Da gelegentlich schon mal die Frage auftaucht, wie ich das erarbeite, hier mein Weg dazu:
Ziel: Das Pferd hält an der Longe auf den locker und weich auf die Kruppe geworfenen Peitschenschlag an und setzt dabei die Hinterhand unter Vorgehensweise:
Voraussetzung:
• Das Pferd kennt bereits ein Haltkommando oder hält auf Körpersprache zuverlässig an, ohne dass man am Strick einwirken muss.
• Das Pferd ist mit der Gerte als verlängertem Arm vertraut, ebenso mit Abstreichen durch die Gerte überall
1. im Halten:
- ich stehe "offen" zum Pferd zugewandt, Strick in kopfseitiger Hand, Gerte in Kruppenseitiger Hand. Höhe etwa Schulterposition
- ich streiche das Pferd mit der Gerte ab, gezielt vom Rücken oben über die Kruppe bis zur Fessel. Berührungsqualität der Gerte dabei: deutlich, nicht zu zart, in sanftem Kontakt - eben so dass das Pferd die Gerte deutlich wahrnimmt.
2. Ich gehe mit dem Pferd einige Runden und übe Anhalten (ganz normal). Anhalten ist immer die richtige Antwort und wird bestärkt. Ich kann mich unterstützend zum Anhalten gegen die Bewegungsrichtung drehen so dass meine Schulter vors Pferd kommt und verbremsend wirkt.
3. Ich übe Losgehen auf Antippen der Gerte auf Kruppe. Sobald das Pferd mit einer Vorwärtsbewegung reagiert, Click und
4. Wenn das Pferd zuverlässig auf Kruppenantippen losgeht und das Anhalten erwartet (und den Click), streiche ich in der Bewegung wieder mit der Gerte vom Rücken über die Kruppe bis zum Hinterbein/Sprunggelenk (je nach Länge der Gerte).
In der Regel wird das Pferd anhalten, weil das bisher immer die richtige Antwort war und es das Anhalten erwartet. Click und
5. weitere Strecken gehen, immer mal zum Pferd hindrehen, mit der Gerte abstreichen über Rücken, jede Verzögerungsidee oder Anhalten bestärken
6. Den Abstand erweitern, evtl Bogenpeitsche statt Gerte, damit man noch "drankommt". Den Abstand immer nach der Peitschenlänge wählen.
7. Spätestens jetzt sollte man mit der Peitsche Zielübungen anfangen
Den Schlag in einem weichen weiten Bogen werfen. Sich ein Ziel hinstellen oder markieren und versuchen sooft wie möglich zu treffen. Bewegung weich aus dem Handgelenk. Den Schlag von oben werfen (dann ist er langsamer) Je weicher desto besser.
8. Beim Longieren, wenn das PFerd gerade gut zuhört, im Schritt beginnen und den Schlag auf die Kruppe werfen. Jegliche Idee einer "Verzögerung" oder "Aufmerksamkeit nach hinten" sofort Click und
Wenn es im Schritt klappt, weiter üben im Trab. Ab jetzt ist es nur noch eine Frage der eigenen Geschicklichkeit....
Hilfreiche Videos dazu:
Antreten durch TouchierenAnhalten über Kruppe abstreichenLongieren mit Anhalten über die Kruppe