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Verformungen entstehen meiner Meinung nach durch Hebel, die Kräfte verstärken und umlenken. Druck und Gegendruck bei geradlinigiem Verlauf könnte das nicht bewirken.
Wir hatten das Beispiel mit der steilen Innenwand in einem anderen Thread. Das wäre ja zunächst einmal innerhalb der steilen Wand genau ein gerader Kräfteverlauf von oben nach unten. Aber nun kommt der außermittige Druckverlauf der schrägen Wand noch hinzu. Dort entstehen bei gleich großer Belastung sehr viel höhere Biegekräfte, die das Horn weiter nach außen verschieben. Diese Verschiebung verläuft nahezu horizontal. Mit dem Gegendruck des Bodens werden die Kräfte nun zu einem Drehmoment (unten Zug und oben Druck) an der Hornwand, die diesen Zustand immer weiter verschlimmern, wenn nicht dagegen gearbeitet wird (Hebel außer Kraft setzen bzw. minimieren).
Würde man jede Wand für sich alleine betrachten, muss man erkennen, dass sie viel zu dünn wäre, um das Gewicht eines Pferdes abzutragen. kommt also zuviel Druck auf diesen "Stempel", geht er an der Auflagerfläche zum Gegendruck in die Breite. Und genau das kann man an der Unterseite solcher Hornwände auch gut sehen. Sie bekommen feine Längsrisse und öffnen sich wie ein Blätterteig parallel zu den Außenwänden. Die schräg stehende Wand driftet an ihrem tiefsten Punkt immer weiter weg und beginnt zu schüsseln. Die Verbiegung wird sichtbar. Zudem entfernt sie sich immer weiter vom Sohlenhorn und die Blättchenschicht entlang der "weißen Linie" verbreitert sich deutlich. Es entstehen Spannungen in der Wand, die zu Fühligkeit an der dort mehr belasteten Lederhaut führen können.
Habe ich an dieser Stelle etwas vergessen oder übersehen?
Manfred