirklich das Gefühl, dass nur ihr Clickerer mich versteht (oder überhaupt verstehen wollt  :confused:)

verena, danke das habe ich gebraucht! Ich finde sogar, mangels reiterlichem Können, dass ich mein Pferd fast besser vom Boden aus gymnastizieren kann. Klar will ich mich reiterlich verbessern, aber zurzeit bringt gutes Longieren und Arbeit an der Hand einfach mehr.

Zitat
ich hatte das schon so verstanden, dass sie es nicht mit deinem Pferd macht. Trotzdem würd ich mir von so jemand keine guten Ratschläge geben lassen, mir sagt das viel über die Person. Weißt wie ich meine?
Das ist wohl war. Sie hat in manchen Beziehungen wirklich nen Schuss, allein wenn man mal in ihr Futterfach guckt und die ganzen Futtermittel und Medikamente sieht... dennoch hat sie in einigen Bereichen eine bessere Einstellung als alle anderen RLs die mir bisher über den Weg gelaufen sind - zum Beispiel dass eben die Hinterhand aktiv sein sollte, der Rücken aufgewölbt und sie lässt auch viel in Dehnungshaltung arbeiten, was hier sonst niemand macht. In den Bereichen hat sie und schon viel helfen können, und ich war eigentlich gewillt, die positiven Dinge aus ihrem Unterricht zu ziehen (wie bekomme ich die Hinterhand aktiviert, wie reitet man gutes Vorwärtsabwärts) und solche Sachen wo wir uns nicht verstehen (Faktor Stress, oder zu früh versammelnde Übungen, oder die Einstellung zum Ausreiten zum Beispiel) einfach außen vor zu lassen, aber leider klappt das von ihrer Seite aus nicht, da sie sich dann immer einmischt, sie ist einfach zu sehr in Freixenets Ausbildung integriert (gewesen) um mich da mein Ding machen zu lassen.

Faboula, unser Hallenboden ist glücklicherweise überhaupt nicht tief und angesichts des Glatteises und des aufgedrehten Pferdes zurzeit die bessere Alternative zu den Asphaltwegen. Auf den Reitplatz könnte ich jedoch nicht gehen, da ist der Boden wirklich zu tief.
Hufschuhe habe ich, aber ich hatte doch die fehlerhafte Charge und dann ne längere Zeit eben doch keine  :roll: aber fürs Antrainieren geht's auf jeden Fall wieder viel raus!
Zitat
Es ist Unsinn, dass ein Pferd im Gelände Muskel abbaut! Wir sind sehr viel Gelände geritten (wie viele andere auch die ich kenne) und die Muskeln waren gut. Man kann bergrauf und bergrunter reiten, man kann auch mal im Schritt Schulterherein reiten oder wenn es sich anbietet das Pferd in Volten um Bäume reiten - macht auch Spaß!
Sehe ich genauso. Ich mache auch ein wenig Dressurarbeit im Gelände, reite aber nicht so konzentriert wie in der Halle und lass ihm auch mal die Zügel ganz lang, und das führt laut meiner Reitlehrerin dazu dass er sich auseinander latscht. Als ob der die 23h des restlichen Tages nicht latschen würde  :roll:

SCvet, danke. Ich finde auch dass ich das machen sollte was mich und mein Pferd glücklich macht, und brauchte von euch jetzt einfach mal die Unterstützung, das durchzuziehen.
Was ich mich allerdings doch frage, ob sie nicht doch Recht hat und ich mehr reiten sollte. Ich finde nicht, dass ein Pferd zum glücklichsein mehr als 4 Tage die Woche geritten werden muss, so wie sie es behauptet. Vorausgesetzt, es bekommt ausreichend andere körperliche und geistige Beschäftigung (zurzeit natürlich keine körperliche Beschäftigung wegen des Sehnenschadens).
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: penelope am 17. Februar 2010, 16:52:54
Eine RL und Ostheopthin, die empfiehlt, ein Pferd mit Sehnenschaden möglicht intensiv dressurmäßig in der Bahn zu trainieren .. ???  Das kommt mir auch komisch vor.

Nach meiner Ansicht braucht kein Pferd der Welt Arbeit auf dem Reitplatz um gesund zu bleiben. Wie viele Distanz- und Wanderreitpferde bleiben bis in Hohe Alter gesund!?! Wesentlich mehr als bei den Dressurpferden auf jeden Fall.
Dass eine aktive Hinterhand sehr wichtig ist, steht wohl kaum außer Frage. Nur: zig Wege führen nach Rom. Natürlich kann man eine aktive HH auch im Gelände oder an der Longe erreichen.

Allerdings wäre ich bei einem Pferd mit Sehenschaden vorsichtig, was das Longieren und generell die Arbeit auf vielen gebogenen Linien angeht. Nur lockere Arbeit in der Bahn kombiniert mit ruhigen langen Geländeritten und klickern für den Geist hört sich für mich eher wie der Königsweg an, um ein Pferd (und ganz besonders eines mit Schäden an den Sehnen) lange gesund zu erhalten.

Bei meinen Pferden bin ich glücklicherweise mit solchen Verletzungen unerfahren. Die Empfehlungen die Tierärzte hier im Stall zu solchen Pferden abgegeben haben lauteten jedoch stets, die Pferde nach dem Ausheilen der Verletzung möglicht viel ruhig und auf geraden Linien zu arbeiten. Wieso deine RL zu so einer komplett anderen Ansicht kommt, versteh ich nicht.  :confused:

Deine Beiträge hören sich schon so an, als ob du dich innerlich schon gegen die RL entschieden hast. Liege ich da richtig? Dann würde ich auch auf meinen Bauch hören.

Nachtrag: Ich komm aus beruflichen Gründen auch nur jeden zweiten Tag auf's Pferd, bin so oft es geht im Gelände und meine alte Stute ist mit jetzt 19 Jahren topfit, gut bemuskelt und lief seit ich die hab (elf Jahre) noch nicht einmal lahm. Lass dich nicht verrückt machen!
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: wessipferd am 17. Februar 2010, 17:15:43
Hmmmm – nicht immer die Distanzszene ranziehen, wenns darum geht Platzarbeit oder Ausreiten. Soweit ich mich diesbezüglich durchgelesen hab bisher, trainieren die wirklich erfolgreichen, langjährigen, langstreckigen Distanzreiter neben dem reinen Konditions- und Streckentraining auch sehr intensiv gymnastizierend auf dem Platz.
Wanderreiter ebenso – die wenigsten Pferde können dauerhaft ohne wenigstens ansatzweise Gymnastik zu bekommen.

Dennoch solltest du dich / euch zu nichts zwingen lassen, Escy.

Soweit das aus deinen Zeilen zu beurteilen ist, hat dein Pferd in der Tat keinesfalls Spaß an der Reiterei die deine Reitlehrerin propagiert.
Und ich kann mir gut vorstellen, dass es euch hilft, wenn du die erzwungene Pause nutzt um danach völlig von vorn zu starten und alles mit viel mehr Spaß, Freude und Lockerheit und weniger Muss anzugehen.

Dazu tut es dem Pferd sicher keinen Abbruch erstmal ins Gelände zu gehen, dort nach und nach mal eine Übung mit einzubauen und dann ganz langsam und mit viel positiver Bestärkung in die Halle oder auf den Platz zurück zu kehren.

Wenn deine Reitlehrerin das so nicht mittragen kann, dann stehst du dann leider ohne da. Aber das ist unterm Strich tausendmal besser, als dauerhaft ein knatschiges Pferd zu haben.

Und die Lockerheit im Körper kommt fast von allein, wenn der Geist locker bleibt.

Ich habe mit meinem Pferd mangels Möglichkeiten jahrelang nur im Gelände geübt. Jetzt sind die Möglichkeiten da und auch mit denen gehen wir locker um. Und ich habe ein lockeres Pferd, das nicht alle Tage den Osteopathen braucht, wenngleich es hier und da eine kleine Massage auch geniest.

Ich reite derzeit auch maximal 3 Mal die Woche, 2 Tage hat er gänzlich frei, die restlichen beiden füllen sich in der Regel mit Longieren und anderem Quatsch vom Boden aus.
Er baut mittlerweile auf. Dass er es lange nicht tat, hing mit einem Stoffwechselproblem zusammen, dass wir gerade in den Griff kriegen. Aber ein fittes Pferd baut definitiv auch vom Longieren und, und, und gut Muskulatur auf und behält sie.

Also auch von mir – lass dich von der guten Frau nicht kirre machen. Tue das, was du für dein Pferd und dich als richtig fühlst.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: eboja am 17. Februar 2010, 17:21:48
Hallo Alena,

was die Frage angeht, wie oft ein Pferd geritten werden sollte, kann ich Dir leider nichts sagen, da ich davon überhaupt keine Ahnung habe. Ich möchte Dich aber dennoch auch darin unterstützen, auf Deinen Bauch und auf Freixe zu hören! Ihr Zwei wisst schon am besten, was gut für Euch ist!

Und eventuell musst Du Deiner RL einfach mal klipp und klar sagen, dass Du ihr dankbar bist für ihre Hilfe und ihre Ratschläge, aber im Moment keine brauchst und Dich dann schon wieder an sie wenden wirst, wenn Du Fragen hast, bzw. Hilfe brauchst.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Faboula am 17. Februar 2010, 17:32:47
und das führt laut meiner Reitlehrerin dazu dass er sich auseinander latscht.
Wer sich diese Sprüche ausgedacht hat möchte ich mal wissen...die habe ich auch Jahre lang zu hören bekommen.... habe gerade wegen Dir meine Signatur verändert - mir war so danach  ;D
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 17. Februar 2010, 20:27:35
Danke nochmal für die Antworten. Wundert mich überhaupt dass ihr die Lust dazu hattet diesen eeeellenlangen Beitrag zu lesen  :nick:  :keks:

Zitat
Deine Beiträge hören sich schon so an, als ob du dich innerlich schon gegen die RL entschieden hast. Liege ich da richtig? Dann würde ich auch auf meinen Bauch hören.
Ja, habe ich eigentlich schon lange, aber ich brauche die Korrekturen in Sachen Vorwärts-Abwärts und anderem Zeug.

Zitat
Dazu tut es dem Pferd sicher keinen Abbruch erstmal ins Gelände zu gehen, dort nach und nach mal eine Übung mit einzubauen und dann ganz langsam und mit viel positiver Bestärkung in die Halle oder auf den Platz zurück zu kehren.
Das wäre mein Plan für nach dem Sehnenschaden.

Mir geht es auch nicht darum, das Dressurreiten ganz an den Nagel zu hängen. Früher hat es uns beiden auch Spaß gemacht, und da will ich wieder hin. Nur in den letzten Monaten hat sich da so viel negative Energie angestaut, dass ich sicher nicht auf dem alten Weg dahin komme. Lieber von Null anfangen. Mit Zeit und Geduld.

Zitat
Allerdings wäre ich bei einem Pferd mit Sehenschaden vorsichtig, was das Longieren und generell die Arbeit auf vielen gebogenen Linien angeht. Nur lockere Arbeit in der Bahn kombiniert mit ruhigen langen Geländeritten und klickern für den Geist hört sich für mich eher wie der Königsweg an, um ein Pferd (und ganz besonders eines mit Schäden an den Sehnen) lange gesund zu erhalten.
Ja, das denke ich auch. Longieren an sich sehe ich allerdings auch nicht so problematisch, sofern es richtiges Longieren, in ruhigem Tempo ist, und kein Zentrifugieren.

Wie gesagt, meine Frage war: Braucht ein pferd tägliches dressurmäßiges Reiten um gesund und glücklich zu sein?
Und: Kann es richtig sein, dass ich täglich dressurmäßig reiten muss, weil das Pferd nach einem Gelände/Clickertag angeblich wieder so fest und unbeweglich ist? Ist dann das Reiten richtig? Wie gesagt, erstens finde ich mein Pferd mitnichten so schrecklich, wenn es einen Tag nicht gymnastiziert wurde. Zweitens würde ich überdenken, warum das Pferd so steif ist, dass ich es jeden Tag kneten muss, und eher an Krankheiten oder reiterliche Ursachen denken.

Ich werd meiner RL und Freundin jetzt erklären, dass ich das auf meine Tour anfange, und dass sie mich gern unterstützen darf, wenn ich Hilfe anfrage, aber wenn sie ihre Finger nicht aus der Sache lassen kann, wenn sie eben nicht gefragt ist, dann lass ich es lieber ganz und mache von da an mein eigenes Ding. Ich sage ihr ja auch nicht ständig was sie mit ihrem Pferd zu tun und zu lassen hat, auch wenn mir da viel einfiele  :roll:

Und meinen Plan mit dem Antrainieren werde ich dann so durchziehen - langsam im Gelände anfangen, dann irgendwann Dehnungshaltung auf dem Platz und zwar alles nur so viel und so lange wie Freixe keinen Stress hat. Auch wenn er dann vielleicht die ersten Wochen durch die Gegend latscht oder schlurft.

Warum meine RL als TIERÄRZTIN mir rät Seitengänge zu reiten, wo alle anderen Tierärzte Boxenruhe oder vorsichtig Schritt führen schreien, weiß ich auch nicht. Wohl wieder ihre Muskelabbau-Blockaden-Neurose. Sie ist da echt speziell. Die Hufe ihres Pferdes waren ihr schon immer völlig egal und im schlimmen Zustand, Hauptsache der hat genug Rücken- und Halsmuskeln. Bis die schlechten Hufe sich gerächt haben, denn ohne Huf kein Pferd.

Faboula, die Signatur ist süß :D

Ich hab echt schon an meiner Einstellung gezweifelt, weil ich von der Stall-Seite aus schon ziemlichen Druck gemacht kriege ich würde zu wenig reiten (na ja, eigentlich nur von meiner Reitlehrerin, aber das lang für den ganzen Stall  :P ) und ich dachte echt langsam dass ich auf dem Holzweg bin. Aber da ihr mich ja in meiner Entscheidung unterstützt, zieh ich mein Ding jetzt auch durch. Egal was die sagen.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: kleinpony am 17. Februar 2010, 20:49:55
Also weißte, ich latsche auch manchmal so daher und piaffiere nicht den ganzen Tag, und?
Wildpferde latschen doch auch oft, nicht?

Gut, wenn ich mich auf den Rücken des Pferdes setzen will, ist
es natürlich toll und sicherlich gut für das Pferd, wenn es nicht latscht.
Aber das willst Du ja eben nicht, oder eher selten, also: was solls?
Außerdem meine ich dieses tolle Körpergefühl des Nicht-Latschens kann
man nicht dauerhaft erzwingen und nur bedingt trainieren. Das muss über einen
kommen. Manche (sowohl Menschen, wie auch Pferde) bieten das
mehr an, manche weniger.

Unsere Stute ist ihr ganzes Leben noch nie gelatscht. Sie tanzt von
Geburt an. Buddy ist auch so einer. Bei ihm ist sogar Schritt gehen
schön. Mattis dagegen latscht zeitlebens und hatte bezgl. Körper-
gefühl nie ein Aha Erlebnis. Kannst trainieren was Du willst, im
Alltag wird der immer Latschen.

Und ich glaube kaum, dass ein Pferd schreit: Reite mich, reite mich,
nur so kann ich glücklich sein. Blödsinn!

Aber Offenstall ist natürlich prickelnd gut, wenn Du nicht so viel
reiten magst. So kann sich Dein Pferd nach Lust und Laune selbst
bewegen.  Das kannst Du Dir ja wirklich überlegen.

LG, Inge
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Carmen am 17. Februar 2010, 20:55:40
Nenn mir mal einen Grund, warum ein Pferd geritten werden MUSS. Mir zumindest fällt keiner ein. In Sachen Blockaden, Rückenprobleme etc. bin ich der Meinung, dass die durch's Reiten eher entstehen können als durch Nicht-Reiten. Gymnastizieren kann man auch anders.

Wenn mir nicht nach Reiten ist, reite ich nicht. Punktum. Sollen alle schwätzen wie sie wollen. Was interessiert es mich? Ich habe kein Reittier, ich habe ein Pferd.  ;) Wenn das Pferd keine Spaß am Reiten hat und ich mich gerade nicht im Stande fühle, es ihm zu vermitteln, lassen wir's halt. Na und? Ich bin letztes Jahr mehrere Wochen (oder waren es Monate?) nicht geritten, weil ich keine Lust dazu hatte und es viel lustiger fand, am Boden zu arbeiten, zu spielen und Tricks einzuüben. Es hat der Muskulatur der Schnuffis kein Bisschen geschaden. Höchstens meiner, ich hatte nach dem ersten Reiten danach ziemlichen Muskelkater.

Lass dir kein Kind in den Bauch reden. Vom Nicht-Reiten (natürlich ungleich 24h Boxenhaft) ist noch kein Pferd umgekommen. Ob man das umgekehrt so sagen kann, lass ich mal dahingestellt. Ich bin jedenfalls sehr pinzig, was den Rücken, die Muskulatur, die Gelenke etc. meiner Pferde angeht und finde Reitpausen eher positiv.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: strizi am 17. Februar 2010, 20:58:33
viel gibts nicht mehr zu sagen.......... meine vorrednerinnen haben eigentlich eh schon alles erwähnt.

aber 2 dinge noch, damit du siehst, das es nicht nur dir so geht.

1) wir haben voriges jahr im späten frühling eine neue trainerin (und sehr alte freundin) von mir engagiert. anfangs machte es uns irre viel spaß. sie ist ehem. grand prix reiterin, die sich ganz auf heuschmann und sein anatomisch-richtiges reiten verlagert hat.
soweit so gut. aber als wir dann im hochsommer mit unseren tinkern wie die doofen und nicht endenwollend traben mussten, da verging mir der spaß - und meinem pferd auch. tinker sind in den seltensten fällen marathonläufer.................. sie meinte dann - naja, also 20 min. lockeres vorwärtsreiten bräuchtens schon um sich zu lösen (normalerweise hör ich nach 30 min. schon wieder auf, weil lösen tu ich vorher per handarbeit und mit gezielter schrittarbeit). nach 20 min. lockerem vorwärtsreiten ist meine gnädige kraftmäßig schon über ihren höhepunkt.......... bitte - und dann kommt erst die arbeitsphase! nö, hab ich dann beendet. da ist mir unsere andere trainerin viel lieber.

2) was glaubst, welche blicke ich immer von den vorbesitzern von der elfe ernte, wenn sie mich fragen, was ich denn schon alles mach mit ihr - und ich sag dann - naja, jetzt können wir schon handarbeit und gelassen an der aufstiegshilfe parken  :o
mei - wie könne ich nur so wertvolle zeit vergeude - rauf aufs pferd und los! ist doch wurscht, wenn sie unter adrenalin steht - sie wär eh so auch handelbar  :confused:

zum glück hab ich gelernt, weder pampig noch verunsichert zu werden. ich lächle freundlich und sage: danke, aber ich mach das anders! und beende damit JEGLICHE diskussion!  :rotw:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 17. Februar 2010, 21:12:58
Ach ihr seid so schön selbstbewusst und überzeugt von dem was ihr tut! Könnt ihr mir da nich etwas abgeben?

Was ich mir auch überlegt habe: Der Heuschmann propagiert sicher nicht zu unrecht, dass ein loser Rücken in der Regel nicht schade, ein verspannter, krampfhaft festgehaltener Rücken kann dem Pferd hingegen sehr schaden. Im Moment fühlt sich unser Reitern eher nach Version 2 an, da ist immer Spannung drin, die ich manchmal in positive Spannung wandeln kann, aber oft geht es auch Runde um Runde in Ver-Spannung im Kreis, und das auch noch über Tempo.
Dann mach ich lieber einen Neustart und zäume das Pferd von hinten auf:
Nicht entspanntes Pferd durch losgelassenen Rücken durch aktive Hinterhand (wobei für die aktive Hinterhand erstmal ein ziemlich verspanntes Pferd produziert wird), sondern
aktive Hinterhand durch losgelassenen Rücken durch seelisch entspanntes Pferd.

Ich lad die Tage mal das FiS-Video hoch, das ist nur Handarbeit und dabei wirkt Freixe wie ich finde schon sehr angespannt und gestresst. Beim Reiten ist das ganze noch potenziert. Auf der Basis kann es irgendwie nicht gut werden.

Was mich darin bestätigt, ist dass das Pferd meiner RL auch nicht entspannt läuft und die Stute, die sie bis vor einem halben Jahr betreut hatte, lief auch nie entspannt, weswegen die Besitzer auch gewechselt sind. Vor allem bei ihrem eigenen Pferd sollte man doch wenigstens sehen können, dass ihre Theorie funktioniert, denn sie arbeitet ja schon lange genug mit ihm. Ist aber nicht so. Wieso sollte ich ihr dann vertrauen, dass mein Pferd sich entspannt und Spaß an der Arbeit bekommt, wenn ich es nur täglich in der Halle schrubbe und den Rücken locker halte?
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Malika am 17. Februar 2010, 22:01:15
Ach ihr seid so schön selbstbewusst und überzeugt von dem was ihr tut! Könnt ihr mir da nich etwas abgeben?

 :lol: Das hab ich mir beim Lesen auch gedacht!  :cheese: Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein könnte ich auch manchmal brauchen, lasse mich auch gerne mal "lenken"  :-\

Man muss sich eigentlich nur ständig daran erinnern, was man sich vorgenommen hat  :nick: Heißt ja nicht, dass man gute Ratschläge nicht annehmen kann/will, aber so ein permanentes Schlechtmachen würde ich auch mit Ignoranz begegnen (wenn es nach einem klärenden Gespräch nicht besser wird). Hör's dir an, wenn sie es sich von der Seele redet und wenn sie sonst keine Ruhe gibt, denk dir deinen Teil  :omm:  und dreh dich um und geh! :happy:

Ich weiß auch nicht, wenn ich die Tage nehme, an denen ich beim Pferd war, saß ich von den Tagen bestimmt keine 50% auf dem Pferd  :juck:
Den Pferden hat's nicht geschadet, wir hatten bei der Bodenarbeit viel Spaß  :cheer: Für mich ist das mittlerweile ein gleichwertiger Teil neben vielen anderen Dingen wie Zirkuslektionen, Longieren, Quatsch machen (Fußball spielen z.B.) usw. und eben Reiten. Da hat das Reiten auch nicht mehr Priorität  :neinfroh:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Faboula am 17. Februar 2010, 22:34:22
 ;) Du schaffst das!!! Unsicher waren wir alle mal und sind es auch immer wieder...wenn man sich und sein tun nicht mehr in Frage stellt ist das ja auch der Sinn der Sache...
Aber wie Du schon richtig bemwerkt hats - woher nehmen Leute die Erlaubnis ungefragt einem sagen zu wollen was man wie mit seinem Pferd zu machen hat - umgekehrt findet die meisten das nämlich nicht gerade witzig...
Ich denke der Tipp mit dem "lächeln und sagen: ich mache es eben anders" kann man 1:1 übernehmen - alles ist gesagt und man mußte nicht mal pampig werden...
Verlaß Dich auf dein Bauchgefühl - frag 10 Leute und du hast 12 Meinungen  :lol:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Celina am 18. Februar 2010, 07:32:00
Genau das ist es, was mir unglaublich geholfen hat! Heuschmanns Aussage über den losen Rücken! So ist bei uns einfach der Schwerpunkt: Ausgeglichenheit, Zufriedenheit, Spaß an der Sache. Eben genau wie Du schreibst: Aktive Hinterhand durch losgelassenen Rücken durch seelisch entspanntes Pferd.

Was nicht heißt, dass ich keinen Wert auf Gymnatizierung lege! Aber in UNSEREM Rahmen. Denn das Schlimmste ist ja der verspannte Rücken. Und auch meine Tinkerdamen sind zwar rel. bewegungsfreudig, aber 20 Minuten Runden drehen im Trab liegt absolut nicht drin. Finden sie auch viiieeeel zu langweilig! :cheese:

Ich habe das zwar schon an verschiedenen Stellen geschrieben. Aber hier noch einmal, weil mir das sooo viel Bestärkung in unserer Arbeit gegeben hat:
Ich lasse unsere Pferde ja regelmäßig osteopathisch durchchecken. Und die Osteopathin findet die Muskulatur unserer Pferde optimal. Bei Cimbria war sie sehr erstaunt, als ich mal sagte, dass sie GAR NICHT mehr geritten wird. Cimbria macht nur noch Clicker-Spielkram (sie liebt dabei besonders das Seitwärts in diversen Variationen). Und die Osteopathin hielt sie für ein ordentlich gerittenes Pony.

Wenn ich mir nun Fotos aus der Zeit anschaue, in der wir Cimbria noch "ordentlich" gearbeitet haben und schaue sie mir jetzt an - so sieht sie heute viel besser aus! Der Senkrücken ist fast weg (und was habe ich da früher alles veranstaltet...), sie bewegt sich locker und frei.

Nun ist es so, dass unser Auslauf recht groß ist und es gibt dort kleine Steigungen. Das bringt schon auch einiges.

Ich habe für mich gemerkt: Alles, was micht stresst, hilft meinen Pferden gar nicht. Vernünftig gymnastizieren bring uns nur etwas, wenn meine Pferde dabei entspannt mitmachen können.

LG Almut
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 18. Februar 2010, 07:50:26
Ich habe auch zu lange auf Leute gehört die mir und meinem Pferd nicht gut getan haben. Die typischen Sprüche wie "die verarscht dich", "da musst dich nur mal gescheit durchsetzen" blabla. Gesträubt hab ich mich innerlich immer dagegen, aber die anderen hatten ja Ahnung  :P Rückblickend gesehen hat uns das richtig heftig zurückgeworfen und viel kaputt gemacht.

Jetzt hör ich auf niemanden mehr, außer ich mir sicher er tut meinem Pferd und mir gut. Ausreiten geht bei uns nur bedingt, weil Skessa draussen hysterisch werden kann. Also machen wir viel Bahn, clickern, Longenkurs etc. Die dummen Sprüche von nebenan " hat nen Isi und geht nie raus " " einfach mal ein Pessoa einschnallen dann geht das schon", prallen mittlerweile an mir ab. Ich merke wie sehr sich das verhältnis zu meinem Pony bessert, wie weit wir kommen und vor allem das wir BEIDE Spaß haben.

Jetzt kann ich das so sehen und bestimmen. Vor vier Jahren war ich da noch nicht so weit und bereu das ich nicht früher auf meinen Bauch gehört hab. (soviel zum Selbstbewusstsein  :happy:)
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Melle am 18. Februar 2010, 09:16:21
Ich habe auch zu lange auf Leute gehört die mir und meinem Pferd nicht gut getan haben. Die typischen Sprüche wie "die verarscht dich", "da musst dich nur mal gescheit durchsetzen" blabla. Gesträubt hab ich mich innerlich immer dagegen, aber die anderen hatten ja Ahnung  :P Rückblickend gesehen hat uns das richtig heftig zurückgeworfen und viel kaputt gemacht.

kann mch hier komplett anschliesen  :nick:

daraus enstand auchmein selbstgestalteter satz "wenn du nicht merh weiter weißt, frag dien pferd!"

seitdem läuft es bei uns um meilen besser.

ich bin auch schon aus ner reistunde aus der halle raus, weil mir was nicht passte. der RL war empört und ich ritt weg und rief nur zurück "Lucky mag heute nicht"  :happy:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: prigal am 18. Februar 2010, 20:02:36
Gebt mir bitte auch eine gscheite Portion Selbstbewußtsein ab - die könnte ich auch öfters brauchen :vielmotz1:

Nicht reinreden lassen ist halt leider teilweise schwierig wenn man mit Leuten zu tun hat die meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben...
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: lindalotze am 19. Februar 2010, 09:25:29
Zitat
Nicht reinreden lassen ist halt leider teilweise schwierig wenn man mit Leuten zu tun hat die meinen die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben...

Ja, das Problem kennt glaub jeder. Schwierig wirds, wenn die Leute einem täglich auf den Nerven rumtrampeln können und vielleicht, wie bei Escy, auch noch großen Einfluss im Umfeld haben. Und wenn man weiß, dass sie Widerspruch sanktionieren werden.

Was mir bei altbekannten Pferdebesitzern hilft, jemandes Dreinreden einzuordnen: dessen Pferd ansehen. Ist es gesund und zufrieden und entwickelt sich in die richtige Richtung? Wie war das Pferd vor ein paar Jahren, und wie ist es heute? Kränklich? Gibt es viele mit Strafe unterdrückte Verhalten, muss es immer härter angefasst werden? Macht es seinen Job gut, oder sind permanent die selben Probleme mit im Boot? Kann man heute mehr mit ihm anfangen als vor Jahren, oder werden Aktivitäten wegen Verhaltensproblemen eingestellt?
Wurden vielleicht sogar schon öfter Pferde ausgetauscht? Und bei der wievielten Reit- oder Erziehungsmethode sind wir denn mittlerweile angekommen? (Ein Wechsel muss kein Fehler sein, aber jemand mit jeweils einem halben Jahr Methoden-Erfahrung kann eigentlich nur aus der Theorie sprechen.)

Escy, zur Frage selbst:
- von der Muskulatur her macht es Sinn, nur alle zwei Tage gezielt zu trainieren und dazwischen was anderes zu tun. Also 3-4 Mal die Woche reicht gut.
- es ist völlig normal, dass ein Pferd lockerer in den Stall/ Auslauf zurück geht, als es am nächsten Tag rauskommt. Die Lösungsphase wurde nicht zum Spaß erfunden.
- ich selbst kann meine nicht im Gelände lösen und auch nicht an der Longe. Im Gelände fehlen mir die gebogenen Linien. Und beim Longieren hab ich zu wenig Einfluss aufs spurige Laufen, Pferd entzieht sich da gern durch Reinnehmen der Hinterhand. (Longieren ist aber stark ausbaufähig bei uns, das könnte man vermutlich schon in den Griff kriegen.) Ob Du es kannst, musst Du selbst wissen.
- falls Du dich doch fürs Reiten entscheidest: Losgelassenheit kommt vor Schwung! *mantraausgeb* Ich versuch meine (= Hirschhalsdrürck-Davonwuselpferd) über ruhigen Takt und korrekte Biegungen zu lösen, später Übergänge und Tempiwechsel einzubauen für den Rücken. Keine Dauerbeschleunigung! (Wenn da nach zwei langen Seiten Zulegen kein Rücken kommt, dann kommt auch auf der 3. langen Seite nichts.) Pferd soll fast schon faul und triebig sein. Und kein Stress, gern auch clickern ;D

Aber das alles ohne Garantie und Gewähr, auch ich kämpfe permanent um Losgelassenheit, Anlehnung und Rückentätigkeit und rede eher aus der Graswurzelperspektive.

Für den dauerhaften Erfolg wäre eine neue Reitlehrerin sicher wichtig. Gibts GAR NIEMANDEN? Manchmal findet man doch so Perlen im Schweinestall...?

lg und gute Nerven
Linda
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: penelope am 19. Februar 2010, 09:35:47
Ich würde mir auch noch mal die anderen Reitlehrer anschauen.

Sind es wirklich die RLs, die nur turnier- und erfolgsorientiert sind, oder sind das vielleicht eher die Reiter? Vielleicht freut sich sogar einer der Lehrer, wenn er einen Schüler bekommt, der ernsthaftes Interesse hat, an soliden und guten Grundlagen zu arbeiten.

Ich bin selbst nach einigen Jahren bei den "Barock-Leuten" wieder bei einer "Normalo-RL" gelandet und da nun sehr zufrieden. Gutes Reiten ist eben auch bei denen nicht "Hang und Bang".
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 19. Februar 2010, 14:25:43
Oiii so viele Antworten! Ich finde es klasse dass ihr mir so helft!   :nick: :danke:

kleinpony, auf Dauer will ich das Pferd nicht latschen lassen weil ich auch auf Wanderritte gehen will und ab und zu in der Halle arbeiten. Aber zwischen intensiver Dressurarbeit täglich und nur latschen lassen ist ja ein weites Feld. Jedenfalls kann ich ein vorübergehendes Latschen durchaus tolerieren, wenn das Pferd dafür weniger Stress hat.

Zitat
Nenn mir mal einen Grund, warum ein Pferd geritten werden MUSS. Mir zumindest fällt keiner ein. In Sachen Blockaden, Rückenprobleme etc. bin ich der Meinung, dass die durch's Reiten eher entstehen können als durch Nicht-Reiten. Gymnastizieren kann man auch anders.
Wohl wahr  :P
Gerade das mit dem Reittier verstehen bei uns nur wenige. Viele machen mit ihrem Pferd gar nichts außer Reiten, meine RL eingeschlossen, ich denke denen fehlt das Verständnis für Spaß an der Bodenarbeit.

Zitat
Ich habe für mich gemerkt: Alles, was micht stresst, hilft meinen Pferden gar nicht. Vernünftig gymnastizieren bring uns nur etwas, wenn meine Pferde dabei entspannt mitmachen können.
Seh ich auch so aber meine RL leider nicht  :P

Zitat
Ja, das Problem kennt glaub jeder. Schwierig wirds, wenn die Leute einem täglich auf den Nerven rumtrampeln können und vielleicht, wie bei Escy, auch noch großen Einfluss im Umfeld haben. Und wenn man weiß, dass sie Widerspruch sanktionieren werden.
Ich habs mitbekommen, wie es mit der anderen Freundin aus unserer Einstellergemeinschaft gelaufen ist. Meine RL hat ihr Pferd von Anfang an mit betreut und Reitstunden gegeben und geritten und reiterlich sind sie dadurch auch weiter gekommen. Dadurch war überhaupt so etwas wie eine Dehnungshaltung möglich. Doch dann entwickelten sie sich eher rückwärts, die Stute hatte viel Stress und fing an sich zu verweigern und die RL sah auch ein dass sie zurzeit nicht weiterkommt. Die Besitzerin hat die Stute daraufhin zum Schöneich gegeben, doch meine RL hat das sehr persönlich genommen. Für sie war das wie eine Kritik "Du hast es ja nicht hinbekommen" und fühlte sich verraten. Daraufhin hat sie ALLES schlecht gemacht was so mit der Stute passiert ist. Das Schöneich Zeug fand sie grauenhaft, die Reitstunden, die die Besitzerin danach bei einer Schöneich-Trainerin hatte ebenfalls. Anfangs hielt sie sich halbwegs zurück, und gab nur ab und zu ungefragt einen Kommentar ab, wenn wir uns mit der Besitzerin unterhalten haben, zB wenn ich sagte "Oh, die Fussel hat aber echt super zugelegt und Muskeln aufgebaut!" dann sagte sie, halblaut zu sich selbst "Na ja, ich seh das anders..." aber natürlich so dass die Besi es hören konnte.
Irgendwann ist es dann eskaliert und sie hat die Besi vor dem halben Stall runtergeputzt, dass ihre Stute, wenn sie so weitermachen würde, in spätestens einem halben Jahr platt wäre, und sie heulen könnte wenn sie das Pferd laufen sieht.

Sie nimmt so etwas halt sehr persönlich und fühlt sich gekränkt, wenn man jemand anderen zu rate zieht als sie. Ich wollte beispielsweise einen Sitzkurs machen, bei einer Bekannten die sich auf Sitzschulungen spezialisiert hat, und erzählte ihr davon, ihm Glauben sie würde das gutheißen. Sie selbst sitzt nämlich alles andere als perfekt auf ihrem Pferd und sie weiß das auch, und daher wäre ich nie auf die Idee gekommen eine Sitzschulung bei ihr zu machen. Aber sie erwiderte sofort, sie könne mir doch auch Longenstunden geben. Als ich versuchte ihr zu erklären, dass ich gerne eine Sitzschulugn hätte, die nicht nur die sichtbaren Probleme löst, sondern die Ursachen erkennt und daran arbeitet, behauptete sie sie könne das auch und war beleidigt, dass ich lieber bei einer Sitz-Spezialistin Unterricht nehmen wollte.

N bisschen Angst habe ich schon dafür, was passiert wenn ich mein eigenes Ding mache, denn ich weiß dass sie das wohl kaum akzeptieren wird und mir bei jeder Gelegenheit sagen wird was ich alles falsch mache.

Zitat
Escy, zur Frage selbst:
- von der Muskulatur her macht es Sinn, nur alle zwei Tage gezielt zu trainieren und dazwischen was anderes zu tun. Also 3-4 Mal die Woche reicht gut.
Das hatte ich auch gehört, dass das aus Sportmedizinischer Sicht sogar sinnvoller ist als tägliche Belastung.
Zitat
- es ist völlig normal, dass ein Pferd lockerer in den Stall/ Auslauf zurück geht, als es am nächsten Tag rauskommt. Die Lösungsphase wurde nicht zum Spaß erfunden.
Und es ist doch auch normal, dass Pferde nicht jeden Tag gleich gut drauf sind und sich mit jedem Tag verbessern oder zumindest an der bisherigen Bestleistung sind, oder?

Zitat
Sind es wirklich die RLs, die nur turnier- und erfolgsorientiert sind, oder sind das vielleicht eher die Reiter? Vielleicht freut sich sogar einer der Lehrer, wenn er einen Schüler bekommt, der ernsthaftes Interesse hat, an soliden und guten Grundlagen zu arbeiten.
Also ich habe hier drei Reitlehrer zur Auswahl:
Der eine betreibt Rollkur und Druckreiterei vom feinsten - fällt also weg
Die zweite lässt meines Erachtens zu viele Lektionen reiten, lässt die Pferde nicht lösen oder zwischendrin entspannen und wenn die nicht mehr laufen wird eine Kandare eingeschnallt.
Der dritte ist ehemaliger Reitlehrer bei der Polizeireiterstaffel, von den Ergebnissen die er bringt noch mit Abstand am besten, aber er hat einen militärischen Ton drauf und seine Pädagogik ist unter aller Sau (wenn ein Pferd keinen fliegenden Wechsel springen will, dann lassen wir es so oft in die Ecke gegen die Bande traversieren und zwingen es somit in die andere Richtung weiter zu galoppieren, bis es klappt. Und es klappte eine gesamte Reitstunde nicht, ohne dass das Konzept überdacht worden wäre).
Sollte ich einen Reitlehrer außerhalb finden, dann würde ich ihn gern an den Stall holen. Allerdings könnte ich mir dann vermutlich nur noch selten Stunden leisten  :P
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 19. Februar 2010, 14:56:44
Ich versteh dich schon rigendwie. Du glaubst gar nicht wie oft ich schon gefragt wurde, warum ich mein 1m20 Pony, das für mich unreitbar ist weil er buckelt wie irre, nicht einfach verkaufe, weil das wär sicher das beste für mich (ich hätt Platz für ein Reitpferd für meinen Freund) und ihn (er könnt zu wem kommen der ihn reiten kann) wär.
Tja, ich ignorier die Leute die sowas sagen. Würde der Pony geritten werden wollen würd er ned buckeln, ist logisch. Damit ist das Thema für mich vom Tisch. Bodenarbeit ist hier sicher ein vollwertiger Ersatz, schon aus dem Grund weil er mit 1m20 sowieso zu klein ist, um mich auf Dauer herumzuschleppen.

Bei meiner Stute ist es anders. Sie könnte theoretisch täglich geritten werden, praktisch bin ich seit November gar nicht mehr geritten, obwohl sie gesund und munter ist. Hab einfach keine Lust, es ist kalt und rutschig und ich bin ein Feigling. Wieso soll ich mich da raufsetzen?
Das Pferde geritten werden müssen zu ihrem Lebensglück ist ja sowieso Unsinn, zu meinem Lebensglück muss ich auch ned jeden Tag reiten. Das verstehen nur manche Leute leider nicht. Ich hab keine Schuldgefühle anderen gegenüber, was geht die mein Pferd an. Jemand der sich so wie deine Reitlehrerin einmischt hätt bei mir nichts mehr verloren, das nimmt einem den Spaß am reiten.

Was ich sehr wohl wichtig finde ist das man nicht nur alle 3 Wochen mal reitet, dafür dann aber 2 Stunden im Galopp. Hab ich auch schon gesehen, Pseudo-Westernreiter die nur alle paar Wochen mal Zeit haben, sich dann aufs Pferd schmeißen bis es schwitzt und es dann nach ein paar Stunden wieder in die Box stellen. Da leidet der Rücken, so viel ist klar. Ich trainier meine Stute im Frühjahr auch langsam wieder auf bevor ich mich raufsetz.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 19. Februar 2010, 18:39:34
Richtiges Antrainieren sollte selbstverständlich sein, ja.

Aber wie gesagt da hab ich auch schon Pläne. Schnappe mir die Karte unseres Geländes und nen Kompass und hoffe dass ich wieder nach Hause finde  ;D Langsam steigern erstmal auf unsere 1h-Strecke im Schritt, dann erste kurze Trabreprisen und einen Mini-Galopp hinzu (zur Sicherheit, weil das ja immer mal unfreiwillig passieren kann hihi), und dann erstmal Dauer steigern, 2h Schritt mit Karte, 3 h Schritt mit Karte.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: lindalotze am 19. Februar 2010, 18:43:41
Zitat
Und es ist doch auch normal, dass Pferde nicht jeden Tag gleich gut drauf sind und sich mit jedem Tag verbessern oder zumindest an der bisherigen Bestleistung sind, oder?

Ich denke nicht. Zumindest bei mir nicht. Und bei allen anderen, die ich so höre, auch nicht. Das ist einer der Gründe, warum ich kein Tagebuch führe  ;)

Deine Beschreibung der RL-Aktionen bei "Fremdgehen" finde ich übrigens ...kurios? Beängstigend? Unverschämt? ...Auf jeden Fall geht sowas menschlich gar nicht.
Wie ist das mit der Fussel-Besitzerin und dieser Frau jetzt? Wars nach der Eskalation okay oder geht der Terror weiter?
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 19. Februar 2010, 19:11:26
Inzwischen nach über einem Jahr gehts wieder, aber ich denk nich dass das Verhältnis nochmal genauso wird wie früher. Wir anderen haben der RL allerdings auch ziemlich die Meinung gesagt damit sie sich zusammenreißt.

Aber ganz ehrlich so wichtig wie vor ein paar Jahren ist mir diese Clique nicht mehr...
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Firstbrownunicorn am 20. Februar 2010, 12:20:02
Ich finde es gut, wieviele Gedanken du dir über dein Pferd und reiten machst!  :thup:
Ein Sportler trainiert auch nicht jeden Tag.
Die Muskulatur erholt sich gern mal einen Tag. ;)
Zum Thema wieviel reiten ist gut...
Du weisst ja, dass ich TK bei unseren Pferden machen lasse.
Es ist tatsächlich von Pferd zu Pferd unterschiedlich.
Mailo hatte man ja im Umgang und beim reiten wirklich traumatisiert...
Er hielt gar nichts vom Menschen geschweige vom reiten.
Jetzt sind wir auf dem Stand, dass er mich oben drauf akzeptiert und es fängt
an ihm Spass zu machen. :nick:
Er zeigte vorher durch plötzliches losschiessen und abbocken was er davon hält.
Er wünschte sich von mir sehr viel Abwechslung.
Ich lernte also etwas clickern, Freiarbeit.
Sowas kannte ich aus der vorherigen FN-Schiene gar nicht... ;D
Er findet in der Halle reiten sehr beengend und macht keinen Spass.
Auf meinem Reitplatz findet er reiten auch recht langweilig...
Was er absolut genial findet, ist ausreiten .
War für mich mit so einer Kanone echt ein angehen. :roll:
Da ist er überhaupt nicht mehr zäh und vergisst dann auch seinen
Stresshusten.
Der Schimmel meiner Tochter ist da ganz anders...
Der will sehr gern und sehr oft geritten und bespasst werden.
Da kannst du mal sehen, sie sind doch wie wir!
Wenn du die Möglichkeit hast, einen anderen RL kommen zu lassen, würd
ich es tun.
Dann lieber nur 2-3 mal im Monat, aber vom Gefühl her richtig. ;)
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 20. Februar 2010, 20:58:00
Zitat
Dann lieber nur 2-3 mal im Monat, aber vom Gefühl her richtig. Zwinkernd
Eher 2x im Monat *G*
aber da hast du natürlich Recht! Bin gespannt was die TK zu Freixe sagt! Danke für die Empfehlung
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Steinchen am 21. Februar 2010, 08:52:33
Hallo!

Ich hab mir nun so ziemlich alles durchgelesen, weil bei mir aktuell Reiten auch wieder auf dem Plan steht, damit ich den Bewegungsmangel der Boxenhaltung (von 10-16Uhr Auslauf oder Paddock mit Stute) ausgleichen kann.
Allerdings hab ich keinen RL hier, bin selbst wgen meiner Rückenprobleme Jahre nicht geritten, außer ein paar kleine Schrittrunden im Gelände. Bin also alles andere als reitfit im Moment.
Da sollte man eigentlich sagen. Armes Pferd, wenn der geritten wird, ohne vernünftige Ausbildung, wirds dem mehr schaden als nutzen.

Ich seh das etwas anders: Ich machs ganz davon abhängig, wie er es annehmen wird. Ich fang einfach für uns beide ganz bei Null an, so dass wir vorerst unser gemeinsames Gleichgewicht wieder finden werden. Vor dem Reiten stehen bei mir Massage, Streichtechniken und Dehungsübungen und Führübungen auf dem Plan, ebensolche  "Nachbehandlung" nach dem Reiten.
Mehr als dreimal die Woche Reiten werd ich nicht schaffen.
Aber was soll da dran so schädlich sein, wenn ich nicht mehr verlange, als er körperlich und psychisch in der Lage ist, zu bringen?
Ein Schritt nach dem anderen, als wäre er ein Joungster, täglich Bodenarbeit mit hauptsächlich lockernden Übungen.
Die Kraft, der Muskelaufbau kann doch nur dann ordentlich folgen, wenn die Vorbereitung passt. Und das geht in kleinsten Schritten meiner Meinung nach gesundheitsfördernder, als mit zu großen Schritten unter Zwang, der das Pferd psychisch verspannt und blockiert. = körperliche Verspannungnen resultieren daraus.

Im übrigen ist zB Rexys Rückenmuskulatur nun durch wenige Tage Boxenstall mit Auslauf deutlich entspannter und er im gesamten weniger steif, als es im Offenstall der Fall ist. Wenn Offesntall, dann nur einen absolut pferdegerechten, ohne erhöhten Aggressionslevel, wie zB Futterstreitigkeiten oder Platzmangel.
Die Psyche ist ein immens wichtiger Faktor für ein Pferd.
Easy, so wie es in Deinen Posts für mich rüberkam, ist das, was mit der RL ,lief alles andere als förderlich für die Losgealssenheit Deines Pferdes. Losgelasssenheit ist für mich jedoch der wichtigste Faktor für einen gesunden, gezielten Aufbau.
Ohne je das ABC gelernt zu haben, lernt niemand Lesen. Geht nicht.
Mit Zwang und ständigen Impulsen, wie Du sie beschrieben hast, kannst Du das Pferd zwar ansatzweise in die geforderte Haltung bringen, aber der Preis dafür werden immer wieder Verspannungen sein, die sich von der Psyche in den Körper manifestieren, was auf lange Sicht meiner Meinung nach kontraproduktiv ist.

Das, was Du vor hast: Von vorne anfangen, neu erarbeiten und aufbauen, finde ich total passend und zutreffend. Lass Dir nicht zu viel einreden: Frag Dein Pferd. Das sagt Dir sowieso schon, dass die Methode der RL für Euch nicht passt.
Reiten braucht kein Pferd - Wenn wir allerdings auf ihnen reiten wollen, dann sollten wir es so gestalten, dass wir ihnen damit keinen Schaden zufügen. Klar gehört dann vernünftige Ausbildung und Regelmäßigkeit dazu, wieviel und wie intensiv hängt doch sehr viel davon ab, wie schnell wir zu einem gesteckten Zeil kommen wollen. Da liegts an uns, Ziele zu setzen, Wege zu gehen, die für das Individuum passen. Und obs passt sagen sie uns sehr deutlich.

LG, Angie
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 21. Februar 2010, 14:34:03
Danke dir!

Eine gute dressurreiterliche Basis hat Freixe ja, nur leider ist sie tief vergraben in Stress und Unwilligkeit. Bis Anfang 2008 hatten wir uns stetig hochgekämpft, und ich hatte am Ende ein echtes Traumpferd, das ohne Gerte und Sporen willig gelaufen ist.
Dann der Fesselträgerschaden, und seitdem kommen wir einfach nicht mehr an den alten Stand heran!
Früher klappte Schulterherein fast wie von selbst, inneren Bügel mehr ausgetreten, Wade ans Pferd und schwupps ging der ganz gleichmäßig im SH. Jetzt brauche ich dazu alle möglichen Hilfen und davon ziemlich viel, und das Resultat ist ein Pferd das nicht konstant im SH bleibt sondern abwechselnd geradeaus läuft oder die Hinterhand raus schwenkt.

Ich habe daher auch so viel ausprobiert seit dem, man kann sagen mir war jedes Mittel Recht um wieder auf den alten Stand zu kommen und deshalb habe ich auch akzeptiert dass meine RL von mir verlangt hat so viel mit Druck zu arbeiten.

Inzwischen seh ich das aber anders. Vielleicht zwickt ihn noch irgendwas und er macht es deshalb nicht? Das kann ich nur sicher ausschließen wenn ich ohne Druck und Zwang arbeite.
Und wie gesagt ich will auch die alte Freude an der Dressur zurück haben!
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 21. Februar 2010, 21:12:22
Huhu! Wollte ein paar Neuigkeiten berichten.
Heute war ich zeitgleich mit meiner RL am Stall, und habe beläufig erwähnt dass das Bein wieder knalldick ist (mehr dazu im Tagebuch) und ich daher besser nur kurz führe, da ich beim Führen in Stellung ja viele Wendungen laufen lasse. Ich mache die zwar so groß wie möglich, also keine Volten, aber man sollte ja sehen bei Sehnenschäden dass man möglichst wenige Wendungen macht. Normales Führen klappt ja momentan nicht, da spackt er mir zuverlässig wenigstens einmal ab und das wäre auch nicht gut fürs Bein.
Meine RL musste dann natürlich sofort wieder sagen, dass ich ja auch Schritt reiten könnte - der tägliche Seitenhieb. Ich bin es zwar eigentlich Leid, erwiderte aber trotzdem etwas genervt: "Nur dass mein Pferd, wenn es am Strick abspackt, wenigstens am Ende des Strickes stehen bleibt, während ich beim Reiten leider drauf sitze und der Strick sich mit bewegt", sprich so schnell bekomm ich ihn dann nicht angehalten, das ist ein Erfahrungswert.

Dann hatte ich erstmal Ruhe. Wir trafen uns dann in der Halle wieder, sie ritt und ich machte Führen in Stellung. Wir unterhielten uns zwischendurch, und bei der nächsten Gelegenheit sagte sie wieder "Du könntest ja auch reiten!" Ich, schon ziemlich genervt, meinte etwas ironisch: "Oh, komisch, ich kann mich nicht daran erinnern dass ich dich um deine Meinung gebeten habe, aber ich meine du hättest sie mir soeben mitgeteilt, wie kann das sein?" Sie "Ja, doch weißt doch dass ich mich nicht zurückhalten kann! Du hast doch selbst gesagt, 'Mit meiner Art zurechtkommen können wenige, und das sind meine Freunde'!" das ist ein Spruch von mir über mich selbst, den sie nun für sich anwendete. Ich antwortete: "Und du bist gerade auf dem besten Weg dich zu meinem Feind zu entwickeln. Außerdem habe ich den Spruch schon längst abgewandelt. Denn wenn ich immer das aussprechen würde, was ich denke, hätte ich sicher keine Freunde mehr. Du sagst aber immer rücksichtslos, was du denkst..."
Danach war diesbezüglich Ruhe für heute, aber innerlich hat es mich ziemlich aufgeregt.

Später rief eine andere Stallfreundin an, und wir kamen auf das Thema. Sie sagte, sie könne durchaus verstehen dass mich das nervt, sie hätte dasselbe Problem vor Jahren mit ihrer damaligen Reitlehrerin gehabt und die hätte ihr ständig vorgehalten, wenn sie nur einen Tag nicht geritten wäre, dass sie zu wenig reitet und sie sich nicht wundern bräuchte dass ihr Pferd zu fett würde usw. Außerdem hat ihre Reitlehrerin sie dann vor anderen Leuten runtergeputzt und solche Sachen, bis sie irgendwann keinen anderen Ausweg gesehen hat und in einen anderen Stall gewechselt ist.
Außerdem hat mir diese Stallfreundin auch noch erzählt, dass die andere Person, die mal bei meiner Reitlehrerin Unterricht hatte, bis das damals eskaliert ist, auch damals überlegt hat den Stall zu wechseln. Ich hab ihr dann gestanden dass ich im Moment am selben Punkt bin. Sie war ziemlich schockiert, dass ich sogar darüber nachdenke.

Sie ist auch der Meinung, dass ich das jetzt einmal ansprechen sollte und meiner RL erklären muss, dass sie sich zukünftig bitte heraushalten soll, wenn sie nicht nach ihrer Meinung gefragt wurde. Und wenn das nicht klappt (was wir beide vermuten) ist es besser wenn ich mir eine andere RL suche.

Es war schön von jemandem den Rücken gestärkt zu bekommen der die ganze Sache live mitbekommt und auch beurteilen kann. Sie gibt mir auch Recht darin, dass mein Pferd nicht wirkt als wolle es täglich geritten werden (und sie selbst reitet ihre Stute auch nur 3mal die Woche, macht sonst andere Dinge).

Jetzt geht es mir besser und ich bin mir sicher dass das auch die richtige Entscheidung ist.
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Muriel am 21. Februar 2010, 21:49:16
Kein Pferd braucht es geritten zu werden. Sonst wäre es mit Sattel und einem anderen Körperbau auf die Welt gekommen.

Aber es ist halt wirklich schwer, sich von einem Menschen, dem man langjährig sehr vertraut hat, innerlich zu lösen. Schade wenn es nicht ohne deutliche Worte geht, aber gut wenn Du da jetzt eine klare Position beziehen kannst.
"Ich setze mich nicht auf ein krankes Pferd, das kannst Du machen wenn Du meinst du musst das tun"  wäre auch eine klare Ansage. Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen dafür dass Du nicht reitest, so ein Quatsch aber auch.  >:( Und du musst es nicht begründen.

Die Frage kann auch gar nicht sein: Wieviel Reiten muss sein? Sondern nur: "Wieviel Reiten muss sein, um ... zu erreichen?"
Und wenn ich kein reiterliches Ziel habe, wozu soll ich dann reiten?

ich habe ein Pflegepferd gehabt, der war ziemlich kaputt im Rücken. Wir haben einen Wanderritt geplant, und ich bin 3 Monate lang zum trainieren der Sehnen und der Kondition mit ihm spazierengegangen und habe ihn ansonsten longiert. 3 Wochen bevor es los ging, hab ich mir gedacht, dass es sicher sinnvoll sein könnte, sich auch mal draufzusetzen.  :lol:
Das ging ganz gut, also bin ich danach wieder weiter gelaufen.
Wirklich geritten bin ich dann eigentlich nur auf dem Wanderritt, und natürlich auch sehr viel gelaufen.
Aber durch das viele Laufen und Longieren war das Pferd prima trainiert (und der Rücken hat wunderbar gehalten und sah nachher wirklich gut aus).
So hat er die 150 km wunderbar überstanden und war nachher fitter als vorher.

Mit Mirko habe ich immer sehr viele Zeiten des Wenig-reitens gehabt. Dann habe ich mal bei meiner RL gejammert dass wir so wenig vorwärtskommen, dressurlich betrachtet. Und sie meinte: Naja, DU reitest ja auch sehr wenig. Die anderen (mit denen ich mich verglichen habe) reiten eben fünf mal pro Woche, und nicht nur einmal oder zweimal.
Das konnte ich wiederum total einsehen, auch als ich dann mal wieder mehr gemacht habe und festgestellt habe wie Sachen dann auch durch Übung usw wirklich besser gehen - weil ich einen bestimmten Anspruch an die Rittigkeit hatte.

Aber nur um Muskulatur zu erhalten oder das Pferd zu beschäftigen muss man überhaupt nicht reiten.

Die Frage muss eben immer sein: Wozu reite ich?

Als Mirko damals den Sehnenriss hatte durfte ich nach vier Monaten dann Schritt reiten statt zu führen, und als ich bei einer dreiviertel Stunde ordentlichem Marschierschritt angelangt war, war das Pony auch endlich wieder normal und nicht flummimässig drauf.
Aber da gehörte das Schrittreiten zur Belastungssteigerung im Aufbau und hatte auch wieder seinen Sinn.

Lass Dich nicht kirre machen.  :knuddel2:

(Als ich meiner RL mal gebeichtet habe, dies und jenes ausprobiert zu haben, meinte sie:" Ja klar, man muss auch mal Sachen ausprobieren, sonst kommt man nie weiter. " Danach ging es mir viel besser und ich wurde ein ganzes Stück selbständiger, was mir sehr gut getan hat. Nur so als Tip. )  :D  :nick:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: eboja am 21. Februar 2010, 22:01:22
Jetzt geht es mir besser und ich bin mir sicher dass das auch die richtige Entscheidung ist.
Super!  :thup:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 21. Februar 2010, 22:55:29
 :umarm2:

Daaaankeschön euch beiden!

Jedes Wort von euch macht mich sicherer in der Entscheidung die ich getroffen habe und ich finde es sehr beruhigend dass ihr auch denkt dass Nichtreiten dem Pferd nicht schadet.

Und wisst ihr was das aller verrückteste ist?

Jetzt wo diese Last "Reiten müssen, Gymnastizieren müssen (und dabei dieses stressige Druck machen)" von mir genommen ist, hab ich auch wieder total Lust, reiten zu gehen!  :D Und zwar nicht Lektionen pauken, sondern RAUS!
Ich male mir schon aus wie wir Berge hoch und runter reiten und neue Reitwege erkunden und vielleicht sogar gebisslos in Dehnungshaltung die Wiesen entlang traben  :nick:

Wird bestimmt toll! Jetzt muss nur noch das dumme Pferd aufhören sich selbst zu verstümmeln  ;D
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Julika am 05. März 2010, 22:44:40
Und wie ist die Situation jetzt?

Ich habe gerade alles durchgelesen und finde Deine Entscheidung gut.
Ich glaube, es geht sogar um noch mehr als den Pferde-Reiten-müssen-Streß: Deine klare Abgrenzung verbunden mit einer inneren deutlichen Entscheidung: NEIN!  Wie hoch wäre denn der Preis für ein unglückliches Pferd und seine Besitzerin im Vergleich zu....ja was? Was wäre der Super-Gau, der durch Dein NEIN ausgelöst wird? Erträgst Du ihn? Vielleicht tritt es ja aber auch garnicht ein und es kann entspannter ablaufen als mit ihr sonst.*findet den "think-positive"-smiley gerade nicht*

Und zu Fachlichen: Wenn man (Dressur-)Reitpferde regelmäßig "renken" muß, kann an der Reitweise nur etwas verkehrt sein. Wenn ein Pferd keine chronische Erkrankung am Bewegungapparat hat, ist richtiges Reiten eine großartige Prävention.

Mein eines Jungpferd balanciert mit den Vorderbeinen über eine 4 m lange Stange- ich kenne wenige gerittene Pferde mit so einer gefühlvollen Muskulatur. Ich finde vielfältige Clickersachen für die Beweglichkeit und das Körpergefühl für die Gesunderhaltung extrem wertvoll. "Was ich will, sind bewegliche Gehirne, nicht bewegliche Körper. Ich will, dass jeder Mensch seine menschliche Würde wieder herstellen kann" (M.Feldenkrais) ... Ich finde, das gilt auch für Pferde.

Als ich (in meiner Jugend 8)Distanz- und Wanderritte gemacht habe, wurde Jule einmal die Woche dressurmäßig geritten, maximal noch einmal longiert und ansonsten draußen unterwegs.
Und nein, ich habe im Gelände ganz schlurig und schluffig keine Biegungen gemacht, ich habe nur oft auf eine sauberes, schönes Vorwärts-abwärts geachtet. Ich hatte sie immer als Vorführpferd und Paradebeispiel für lockere Muskulatur auf meinen Pferdemassageinfos genommen. :happy:
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Mannimen am 06. März 2010, 05:49:00
Hi

Nicht geritten zu werden ist ja auch das Natürlichste für diese Tiere, wenn man mal bedenkt, welchen Aufwand wir betreiben müssen, um sie überhaupt erst reiten zu können.  :)

LG
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: EscyKane am 06. März 2010, 13:57:19
Da hast du wohl Recht, Manni ;D

Auf der anderen Seite kenn ich halt auch viele Positiv-Beispiele was gutes Reiten bewirkt, wir haben hier zB ein ehemaliges S-Pferd, das ist jetzt 26 oder 27 und sieht vielleicht aus wie 16, und wird noch normal freizeitmäßig geritten.
Ich denke halt dass man eine gewisse Grundkondition  und -fitness braucht um ein Pferd bis ins hohe Alter so gut aussehen zu lassen. Meins zumindest. Wenn der mal 2, 3 Monate nicht geritten wird, wie jetzt, verliert der sämtliche Oberhals- und Bauchmuskulatur und bekommt einen Unterhals und Hängebauch.  Da kann man sicher mit Bodenarbeit gegenwirken (nunja da sind wir ja momentan leider etwas eingeschränkt) aber ich denke gutes Reiten ist da die beste Methode.

Trotzdem sehe ich nicht ein mich weiterhin jeden Tag zu zwingen, noch zu reiten, auch wenn ich gar keine Lust dazu habe.

Julika, im Moment ist ja noch die Situation Pferd hat Sehnenschaden, und nachdem eine Freundin mit meiner RL-Freundin gesprochen hat und ihr mal klar gemacht hat was für ein Psychoterror das ist, wenn man ständig aufs Ohr gedrückt bekommt man solle doch endlich reiten, hält die RL-Freundin auch brav ihre Klappe. Sie scheint sogar zu akzeptieren, dass ich nach der Krankheitspause ganz relaxt und stressfrei neu anfangen will und dann nicht direkt zwieble und kampfgymnastiziere. Sie war nämlich ganz angetan von der Tierkommunikatorin.  ;D

Nächste Woche Do ist Kliniktermin und dann entscheidet sich wie es weitergeht
Titel: Re:Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Mannimen am 07. März 2010, 00:03:04
Ja,

Fitness ist durchaus viel wert und gute Bodenarbeit (Gymnastizierung) nicht so leicht. Solinski oder Kurland sind da schon entsprechende Beispiele, an denen man sich dabei gut orientieren könnte.

LG Manfred
Titel: Re: Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Avaris am 08. November 2016, 13:00:30
Auch wenn das Thema uralt ist, ich freu mich grad richtig dass ich es gefunden habe  :cheer:

Ich bin schon wieder am Punkt "Ach, eigentlich brauchen wir ja gar nicht mehr zu reiten" angelangt. Wir hatten ja schon mehrere monatelange Pausen, und "richtig" geritten sind wir schon seit Jahren nicht mehr. Es bringt Frodur einfach keinen Spaß. Und mir dann auch nicht. Eine Weile lang hatte ich den Eindruck, ihm macht Ausreiten Spaß...da stand er in einem kleinen Offenstall mit wenig Auslauf und brauchte wohl die Bewegung dringend.
Nun steht er wieder auf einer großen Ganzjahresweide, und das scheint ihm an sich bewegungstechnisch auszureichen. Spazierengehen mag er manchmal gerne, dabei gemeinsam rennen auch - mich 500 Meter tragen wenn überhaupt dann schon recht deutlich nur als Gefallen für mich. Ich finde, das muss er nicht machen. Unsere gemeinsamen Aktivitäten sollen ihm ja auch Spaß bringen  :)

Allerdings stehe ich damit hier recht alleine da  :rotw: So richtig verstehen kann das wohl eher keiner. Auch wenn die meisten es so hinnehmen und akzeptieren. (Ist ja auch meine Entscheidung und nicht ihre  :cheese: )

Es wäre trotzdem schön, mal mehr Leute zu treffen, und sei es "nur" virtuell, die (so gut wie) gar nicht reiten oder andersweitig "ernsthaft" trainieren, sonders eigentlich hauptsächlich mit ihrem Pferd zusammen Spaß und eine schöne Zeit haben wollen, auch im Hinblick darauf, was dem Pferd selber eigentlich Spaß bringt...ohne dass man es, ich nenne es mal "schön clickern" muss (wie es bei Frodur beim Reiten der Fall wäre, anscheinend)...
(eine Weile war ich ganz begeistert in der AL-Gruppe auf FB, aber leider wurde es dort dann sehr, ich sag mal, merkwürdig mit der Zeit.)

Titel: Re: Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Samtnase am 08. November 2016, 13:18:10
Puh, ein schwieriges Thema.
Ich mache mir auch immer wieder Gedanken darüber.

Natürlich muss kein Pferd geritten werden. Und dennoch ist es Fakt, dass die meisten Pferde an Bewegungsmangel leiden und damit auch viele Erkrankungen einher gehen. Viele davon könnte man einfach über regelmäßiges und ausreichendes Bewegen heilen bzw. von vorneherein verhindern.

Daher sehe ich es inzwischen schon so, dass ich für Bewegung sorgen MUSS, wenn meine Haltung nicht ausreichend Anreiz dafür bietet oder mein Pferd gar zu jenen Kandidaten gehört, die sich von sich aus eher wenig bewegen und lieber ein faules Leben führen, wodurch sie Speck ansetzen.  ;) Dann muss ich mir eben Gedanken über die richtige Motivation machen, damit es Spaß macht. 

Dennoch ist Bewegen immer noch nicht gleich Reiten. Das kann Wandern sein, das kann Fahren sein oder was auch immer. Alles was gut tut und auch Spaß macht. Kein Pferd wird mit Sattel auf dem Rücken geboren, wohl aber als Lebewesen, welches im Idealfall täglich viele Kilometer umher wandert.

Ich war lange dem Reiten auch eher abgeneigt, bin aber inzwischen froh drum, dass es für uns beide neben dem gemeinsamen Wandern nun auch zum festen Bestandteil geworden ist. Und das stressfrei. Meine Stute bekommt zum Beispiel immer mehr Freude am Traben, auch langer Strecken. Und das kann ich ihr nur aus dem Sattel bieten. Wir können so "mehr Strecke machen" und uns mal ordentlich den Wind durch die Haare/ Mähne blasen lassen. Und ich denke, dass so einige Pferde das auch durchaus genießen (können), sofern es nicht unter Zwang und Schmerz geschieht.

Mein Fazit: Ausreichend Bewegung ist defintiv ein Muss, weil es sonst zu Lasten der Gesundheit geht. Aber es geht auch ohne Reiten. Und rechtfertigen muss man sich sicherlich nicht für diese Entscheidung, solange es dem Pferd und einem selbst gut damit geht.
Titel: Re: Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Avaris am 08. November 2016, 13:21:29
Ein schöner Beitrag :hug: Finde ich  :cheer:
Titel: Re: Wie viel Reiten muss sein?
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 1034 am 12. November 2016, 22:20:04
Was mir oft bei dem Thema durch den Kopf geht: Eigentlich ist das Hauptziel beim Reiten bzw. beim gymnastizieren des Pferdes, es so zu gymnastizieren, dass ihm das Reiten nicht schadet.  Das ist doch irgendwie grotesk  :juck:

Ich reite gerne, habe aber oft schon überlegt der Pferde wegen aufzuhören. Für mich ist momentan Reiten EINE Möglichkeit mich mit dem Pferd zu beschäftigen. Früher bin ich 5-6 mal wöchentlich geritten, das zum Beispiel kann ich mir garnicht mehr vorstellen  :nein: