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Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten

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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #15 am: 19. Februar 2021, 07:55:14 »
Oh. Nee, das Problem haben wir zum Glück nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es dazu kommt (also dass Pferd ohne mich geht, weil ich nicht schnell genug laufen kann), wenn ich zu spät umdrehe.

Ähm, ich suche eigentlich ein Signal, das das Pferd mir gibt, bevor es ihm zu viel wird, damit wir umdrehen.
Wie Tine geschrieben hatte irgendwo, dass die Krümeline die Hand anstubst und dann wird umgedreht. Das kann ich halt nicht nehmen, weil das ja der Schnuller ist (sein soll), oder geht das trotzdem? Ich hab ein bisschen Angst, dass ich mir das Fausttarget damit versaue???
Genau wie ich mir erst überlegt habe, dass ich Nevada zu oft mit dem Fausttarget in die Richtung locke, in die sie nicht gehen will, anstatt am Strick zu ziehen. Das ist ja eigentlich auch kontraproduktiv. Hilfe  ???

Ich glaub, ich muss das Ganze mal ein bisschen sacken lassen.
Viele Grüße Eva
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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #16 am: 19. Februar 2021, 21:09:31 »
Die Signale, die meine Pferde in Streßsituationen (ganz ohne diesbezügliches Training) gegeben haben:

Nu hat (in ihrer Vorclickerzeit) einfach beim Vorbeigehen an Gruselobjekten die Seite gewechselt, also ich zwischen Gefahr und ihr (damit ich im Zweifelsfall gefressen werde oder so).

Kala hat sich gerne mit den Lippen bei mir am Ärmel festgehalten (vemutlich auch eine Art Schnuller-Ersatz).

Lele zieht die Unterlippe an, klappt die Oberlippe papageienschnabelartig darüber und wird langsamer.

Speziell bei Lele ist dann umdrehen besser.

Handtarget Richtung Gefahr hat bei uns teilweise auch gut funktioniert. Wenn dann nur mehr der Hals länger wird, anstatt daß sich die Beine bewegen oder die Annäherung auch nach einmaliger Signalwiederholung nicht klappt, dann weißt du, daß du an der Belastungsgrenze bist.

Strategischer Rückzug geht tw. besser die ersten paar m im Rückwärtsgang (Gefahr im Auge behalten) oder mit Bogen statt umdrehen (falls der Weg das hergibt). Schulterherein üben auf den nächsten Metern, wenn Pferd es schon gelernt hat, bringt einige Vorteile: Gefahr bleibt zu sehen, Konzentration auf den eigenen Körper ist notwendig, und Biegung ist mit losdüsen nicht wirklich gut vereinbar.

Gerade in Streßsituationen macht es m. E. Sinn, auf die spontanen Reaktionen des Pferdes zu achten, denn wenn es den richtigen Moment für sein Signal verpaßt, ist es möglicherweise schon zu gestreßt, um noch daran zu denken.
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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #17 am: 20. Februar 2021, 06:25:46 »
Ich hatte (habe) beim Spaziergang ähnliche Probleme, konnte aber in letzter Zeit riesige Fortschritte erzielen. Dabei hat mir folgender Thread wirklich gut geholfen:
https://www.clickerforum.info/index.php?topic=7513.0
Abgesehen davon hab ich mit Targetstick gearbeitet. Den hab ich dazu zuvor mit "Superfutter" belegt. Das heißt, dass er einfach unwiderstehlich ist. 😉
In ängstlichen Situtationen führe ich jetzt mit dem Targetstick und belohne hochfrequent mit "Superfutter". Wenn sie nicht mehr gehen kann, weil es zu gruselig ist biete ich den TS zum Anstupsen an. Wenn wegen Feststarrens auch das nicht mehr geht, warte ich bis sie ein kleines Zeichen des Fokus' auf mich richtet (Blick, Ohr, Kopf eine Spur entspannt oder runter) und clicke sofort dafür. Dann gibt's natürlich den TS als Anker. Und in solchen Situationen, wenn die Aufmerksamkeit wieder da ist, nehme ich den TS Stück für Stück runter, bis wir knapp über dem Boden einen flotten Loop haben: TS berühren, Click, Futter. Nach einigen Wiederholungen ist sie ausreichend entstresst und wir können weitergehen. Ich bleibe dabei natürlich nur an dem Platz stehen,  wenn es gruseltechnisch Sinn ergibt, sonst gehen wir ein paar Schritte weiter vor der TS-Session. Wenn sie umdrehen möchte und dabei zu flott ist oder auch sonst zu flott ist bzw. beim Vorbeigehen bei Gruseldingen funktioniert Folgendes gut: ich stehe, strecke den TS nach vorne, so dass sie 1-2 Schritte machen muss, um ihn zu berühren. Sobald sie das geschafft hat C+B und wieder den TS ein Stück weiter vor. Ganz wichtig bei uns war, dass weder ich noch der TS uns währenddessen bewegen. Sie also ganz bewusst entscheiden kann: ich gehe diesen einen Schritt und dann hab ich das Ziel erreicht. Das hat wirklich Wunder gewirkt gegen ein Fluchttempo!
Ich habe dann nur bemerkt, als wir eine Spur weiter gegangen sind, dass ich den TS eben nur in den geschilderten Situationen verwenden darf, da die Konzentration nicht so lange reicht. Zwischendurch können wir mittlerweile entspannt am langen Schritt nebeneinander schlendern, wobei ich auch da noch alle paar Meter clicke. Dafür gibt's aber nur unsere normalen Heucobs.

« Letzte Änderung: 20. Februar 2021, 06:29:14 von Lollo »
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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #18 am: 20. Februar 2021, 11:05:48 »
Ich glaub auch, dass es einfacher ist die Signale des Pferdes lesen zu lernen, als ihm ein Signal beizubringen.  :juck:

Ansonsten fände ich ja Kopf tief in so einer Situation als Signal super  :P Obwohl das in so einem Moment für das Pferd bestimmt schwierig ist.

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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #19 am: 20. Februar 2021, 11:30:50 »
Ich glaub auch, dass es einfacher ist die Signale des Pferdes lesen zu lernen, als ihm ein Signal beizubringen.  :juck:

Könnte man meinen :kicher: In der Realität ist es oft dann doch eher andersherum :pfeif:
LG Tine
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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #20 am: 20. Februar 2021, 11:40:13 »
Aber man muss doch vorher schon mal wissen, wann es kurz davor ist dem Pferd zu viel zu werden, um dann entsprechend ein Signal einzuführen oder?  :juck:
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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #21 am: 20. Februar 2021, 12:10:55 »
Oder man bringt dem Pferd in einer völlig unspektakulären Situation bei: Immer wenn du DAS machst, passiert DAS.

Also z.B. immer wenn du beim Führen auf dem Reitplatz meine Hand berührst, drehen wir um und ändern unsere Richtung, meinetwegen Richtung Ausgang. Das kann ich kleinschrittig aufbauen, indem ich zu Beginn alle paar Meter das Handtarget präsentiere und später nur noch wenn ich das Gefühl habe, dass die Konzentration nachlässt und dann kann ich es zum Beispiel auf einen kleinen Spaziergang auf der Einfahrt übertragen und so weiter.
LG Tine
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Re: Überblick Startsignal, Stopsignal, Zustandssignal, Alternativverhalten
« Antwort #22 am: 20. Februar 2021, 12:37:27 »
Ah! Cool  :D
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Ich habe heute das STOP bzw. nicht-in-dieser-Richtung-weiter Signal eingeführt:
Nase an Handytasche heißt: Richtung wechseln.
Hat so semi-gut funktioniert, da sie schon von Anfang an super gestresst und schnappig war. Lag vielleicht an der Kälte, eventuell aber wahrscheinlicher an meiner Ungenauigkeit. Ich werde künftig auch beim HaTa viel genauer auf Präzision achten, also nicht "irgendwie berühren" lassen, sondern nur clicken, wenn sie wirklich exakt mit ihrer Nase am Handrücken andockt. Und genauso fürs Umdreh-Signal, heute hat sie fast das Handy gefressen vor lauter Stress, da werde ich auch nur noch die wirklich "sanften" Nasenstubser bestärken.
Unterscheidbar müsste das beides gut sein, da die Handytasche auf Hüfthöhe deutlich höher hängt als meine Hand, wenn ich gehe. Sehr spannendes Thema auf jeden Fall!
Viele Grüße Eva
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Ich spiele auch mit dem Gedanken, meinem Pferd ein Mittel zur Richtungskontrolle zu geben. Idealerweise etwas, was sowohl beim Spaziergang als auch beim Reiten funktioniert.

Hat da vielleicht jemand eine Idee?
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 :keks: Schöne Idee - da muss ich gerade mal drüber nachdenken, wie ich das aufbauen würde...

Für mich wäre das trainieren eines Signals für einen Richtungswechsel erstmal außerhalb einer Spaziergangssituation sinnvoll, damit das Signal sauber mit dem Verhalten verknüpft wird. Und dann würde ich außerhalb stressiger Situationen auf dem Spaziergang das umdrehen mit dem Signal üben.
 :juck: Wobei ich gerade einen Knoten im Kopf habe, wie das zu üben ist, wenn das Pferd eigenständig bspw. die Handytasche anstubsen soll.
 :aha: Ich würde es vielleicht erstmal wie ein Target aufbauen und dann die Kette mit dem Umdrehen draus machen. Und dann die Handytasche an ihren Platz am Körper tun....
...irgendwie sowas.  :cheese:

Valezqua: räum ihr doch Spielraum beim anstubsen in stressigen Situationen ein. Wenn sie das Umdrehsignal zeigt, aber echt gestresst ist, weil sie schon vorher supermutig war und jetzt einfach drüber ist, und du dann nicht reagierst, weil du sagst, dass das anstubsen sauberer sein muss, dann führt das zu Frust, denke ich. Es ist ja schon heldenhaft, dass sie sich in so einer Situation daran erinnerrt, dass sie ihre Meinung kund tun darf!  :nick:
Ich "fordere" manche Verhalten auch einfach nicht sauber ein - gerade, wenn es ein Rettungsanker-Schnuller-Verhalten ist. Da darf dann auch mal das Handtarget vor Stress mit offener Schnute angestubst werden. Wichtig ist mir in dem Moment, dass Winzi wieder anfängt zu denken und mich wahrzunehmen, so dass ich ihm ggf. andere Angebote machen kann.

Kess: darüber denke ich auch gerade nach. Irgendetwas klares und einfaches müsste es sein....Das anstubsen bei Valzqua ist prima...aber was nehme ich da?  ???
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Hm, Sonja, danke für die Tipps, ich muss mir da selber noch ein bisschen mehr dran rumdenken. Aber der Ansatz ist auf jeden Fall schon da, und fürs allererste Mal gestern war es echt ok.

Und zu dem "Problem", ein Signal für Spazieren UND vom Pferd aus, phu. Anstubsen fällt ja vermutlich allein aus praktischen Gründen schon raus. Da bin ich raus, weil ich ja nicht reite.
Viele Grüße Eva
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Mein Gegrübel hat zu folgender halbausgegorener Idee geführt:

Erst ein Target einführen. Das Target habe ich in der Hand und präsentiere es dem Pferd. Anstupsen führt zu Richtungswechsel. Im nächsten Schritt das Target in unterschiedlichen Positionen präsentieren.
Das Ziel wäre es, das Target beim Spazierengehen an mir zu befestigen (z. B. am Oberarm) und beim Reiten am Steigbügel.

Soweit meine Überlegungen, aber ich bin irgendwie nicht damit zufrieden.  :nixweiss: Muss wohl noch ein bisschen länger grübeln.
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Ich hirne gerade auf einer Sache rum und kriege so recht keinen Faden zu fassen ...
Kann man ein Signal (Art) wechsel und wenn ja, wie stellt man das am besten an.
Also wenn ich eine Sache mit Zustandssignal (Kooperationssignal) trainiert hätte und es würde sich für mich rausstellen, dass es günstiger wäre mit einem Startsignal stattdessen zu trainieren, wie käme ich da wohl hin.
Meine erste Idee wäre, ein neues Signal zu installieren ... aber reicht das?   
Liebe Grüße Angela und das Traberbübchen
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Das müsste schon möglich sein.  :nick: Angenommen, man hat ein Target als Zustandssignal, zum Beispiel Pferdenase auf der Putzbox. Wenn man nun jedes Mal zu beginn einen Ball anstupsen lässt, bevor man die Putzbox in Nasenreichweite stellt, dann müsste der Ball als Ankündigung des Zustandssignals zum Startsignal werden. Wenn das gut klappt würde ich die Box weglassen und beobachten, ob das Verhalten nur mit einem Startsignal zusammenbricht. Verstehst du, was ich meine?

Beim Pferdekind haben wir ein bestimmtes Verhalten mit Start- und Stopsignal trainiert. Als ihr das Verhalten leichter fiel hat sie das Stopsignal nicht mehr gebraucht, wenn sie nicht möchte/kann verweigert sie das Startsignal. Abbrechen muss/möchte sie nicht mehr.  :zahn:

Ich würde vielleicht auch beobachten, wie oft das Pferd das Verhalten selbst beendet. Wenn das oft passiert, dann wird das Verhalten mit nur einem Startsignal vermutlich nicht mehr so gut funktionieren oder zögerlicher gezeigt werden, weil das Pferd währenddessen keine Kontrolle hat und skeptischer wird.  :watch:
Liebe Grüße, Anna
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