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Das verschwitzte Pferd

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Das verschwitzte Pferd
« am: 30. Januar 2012, 20:49:59 »
Hallo ihr lieben!

Ich hab eine Frage: Wie handhabt ihr es denn, wenn das Pferd geschwitzt hat? Wie genau nehmt ihr es mit Trockenreiten (Wie trocken soll das Pferd dabei werden eurer Ansicht nach?)?

Ich hab mal von der Ansicht gelesen, dass ein normal gesundes Pferd gar keine Abschwitzdecke braucht, auch wenn es noch nicht ganz trocken ist. Ob das wohl nur gilt, wenn das Pferd sich anschließend aber noch frei bewegen kann? (Also sprich im Offenstall steht und nicht in der Box.) Dass es sich dabei zugfrei wo unterstellen sollen kann, davon geh ich mal aus.

Ich frage, weil ich mir oft unsicher bin, ob ich Berta ggf. eine Abschwitzdecke drauf tun soll, oder es eben lasse. Grade, wenn ich nicht noch einiges zu tun finde am Stall, lass ich sie dann tendentiell eher weg, bevor Berta die ganze Nacht damit in der Box steht.... oder ist das der falsche Ansatz?

Und noch als Nebenfrage: Wie sehr schwitzen eure Pferde denn so?
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #1 am: 30. Januar 2012, 20:53:01 »
Wir haben gsd kaum ein Schwitzproblem, außer wenns im Frühjahr wärmer wird und noch viel Winterfell da ist.
Aber ich geb lieber einmal mehr die Abschwitzdecke drauf als zu wenig. Muss sie auch selber wieder runtergeben, also ist das zwischen 10min und 60min(sollte wirklich mal geschwitzt haben). Über Nacht oben lassen würd ich eine normale Abschwitzdecke nicht wegen Regen(dann saugt sie sich voll) oder der Gefähr des Verhängens etc.
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #2 am: 30. Januar 2012, 21:07:16 »
Also... Meine RB schwitzt sehr viel und die Stute von meinem Freund schwitzt auch sehr viel  :cheer: und wir reiten im Winter nicht wirklich viel anders als sonst... Von Abschwitzdecken halte ich sehr wenig und das habe ich auch von TA u. Hufpfleger bestätigt bekommen. Wobei ich dazusagen muss, dass unsere Pferde ja im Offenstall stehen. Es ist egal wie kalt es ist - unsere Pferde kommen verschwitzt wieder in den Stall. Ein Pferd weiß von Natur aus was es tun muss. Es geht raus und wälzt sich! Auch im Schnee. :)
Mein Hufpfleger hat mir auch mal ausführlich einen Vortrag darüber gehalten. Es hat irgendwas damit zu tun, dass das Pferd beim Wälzen ja das Fell "aufplustert" und dadurch wird der Schweiß schneller abtransportiert und die Poren der Haut werden dadurch auch wieder geschlossen, sodass kein weiterer Schweiß mehr entsteht. Wenn man hingegen die Decke drauf macht, dann legt sich das Fell hin und der Schweiß bleibt auf der Haut... Und man weiß ja eigentlich auch als Mensch wie das ist, wenn man aus dem Training kommt - nassgeschwitzt ist, dann nur schnell ne warme Jacke drüber zieht und heim fährt - danach fühlt man sich nicht so gut, wie wenn man den Schweiß abgeduscht hat und wieder frisch ist (beim Pferd steht duschen für wälzen ;) )

Das Wälzen nach der Arbeit ist ein natürlicher Reflex u. den sollte man nem Pferd auch lassen - also ich würde auch mein Boxenpferd, wenn ich die Möglichkeit habe, nach dem Reiten in der Halle, auf dem Platz oder auf der Koppel wälzen lassen, bevor ich es wegstelle und wenn es dann nicht eine Box hat, in der es zieht, dann baruch es auch keine Abschwitzdecke... ;)

Ich darf dazusagen, dass meine RB noch nie krank war, obwohl sie wirklich sehr stark schwitzt. :)

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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #3 am: 30. Januar 2012, 21:16:08 »
:aha:
So ähnlich hab die Antiabschwitzdeckenbegründung, die ich mal gelesen hab, auch in Erinnerung. Und das blieb mir irgendwie im Hinterkopf, deswegen dacht ich, ich hol hier mal ein Meinungsbild ein.

@Nathalie:
In Bertas Fall regnets sie nicht an, falls die Decke drauf bleibt, weil sie ja in die Box kommt. Aber für Offenstallpferde wär das ein klares Argument gegen "Einfach drauflassen", seh ich auch so.
(Wobei einfach drauflassen sicher eh nicht grade eine der besten Lösungen ist?)
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #4 am: 30. Januar 2012, 21:19:22 »
Huhu Bettina,
ich habe da schon immer drauf geachtet, dass Arcon, der ja in der Box mit Padock stand und im Winter ordentlich am Hals, Sattellage, Bauch u FLanken geschwitzt hat, sich wälzen konnte und dann noch trockengeführt bis er ..hmmm... nur noch an den Fellspitzen so ein bissl Feuchtigkeit hatte.

Wenn ich dann nach dem Reiten noch was zu tun hatte oder wer zum schnacken da war habe ich ihm ne abschwitzdecke drauf aber hauptsächlich um die Strohberge, die ich druntergestopft habe, irgendwie vor dem Runterfallen zu bewahren. Das Stroh hat dann mmeist die restliche Feuchte irgendwie aufgesaugt und auch noch ne Weile ganz schön gewärmt.
Erkältet war er übrigens nur einmal im ganzen Leben  :cheer:
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sparko
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #5 am: 30. Januar 2012, 21:22:23 »
ich sag da auch lieber einmal zu viel als husten ect. riskieren!!

mein pferd schwitz bei der arbeit leider sehr (je nach beanspruchung natürlich), also es kam vor dass er oft sogar klatschnass war. da hab ich immer zuerst die abschwitzdecke draufgetan - daweil ich noch im stall war -und anschließend die bucas smartex rain draufgegeben (die auch eine abschwitzfunktion hat) bis zum nächsten tag!
jetzt ist er geschoren, teilschur, und das funktioniert wirklich super!! er schwitzt deutlich weniger. er muss jetzt halt leider mit decke rumrennen, habe eine bucas power turnout und eben die smartex (beide mit abschwitzfunktion). aber die abschwitzdecke kommt wenn ich zeit hab trotzdem nach dem arbeiten  noch kurz drauf (hab eine back on track)!
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #6 am: 30. Januar 2012, 21:25:18 »
@Franzi: klar erkältet kann jedes Pferdi mal sein... Aber das wäre es dann wahrscheinlich auch mit Decke gewesen, weil evtl. dann einfach grad mal so das Immunsystem geschwächt war :)
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #7 am: 30. Januar 2012, 21:41:05 »
ich bin mit Mirko eine Zeitlang wöchentlich in den Reitunterricht gefahren, auch im Winter, als er in dem großen Offenstall stand. Da wir da "ordentlich" gearbeitet haben  ;) hat er auch schon mal geschwitzt.
Nach der Arbeit durfte er sich erst immer wälzen, dann hab ich die erste Decke draufgepackt und alles gerichtet, Halle gesäubert (Hufschlag usw). Dann Pony verladen und dabei evtl Deckenwechsel. Bis dahin war dann oberhalb von der Decke immer schon gut was an Feuchte, was vom Fell weg ging.
Im Offenstall dann noch Abendessen im Futterständer gegeben und Pony bewacht  :lol:, dann hab ich meist die Decke abgezogen.
Da war er dann oft noch feucht, aber nur kalt und nicht mehr schwitzend.
Damit hatten wir nie Probleme.
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verena
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #8 am: 30. Januar 2012, 23:21:20 »
Und noch als Nebenfrage: Wie sehr schwitzen eure Pferde denn so?
Meine schwitzen kaum bis gar nicht- glaub ich mach einfach nicht so viel mit ihnen, daß sie sich nicht so anstrengen müssen :rotw: hab daher auch leider keine Erfahrungen mit Abschwitzdecke :cheese:
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #9 am: 30. Januar 2012, 23:31:31 »
Jack schwitzt inzwischen sehr viel weniger als noch vor einem Jahr.  :nick:
Mirko hat früher überhaupt nie geschwitzt, auch nicht bei längeren Ausritten. Erst als wir ganz viel Reitarbeit mit Trab und Galopp gemacht haben.
Bei normalen Ausritten schwitzt er gar nicht oder ist schon wieder trocken wenn wir daheim sind.
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #10 am: 31. Januar 2012, 00:50:44 »
Ich hab mal von der Ansicht gelesen, dass ein normal gesundes Pferd gar keine Abschwitzdecke braucht, auch wenn es noch nicht ganz trocken ist.
ich denke, das kommt auf`s pferd an - und natürlich auch die haltung.
das mittlere konnte man waschelnass (also nach 15-20 minuten decke, wobei im schnitt so 3-4 decken im 5-minutentakt am pferd lagen :P) in den offenstall schmeissen. je nachdem gab`s dann ein sand-, gatsch- oder schneebad und die sache war gegessen.
kann man jetzt als tierquälerei bezichtigen - ich hab nie schlechte erfahrungen mit der natürliche abschwitzdecke-methode gemacht, ganz im gegenteil.
in der box würde ich eine alte wolldecke oder ähnliches auflegen, die sie bei bedarf selber abschütteln kann.
kannst ja mal schauen, ob das funktioniert oder ob die decke am nächsten tag in ihren einzelteilen da liegt ;-)
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Smiri
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #11 am: 31. Januar 2012, 10:57:33 »
huhu,
also ich hab in meiner Abschlussarbeit den Effekt von Abschwitzdecken versucht zu untersuchen.
Getestet wurden Islandponys (oder -Pferde)  :rotw: und wir haben die pferde mit Datenloggern beklebt (Hals, Brust, Vorderbein) und somit Hauttemperatur und Feuchtigkeit gemessen, sowie die Körpertemeraturen angeschaut.
Dann gab es drei gruppen: 30 min trockenreiten (dann box), Abschwitzdecke und einfach Box ohne irgendwas.

Ergebnisse waren: nach 2h decke waren die Pferde wärmer und feuchter als vorher, trockenreiten war tendenziell eine spur besser als das pferd nur in die Box stellen.

Meine Stute schwitzt so bei plus 10 grad am meisten im Herbst wenn das Fell schon sehr dick ist, dann bekommt sie eine Decke drauf, die allerdings nur am rücken (auch die seiten schlage ich meist rauf), damit die muskulatur nicht allzu schnell auskühlt. nach spätestens 20 min kommt die runter und pferd mit oder ohne regendecke in den offenstall. Beim Fjordi ist es genauso.
Also ich würde sagen, wenns nicht so nass sind, dass es runter tropft passiert ihnen im normalfall nix. Besser wäre enatürlich sie können sich ein bisschen bewegen um sich gegebenenfalls etwas aufzuwärmen.
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sparko
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #12 am: 31. Januar 2012, 11:29:30 »
es ist halt auch eine zeitfrage - ich kann mein pferd keine 1h abgehen und dann noch 1h warten mit abschwitzdecke bis er trocken ist. hab zwar das glück eine super sb zu haben die mir sehr oft umdeckt ect., aber  zumuten will ich das auch nicht immer! da habe ich halt geschoren und keine (wenig) schwitzprobleme mehr.

kommt auch schwer aufs pferd drauf an, mein blütiger oldie der hatte echt wenig winterfell und auch so war er nie nass zu kriegen auch bei intensiverer dressurarbeit.
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Mannimen
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #13 am: 31. Januar 2012, 11:31:35 »
Wir haben bei uns eine Goldene Regel die besagt, dass es in der Verantwortung des Reiters liegt sein Pferd genau so trocken wieder zurück in den Stall zu bringen, wie er es von dort geholt hat. Das Tier muss also so lange ruhig bewegt werden bis es wieder trocken ist. Noch besser wäre es, es erst gar nicht so stark zu fordern, dass es nass wird. Leider hält sich kaum jemand da dran.

Sollte es jedoch nass durch Regen sein, wird entweder auf Reiten verzichtet, wälzen ermöglicht oder eine Abschwitzdecke drauf getan bis das Tier darunter wieder trocken ist. Die Decke bleibt nicht drauf, denn sie transportiert die Feuchtigkeit aus dem Fell nach außen und wird somit selbst nass.

« Letzte Änderung: 31. Januar 2012, 11:34:25 von Mannimen »
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Das verschwitzte Pferd
« Antwort #14 am: 31. Januar 2012, 11:34:08 »
Skessa schwitzt selten. Wenn sie doch schwitzt, dann stell ich sie einfach so in den Offenstall. Dabei ist noch nie irgendwas passiert. Sie kann sich dort warm laufen, wälzen, alles was sie braucht.
Allerdings würd ich sie im Winter nicht klatschnass reiten...
Aber bißchen schwitzen an Brust, Hals und Hinterbeinen find ich jetzt nicht tragisch.
Da wo sie in der Regel schwitzt ist die Abschwitzdecke eh nicht
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