So, nun folgt noch
der zweite Teil des Berichts. Der dritte Tag begann am Vormittag wieder mit etwas Theorie und dann mit viel Praxis - Rope Handling. So standen wir alle auf dem Hof in Grüppchen herum und tasteten uns an weitere Feinheiten heran.
Für manchen war es nicht so einfach, sich an diese ganz andere Handhabung von Zügel und Strick heranzutasten, aber ich glaube alle haben ein gutes Gefühl für die Sache mit heimgenommen.
Wie am Tag zuvor war dann zuerst
Jack an der Reihe. Mirko blieb völlig gelassen bei den anderen auf der Weide
. Franzi arbeitete mit einem Minipylonenzirkel, so klein dass sie gerade drin stehen konnte. Nebendran lag eine Matte. Jack sollte also um den Zirkel herumgehen und schnellstmöglich wieder auf der Matte landen. Zum einfacheren Handwechsel bekam er auf Abstand noch eine zweite Matte hinzu, so dass er von Matte zu matte gehen konnte. Dabei geht es auch um die Erhaltung der Balance: Zu jeder Übung die du machst musst Du eine Übung machen, um die Dinge in Balance zu halten.
Wenn man das Pferd immer nur für STehen auf der Matte bestärkt, wird es diese nur sehr ungern verlassen wollen. Also bestärkt man auch das Weggehen von der Matte.
Jack war in der Einheit deutlich weniger schnappig und recht zartfühlend mit den Lippen.
Kopfsenken wurde auch mit eingebaut. In der Anfrage, von der Matte herunterzugehen, wurde Jack immer feiner in der Ansprache über den Strick.
Danach war Nathalie dran mit
Ginger, da ging es wieder um Ohren vor, diesmal auf dem Reitplatz und auch mit der Matte. Bei Ihr wurde deutlich, dass alles, was gewohnt war (neben dem Menschen gehen beim Führen zb. ) mit angelegten Ohren quittiert wurde, alles was neu war (Matte, Ohren vor, Stehen usw) sehr positiv betrachtet wurde. über das konsequente Verstärken die Ohren nach vorne zu nehmen, sah man auch beim Führen eine Verbesserung der Einstellung.
Danach ist Eike mit Smartie geritten und hat sich am Single Rein Riding versucht. Es gab einen Pylonenzirkel und sie sollte erst Achten führen, dann reiten. Smartie ist ein sehr fein gerittenes Pferd und Eike eine sehr einfühlsame Reiterin. Bei beiden sah man Anfangs die Fragezeichen über dem Kopf schweben
aber bald stellte sich ein Verständnis ein über diese neue Form der Verständigung.
Stanley und Tina arbeiteten an den ersten Anfängen von Langzügel ohne Zügel dran.
Auch hier war das Problem, Stanley zu konzentrieren - wenn ihm die Haltepausen zu lange waren, marschierte er los und wanderte in der Halle herum. So bekam er wieder einen Strick angehängt und Tina bekam ein "Pattern" als Aufgabe:
Stehen neben Kopf C+B
Gehen zur Kruppe in Langzügelposition C+B
Einen Schritt zur Seite C+B
Hinstreichen am Strick bis zum Kontaktpunkt, Arm einfalten und damit Stanley zu sich umdrehen C+B
Zuerst war schwer verständlich, wohin das führen soll, aber im Endeffekt wird dann die Armbewegung, mit der man letztendlich das Pferd zu sich umdreht, der "Cue", das Signal für das Tier, anzuhalten. Ähnlich wie im HSS hat man zunächst eine ganze Drehung, die dann später immer weniger wird und zu einer Haltparade ohne Drehung wird. Sähr spannend.
Immer wieder ging es auch zur Matte, und im Laufe der EInheit wurde Stanley zusehends ruhiger und stand nachher völlig gelassen ohne permament in "Ich geh dann mal" - Stimmung zu sein auf der Matte.
Ruth mit
Cilla arbeitete wieder an der Hand im Butterfly-Pylonenzirkel. Cilla war schon sehr viel gerader als gestern, und es war eine sehr schöne, harmonische Einheit mit einer sehr konzentrierten Cilla, die wunderbar ausbalanciert auf der Matte stand oder in Seitengängen lief.
Ich wollte mit
Mirko wieder eine Arbeitseinheit an der Hand machen. Zunächst bekamen wir ebenfalls den Minizirkel mit Pylonen, der für Mirko aber schwer war, weil er ja am liebsten gezielt
auf die Pylonen tritt, wenn sie schon so nahe bei seinen Hufen sind.
Also bekamen wir einen Umbau mit einem normalen Pylonenzirkel und der Matte in der Mitte. C+B sollte es nur auf der Matte geben, und so die Matte als weiterer Verstärker eingebaut werden.
Anfangs wurde Mirko sehr eifrig und bot einiges an, dann auch die Bergziege auf der Matte usw. Beim WWYLM außerhalb wurde er sehr hektisch und gefrustet, wenn ich nicht nach dem seiner Meinung nach besten Punkt zur Matte ging. Auf der Matte war er dann hektisch, wenn er nur stehen sollte und keinen Unfug anbieten sollte.
Mir war auch völlig klar, warum er so hektisch war, denn kontrolliert haben wir in den letzten Monaten nicht gearbeitet. Mein Focus lag ja mehr darauf, mit ihm lustige Sachen zu machen um seine gute Laune zu erhalten.
Also war nun klar, dass Kontrolle und Signalkontrolle jetzt an der Reihe sind. Auf der Matte habe ich zuerst nur noch Kopfsenken angefragt. Wenn er dann wirklich ruhig war, sind wir wieder losgegangen, haben eine kleine Sache außerhalb abgefragt, und dann wieder zur Matte und wieder Kopfsenken. Dann kam wieder WWYLM dazu und er wurde wieder hektisch mit Zwicken und Schnappen, so dass wir auf der Matte dann zu "Ohren vor" übergegangen sind. So konnte er viele Clicks bekommen und war trotzdem konzentriert. In dieser Zeit waren wir kurzzeitig alleine in der Halle, weil Tina und Stanley fuhren und die anderen das Stanleymobil noch einmal fotografieren wollten.
Als die anderen dann wiederkamen, war Mirko völlig entspannt und focussiert. So haben wir nur noch zwei Runden gemacht mit WWYLM und wieder Matte und dann mit einem sehr guten Gefühl aufgehört.
damit war der Kurs dann pferdemäßig fertig.
Die Abschlussbesprechung war vor unserer Einheit, und es gab so viele tolle Rückmeldungen und Aha-Erlebnisse zu berichten, dass es einfach nur Spaß gemacht hat. Alexandra meinte, wir seien eine fantastische Gruppe mit sehr viel Durchhaltevermögen und Eifer gewesen, und es sei absolut nicht akzeptabel, wenn jemand im nächsten Jahr nicht dabei sein würde
Danach war dann tatsächlich irgendwie die Luft raus und wir verbrachten den Abend mit Youtubes und anderen Videos von anderen Kursen gucken , nur von einem Anekdötchen zum anderen zu springen.
Cilla, Jack und Mirko verbrachten die Nacht unten auf der Koppel und waren sehr entspannt.
Am nächsten Morgen dann aufräumen und Verladen, was ohne größere Dramen ablief. Mirko stieg zuerst ein, und Jack, von Franzi gehalten, musste ein wenig abgehalten werden, gleich einzusteigen und ging dann, als er endlich durfte, selbständig hinein während Franzi unten stehenblieb und ihm nur den Strick auf den Hals legte.
So haben wir dann erst Franzi an ihrem Auto abgeliefert und das Auto geleert, sind dann mit Doris und Alexandra zum STall gefahren, die Ponies versorgt und auf die Weide entlassen (zu ihrem großen Entzücken :galopp2:) und dann sind wir noch Essen gegangen und haben noch einen sehr gemütlichen Abend verbracht.
Schön wars, und ich freu mich jetzt schon sehr auf nächstes Jahr!!!
Danke an alle Teilnehmer, ihr wart toll!!!
Fotos lade ich heute abend hoch.