Kleiner Erfolgsbericht von der NHC- Front:
Meine Huffrau hat beim Freixe die Sohle und Eckstreben wirklich fast gar nicht bearbeitet. Das gab dann ne zeitlang ziemliche Hügellandschaften und Schwielen, damit konnte sich mein Ästhetisches Empfinden aber gerade noch arrangieren. Als dann zwischen zwei Bearbeitungsterminen die Eckstreben so sehr wucherten, dass ich kaum noch in die Strahfurchen kam und sie fast auf voller Länge Bodenberührung hatten, kürzte ich sie auf 1-2 mm über Sohlenniveau, da ich gelernt hatte, dass sie nicht mittragen sollten und den Huf verformen können, wenn sie zu lang werden. Prompt kassierte ich einen Rüffel und beschloss, sie das nächste Mal wachsen zu lassen.
In den letzten 8 Wochen passierte dann sonderbares: Ohne menschliches Zutun verschwanden die Sohlenwulste, einer nach dem anderen, bis die Hufunterseite glatt und gleichmäßig wie eine Schüssel war. Nun sah man erst, was für eine enorme Sohlenwölbung der Freixe in den letzten Monaten aufgebaut hatte! Perfekte Hufe - bis auf die monströsen Eckstreben die nun bald einen Zentimeter lang waren! Ich entschloss, sie nun doch zu kürzen, holte eines Tages die Utensilien hervor und wollte mich ans Werk machen, nahm den Huf auf, und - die Eckstrebe war komplett heraus gebrochen! Und zwar so glatt und gleichmäßig, dass ich zunächst dachte, jemand hätte die Hufe bearbeitet! In den folgenden Tagen brachen auch die anderen Eckstreben aus und meine Huffrau sollte Recht behalten, sie hatte mir erklärt, dass Pete Ramey davon ausgeht, dass auch die Eckstreben dazu beitragen können, die Sohlenwölbung zu verbessern, wenn sie bis runter wachsen und durch den Nodengegendruck die inneren Strukturen hoch "drücken", und dass sie immer wieder wuchern werden wenn ich sie kürze bevor sie ihre Aufgabe erfüllt haben. Ich mach demnächst mal Fotos, wirklich erstaunlich wie die sich selbst reguliert haben, der Mensch hat nur schiefes Ablaufen korrigiert und den Tragrand leicht von aussen beraspelt.