Wow also ich bin echt überwältigt von der Masse der guten Tipps die ich hier bekomme!
Danke erstmal!
Zunächst erst einmal die "schlechten Nachrichten des Tages" (ja, ja, jeden Tag was neues
)
Der Freixe hat, nachdem er nun ja nur noch in der Box steht und nicht mehr raus auf den Paddock darf, da er dort ja nach dem Steigi-Spielen über der Paddockstange hing, heute mit dem einen noch zugänglichen Nachbarn (andere Trennwand ist ja mit 3 Brettern hoch gezogen worden) Steigen in der Box gespielt. Das ging wohl ziemlich heftig ab, dass eine Einstellerin, die es beobachtet hat, schon Angst hatte das andere Pferd würde rückwärts umkippen so hoch ists gestiegen.
Aber was soll ich da noch machen, die andere Wand auch noch zubrettern? Dann hat er ja endgültig keinen Sozialkontakt mehr
Leider ist sein Nachbar halt auch super unausgelastet und macht bei solchen Spielchen zu gern mit.
Gute Nachricht des Tages: das Steigen hat sich scheinbar nicht auf die Sehne geschlagen, die war kühl und dünn, und dank des Austobens am Morgen war der Herr Pferd heut auch äußerst ausgeglichen beim Führen
Keine Sorge, ich haue ihn schon nicht, ich weiß ja selber das das nichts bringt und ich will das auch nicht. Nachdem nun aber mehrere Tage hintereinander jedes Mal irgendeine neue Katastrophe passiert ist, hätte ich nicht die Hand dafür ins Feuer gelegt, nach dem Austreten ruhig zu bleiben
gut dass ich nicht da war!
Zum Abstand halten: Na ja, das kann durchaus auch mal schwierig werden wenn man abends in die Halle kommt. An manchen Tagen waren es 9 Leute in einer 20x40 Halle, aber erstaunlicher Weise giftet Freixe dann fast gar nicht mehr, wahrscheinlich weil er nicht mehr hinterherkommt, so oft wie wir dann anderen Pferden begegnen
Bei 2, 3, 4 Reitern giftet er aber sehr viel.
Was oft Abhilfe schafft, ist die Pferde wenigstens kurz schnuppern zu lassen, aber das hilft auch nicht immer und ist manchmal etwas riskant. Viele kennt er halt gar nicht, auch nicht von der Wiese im Sommer.
Das vorbeireitende Pferde angifteln habe ich ihm auch immer zugestanden solange es beim Ohren anlegen blieb. Als "seine" Stute ihn in der Rosse immer beim Ausreiten bedrängt und teilweise vom Feldweg gedrängelt hat, habe ich ihm auch zugestanden sie weg zu beißen (das hat die Stute kaum gestört
- liebestolle Weiber!). Jetzt weiß ich nicht mehr ob das so klug war, da ich das Gefühl habe das Austreten heraufbeschworen zu haben, weil ich ihm so etwas habe durchgehen lassen.
Ich finde es echt beruhigend dass ihr ein Pferd nicht für gestört haltet wenn es giftet und es Freixe auch nicht krumm nehmt, nach der Hafistute getreten zu haben.
linda, zum Schnappen, ich glaube wenn ich ihn am Kopf fixiere verstärke ich das Problem eher noch - das merke ich öfter wenn ich beim spanischen Schritt "Führung" gebe, das scheint Freixe an die Halfter-Zieh-Spiele mit seinem Kumpel zu erinnern und er versucht nach dem Jackenärmel zu schnubbeln.
Beruhigungsmittel habe ich noch da vom Fesselträgerschaden und da GsD wenig gebraucht. Bisher ist er ja auch echt händelbar und macht nur mal 1, 2 Sätze nach vorn. Sollte das problematisch werden scheue ich aber nicht sie einzusetzen
cinni, hatte ich vergessen: Wir haben ein Laufband, das ist eigentlich auch super zum Schritt gehen lassen, weil die Pferde da kaum Möglichkeit haben etwas anderes zu machen außer Schritt zu gehen. Das werde ich also auch mal einsetzen.
Grasen bin ich gegangen bis hier so fett Schnee lag, seitdem nicht mehr. Jetzt ist der Schnee geschmolzen aber Freixe zurzeit ja arg hampelig, da warte ich lieber bis er wieder in die Kranken-Routine gekommen ist.
Das reflexartige beim Alternativverhalten ist glaube ich das Entscheidende. Davon sind wir beim Kopfsenken auch noch weeeeit entfernt da ich es bisher nicht gebraucht und nicht geübt habe. Aber jetzt haben wir ja Zeit und einen Grund...
Ich habe es ja auch schon bei Pferden beobachten können, dass man damit tatsächlich das Fluchtverhalten unterbrechen kann und die Pferde das oft sogar selbst einsetzen um sich zu beruhigen. Ich denke das wird schon, wenn ich jetz dranbleibe. Bisher war das Kopfsenken nur eine Übung und gerade, wenn es wichtig wurde, also Freixe sich aufgeregt hat, ließ sie sich nicht mehr abrufen. Daran werde ich jetzt üben.
Futter am Boden geben: Habe ich heute schon ausprobiert, hat schon sehr viel gebracht! Freixe fing schon bald an, unten auf das Futter zu warten oder zumindest nicht so hektisch danach zu grapschen. Allerdings geht das ziemlich auf den Rücken
Muriel, ja deine Paradeübung Schnappen löschen
Freixe macht das ja eigentlich nicht, aber er hat das Verhalten jetzt nach den 3, 4 Wochen Schritt schon erschreckend fest drin. Würde sich sicherlich wieder legen wenn er wieder fit ist, aber es nervt ja doch ziemlich und ich bin froh daran was arbeiten zu können.
Das Kopf geradeaus clicken ist noch eine super Idee. Das war bisher noch so ein fehlender Baustein zwischen Click, Halten... und Belohnung, bzw zwischen Belohnung und Kopfsenken, Losgehen. Ach und ich hatte beim letzten Mal auch nicht mit gesenktem Kopf los gehen lassen sondern erst nach dem ersten Schritt Kopfsenken angefragt, da ich es nicht hinbekommen habe ihn mit gesenktem Kopf los gehen zu lassen. Das habe ich heute auch geübt und es hat echt gut geklappt und unheimlich viel Ruhe rein gebracht.
Was war bei dir das Signal zum Losgehen? Wenn du losgegangen bist? Ich habe nämlich heute ab und an das Problem gehabt, dass Freixe nach C+B den Kopf gesenkt hat und dann recht bald von sich aus wieder los gelaufen ist
"Komm, weiter, ich bekomme in 21 Schritten wieder c+b!"
Diese Stricksignale kenne ich nicht und auch das Hinstreichen und so nur aus deinen Berichten *G* bisher habe ich am durchhängenden Strick geführt und darüber eigentlich gar keine Signale gegeben (war nur die "Sicherheitsleine") welche genau gibst du da? Anheben, Hinstreichen, was noch?
Verena, danke erstmal, ich wünschte die Einsteller bei uns wären so verständnisvoll. Aber für diese Hafireiterin ist es scheinbar absolut unverständlich dass ein täglich gerittenes Pferd den Boxenkoller kriegt, wenn es auf einmal nur noch 10min am Tag Schritt gehen darf.
Zum Verständnis fürs Austreten: Es ist natürlich super wenn man dem Pferd diese Art von Eigenwehr zugestehen kann, aber das ist wie schon gesagt bei uns dank vieler Mitreiter recht gefährlich. Bei Freixe habe ich zusätzlich das Gefühl, dass er sich noch da rein steigert, wenn er merkt dass er damit Macht über andere Pferde hat, d.h. wenn die merklich zusammenzucken oder Platz machen, stachelt ihn das noch an, noch mehr zu giften, statt es gut sein zu lassen.
Anke:
Danke für den ausführlichen Beitrag, sind ganz tolle Ideen drin!
Wie genau würdest du den Wahrnehmungsbereich von Freixe eingrenzen? Wenn ein Pferd in die Halle kommt, müsste ich ja u.U. 45min lang C+B machen bis das die Halle wieder verlässt
also dann eher, wenn es näher an uns heran kommt, zb auf dem gleichen Zirkel? Das positiv hinterlegen der Anwesenheit von Pferden wäre echt super! Und das könnte ich evtl auch nochmal mit unserem Hundeproblem machen, wenn es klappt.
Das Click-für-Blick-Ding klingt echt riskant, da muss man echt Vertrauen haben dass das auch klappt und nicht nach hinten losgeht
Aber vielleicht kann ich die Angiften-Loben-Situation ja umgehen indem ich erst einmal das Anschauen von Pferden clicke, die Freixe mag und eh freundlich anschaut, und wenn das etabliert ist, erst bei unbeliebten Pferden übe? Vielleicht schaut er dann von vorne herein freundlich.
Sehr interessant auch den Beitrag zu +S und der Knurren-Geschichte bei Hunden. Werde ich mir auf jeden Fall merken. Wobei ich nicht ernsthaft vorhabe, mit +S zu arbeiten, ist nur ein Verzweiflungsgedanke der mir in manchen Situationen in den Sinn kommt, wenn ich arg gefrustet bin. Umgesetzt habe ich ihn bisher noch nicht und ich hoffe das bleibt auch so!
Zum -S: Ich hab das Hinterhand-Weichen aus dem NH auch eher als Alternativverhalten angewendet, mit dem ich gleichzeitig die Aufmerksamkeit bekomme, und dafür C+B. War halt sehr effektiv um ihn vom Giften abzuhalten und die Aufmerksamkeit zu bekommen. Besser wäre natürlich das klappt dann nur mit +V und Kopfsenken.
Heute war Freixe wie gesagt sehr relaxt, ich habe bewusst ruhig mit ihm gearbeitet, wieder 300 PP-Kopfsenken gemacht mit Zufalls-Jackpots zwischendrin, diesmal auch mit Kopf tief vor dem Loslaufen und Futtergabe knapp über dem Boden.
Einmal pupste ein Pferd in der Halle, da wäre Freixe wohl nochmal kurz losgeschossen, da er aber gerade mit Kopfsenk-Schritt beschäftigt war, hob er nur den Kopf und zackelte 2, 3 Schritte etwas eiliger. Da das aber sein Kumpel war, der mit in der Halle war, kein Giften und daher auch keine Gelegenheit, daran zu üben.
Ich berichte dann weiter.