Sollte man immer dreimal anfragen, den "Kopf in die Box" zu tun? wenn ja, warum
Alex spricht von "good, better, bestest" - das sind die "drei" Anfragen. Das bedeutet, ich frage zuerst
1 - "Kannst du ein ganz klein wenig in Stellung gehen?" ("Good")
2 - "Kannst Du etwas mehr in Stellung gehen? ("Better")
3 - "Kannst Du den Kopf richtig hereinnehmen ("Bestest")
Diese drei Fragen garantieren quasi dass ich das Pferd nicht mit meiner Biegungsanfrage überfalle. Ich gehe dabei durch die Gelenke durch (Occiput, 1. HW, 2. HW) und bekomme so im Endeffekt eine richtige Stellung, ohne dass sich das Pferd verbiegt, verkantet, über die Schulter wegdriftet oder ähnliches.
Mein Augenmerk muss also erstmal in diesem kleinschrittigen Aufbau liegen. Wenn ich mit einem einzigen entlangstreichen das Pferd frage, ob es die Nase in die imaginäre Box halten mag, kann es sein dass es das tut, sich aber dabei eher über die Schulter wegdriften lässt oder vor der Schulter einfach im Hals abknickt.
dh ich baue es so auf, dass ich erst eine ganz kleine Anfrage mache und mich mit dem kleinsten bisschen Richtung Stellung zufrieden gebe. Wenn ich das gründlich mache (das kann durchaus Wochen dauern, wenn ein Pferd sich damit schwer tut) wird das Pferd im Genick immer lockerer werden, weil ich bei der Anfrage nie gegen einen Widerstand arbeiten muss.
Das Pferd bekommt ausserdem die Sicherheit, dass es die Frage nach Stellung auch wirklich mit einem "Ja, das kann ich tun" beantworten kann.
Wenn ich das später vom Sattel aus mache, frage ich auch durch diese drei Stufen.
ein Pferd das so vorbereitet wurde, kann ich später mit einem einzigen "Stride", einem Hinstreichen in die Biegung fragen und es wird weich antworten und dabei balanciert bleiben.
Ebenfalls wird meine Hand/Arm/Schulter in dem Gefühl des kleinsten Schrittes geschult und sich seines Tuns bewusster und weicher.
Auf welcher Höhe sollte die Box sein?
Ideal wäre wohl etwa in Bauchnabelhöhe, das Pferd sollte den Kopf nicht tiefer als Brusthöhe nehmen.
Darf ich erst clicken, wenn das Pferd den Kopf selbstständig herinnen läßt?
Das ist eine Möglichkeit, beinhaltet aber viele "Fehlversuche". Ich würde es so wie oben beschrieben aufbauen und erst nach und nach die Anforderung bis dahin erhöhen, den Kopf selbständig dort zu halten. Das reduziert den Frust und verbessert die Balance effektiver.
Das Pferd hat seinen Kopf hier ja bei mir. Wo füttere ich dann? Ich wär ja für außen, eben weg von der Tasche, aber das ist ja nicht der Platz an dem ich den Kopf wärend der Übung haben will
Mach doch die Tasche an einen anderen Platz
Wenn der Click kommt, kann das Pferd den Kopf ja wieder geradeaus nehmen. Dort würde ich dann auch füttern. Ich würde nicht darauf bestehen, dass das Pferd den Kopf vor mir in der Box installiert und dort dauerhaft lässt, das kann ja nur zum Festhalten und Verspannen führen.