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große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein

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Berenike82
*

große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« am: 29. März 2012, 19:29:44 »
ich hab mich grad erst registriert, und muss gleich mal meine sorgen loswerden. vorsicht, jetzt wird's lang.

ich hab mein pferd mit 3 jahren gekauft. ich hab sie gesehn, und hab gewusst: das ist sie!!!! obwohl sie komplett anders aussieht als ich mir das gewünscht hätte. ich hätte immer gern ein eher dunkles kompaktpferd gehabt. tja.....

gleich nachdem sie zu mir gekommen ist, haben die probleme auch schon angefangen. so ein heftiges pferd hab ich bis dahin noch nicht gesehen. wenn ihr was nicht gepasst hat, ist sie sofort gestiegen, und hat mit den vorderbeinen ganz gezielt richtung mensch (egal wer da vor ihr gestanden hat) geschlagen. gerempelt, lose hinterhand, eingequetscht.... das volle programm. ich war mehr als verzweifelt, und hab natürlich jeden tag geheult. aus verzweiflung bin ich dann zu nht gekommen. und alles wurde besser. sie wurde viel ruhiger, und ich konnte besser mit ihren auszuckern umgehen. trotzdem blieben die ewigen diskussionen an der tagesordnung.

9 jahre und 6 kurse später hat sich das blatt wieder gewendet. plötzlich ging nichts mehr. an freiarbeit (bis dahin gut möglich) war nicht mehr zu denken. sie ist sofort abgehauen. sie ist zwar wieder zurück gekommen, aber nur weil sie wusste dass ihr ohnehin nichts anderes übrig blieb. und dann kam der tag X. ich wollte sie von der weide holen. sie ist immer von selbst gekommen, wenn auch nicht jeden tag mit der gleichen begeisterung. an diesem tag nicht. sie hat mich gesehen, und hat umgedreht. hab sie dann trotzdem geholt (frau muss sich ja durchsetzen...) und hab mit ihr bodenarbeit gemacht. als ich sie dann antraben wollte, ist sie losgeschossen, hat die hinterhand hergedreht, und hat sooo schnell und gezielt geschlagen, dass ich nicht mal zeit hatte mich zu fürchten. der huf ist ein paar zentimeter neben meinem kopf vorbei gepfiffen....
ich war total überrascht, weil sie so ein verhalten schon jahre nicht mehr gezeigt hatte. ich habe dann einige schlaflose nächte damit verbracht über mein total irres und sehr selbstbewusstes pferd nachzudenken. im endeffekt hab ich ihr den mordversuch gar nicht so übel genommen. schließlich hab ich sie zum rangkampf aufgefordert... da muss man das echo wohl aushalten (was nicht heißt dass ich das generell so hinnehme....). viel trauriger fand ich die tatsache, dass sie einfach die schnauze voll hatte, und mit mir nix mehr zu tun haben wollte. wenn ich mit ihr gearbeitet habe, war sie zwar generell sehr gelassen (heute sehe ich es etwas anders - es war wohl eher resegnation), und hat auch alles gemacht worum ich sie gefragt habe, aber eben nur, weil sie keine alternative hatte. sie war immer so ein aufgedrehtes (anstrengend), neugieriges und lustiges pferd. und diese eigenschaften waren irgendwie verloren gegangen (heute ist mir alles klar). nach reiflicher überlegung hab ich dann zum clickern angefangen (ich dachte mir - jetzt kann ich eh nichts mehr verlieren). hatte schon seit 10 jahren ein buch zuhause, hab mich aber dagegen entschieden, weil die delia sowieso so respektlos war (irrglaube: dominantes pferd + leckerlies = naturkatastrophe)

wieder erwarten waren die erfolge grandios. und die delia ist soooo sehr aufgeblüht. jetzt clickere ich ja schon eine ganze weile, und ich kann es noch immer nicht fassen wie enorm die veränderung ist. sie will was machen, sie freut sich wenn ich komme, und ihr konzentrationsvermögen ist unglaublich (ich bremse mich dementsprechend). jetzt bin ich sooo begeistert, dass ich gern alles mit dem clicker aufbauen möchte, und auch aufgaben die sie schon beherrscht neu und positiv besetzten möchte.
davor hab ich schon großen respekt. deshalb hab ich bis jetzt ausschließlich neue sachen erclickert.

eeewig lange rede kurzer sinn: ich behandle sie jetzt fast wie ein rohes pferd, und hab meine erwartungshaltung extrem runter geschraubt (stress rausnehmen, neue arbeitshaltung, ich nehm mir zeit für alles ein konzept zu erstellen, wie, was besser erarbeitet werden könnte). und erst jetzt kommt mein problem: wir haben 100000 baustellen, und das macht nichts. ich hab alle zeit der welt. ABER: über den winter war ich vorwiegend im stall tätig. gestern (und einige male davor) wollte ich wieder mal raus gehn, und ganz locker irgendwelche einfachen sachen machen. am auslauf (ist nicht negativ besetzt). sie war total aufgedreht, und extrem unkonzentriert. hat ständig die monster in der ferne (sie ist eigentlich alles andere als ängstlich) angestarrt, und ich hab überhaupt nix mit ihr anfangen können. erst bin ich ganz ruhig geblieben, und hab so lang gewartet, bis sie mir etwas aufmerksamkeit geschenkt hat -  :keks: . aber sie hat es gar nicht angenommen. ich war soviel wie luft. dann hat sie angefangen, sich selbst um mich zu longieren. ich dachte mir: gut, lass sie ein bisschen laufen, sie wird sich schon wieder einkriegen. aber plötzlich ist ihr eingefallen (sie hat nichts mehr gehasst als zirkeln) dass sie ja am zirkel läuft, und ist über diesen zustand gleich ordentlich grantig geworden. hat sie vergessen, dass sie selbst losgelaufen ist oder was? sie ist wieder gestiegen, und hat einige giftpfeile in meine richtung geschossen. dann war's leider mit meiner ruhe auch vorbei. hab ziemlich emotional reagiert  :grmpf: ! hat mir dann gleich so leid getan, dass ich sofort abgebrochen habe, und wieder in den stall zurück bin, und dort nach ein paar beruhigungsminuten wieder positiv üben konnte.

jetzt hab ich das gefühl, dass ich nie mehr raus komme. so unruhig ist sie. ich weiß nicht recht wie ich das aufbauen soll. den auslauf kennt sie wie ihre box, und sie wird auch sehr robust gehalten. was soll ich denn jetzt bestärken? im stall bleiben ist doch keine lösung. da ist sie einfach nur ein traum. aber draußen nimmt sie den clicker ja nicht mal wahr! hiiilfeee!   :'(

alljenen denen es zu lang geworden ist - verzeihung. ich hab nicht recht gewusst wo ich anfangen soll....

edit: ein "g" in den Titel eingefügt, Gruss Heike

« Letzte Änderung: 29. März 2012, 22:24:02 von Muriel »
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Anke
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Re:große probleme, oder - die verganenheit holt uns ein
« Antwort #1 am: 29. März 2012, 20:02:41 »
Hi,

Du könntest sie Schritt für Schritt aus dem Stall nach draußen clickern, jeweils nur so weit wie es geht. Wenn die Geister zu übermächtig werden, dann wieder etwas zurück in den Stall. Andere werden sicher ausführlichere Vorschläge haben  :nick:

ciao
Anke
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Ehemaliges Mitglied 189
*

Re:große probleme, oder - die verganenheit holt uns ein
« Antwort #2 am: 29. März 2012, 20:26:14 »
Erstmal  :resp: für deine Geduld und Liebe die du deiner Stute entgegen bringst. Dagegen ist meine Madame ja ein ruhiges Muli..

Wenn sie den Click gar nicht wahrnimmt würde ich auch sagen, dass sie dort noch viel zu viel Streß hat um dir zuhören zu können, geschweige denn vernünftig mitzuarbeiten.

Ich finde Ankes Vorschlag auch gut, langsam Schritt für Schritt auch den Auslauf positiv besetzen.

Vielleicht würde sich bei dir auch CAT Trainig anbieten (=Constructional Aproach Training)? Kurz erklärt geht es da darum, dass das Abwenden von der Gefahr nach dem Click die Belohnung darstellt, in dem Fall ohne Keks damit das Pferd das auch als solche wahrnehmen kann.
Man geht also mit Pferd Hausnummer 3 Schritte Richtung Ausgang wo man sich noch innerhalb der Komfortzone des Tieres bewegt, hält an, wartet auf ein Entspannungszeichen, clickt und dreht als Belohnung sofort um.

Cinnamon hat da mal einen super Video Link gehabt, da wird an der Annäherung an eine Plastikplane gearbeitet, das fand ich sehr anschaulich.
Überhaupt kann die Expertenriege das bestimmt viel besser erklären als ich.  :rotw:

Wie reagiert Delia denn wenn du ihr im Auslauf Heu anbietest? Vielleicht könntest du auch auf dem Weg mal versuchen eine entspannte Grundstimmung herzustellen.
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Berenike82
*

Re:große probleme, oder - die verganenheit holt uns ein
« Antwort #3 am: 29. März 2012, 21:28:04 »
vielen dank für die tollen vorschläge. das mit schritt für schritt raus clickern hab ich mir auch gedacht. aber ihre stimmung ist eher so: wuhuuuu,..... raus..........huch was ist da? egal...muss mal rumlaufen....da hängt ja noch wer am strick, wie lästig....  :confused:

also total kopflos. weniger ängstlich (zwischendurch schon auch, aber nicht generell)
heu gibt's im auslauf. interessiert sie aber herzlich wenig. trotzdem werden natürlich die kleinen schritte nach draußen die richtige lösung sein. sie ist so lustig. wenn ich die clickereinheit beenden möchte, und sie meine absicht erkennt sie in die box zurück zu bringen, schmeißt sie den retourgang rein, und lässt sich nicht zum aufhören überreden

vielen lieben dank Marie für den  :resp: , aber den hab ich gar nicht verdient. es wär ja nicht so als ob ich die delia nicht des öfteren gern zur salami verarbeitet hätte, aber es hat ja nichts geholfen. wenn sie mal eins über die rübe gekriegt hat, hat sie das mit rieeesengroooßem zorn quittiert. hat sie überhaupt nicht beeindruckt. und versuch mal so ein pferd zu verkaufen... (nicht das ich das jemals versucht hätte, oder gewollt hätte  - es wäre ohnehin nicht möglich gewesen). ihre schwierigen eigenschaften sind aber gleichzeitig ihre größten stärken. sie ist unheimlich selbstbewusst, kennt kaum angst (je größer die baumaschine, desto interessanter) und gibt mir unverblümte rückmeldungen. wenn man sie im gelände dann mal bändigen kann (äußerst temperamentvoll), ist sie einfach nur der hammer!!! die geht ihren weg - komme was wolle. (klingt jetzt nach wunderpferd. so ist es auch nicht. sie ist halt sehr speziell, und man kann es ihr nur schwer recht machen)

aber ich liebe sie trotzdem so sehr!  :sternchen:  :freu:
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Re:große probleme, oder - die verganenheit holt uns ein
« Antwort #4 am: 29. März 2012, 22:17:46 »
vielen dank für die tollen vorschläge. das mit schritt für schritt raus clickern hab ich mir auch gedacht. aber ihre stimmung ist eher so: wuhuuuu,..... raus..........huch was ist da? egal...muss mal rumlaufen....da hängt ja noch wer am strick, wie lästig....  :confused:

Oh das kenn ich so gut  :roll:

Bei uns hat der Clickerkurs mit Heike den Durchbruch gebracht, wo wir mit der Stricktechnik angefangen haben. Ganz grob lief es hinaus auf "Rempelenergie abfangen und in kontrolliertes Rückwärtsrempeln umwandeln, um die umgerempelt werden - Volten drehen - Wutansteigerli - Spirale zu durchbrechen"... inzwischen erinnert sie sich (meistens  :cheese:) an mich, und hüpft nur alles um uns herum über den Haufen  :rotw:
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #5 am: 29. März 2012, 23:26:03 »
Ich habe die Situation selbst jetzt noch nicht so ganz kapiert. Gehst Du aus der Box/dem Stall raus, über einen "Hof" (oder was auch immer) und zu einem anderen "Tor" wieder rein, um auf den Auslauf zu gelangen? Oder geht es aus der Box direkt, ohne Zaun oder Tor, auf den Auslauf? Im ersten Fall: wie ist sie unterwegs? Wird sie direkt ab dem Stall so unruhig? Im zweiten Fall: kannst Du einfach ohne Strick mit ihr nach draussen, sie vielleicht über Futter rauslocken, dabei aber frei lassen (vorausgesetzt natürlich, dass alles eingezäunt ist)?

Ich habe auch großen Respekt davor, dass Du Deinen ganzen bisherigen Weg jetzt so komplett über den Haufen wirfst und nochmal neu anfangen willst, halte das aber für genau richtig! Sie muss ja lernen, dass Eure "neuen Spielregeln" jetzt immer und überall gelten, vermutlich traut sie dem Braten noch nicht, und rechnet damit, dass draussen vielleicht doch wieder die alten Regeln gelten.
Viele Grüße,
Esther
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penelope
*

Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #6 am: 30. März 2012, 08:58:53 »
Also erst mal: ruhig Blut!  ;)

War das Wetter gestern bei dir in der Gegend ähnlich wie hier? Also die ersten Frühlingstage gewesen, das erste Gras gefressen und dann etwas kälter und sehr windig?
Gestern hatten wir hier alles nur Pferde, die im wahrsten Wortsinn "durch den Wind" waren. Der Weg von der Weide zum Anweiden zurück war ....  :confused: ... also vor uns ist ein Trecker aufs Feld ausgewichen  :roll: mehr muss ich nicht sagen, oder  ;)
Also: gerade in diesen Tagen ist das echt normal, das Pferde, völlig egal, mit welcher Ausbildungsmethode sie gearbeitet werden, viel viel wuschiger sind, als an anderen Tagen.

Das von dir geschilderte Steigen deines Pferdes ist ein typischer Fall von dem, was ich im "vereimern-Therad" beschreiben wollte. Ich würde das NIE als Angriff werten.

Nach deinem Bericht würde ich die Situation so werten: Das Pferd ist vom Frühjahr her eh sehr viel angespannter als sonst. Dann wird es in eine ungewohnte Situation gebracht, die es verunsichert. Was macht das Fluchttier Pferd dann? Klar: LAUFEN. Nun hast du dein Pferd wahrscheinlich an einer nicht so sehr langen Longe gehabt und es hat auf einem kleinen Kreisbogen sein Gleichgewicht verloren, ist also noch verunsicherter, hat also noch mehr Grund, zu laufen. Der Kreis wird aber dann auch nicht größer, evtl bis du auch in bremsende Position vor dem Pferd gekommen, wohin soll sich sonst also der Vorwärtsimpuls beim Fluchttier Pferd sonst entladen, als nach oben, wenn es nicht nach vorne geht (sich in die Erde buddeln können sie ja nicht  ;)).

Natürlich muss ein Pferd dennoch lernen, dass es in Gegenwart den Menschen nicht steigen darf, keine Frage. Aber eigentlich sollte man solche Situationen im Umgang mit Pferden nicht enstehen lassen.

Gut, ist jetzt passiert, Shit happens. Die Welt geht davon aber nicht unter.

Ich würd in nächster Zeit hauptsächlich an Lektionen arbeiten, wo das Pferd lernt, seinen Fluchtreflex auch mal hinten an zu stellen (Kopsenken, Kompliment, Liegen). Wird schon wieder.  :nick:
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prigal
*

Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #7 am: 30. März 2012, 09:26:33 »
War am Mittwoch mit Moses eine kleine Runde spazieren und er war dermaßen "unrund" daß ich überlegt ob das dasselbe Pferd ist das seit seinem 7. Lebensmonat mit mir die Welt erkundet :roll: Ich schiebs jetzt mal aufs Wetter, Frühjahr und längere Zeit nimma draußen gewesen. Wobei ich sagen muß daß das Tigerlein kein selbstbewußtes Pferderl ist der mich attackieren würde - ich hoffe es bleibt so :cheese:

Net verzweifeln jeden kleinsten Schritt in ruhiger Verfassung belohnen dann gehts wie von selber. Ich arbeite schon Ewigkeiten an unseren Alleingängen in die böse große Welt und irgendwann wirds klappen. Es wird zumindest immer besser  :)

Edit: Ich finde das Avatarbild sehr sehr genial :thup:
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penelope
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Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #8 am: 30. März 2012, 09:34:52 »
Das Avatarbild hab ich ja total übersehen  :rotw:

OK, wenn man einem Pferd das Steigen dann auch noch mal als mögliche Verhaltensoption beigebracht hat, ist es auch noch viel klarer, dass es so eine Lektion dann in für sie unklaren Situationen auch mal zeigt.

Daraus würd ich kein agressives Verhalten ableiten.
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Ehemaliges Mitglied 160
*

Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #9 am: 30. März 2012, 09:41:14 »
Hallo..
ich kann dir wohl auch nicht wirklich helfen... Dir nur raten, folge Deinem Instinkt.
Ich habe einen Paniker... falsch ... ich HATTE einen Paniker.
Ein Pferdchen zu dem man draußen gar keinen Zugang hatte.
Drinnen war clickern auch möglich, aber draußen war der Stress zu groß, als dass das Leckerli hätte annehmen können.
Für meinen Dicken gab es damals nur eine positive Sache am draußen sein: Reingehen!
DAS habe ich mir zunutze gemacht.
Immer wenn er bei seinem abdüsen und glaub mir, der konnte düsen, etwas langsamer geworden ist,
oder Blickkontakt zu mir aufgebaut hat, oder irgendwas, was den Rennkreis unterbrochen hat,
habe ich geclickt und Feierabend gemacht, bin also wieder mit ihm rein.
Manchmal war das nach 45 Minuten (oder länger) manchmal, an guten Tagen, nach drei vier Minuten.
Somit konnte er steuern, wann es "genug" war, wann er wieder rein möchte.
Das hat ihm nach einiger Zeit die Sicherheit gegeben, mit mir draußen zu sein.
Er wusste ja, wenn es nicht mehr geht, kann er das Signal zum reingehen geben.
Heute haben wir DAS Problem nicht mehr.
Noch zwei andere Dinge... wenn ein Pferd mit den Hufen treffen will, dann tut es das auch.
Ich glaub nicht, dass es ein "mordversuch" war.

Und ich ziehe auch meinen Hut, dass Du so vorgehst, wie Du es im Moment tust.
Die eigene Meinung/Vorgehensweise in Frage zu stellen und es anders zu machen, ist weiß Gott kein einfacher Prozess.
Toll!!!!! :nick:
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Berenike82
*

Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #10 am: 30. März 2012, 10:53:52 »
vielen dank für die tollen vorschläge. ich werd's auf jeden fall so machen.

penelope: zum thema steigen: ich hab ihr das niemals beigebracht. hätt ich mich auch nicht getraut, wei ich ihr "in die luft gehn" nicht noch fördern wollte. das foto ist durch zufall entstanden.

ich bleibe tapfer, und halte durch. jetzt haben wir schon so viele sachen gemeistert, die um soviel schlimmer waren!

trotzdem ist es ein herrliches gefühl, unter gleichgesinnten zu sein. vielen dank für eure unterstützung. manchmal braucht man einfach auch jemanden der einem bestätigt, dass man am richtigen weg ist.

« Letzte Änderung: 30. März 2012, 14:44:40 von Berenike82 »
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prigal
*

Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #11 am: 30. März 2012, 10:56:46 »

penelope: zum thema steigen: ich hab ihr das niemals beigebracht. hätt ich mich auch nicht getraut, wei ich ihr "in die luft gehn" nicht noch fördern wollte. das foto ist durch zufall entstanden.

Das hab ich mir fast gedacht - für einen "Schnappschuß" ist es echt ein klasse Foto - wenn man die Hintergründe vergißt.
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schmusekatze
*

Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #12 am: 30. März 2012, 18:00:35 »
Also bei uns ist das Spazierengehen leider auch keine Selbstverständlichkeit. Gimso zeigt es mir zwar anders, aber ich hab schon einen guten weg gefunden, ihn mehr dafür zu begeistern.

Vielleicht hast du es ja hier schonmal gelesen...Ich glaub es gibt so eine Methode/Übung von A.Kurlaud (bitte korrigieren, wenn ich falsch liege)...wo du erst 1 Schritt  :click: :keks: , dann bei 2 Schritten  :click: :keks: und immer so weiter.

Das hab ich letztens beim spazierengehen schon gleich vom Putzplatz weg angefangen...und es war toll  :dops:  Ich selbst war mit zählen beschäftigt und ich hatte ständig Gismo seine Aufmerksamkeit bei mir.

Ich würde auch erst Minirunden machen und dann langsam steigern. Seit ich clicker, ist leider spazierengehen auch nicht mehr selbstverständlich. Es gab tage da sind wir nur 10Schritte weit gekommen (ohne die Methode), aber das war ja auch ok.

Mich würde interessieren, wie du von VORNE anfängst? Das würde ich auch gerne machen, aber leider weiß ich nicht so wirklich wo ich anfangen soll und und und....  :rotw:
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Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #13 am: 30. März 2012, 19:05:54 »
Jeanette: :nick: 300 peck pigeon heißt das "Ding". Hier ist der Thread dazu.
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Berenike82
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Re:große probleme, oder - die vergangenheit holt uns ein
« Antwort #14 am: 30. März 2012, 19:45:34 »
@eboja: blöd dass ich noch nicht drauf gekommen bin. wir müssen bei der stalltür raus, einen ganz kurzen (7meter?) weg rauf zum auslauf (hat ein tor). ist aber alles eingezäunt. klar könnt ich ohne strick rauf gehn! danke für den guten ansatz. dann werd ich erstmal nur das machen. im auslauf selbst muss ich allerdings aufpassen dass sie sich nicht heiß läuft. bin mir nämlich nicht so sicher dass sie den zaun akzeptiert.

@felix: ich glaube nicht, dass ich die delia mit zurück rein gehen belohnen würde. sie geht unheimlich gern raus, und äußert kein bedürfnis wieder in den stall zu müssen.

@schmusekatze: eigenartigerweise geht spazierengehen besser.... (rein von der hektik), und das würde sich ganz klar anbieten, aber da hab ich dann mit ihrem temperament zu kämpfen. ich müsste sie ständig zurück halten und mit ihr diskutieren, und das ist genau das was ich jetzt nicht will.
WIE ich von vorne anfange weiß ich auch noch nicht so genau. wie gesagt - bis jetzt hab ich ganz bewusst ausschließlich sachen geclickert die sie noch nicht konnte, und mein plan sieht vor kleinschrittig dinge einfließen zu lassen die halt von vorher noch negativ besetzt sind. diese allerdings anders zu erarbeiten. mit völlig anderem signal. in der praxis wird das freilich viel schwieriger sein als ich mir das jetzt vorstelle. ich erclicke auch sachen die sie aus dem alltag gut kennt neu. (zum beispiel brav stehen beim satteln - hat sie immer getan, sie wurde nur nie dafür belohnt) da ist sie schon halbwegs erstaunt darüber dass sie für's kleine 1x1 was bekommt.  :)
ich weiß bloß - es gibt dinge die ich jetzt halt mal komplett weg lasse. longieren (erstmal) - ist zum beispiel extram negativ behaftet. auch rückwärts ist ihr ein gräuel. (wegen ehemaligem: ist die dominant-agressiv gibt's nur eins: rückwärts) obwohl sie das mittlerweile desöfteren anbietet.

ich hoffe, dass ich dann (wird noch laaange dauern) hilfe im forum finde?!  :rotw:
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