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Stress und Fressen

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Mannimen
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #15 am: 29. November 2012, 12:00:38 »
Wir Menschen kennen ja auch das nervöse auf den Nägeln rum kauen, als Übersprungshandlung. Oder im Unterbewusstsein mit den Zähnen knirschen, selbst wenn wir schlafen usw.

Wenn ich das richtig sehe, dann ist bei den Pferden der Stresspegel noch gering, solange sie kauen oder sie halten ihn damit geringer. Aber wenn die Reizschwelle überschritten ist und sie in die Habachtstellung gehen (Anspannung kurz vor der Flucht). Dann können sie weder klar denken noch zu ende kauen. :juck:

Also Antares macht im Moment der Starre gar nichts außer alle Muskeln in Vorspannung zu halten. Da geht weder kauen noch schlucken. Und dann vergisst er meiner Ansicht nach, dass er etwas zu kauen noch im Maul hat und marschiert los. Da kann er dann stramm durchlaufen, ohne das noch zu bemerken. Ich muss ihn vielmehr daran erinnern (also Futter raus zupfen oder ihn zum Abkauen anregen). Dabei hole ich ihn dann auch gedanklich wieder zurück. Die NH-Leute würden sagen, von der linken Gehirnhälfte auf die rechte, was natürlich völliger Unsinn ist, meiner Ansicht nach.

Leider beißt Antares in seiner Anspannung auch gerne mal die Zähne und das ganze Maul zusammen. Da habe ich nicht viele Möglichkeiten etwas daran zu ändern. Am besten kann er sich wieder beim Fressen entspannen. Das Kauen hilft also auch zu lösen, was zuvor angespannt war. Insofern denke ich schon, dass dies eine Art von Stressbewältigung ist. Ich habe das auch sehr gut bei der Begegnung mit Rindern gesehen. Die sind für Antares schon sehr beängstigend und wenn wir in ihrer Nähe uns aufhalten muss er ständig fressen und das ganz gierig. Er reißt den Kopf hoch und taucht gleich wieder im hohen Gras ab, reißt ganze Büschel raus und stopft sie in sich rein. Bewegt sich ein Rind, erstarrt er und das Büschel ragt weit aus seinem Maul raus. Ich brauche dann nur kurz dran zu zupfen und schon ist er wieder bei mir, kaut weiter, bis zur nächsten Bewegung usw. Wird diese Reizschwelle überschritten springt er zur Seite und bleibt mit gespreitzten Beinen stehen. Kopf hoch oben, Augen weit aufgerissen und das Maul zugeklemmt, mit samt dem Futter drin. Wenn wir diese Stelle dann verlassen, kann es gut sein, dass das Büschel Gras noch lange weiter so im Maul verbleibt. Ich denke, dass er es dann einfach nur vergessen hat oder immer noch innerlich so angespannt ist, dass er nicht kauen kann. :sad:
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #16 am: 29. November 2012, 12:12:30 »
Also normalerweise stimmt das schon.  Das ist einfach körperlich "bedingt". Wenn ein Pferd Stress hat oder sonst wie erregt ist, ist der Sympathikus aktiv. Der fördert eben zB Herschlag und Blutdruck. Dadurch kann dann der Antagonist, der Parasympathikus nicht aktiv sein. Der würde die Verdauung in Gang bringen und die Ausschüttung von Verdauungsenzymen fördern. Und wenn gerade nicht verdaut werden kann weil der Parasympathikus nicht aktiv ist wird - üblicherweise - nicht gefressen.
So wäre es von der "biologischen Seite", wenn ich mich jetzt richtig erinnere :cheese: Ist schon paar Jahre her.

 :nick: genau!

Außerdem werden beim kauen Endorphine frei gesetzt. Was das "Stressfressen" erklärt. Oder zum Beispiel gestresste Pferde, die den Holzzaun durchfressen. Man muss unterscheiden zwischen fressen, weil man Hunger hat und weil es schmeckt und Kauen/ knabbern/ schlecken, womit sich ein Pferd selbst wieder runter holen kann...
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Mannimen
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #17 am: 29. November 2012, 12:51:11 »
Beim Reiten konnte ich so ein nervöses auf dem Gebiss rum kauen auch beobachten. Ich denke, dass das auch so eine Übersprungshandlung ist. :juck:

Entweder wird das Maul fest zusammengekniffen oder nervös damit gekaut. Die Übergänge sind fließend und das dazwischen (ein entspanntes Kauen mit lockerem Maul) bei ihm eher noch selten. :sad:

Aber wir kommen langsam auch dorthin und Lisa leistet da ganze Arbeit. :thup: :keks:
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Ehemaliges Mitglied 160
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #18 am: 29. November 2012, 12:51:54 »
Kann es denn dann im Umkehrschluss sein,
dass Phönix sich durch das annehmen des Leckerlis und das damit verbundenen Kauens besser entspannen kann,
bzw. die vorhandene Anspannung sich dadurch löst?
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Mannimen
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #19 am: 29. November 2012, 12:54:36 »
Also bei Antares ist das definitiv so. Da hilft das Clickern ungemein. :nick:
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #20 am: 29. November 2012, 14:36:37 »
ja, das kann gut sein.  :) wenn das Pferd halt noch in der Lage ist zu kauen  ;)
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Ehemaliges Mitglied 160
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #21 am: 29. November 2012, 14:40:04 »
Ist er!
Vielleicht ist er gar nicht sooo arg im Stress, wie ich manchmal denke.  ;)
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TinkaChico
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #22 am: 29. November 2012, 18:22:57 »
Wenn meiner hibbelig ist dann wird er auch fressig und schnappt nach Büschen und nach Grasbüscheln usw...

Wenn er aber richtig Angst hat dann funktioniert fressen nicht mehr und er nimmt auch kein Leckerle mehr...

Ich finde immer eine gute möglichkeit festzustellen ob  Pferd nur "gut drauf" ist oder wirklich Angst hat...

War auch schon bei anderen Pferden so
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #23 am: 29. November 2012, 18:38:03 »
:uschreib:

Aufregung: nach einem Keks ist alles wieder gut, Heu beruhigt
Stress: hektisch Zeug in sich reinschlingen und Heuhaufen töten ohne wirklich kauen, Kekse nurnoch semi-interessant
Panik: keine Annahme von Futter in irgendeiner Weise, wenn mans so ins Maul tut kann mans auch später wieder rausholen
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Mannimen
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #24 am: 30. November 2012, 00:04:42 »
Aufregung: nach einem Keks ist alles wieder gut, Heu beruhigt
Stress: hektisch Zeug in sich reinschlingen und Heuhaufen töten ohne wirklich kauen, Kekse nurnoch semi-interessant
Panik: keine Annahme von Futter in irgendeiner Weise, wenn mans so ins Maul tut kann mans auch später wieder rausholen

Na da sind sich unsere zwei ja wieder mal ziemlich ähnlich. :cheese:
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Lou-Lou
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Re:Stress und Fressen
« Antwort #25 am: 30. November 2012, 08:00:22 »
Wenn Mary doch mal Panik schiebt, baut sie den Stress über Bewegung und "Fauchen"( dieses heftige kurz einatmen und mit viel Druck ausprusten) ab.Gefressen wird erst wieder, wenn keine Gefahr mehr besteht.Sie ist schnell wieder locker, wenn sie nur ihre Beine bewegen kann.Sie stürmt auch nicht gleich los!
Glotzen :o, Fauchen, trippeln oder kreiseln, dann abschnauben, fertig.War was??? ;)
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