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Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

penelope
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #90 am: 07. Juni 2010, 15:34:19 »
Gut, aber wie helfen einem diese statischen Erkenntnisse jetzt? So rein praktisch, meine ich.  ;)  :cheese:

Seeehr berechtigte Frage!  :keks:

Vor allem, wo wir uns doch hoffentlich darin einig sind, dass wir als Laien schön die Finger von Stellungskorrekturen am Huf lassen und solche Sachen in Profi-Hände (welches Langer auch immer) geben.  ;)
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #91 am: 07. Juni 2010, 15:35:36 »
Ja euch helfen die nichts. Außer das man/frau evtl. dem Bearbeiter auch mal tatsächlich Fragen stellt. Ich würde mich nicht mehr mit "das ist halt so" abspeisen lassen  ;)
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Mannimen
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #92 am: 07. Juni 2010, 15:41:37 »
Die Erkenntnis bildet ja nun quasi die Grundlage der Hufbearbeitung. Zuerst muss ich erkennen was falsch ist und dann weiß cih wo ich ansetzen muss.
Fehlt mir diese Erkenntnis, kann ich nur neutral bearbeiten. D.h. ich mach nichts schlimmer, kanns aber im wesentlichen auch nicht verbessern, es sei denn das geschieht aus Zufall.

Und ich könnte es auch verschlimmern!
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wessipferd
*

Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #93 am: 07. Juni 2010, 15:47:51 »
Gut, aber wie helfen einem diese statischen Erkenntnisse jetzt? So rein praktisch, meine ich.
Seeehr berechtigte Frage!  :keks:

Vor allem, wo wir uns doch hoffentlich darin einig sind, dass wir als Laien schön die Finger von Stellungskorrekturen am Huf lassen und solche Sachen in Profi-Hände (welches Langer auch immer) geben.  ;)
Naja - das Wissen darum und Verständnis dafür hilft vielleicht ein wenig, die Maßnahmen des Fachmannes zu verstehen und zu unterstützen. Und sei es nur durch verständnisbedingte Geduld.

Ansonsten muss ich ehrlich zugeben, dass mir das als Laie, der seine Brötchen und den Hafer fürs Pferd mit anderen Tätigkeiten verdient doch ein bissl zu hoch und ein bisschen zuviel nicht vollumfänglich nützliches Wissen ist. Das lese ich und muss es leider wieder hinten runter kehren. Der Speicherplatz in meinem Hirn ist ja nicht unbegrenzt.

« Letzte Änderung: 07. Juni 2010, 15:56:28 von wessipferd »
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Ehemaliges Mitglied 23
*

Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #94 am: 07. Juni 2010, 15:50:12 »
ja da ist klar, man sollte sich ja schon drauf verlassen können.

vielleicht mal anders rum? Was wäre für den Laien denn interessant?
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penelope
*

Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #95 am: 07. Juni 2010, 16:01:04 »
Interessant ist für mich, wie ich erkenne, ob die Hufe meiner Pferde gut sind, oder ob daran murks gemacht wurde.

Am besten unter Berücksichtigung, was einzelne "Huf-Philosophien" bevorzugen oder nicht und was unter Expertenmeinung generell als "Gut" oder "Schlecht" angesehen wird.
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Mannimen
*

Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #96 am: 07. Juni 2010, 16:15:02 »
Seeehr berechtigte Frage!  :keks:

Vor allem, wo wir uns doch hoffentlich darin einig sind, dass wir als Laien schön die Finger von Stellungskorrekturen am Huf lassen und solche Sachen in Profi-Hände (welches Langer auch immer) geben.  ;)

Ja schon, doch wie kann ich erkennen, ob der Profi das auch in meinem Sinne und zum Wohle des Pferdes tut? Wenn ich da überhaupt keinen Plan habe, bleibt mir nur abzuwarten, ob es denn geholfen hat oder nicht. Ich konnte jedenfalls zusehen, wie die Hufe meines Pferdes mit jeder Bearbeitung halt immer schlimmer geworden sind. Das hätte ich ihm gerne erspart, wenn ich da kritischer gewesen wäre und auch mal nachgefragt und nicht nur vertraut hätte. Zum Glück war er noch sehr jung und der Schaden konnte wieder behoben werden. Bis dahin haben sich einige Profis vergebens daran versucht. :confused:

Es war nämlich nicht damit getan nur von unten immer fleißig einzukürzen! Was passiert denn, wenn eine Wand nach außen abdriftet? Wird sie dabei auch länger? Nein, natürlich nicht. Und der Huf gerät mehr und mehr in Schieflage. Kürze ich nur die gerade Seite, damit er wieder korrekt steht, habe ich an der bereits verbogenen Seite nichts verändert! Sie ist immer noch in sich verbogen und wird diese Tendens bei weiterer Belastung auch weiter ausbauen. Irgendwann wird mir der Schmied dann einen Beschlag ans Herz legen, damit das aufhört und ich glaube ihm erneut!? :roll:

Die Lösung besteht aber auch nicht darin, nun nur die verbogene Seite einzukürzen, denn damit reduziere ich ihren Abstand zum Boden noch mehr und der Huf wird immer schiefer gestellt! Das wäre dann die extremste Form der Fehlbearbeitung. Nein, den Hebel kriege ich nur raus, wenn ich die äußere Wand an der verbogenen Seite etwas dünner mache, damit sich die Gegenkräfte auf ihre steilere Innenseite verlagen und diese Situation so etwas entschärfen. Um diesen gewonnenen Effekt nicht gleich wieder aus zu hebeln verzichte ich auf die Einkürzung der inneren Seite erst einmal, und kürze, wenn erforderlich, alles gleichmäßig. Damit habe ich dann nur an der Ursache dieses Problems etwas geringfügig verändert, mehr nicht. :)

Ich kann also Einfluss nehmen auf die Bearbeitung, in dem ich konkret nachfrage, warum hier einseitig eingekürzt werden soll, wenn mir das unlogisch erscheint. Der Bearbeiter muss dann kurz selbst noch einmal darüber nachdenken und kann mir sicherlich seinen Meinung dazu sagen. Danach sage ich ihm was ich mir so vorgestellt habe und wir können gemeinsam zu einer Lösung kommen, mit der ich dann auch zufrieden bin, weil sie mir logisch erscheint. Oft habe ich dazu auch schon mal einen "Hexenbesen" zu Demonstrationszwecke heran gezogen. Das hat bislang jeden Bearbeiter noch einmal kurz nachdenken lassen. Und wenn nicht, kann ich immer noch NEIN dazu sagen. Das habe ich auch schon gekonnt, weil ich genau wusste, dass diese Form der Bearbeitung schon beim letzten Mal in die falsche Richtung lief.

Dann habe ich auch schon mal selbst Hand angelegt, als der Schmied meinte, dass dieser Spalt nicht mehr reparabel sei und ich das einfach nicht glauben wollte. Ich habe diese Hufe dann wöchentlich nach den unterschiedlichsten Anweisung selbst bearbeitet und immer genau beobachtet, was sich tat. Nach einem Jahr war auch der größte Spalt dann weg und ist nicht wieder neu eingerissen. Der Schmied hat mir anerkennend seine Raspel geschenkt und mir geraten mich auf diesem Gebiet weiter zu betätigen. :D

Liebe Grüße
Manfred

[gelöscht durch Administrator]

« Letzte Änderung: 07. Juni 2010, 16:28:36 von Mannimen »
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Mannimen
*

Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #97 am: 07. Juni 2010, 16:22:49 »
Interessant ist für mich, wie ich erkenne, ob die Hufe meiner Pferde gut sind, oder ob daran murks gemacht wurde.

Gut sind sie, wenn sie ideal stehen, also sich in Balance befinden, keine Beschädigungen aufweisen und mein Pferd auch keine Probleme beim Laufen hat, würde ich sagen.

Geht mein Pferd schlechter als vorher? Verformt er sich weiter? Oder nimmt er gar einen größeren Schaden? Dann würde ich denken, dass Murks gemacht worden ist.

Gruß Manfred
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krümelzwerg
*

Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #98 am: 07. Juni 2010, 22:06:58 »
Das mit dem Verformen kannst Du so generell nicht sagen.
Es geht ja nicht nur um die Dybalance der Hufe sondern auch um die Gliedmaßenstellung.

Hast Du ein Pferd mit zehenenger oder zehenweiter Stellung die aus dem Gelenk heraus kommt (nur als Beispiel), sagen wir Karpalgelenk, kannst Du über den Huf zwar immer optimieren, jedoch eine Gelenksfehlstellung nicht oder selten (je nach Schweregrad) völlig beseitigen. Dazu sollte dann immer noch therapeutisch ans Pferd ran und selbst dann kann man nicht einfach - auch wenn man es gerne würde - eine gerade Gliedmaße übertrieben gesagt hinbiegen.
Entsprechend wird das Pferd also häufig doch etwas über den großen Onkel abgerollt. Da sollte man aber immer wieder gegensteuern weil sich die Lage sonst immre mehr verschlimmert und sich die Fehlstellung verschlechtert.
Dennoch kommt es durch das fehlstellungsbedingte Fußungsverhalten also doch wieder zu gewissen Verformungen.

Verformungen wie z. B. hebelnde Wände, zu lange Zehen etc. sollten allerdings wirklich nicht sein.

Leider habe ich gerade immer super wenig Zeit und mir fehlt ehrlich gesagt auch die Motivation weil ich über Jahre hinweg schon so oft immer und immer wieder die selben Themen zum Thema Huf im Intenret erörerter habe, dass ich hier nichit wirklich mitdieskutieren kann (und möchte) *g*.

Nur soviel: meiner Meinung nach ist ein gesunder und ausbalancierter Huf, ein gesunder Huf und die Methode dazu/der Weg dorthin zweitrangig.

Im Freundeskreis Huf e. V. diskutieren wir regelmäßig darüber, unterschiedlichste Bearbeiter und Schmiede und kommen doch fast immer auf einen identiscen Nenner bzw. arbeiten auf identische Ziele hin, nur dass wir dazu unerschiedliche Wege gehen (es führen ja deren mehrere nach Rom ;)).

Den Herrn Pohl von "ohne eisen" kenne ich daher auch persönlich ;D.

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Mannimen
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #99 am: 08. Juni 2010, 11:48:33 »
Danke Krümelzwerg,

dass Du Dir dennoch die Zeit genommen hast, um zum wiederholten Male darauf zu antworten. Ich bin ganz Deiner Meinung. Fehlstellungen in den Gliedmaßen können nicht immer korrigiert werden und diese werden auch immer durch die vorhandenen Hebel sich ungünstig auf den Huf auswirken und ihn entsprechend verformen. Darum habe ich ja auch gesagt, dass ich Murks daran erkennen würde, wenn diese Verformung immer schlimmer wird. Eine gute Hufbearbeitung kann das in Grenzen und vor allem stabil halten. Sie wird aber auch zeit Lebens benötigt, denn das Tier kann sich das selbst eben nicht so erhalten durch normale Abnutzung. Das wiederum wäre, meiner Meinung nach, nur bei einer optimalen Stellung und entsprechender Bewegung auf gutem Untergrund möglich. :)

Liebe Grüße
Manfred

« Letzte Änderung: 08. Juni 2010, 11:50:09 von Mannimen »
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #100 am: 08. Juni 2010, 11:53:06 »
Trotzdem kann man doch einiges machen. Mirko lief früher immer stark zeheneng und zudem hat er die Vorderhufe beim Aufsetzen immer gekippt.
Nach dem Sehnenriß hatte ich dann das erste Mal eine Cranio-Behandlerin am Pferd, die im Brustbereich Blockierungen gelöst hat. Zeitgleich habe ich den Hufmenschen gewechselt, und nach einer Bearbeitungsperiode war das starke zehenenge Laufen Vergangenheit - zu dem Zeitpunkt war Mirko immerhin schon 10, und es ist nie wieder so schlimm geworden.
Ein weiterer Meilenstein für das linke Vorderbein war wiederum letztes Jahr (Pferd 17 Jahre alt), wo durch gezielte Massagen, geänderte Hufbearbeitung und wiederum eine Behandlung, diesmal am Ellbogen, die Stellung des Beines zum Vorteil verändert wurde.

Natürlich wird er an diesem Bein immer mehr Hufkorrektur benötigen als am anderen, dennoch sieht man direkt eine starke Verbesserung.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Le Soleil
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #101 am: 17. Juni 2010, 00:20:17 »
Was haltet ihr von der Behandlung der Hufsohle mit Jod?

Meine Freundin pinselt die Sohle und die Strahlfurchen damit ein und meint, das wäre gut für den Huf?

Was meint ihr dazu?
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Mannimen
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #102 am: 17. Juni 2010, 00:46:00 »
Hi Heike,

minimal kann man immer etwas verbessern. Aber diese grundsätzlichen Stellungsänderungen bei einem Hufbearbeitungs-Termin, sind für mich inakzeptabel. So radikal sollte und dürfte man nicht vorgehen, da es nicht von innen kommt und somit auch nicht so bleiben wird.

Was haltet ihr von der Behandlung der Hufsohle mit Jod?

Meine Freundin pinselt die Sohle und die Strahlfurchen damit ein und meint, das wäre gut für den Huf?

Was meint ihr dazu?

Jodlösung desinfiziert recht gut und es kommt da auch auf die Verdünnung an. Für mich ist es dem Einpinseln mit Teeröl oder Zinksalbe auf jeden Fall vorzuziehen. Die hoch verdünnte Jodlösung (0,2%, wenn ich das richtig im Kopf habe) tötet also auch die Bakterien ab, die für Strahlfäule sorgen. Doch damit wird halt nur die Wirkung und nicht die Ursache bekämpft.

LG Manfred
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #103 am: 17. Juni 2010, 03:08:06 »
minimal kann man immer etwas verbessern. Aber diese grundsätzlichen Stellungsänderungen bei einem Hufbearbeitungs-Termin, sind für mich inakzeptabel. So radikal sollte und dürfte man nicht vorgehen, da es nicht von innen kommt und somit auch nicht so bleiben wird.

Ich weiss nicht ob Du gelesen hast was ich geschrieben habe. Vielleicht hab ich mich auch missverständlich ausgedrückt.
Die Korrekturen wurden über die Gelenke gemacht - zumindest die, die am meisten bewirkten. Und zeitgleich wurden die Hufe bearbeitet.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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krümelzwerg
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Re:Vor- und Nachteile bei der Hufbearbeitung
« Antwort #104 am: 17. Juni 2010, 06:02:37 »
Dass Jod bahnbrechend viel Positives bewirkt wenn es prophylaktisch gepinselt wird bezweifle ich einfach mal ganz frech. Eventuell gegen Strahlfäule könnte es helfen, aber sonst...?

Es sei denn das Pferd hätte ständig wunde Füße. Zur Stärkung und Verbesserung der Sohle oder gg. Ausbrechen würde ich jetzt eher zu THM Hufstabil extra greifen.
Aber da hat jeder Hufmensch über die Jahre so seine Lieblingsmittelchen, wie auch gegen Strahlfäule. Das Jod schadet mit Sicherheit auch nicht.

Zum Thema Stellungskorrekturen: die erfolgen aktiv im Gelenk nur von unten, nicht von außen. Und es gibt auch Fälle wo das häufiger nötig ist, weil zum einen nicht radikal verändert wird, zum anderen das Pferdebein aber auch so in Dysbalance ist. Und genau da kann man viel mit manueller Behandlung in Kombi mit Hufpflege erreichen und z. B. auch das Fußungsverhalten positiv beeinflussen.
Ein Hufbearbeiter strebt aber immer erstmal eine Veränderung/Verbesserung der Hufkapsel an.
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