Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Nerven liegen blank

  • 48 Antworten
  • 19296 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re:Nerven liegen blank
« Antwort #15 am: 20. Januar 2010, 19:02:15 »
Hallo Escy,

Heute Kopf tief im Schritt geclickt mit der Zählmethode. Sind bis 26 Schritt gekommen, dann kam ein neues Pferd in die Halle und Freixe musste das jedesmal angiften wenn es an uns vorbei lief  :roll: sind daher nicht mehr viel weiter als bis 10 gekommen und dafür gabs dann ja noch keinen Click. Trotzdem eine sehr viel versprechende Methode.
hier haben sich ja die Anforderungen schlagartig gesteigert, als das Pferd in die Halle kam (deutlich stärkere Ablenkung), daher hätte ich entsprechend meine Anforderungen deutlich heruntergeschraubt und vielleicht sogar nochmal bei "1" angefangen. Generell gefällt mir an den 300 peck pidgeons nicht, dass es kontinuierlich nur immer schwieriger wird für's Pferd. Ich mag es lieber, mich um einen Mittelwert herum nach oben zu arbeiten, so dass es auch immer wieder "leichtere" Aufgaben zwischendrin gibt, die die Motivation steigern. Ab und zu habe ich auch gerne mal "Jackpots" in Form von ganz geringen Anforderungen, d.h. der Click kommt schon nach 1 - 3 statt erst nach über 10 (wenn ich soweit bin). Ganz doof sind die Tiere ja meist nicht, und kapieren schnell, dass sie nur immer mehr bieten müssen, und verlieren dadurch manchmal die Lust. Mit so kleinen überraschenden "Appetithäppchen" wird das Ganze wieder mehr zum spannenden Glücksspiel für sie.

Es freut mich aber sehr, dass Ihr es geschafft habt, so ruhig und konzentriert zu arbeiten, mit welcher "Übung" auch immer!  :keks:
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert

EscyKane
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #16 am: 20. Januar 2010, 23:56:57 »
Hi eboja!
Ja ich hatte auch schon überlegt dann jetzt bei 26 Schritt Schluss zu machen und es nur noch auf der Dauer zu halten für den Rest des Tages.
Aber so ein Jackpot zwischendurch ist auch eine super Idee!

Leider habe ich schon wieder schlechte Nachrichten  :(
Heute war meine Reitbeteiligung da, weil ich erst um halb elf aus der Uni kam. Sie macht Freixe zurzeit nur einmal in der Woche, halt wenn ich keine Zeit habe.
Sie schrieb mir vorhin eine SMS und bat mich, sie zurückzurufen. Ich tat dies und sie erzählte mir ganz aufgebracht (und auch ziemlich ängstlich) dass sie Schritt geführt habe und Freixe erst ganz brav und relaxt gewesen sei. Auf einmal wäre er ein Stück losgetrabt und habe so getan als hätte er sich erschreckt, und hinter ihr hätte eine Einstellerin (Ich nenne sie mal X) angefangen zu schimpfen. Freixe hat wohl nach ihrem Pferd, einer Haflingerstute getreten (oder es zumindest versucht), meine RB hat das so nicht mitbekommen, nur das losspurten danach.
Als ich nachfragte, erzählte sie mir, dass Freixe schon vorher jedes Pferd, das näher an ihm vorbei lief, bitterböse angesehen habe, aber sonst auch nichts.
Die X habe dann total losgezetert "Was ist das denn für ein Mistvieh! Ich glaub es nicht! Der hat versucht nach meiner Stute zu treten!" und die andere anwesende Reiterin hätte zugestimmt. Dann hat X noch weiter gewettert, wenn man wüsste was dass das Pferd so ein Mistvieh wäre, dann könnte man ja wohl gefälligst auch draußen führen und nicht in der Halle.
Meine arme RB wusste sich gar nicht zu rechtfertigen und war ziemlich mit den Nerven am Ende. Ich habe sie dann erst einmal beruhigt.

Na ja, Tatsache ist, dass das ein absolutes No-Go ist, nach anderen Pferden zu treten, auch wenn er unausgelastet und unausgeglichen ist. Ich werde mich auch noch einmal bei X deswegen entschuldigen. Trotzdem finde ich ist es eine Frechheit, meine RB aus der Halle zu schicken, erstens wäre es äußerst riskant im Dunkeln mit dem Pulverfass im Gelände spazieren zu gehen. Zweitens hat Freixe noch nie nach einem anderen Pferd getreten, wenn er am Strick war und drittens finde ich es unmöglich, das Pferd eines anderen als Mistvieh zu bezeichnen, auch wenn ich genau das denke.
Auf X bin ich eh nicht gut zu sprechen. Ich hatte euch ja von unserer Putz-Problematik und Freixes Gezicke dabei erzählt. Das hat sich alles schon enorm gebessert und seit dem letzten Chiropraxis-Termin ist das Problem auch ganz verschwunden. Als es allerdings noch nicht so super war und Freixe noch oft böse geguckt hat beim Putzen, konnte sie es nicht lassen, sich regelmäßig dazu zu stellen, wenn ich am Putzen war, nur um beim nächstbesten bösen Blick meines Pferdes darauf herum zu hacken "Boah eh ich glaub es ja nicht wie böse der ist! So ein Mistvieh!" Bisher habe ich das einfach überhört oder nur kommentiert "Das ist schon viel besser geworden und wird noch einige Zeit brauchen bis er sich ruhig putzen lässt".
Jetzt bin ich aber langsam echt genervt.

Was mich an Freixes Verhalten schockt, ist, natürlich erst einmal dass er sich überhaupt wagt, nach anderen Pferden zu treten. Zweitens, das ausgerechnet nachdem wir das gestern geübt hatten bis er wirklich völlig ruhig an anderen Pferden vorbei gehen konnte.

Auf der Heimfahrt aus der Uni habe ich unentwegt darüber nachgedacht, was ich jetzt machen soll. Meine (ernsthaften) Gedanken waren von Pferd in die Box sperren und exakt in 2 Monaten zum Kontrolltermin in der Klinik erstmals wieder da raus holen (ein Frustgedanke - so "dankt" er mir meine täglich 3-4 Stunden Bemühen, seine Heilung voranzutreiben und ihn zu entertainen, ich weiß das ist total vermenschlicht)
bis hin zu einen Reiter bitten, mit uns zu üben, und Freixe beim nächsten Giften, wenn er vorbei reitet, so fest es geht mit der Gerte eine überbrezeln und das so lange bis er aufhört zu giften.

Wie das halt immer so ist, Gewalt wird immer bei Inkompetenz eingesetzt und ich fühle mich gerade seeeeehr inkompetent und habe echt keine Ideen mehr!

Fällt euch vielleicht etwas ein? Gezielt mit einem anderen Pferd üben geht leider nicht, die Pferde meiner Freunde mag er und giftet die nicht an und fremde Einsteller möchte ich ungern fragen.
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 5165 Beiträge
    • www.spassmitpferd.bplaced.net
Re:Nerven liegen blank
« Antwort #17 am: 21. Januar 2010, 00:27:04 »
blede gschicht.

ich würde an deiner stelle auf jeden fall mal ergänzend was zufüttern, falls du es nicht eh schon tust - magnesium, vit b, tryptophan, melissenextrakt, passionsblume, bachblüten...alles was halt so ein bissl runter schraubt.

außerdem würde ich das kopf senken weiter ausbauen - hat ja schon ganz gut geklappt, wie du geschrieben hast.
die rb würde ich entweder soweit ins training einführen, dass sie das gebacken kriegt oder sie soll freixe während der zeit besser gar nicht angreifen.

dann würde ich beim führen darauf achten, den anderen pferden von vorn herein nicht zu nahe zu kommen - die besitzer ggf warnen.
wenn da jeder ein bissl rücksicht nimmt, sollte das ja wohl klappen. bei massenbetrieb gibts halt nur bespassung in der stallgasse/putzplatz.

das treten würde mich jetzt als stutenbesitzerin  ;)  nicht übermäßig schockieren - deswegen ist ein pferd weder ein mistviech, noch eine wilde bestie. vor allem solange das verhalten nur in dieser absoluten ausnahmesituation auftritt.
natürlich sollte man aufpassen, dass man sich da nix anzüchtet, aber mit ausreichend prävention und training sollte das machbar sein.

ihm eine überbraten halte ich nicht für besonders sinnvoll. erstens einmal wegen der verletzeungsgefahr - überstandiges, gspinnertes pferd + gerte + kleines menschlein am strick ist eine denkbar schlechte kombination.
zweitens weil er dann erst recht aggressiv reagieren könnte, auch weil er den klaps nicht mit seinem getrete, sondern dem  anderen gaul verknüpft, der ihm so schon auf`n wecker geht.
besser fährst auf jeden fall mit alternativverhalten antrainieren - so kannst einerseits das treten verhindern, andererseits hast auch eine möglichkeit, den stresslevel ruterzuschrauben.
was auch gut geht, ist zu zweit führen - tellington bietet da gute möglichkeiten (inklusive ttouches).

habts ihr eine schrittmaschine?

lg alex
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
  • Gespeichert

EscyKane
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #18 am: 21. Januar 2010, 02:05:57 »
Hey Cinni! Danke erstmal für die Tipps!
Bin echt um jede Idee dankbar, ich glaub da hast du uns schon echt geholfen.

Zufüttern, hab ich auch schon drüber nachgedacht hab aber bisher an der Wirksamkeit solcher "Beruhigungs"mittel gezweifelt. Das Magnoquiet soll ja super sein zB, da ist ja u.a. Magnesium drin. Bachblüten wäre auch ne super Idee, ich hoffe nur ich bekomme da den richtigen Mix raus.

RB bekommt das sicher hin mit dem Kopfsenken, die kennt clickern und muss auch ansonsten jeden Mist mitmachen  :roll: sie trifft ja auch keine Schuld an der Geschichte, hab ihr ja nix gesagt von dem Gegifte und dem Kopfsenk-üben.

Zitat
das treten würde mich jetzt als stutenbesitzerin  Zwinkernd  nicht übermäßig schockieren - deswegen ist ein pferd weder ein mistviech, noch eine wilde bestie. vor allem solange das verhalten nur in dieser absoluten ausnahmesituation auftritt.
Balsam für meine Seele! Wo ich langsam anfange selbst am Charakter meines Pferdes zu zweifeln  :-\

Zitat
ihm eine überbraten halte ich nicht für besonders sinnvoll. erstens einmal wegen der verletzeungsgefahr - überstandiges, gspinnertes pferd + gerte + kleines menschlein am strick ist eine denkbar schlechte kombination.
zweitens weil er dann erst recht aggressiv reagieren könnte, auch weil er den klaps nicht mit seinem getrete, sondern dem  anderen gaul verknüpft, der ihm so schon auf`n wecker geht.
Ja da hast du wohl sehr Recht! Erstens macht ihn Gewalt immer total unsicher und damit noch hibbeliger. Zweitens führen so Sachen wie Klaps geben fürs Schnappen etc bei ihm nur dazu dass er noch mehr dazu angestachelt wird - Wallach halt  :roll: das ist halt ein Verzweiflungsgedanke und ich bin echt froh heute nicht am Stall gewesen zu sein, als das passiert ist, sondern jetzt Zeit habe mich abzuregen  :'(

Also Kopfsenken ist sicherlich schonmal super weils emotional ja auch runterkühlt! Klappt ja auch soweit, es sei denn ein Pferd wagt sich in unsere Nähe  :(
Gibt es vielleicht noch etwas, was ich gezielt in dem Moment abfragen kann, zB damit er wirklich zu mir schaut und erst gar nicht auf die Idee kommt zu giften?
Und dann hab ich momentan noch das Problem, das Schnappen beim Führen entfällt ja wenn er mit Kopf überm Boden läuft. Wenn es dann aber C+B gibt und wir kurz anhalten zum Futter reinstopfen, nimmt er den Kopf wieder hoch. Und dann nutzt er eigentlich jedesmal die Gelegenheit, nochmal irgendwie zu schnappen, also nach dem Futter nehmen. Entweder bevor wir erneut losgehen, oder, nach dem Losgehen bei den ersten zwei, drei Schritten bevor er den Kopf wieder runter nimmt.
Das würde ich gern noch weg clickern :D
  • Gespeichert

lindalotze
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #19 am: 21. Januar 2010, 08:37:21 »
Zitat
das treten würde mich jetzt als stutenbesitzerin  nicht übermäßig schockieren - deswegen ist ein pferd weder ein mistviech, noch eine wilde bestie.
:thup: :jaja: Das seh ich aber mal ganz genau so!
Ich kenne die Thematik, hab selber ein Pferd das sich schnell bedrängt fühlt und dann zickig-abweisend reagiert. Und ich finde diese Kommentare zu einem ganz natürlichen Verhalten echt unverschämt. Da kommt ein ziemlich fremdes Pferd dicht heran...ja was für eine Reaktion erwarten die Leute von den Viechern in der Situation? Sollen sie mit dem Schwanz wedeln und fiepsen und Fangen spielen???

Wenn die berüchtigte Pferdelänge Abstand eingehalten wird, kann eigentlich nichts passieren und die allermeisten Pferde kriegen dann auch nicht das Bedürfnis, die Verhältnisse selbst zu klären. Wenn der Abstand kleiner wird, ist das ein Fehler der Menschen und nicht eine Unzulänglichkeit des Pferdes. (Tschuldigung, das ist echt mein Hassthema...da werden die einfachsten Regeln jedes Reitbetriebes nicht eingehalten, weil man meint das nicht nötig zu haben, und dann soll das Pferd diese Mischung aus Arroganz und Bequemlichkeit ausbaden. Wenn es den Unfug nicht mitspielt, ist es ein Mistviech. Toll.... )

Das mit dem Gertenschlag durch einen anderen Reiter halte ich aus den selben Gründen wie Cinni nicht für sinnvoll. Dazu kommt noch die Gefährdung des anderen Reiters/ seines Pferdes. Wenn Freixe in dem Moment nicht wegspringt, sondern spontan zurückhaut und trifft, ist der Teufel los.

Wegen Füttern mit Schnappen: kannst Du ihn clicken, dann das Halfter greifen, dann füttern und dann den Kopf loslassen, wenn er geradeaus schaut oder schon wieder in Kopftief-Position zieht? Das wird ihm zwar anfangs stinken, dass Du ihn so stark kontrollierst, aber mit der Zeit lässt er das Nachschnappen dann vielleicht.

Ich plädiere auch für Beruhigungsmittel, egal welchen Ursprungs. Die meisten Leute haben einen Mordshorror vor so Zeug, derweil wird das zentnerweise an Grundschulkinder verfüttert :ichich:- das ist natürlich übertrieben ausgedrückt, aber die Gefahr, dass er sich nochmal die Sehne schrottet, weil er sich aufführt wie eine Sau, ist m. E. größer als die Gefahr, dass er von den Beruhigungsmitteln irgendwelche Nebenwirkungen erleidet.

lg und ein dickes Nervenkostüm für Dich
Linda
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 5165 Beiträge
    • www.spassmitpferd.bplaced.net
Re:Nerven liegen blank
« Antwort #20 am: 21. Januar 2010, 09:06:33 »
kopf hoch escy, auch das geht vorbei *tröst*
ich kenn die problematik zwar nicht von meinen eigenen mulis, aber ich hab mal ein pferd betreut, das auf grund eines sehnenschadens ein halbes jahr stehen musste. das war ein 1,90m großer, auftrainierter 5-jähriger verspielter wallach.
dank schrittmaschine, zusatzfütterung, grasen gehen und ct war er aber immer ganz gut kontrollierbar.

Zitat
Gibt es vielleicht noch etwas, was ich gezielt in dem Moment abfragen kann, zB damit er wirklich zu mir schaut und erst gar nicht auf die Idee kommt zu giften?

was mir spontan einfällt, wär zb. vorderfuß anheben - das ist simpel und hindert ihn daran, derweil mit den hinterbeinen auszukicken (er kann natürlich trotzdem treten, aber die wahrscheinlichkeit ist doch geringer).
musst halt gucken, dass ihn das nicht zusätzlich aufbrezelt - ich würd da eher so ein anheben clicken wie beim hufe geben, auf keinen fall was spanischen gruß-mäßiges.
das hat beim mitbewohnerwallach supergeniel funktioniert als alternativverhalten zum zampacken und weg düsen.
wichtig ist nur, dass man das so intensiv trainiert, dass das verhalten fast schon reflektorisch gezeigt wird in stresssituationen - wie zb. das kopf senken.
ich finds immer wieder genial, was solche antrainierte verhalten dem tier bringen - meine greifen in stresssituationen selbstständig darauf zurück, um an einem problem zu arbeiten  und eine lösung zu finden - das alles entgeht einem, wenn man einfach nur +p anwendet und dem pferd zb. eine überzieht.

zum schnappen: ich würde das futter ausschließlich tief am boden geben. wenn man das ein paar mal macht, bleibt der kopf automatisch nach dem click unten.
danach würde ich nahtlos ein unten bleiben abfragen und daraus dann mit gesenktem kopf antreten lassen.
ansonsten würde ich getrennt davon auch nochmal das futter nehmen clicken.

Zitat
Und ich finde diese Kommentare zu einem ganz natürlichen Verhalten echt unverschämt. Da kommt ein ziemlich fremdes Pferd dicht heran...ja was für eine Reaktion erwarten die Leute von den Viechern in der Situation? Sollen sie mit dem Schwanz wedeln und fiepsen und Fangen spielen???

Wenn die berüchtigte Pferdelänge Abstand eingehalten wird, kann eigentlich nichts passieren und die allermeisten Pferde kriegen dann auch nicht das Bedürfnis, die Verhältnisse selbst zu klären. Wenn der Abstand kleiner wird, ist das ein Fehler der Menschen und nicht eine Unzulänglichkeit des Pferdes. (Tschuldigung, das ist echt mein Hassthema...da werden die einfachsten Regeln jedes Reitbetriebes nicht eingehalten, weil man meint das nicht nötig zu haben, und dann soll das Pferd diese Mischung aus Arroganz und Bequemlichkeit ausbaden. Wenn es den Unfug nicht mitspielt, ist es ein Mistviech. Toll.... )

jepp, seh ich ganz genau so  :thup:

« Letzte Änderung: 21. Januar 2010, 09:08:59 von cinnamon »
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re:Nerven liegen blank
« Antwort #21 am: 21. Januar 2010, 09:56:12 »
Hi,
lass den Kopf nicht hängen, ihr habt schon Schlimmeres durchgestanden!! :omm:

ich kann mir gut vorstellen, dass der Frezi mit Deiner RB in der Situation heftig unsicher war, und ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass der Hafi unangemessen nahe kam und der Frezi in der Bredouille war. vor allem wenn er vorher schon dauernd andere angiftet - macht Mirko ganz genauso, wenn er sie nicht kennenlernen darf oder sie nicht kennt, dann versucht er sie auf Abstand zu halten, und das traut er sich nur weil er neben mir am Strick läuft (oder mit mir drauf).

Da jetzt draufhauen zu wollen ist auch total verständlich, aber es bringt einfach nichts.

Wegen dem Schnappen beim Führen bin ich gerade der Experte  :lol:  :roll: Im letzten Winter als es so arg war, habe ich das Kopfsenken über Signal: Hand am Widerrist   als Gegenverhalten eingeübt. Mirko hatte da auch so einen Automatismus: Anfrage zum Losgehen, Schnappen, Losgehen.
also habe ich ordentlich Stehen geübt (Grown Ups) und jegliches Geradeausschauen bestärkt. Dann Kopfsenken angefragt (Hand am Widerrist) und dann mit gesenktem Kopf losgehen. Zu Anfang gab es schon bei der Idee von Losgehen C+B, dann bei einem Schritt, dann bei zwei Schritten usw.
Losgehen ab da nur noch mit gesenktem Kopf. So haben wir über einige Wochen geführt, und das hat enorm viel gebracht.
Vor allem habe ich einen sehr guten Strickkontakt bekommen, so daß  ich ihn auch über leichte Signal am Strick (hinstreichen, anheben) wieder konzentrieren konnte und entweder über den Strick oder über das Handsignal wieder ans Kopfsenken erinnern konnte, wenn nötig.

Guck mal hier, da haben wir schon einige Zeit geübt (was man vor allem am Losgehen sieht)

Mir hat das Ganze vor allem aus meinem Frust und meinem Gefühl der Hilflosigkeit geholfen.  Ich hoffe sehr für Euch, dass es auch bei Euch funktioniert.
Und es hilft auch sehr, nicht an "schlechtes Verhalten wegclicken" zu denken (negativ), sondern "gutes Alternativverhalten etablieren" zu üben.  ;)  :knuddel2: :kraul:
lg Heike
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

verena
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #22 am: 21. Januar 2010, 10:45:39 »
Na ja, Tatsache ist, dass das ein absolutes No-Go ist, nach anderen Pferden zu treten, auch wenn er unausgelastet und unausgeglichen ist.

Sehe ich  nicht so. Es ist seine pferdische Art zu sagen, daß er einfach Abstand möchte und im Moment einfach grantig ist (ist ja auch verständlich) und sollte ihm zugestanden werden. Meine Gloa ist auch eine, die grundsätzlich die Ohren anlegt (im besten Fall), wenn ein Pferd im Viereck zB. bei ihr vorbeigeht. Wird ein gewisser Individualabstand nicht eingehalten, dann kanns auch vorkommen, daß sie schlägt. Ich stehe ihr das zu, passe aber selbst auf, daß ich mit ihr halt nicht zu knapp an anderen Pferden vorbeigehe und mache andere Reiter im Viereck darauf aufmerksam, bei ihr auf Abstand zu achten. Freixe ist deshalb nicht asozial oder ein Mistvieh sondern einfach ein Pferd, das im Moment einfach unrund ist und grantig und sich nicht wohlfühlt und das auf seine Art ausdrückt.

Liebe Grüße!
Verena
  • Gespeichert

Anke
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #23 am: 21. Januar 2010, 10:48:47 »
Hi,

ich denke auch, dass Dein Freixe wenig für sein aktuelles Verhalten kann. Man kann den Tieren so schlecht erklären, dass sie krank sind und sich deswegen schonen müssen, obwohl sie ein sooooo dringendes Bedürfnis haben, mal wieder so richtig zu powern. Gesitige Auslastung ist sicher ein Ventil, aber es kann nie das gute Gefühl ersetzen, sich körperlich richtig angestrengt zu haben. Wen wunderts da, dass Freixe zunehmend zappelig und unleidlich wird  :-\

Mal ein paar Ansätze aus den Training mit Hunden, die auf andere Hunde unleidlich reagieren, umgemünzt auf Pferd (wenn die Pferdeexperten sagen, das geht nicht, dann bitte einschreiten in mein Geschreibsel  :nick:):

"Open the bar", wenn das fremde Pferd in den Wahrnehmungsbereich von Freixe kommt, evtl. schon wenn es die Halle betritt, gibt es eine Salve von C&B, die aber sofort endet, wenn das andere Pferd wieder aus dem Wahrnehmungsbereich verschwindet >> die Anwesenheit fremder Pferde wird positiv hinterlegt. Abstand zum fremden Pferd aber so einhalten, dass Freixe sich nicht genötigt sieht zu Keilen. Wenn er entspannt oder gar freudig auf den Anblick auf eine bestimmte Distanz reagiert, dann diese ein Stückchen veringern.

Oder wie schon genannt, ein inkompatibles, schon gut funktionierendes Alternativverhalten abfragen und dann mit C&B die für Freixe unangenehme Situation verlassen. Ich schätze ausreichender Abstand zu dem ihm nicht geheuren Fremdpferd ist ihm wichtiger als Futter, das kann man im Weggehen ja auch noch geben.

Oder "Click für Blick" (auch gut geeignet als Trainingsstufe nach "open the bar") jedes freiwillige, aktive Ansehen von Fremdpferden clickern, egal ob Freixe dabei zunächst "böse" guckt. Auch hier werden die Fremdpferde zunehmend etwas positives.

Für die, die Angst haben, dass man so das "andere Pferde hassen" verstärken könnte: nein, das geht nicht, denn der Clicker löst gute Gefühle aus, das ist zu Hass und Aggression inkompatibel. Was passieren kann, dass das früher in der Situation gezeigte Verhalten noch eine Weile auftritt, aber es fehlt dann bald die dahinter liegende negative Emotion, es ist also nur noch Show, um den Click aszulösen. Bin ich soweit, kann ich auch relativ schnell diese Show abstellen. Natürlich darf während so eines Trainings nix negatives vom Fremdpferd dem Schüler zugefügt werden, dann bricht das Vertrauen fix zusammen... aber bei Pferden ist es im Vergleich zu Hunden ja doch seltener, dass man auf von ihren Besitzern nicht kontrollierbare Freiläufer trifft, die "der tut nix - das hat er ja noch nie getan" heissen  >:(

Mir geht es halt erstmal drum, dass das Tier die Situation anders wertet, eben als nicht mehr bedrohlich, unangenehm, denn dann fällt meist auch das von uns unerwünschte Verhalten weg bzw. lässt sich ziemlich einfach abstellen. Viel schwieriger ist es, in der noch stressenden Situation ein Alternativverhalten zu erlernen und durchzuhalten.

Mit +P lässt sich das auf Dauer nicht wirklich lösen. Wobei man blöder Weise meist erst eine Verbesserung erzielt, die uns drin bestärkt, dass dieser Weg der richtige ist  - manchmal echt blöde, dass die Lerngesezte bei uns auch so greifen  :confused: und das Gefühl "ich könnte ihn an die Wand nageln" vor lauter Frust, das kenne ich auch, ich seh dan zu, dass ich ganz fix de Arbeit abreche, in dem Zustand bin ich nämlich kein vertrauenswürdiger Anführer). Mit +P deckel ich evtl. das unerwünschte Verhalten ab, es ändert aber nix an der Ursache, dass das Pferd sich in der Situation unwohl fühlt und als Lösung nur das Giften und Schlagen sieht. Das unterlässt es vielleicht nach +P erstmal. Bis der Stress doch wieder zu hoch wird, die Angst vor der Strafe im Vergleich kleiner und Peng, da ist es wieder das "Fehl"verhalten, vielleicht sogar ohne vorherige Anzeichen in der Körpersprache, weil die je nach Trainer ja auch schon sanktioniert wurden (bei Hunden beliebt: "der darf nicht knurren" - dabei ist das doch nur Kommunikation und für mich ein sehr wertvoller Hinweis auf seine Gefühlslage).

ciao
Anke

Edi: R und P durchgängig im letzten Absatz verdreht gehabt.... man sollte seine Texte immer Korrektur lesen, grmpf  :les:


« Letzte Änderung: 21. Januar 2010, 12:31:39 von Anke »
  • Gespeichert

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29192 Beiträge
    • Click for Balance
Re:Nerven liegen blank
« Antwort #24 am: 21. Januar 2010, 10:55:52 »
Zitat
Was passieren kann, dass das früher in der Situation gezeigte Verhalten noch eine Weile auftritt, aber es fehlt dann bald die dahinter liegende negative Emotion, es ist also nur noch Show, um den Click aszulösen
:dops: :dops: :dops: Genauso fühlt es sich inzwischen bei Mirko an - vielen Dank für die Beschreibung!!  :keks: :cheer:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

lindalotze
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #25 am: 21. Januar 2010, 11:36:52 »
Anke, jetzt machst Du mich wirr. Ich dachte, R+ meine positives Reinforcement, aber Du verwendest es im letzten Absatz als Synonym für positive Strafe. Klär mich mal bitte auf...
  • Gespeichert

Anke
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #26 am: 21. Januar 2010, 12:28:47 »
Anke, jetzt machst Du mich wirr. Ich dachte, R+ meine positives Reinforcement, aber Du verwendest es im letzten Absatz als Synonym für positive Strafe. Klär mich mal bitte auf...

Kreisch, Tippfehler  :wand:... danke fürs Aufpassen!  :blume1:

Muss natürlich +P heissen... ich geh sofort editieren

ciao
Anke
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re:Nerven liegen blank
« Antwort #27 am: 21. Januar 2010, 12:36:44 »
Tolles Post, Anke!  :keks: Wobei ich über "R+" auch gestolpert bin... Okay, hat sich  ja schon erledigt.
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert

EscyKane
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #28 am: 22. Januar 2010, 02:07:08 »
Wow also ich bin echt überwältigt von der Masse der guten Tipps die ich hier bekomme!
Danke erstmal!  :danke:
Zunächst erst einmal die "schlechten Nachrichten des Tages" (ja, ja, jeden Tag was neues  :wand: )
Der Freixe hat, nachdem er nun ja nur noch in der Box steht und nicht mehr raus auf den Paddock darf, da er dort ja nach dem Steigi-Spielen über der Paddockstange hing, heute mit dem einen noch zugänglichen Nachbarn (andere Trennwand ist ja mit 3 Brettern hoch gezogen worden) Steigen in der Box gespielt. Das ging wohl ziemlich heftig ab, dass eine Einstellerin, die es beobachtet hat, schon Angst hatte das andere Pferd würde rückwärts umkippen so hoch ists gestiegen.
Aber was soll ich da noch machen, die andere Wand auch noch zubrettern? Dann hat er ja endgültig keinen Sozialkontakt mehr  :-X Leider ist sein Nachbar halt auch super unausgelastet und macht bei solchen Spielchen zu gern mit.
Gute Nachricht des Tages: das Steigen hat sich scheinbar nicht auf die Sehne geschlagen, die war kühl und dünn, und dank des Austobens am Morgen war der Herr Pferd heut auch äußerst ausgeglichen beim Führen  :roll:

Keine Sorge, ich haue ihn schon nicht, ich weiß ja selber das das nichts bringt und ich will das auch nicht. Nachdem nun aber mehrere Tage hintereinander jedes Mal irgendeine neue Katastrophe passiert ist, hätte ich nicht die Hand dafür ins Feuer gelegt, nach dem Austreten ruhig zu bleiben  :-[ gut dass ich nicht da war!

Zum Abstand halten: Na ja, das kann durchaus auch mal schwierig werden wenn man abends in die Halle kommt. An manchen Tagen waren es 9 Leute in einer 20x40 Halle, aber erstaunlicher Weise giftet Freixe dann fast gar nicht mehr, wahrscheinlich weil er nicht mehr hinterherkommt, so oft wie wir dann anderen Pferden begegnen  :lol: Bei 2, 3, 4 Reitern giftet er aber sehr viel.
Was oft Abhilfe schafft, ist die Pferde wenigstens kurz schnuppern zu lassen, aber das hilft auch nicht immer und ist manchmal etwas riskant. Viele kennt er halt gar nicht, auch nicht von der Wiese im Sommer.
Das vorbeireitende Pferde angifteln habe ich ihm auch immer zugestanden solange es beim Ohren anlegen blieb. Als "seine" Stute ihn in der Rosse immer beim Ausreiten bedrängt und teilweise vom Feldweg gedrängelt hat, habe ich ihm auch zugestanden sie weg zu beißen (das hat die Stute kaum gestört  :roll: - liebestolle Weiber!). Jetzt weiß ich nicht mehr ob das so klug war, da ich das Gefühl habe das Austreten heraufbeschworen zu haben, weil ich ihm so etwas habe durchgehen lassen.

Ich finde es echt beruhigend dass ihr ein Pferd nicht für gestört haltet wenn es giftet und es Freixe auch nicht krumm nehmt, nach der Hafistute getreten zu haben.  :D

linda, zum Schnappen, ich glaube wenn ich ihn am Kopf fixiere verstärke ich das Problem eher noch - das merke ich öfter wenn ich beim spanischen Schritt "Führung" gebe, das scheint Freixe an die Halfter-Zieh-Spiele mit seinem Kumpel zu erinnern und er versucht nach dem Jackenärmel zu schnubbeln.
Beruhigungsmittel habe ich noch da vom Fesselträgerschaden und da GsD wenig gebraucht. Bisher ist er ja auch echt händelbar und macht nur mal 1, 2 Sätze nach vorn. Sollte das problematisch werden scheue ich aber nicht sie einzusetzen :D

cinni, hatte ich vergessen: Wir haben ein Laufband, das ist eigentlich auch super zum Schritt gehen lassen, weil die Pferde da kaum Möglichkeit haben etwas anderes zu machen außer Schritt zu gehen. Das werde ich also auch mal einsetzen.
Grasen bin ich gegangen bis hier so fett Schnee lag, seitdem nicht mehr. Jetzt ist der Schnee geschmolzen aber Freixe zurzeit ja arg hampelig, da warte ich lieber bis er wieder in die Kranken-Routine gekommen ist.
Das reflexartige beim Alternativverhalten ist glaube ich das Entscheidende. Davon sind wir beim Kopfsenken auch noch weeeeit entfernt da ich es bisher nicht gebraucht und nicht geübt habe. Aber jetzt haben wir ja Zeit und einen Grund...  :roll:
Ich habe es ja auch schon bei Pferden beobachten können, dass man damit tatsächlich das Fluchtverhalten unterbrechen kann und die Pferde das oft sogar selbst einsetzen um sich zu beruhigen. Ich denke das wird schon, wenn ich jetz dranbleibe. Bisher war das Kopfsenken nur eine Übung und gerade, wenn es wichtig wurde, also Freixe sich aufgeregt hat, ließ sie sich nicht mehr abrufen. Daran werde ich jetzt üben.
Futter am Boden geben: Habe ich heute schon ausprobiert, hat schon sehr viel gebracht! Freixe fing schon bald an, unten auf das Futter zu warten oder zumindest nicht so hektisch danach zu grapschen. Allerdings geht das ziemlich auf den Rücken  ;D

Muriel, ja deine Paradeübung Schnappen löschen  ;D Freixe macht das ja eigentlich nicht, aber er hat das Verhalten jetzt nach den 3, 4 Wochen Schritt schon erschreckend fest drin. Würde sich sicherlich wieder legen wenn er wieder fit ist, aber es nervt ja doch ziemlich und ich bin froh daran was arbeiten zu können.
Das Kopf geradeaus clicken ist noch eine super Idee. Das war bisher noch so ein fehlender Baustein zwischen Click, Halten... und Belohnung, bzw zwischen Belohnung und Kopfsenken, Losgehen. Ach und ich hatte beim letzten Mal auch nicht mit gesenktem Kopf los gehen lassen sondern erst nach dem ersten Schritt Kopfsenken angefragt, da ich es nicht hinbekommen habe ihn mit gesenktem Kopf los gehen zu lassen. Das habe ich heute auch geübt und es hat echt gut geklappt und unheimlich viel Ruhe rein gebracht.
Was war bei dir das Signal zum Losgehen? Wenn du losgegangen bist? Ich habe nämlich heute ab und an das Problem gehabt, dass Freixe nach C+B den Kopf gesenkt hat und dann recht bald von sich aus wieder los gelaufen ist  :roll: ;D "Komm, weiter, ich bekomme in 21 Schritten wieder c+b!"
Diese Stricksignale kenne ich nicht und auch das Hinstreichen und so nur aus deinen Berichten *G* bisher habe ich am durchhängenden Strick geführt und darüber eigentlich gar keine Signale gegeben (war nur die "Sicherheitsleine") welche genau gibst du da? Anheben, Hinstreichen, was noch?

Verena, danke erstmal, ich wünschte die Einsteller bei uns wären so verständnisvoll. Aber für diese Hafireiterin ist es scheinbar absolut unverständlich dass ein täglich gerittenes Pferd den Boxenkoller kriegt, wenn es auf einmal nur noch 10min am Tag Schritt gehen darf.  :P
Zum Verständnis fürs Austreten: Es ist natürlich super wenn man dem Pferd diese Art von Eigenwehr zugestehen kann, aber das ist wie schon gesagt bei uns dank vieler Mitreiter recht gefährlich. Bei Freixe habe ich zusätzlich das Gefühl, dass er sich noch da rein steigert, wenn er merkt dass er damit Macht über andere Pferde hat, d.h. wenn die merklich zusammenzucken oder Platz machen, stachelt ihn das noch an, noch mehr zu giften, statt es gut sein zu lassen.

Anke:
Danke für den ausführlichen Beitrag, sind ganz tolle Ideen drin!
Wie genau würdest du den Wahrnehmungsbereich von Freixe eingrenzen? Wenn ein Pferd in die Halle kommt, müsste ich ja u.U. 45min lang C+B machen bis das die Halle wieder verlässt :D also dann eher, wenn es näher an uns heran kommt, zb auf dem gleichen Zirkel? Das positiv hinterlegen der Anwesenheit von Pferden wäre echt super! Und das könnte ich evtl auch nochmal mit unserem Hundeproblem machen, wenn es klappt.
Das Click-für-Blick-Ding klingt echt riskant, da muss man echt Vertrauen haben dass das auch klappt und nicht nach hinten losgeht  :lol: Aber vielleicht kann ich die Angiften-Loben-Situation ja umgehen indem ich erst einmal das Anschauen von Pferden clicke, die Freixe mag und eh freundlich anschaut, und wenn das etabliert ist, erst bei unbeliebten Pferden übe? Vielleicht schaut er dann von vorne herein freundlich.

Sehr interessant auch den Beitrag zu +S und der Knurren-Geschichte bei Hunden. Werde ich mir auf jeden Fall merken. Wobei ich nicht ernsthaft vorhabe, mit +S zu arbeiten, ist nur ein Verzweiflungsgedanke der mir in manchen Situationen in den Sinn kommt, wenn ich arg gefrustet bin. Umgesetzt habe ich ihn bisher noch nicht und ich hoffe das bleibt auch so!
Zum -S: Ich hab das Hinterhand-Weichen aus dem NH auch eher als Alternativverhalten angewendet, mit dem ich gleichzeitig die Aufmerksamkeit bekomme, und dafür C+B. War halt sehr effektiv um ihn vom Giften abzuhalten und die Aufmerksamkeit zu bekommen. Besser wäre natürlich das klappt dann nur mit +V und Kopfsenken.

Heute war Freixe wie gesagt sehr relaxt, ich habe bewusst ruhig mit ihm gearbeitet, wieder 300 PP-Kopfsenken gemacht mit Zufalls-Jackpots zwischendrin, diesmal auch mit Kopf tief vor dem Loslaufen und Futtergabe knapp über dem Boden.
Einmal pupste ein Pferd in der Halle, da wäre Freixe wohl nochmal kurz losgeschossen, da er aber gerade mit Kopfsenk-Schritt beschäftigt war, hob er nur den Kopf und zackelte 2, 3 Schritte etwas eiliger. Da das aber sein Kumpel war, der mit in der Halle war, kein Giften und daher auch keine Gelegenheit, daran zu üben.

Ich berichte dann weiter.
  • Gespeichert

Anke
*

Re:Nerven liegen blank
« Antwort #29 am: 22. Januar 2010, 09:47:01 »
Danke für den ausführlichen Beitrag, sind ganz tolle Ideen drin!
Wie genau würdest du den Wahrnehmungsbereich von Freixe eingrenzen? Wenn ein Pferd in die Halle kommt, müsste ich ja u.U. 45min lang C+B machen bis das die Halle wieder verlässt :D also dann eher, wenn es näher an uns heran kommt, zb auf dem gleichen Zirkel?

Das geht dann vielleicht, wenn die anderen Pferde am entfernten Hallenende Freixe nicht zu sehr stressen -allerdings scheint mir die Halle mit 20x40 Meter doch recht klein (jedenfalls wären 40 Meter für die meisten Hunde mit ähnlicher Problematik schon zu nah). Probieren geht über Studieren.

Das Click-für-Blick-Ding klingt echt riskant, da muss man echt Vertrauen haben dass das auch klappt und nicht nach hinten losgeht  :lol: Aber vielleicht kann ich die Angiften-Loben-Situation ja umgehen indem ich erst einmal das Anschauen von Pferden clicke, die Freixe mag und eh freundlich anschaut, und wenn das etabliert ist, erst bei unbeliebten Pferden übe? Vielleicht schaut er dann von vorne herein freundlich.

Natürlich kannst Du das erstmal mit befreundeten Pferden anfangen. Und die latente Angst dahinter kann ich nachvollziehen, ich hab das auch nur gehört gehabt, vorher nie in der Anwendung gesehen und bin dann ins kalte Wasser gesprungen. Mittlerweile clicke ich sogar in volle Aggression (natürlich an der Leine gesichert) rein, dauert dann zwar eine ganze Reihe Clicks, bis der Hund runter kommt, aber es verstärkt definitiv nicht das aggressive Verhalten, ganz im Gegenteil... ein Pferd, das derartig tillt will ich aber nicht am Strick halten müssen.

ciao
Anke
  • Gespeichert