Ich frage mich bei den ganzen Überlegungen und Rechnereien, ob ihr das für euch selber auch so akribisch betreibt?
Ich persönlich tue das nicht und lebe gut mit einer durchschnittlichen halbwegs ausgewogenen Ernährung. Deshalb darf mein Pferd da auch mit zurecht kommen.
Bzw. ich gehe noch so weit, dass ich eine auf das Notwendigste beschränkte Mischung von einer Tierheilpraktikerin aufgrund Haaranalyse erstellen lasse. Bei den Futtermitteln rechnet die allerdings dann auch mit bekannten Durchschnittswerten.
Ob ich mir das anmischen lasse oder selber mache, kommt auf's Selbe. Zumindest in Bezug auf "akribisch"
Nur, dass man selbst mit wenig Ahnung viel verkehrt machen kann. Und, nur weil ich bei mir selbst so gar nicht drauf achte, finde ich es nicht angebracht, beim Tier nicht drauf zu achten
Ich bin für mich selbst verantwortlich, das Tier jedoch ist auf seinen Besitzer angewiesen. Und ganz ehrlich - ich merke bei mir auch jeden Magnesiummangel sofort, bekomme schmerzhafte Fußkrämpfe ohne Ende. Die ein oder andere Frau wird auch schon Bekanntschaft mit Eisenmangel gemacht haben. Wir Menschen haben die Möglichkeit abwechslungsreich zu essen - Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch. Selbst ohne krass auf gesunde Ernährung zu achten, nehmen wir automatisch viele Vitamine und Mineralien auf. Was bekommen die Pferde, die auf Sandboden gehalten werden? Heu mit teils wenig Kräutern, oft kaum Mineralstoffgehalt. Woher soll der Rest also kommen, wenn wir uns nicht drum kümmern? Manche Pferde kommen mit dem Grundfutter schon zurecht, andere benötigen bloß ein Standard 0815-MiFu und wieder andere verwerten das eine besser, das andere schlechter und sind auf Hilfe angewiesen. Ich denke mir auch - nur, weil ich JETZT die Auswirkung eines Mangels nicht sehe, heißt es nicht, dass langfristig auch nichts zu sehen sein wird.
Klar, tatsächlich würde ich es nicht übertreiben - die 10g Sonnenblumenkerne rechne ich jetzt nicht in Mineralien um, aber ich möchte schon wissen, wovon wie viel in meinem Tier landet, vor allem, wenn bei der Haarmineralanalyse so gruselige Werte und überhaupt nicht passende Calcium-Phosphor-Verhältnisse rauskommen. Und nach zwei Mal rechnen habe ich für beide ein optimales MiFu gefunden, also hat's sich gelohnt.