Clickerforum

Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: Smiri am 29. Juni 2011, 13:35:18

Titel: Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 29. Juni 2011, 13:35:18
Hallo Ihr,
also folgendes Problem:
Das Fjord von meiner Mum ist beim Kauf und auch a Zeit danach brav beidhändig galoppiert. Es bekam dann einen neuen unpassenden Maßsattel.  :vielmotz2:
Der ist meiner Meinung nach der Grund warum das Pferd rechts nicht mehr galoppieren wollte - Pferd hat beidseits in der Sattellage Handflächengroßen Satteldruck bekommen - links stärker als rechts.   :tuete: - es war nie geschwollen oder sie irgendwie sehr empfindlich - aber sie galoppierte rechts nicht mehr. Auf der Koppel zeigt sie zwar verstärkt Linksgalopp, hin und wieder auch Rechtsgalopp.
So inzwischen gibts einen neuen Sattel (baumlos, Foenix), das hat das Problem nicht gelöst. Nach der jetzt halbjährigen Pause wegen Sehnenzerrung möcht ich jetzt wieder anfangen und zwar mit  CT - Hilfe. Pferd ist brav konditioniert mittlerweile.
WAs nicht geht: Angaloppieren mit Reiter (egal ob Innen oder Außenstellung), angaloppieren über Stange funktioniert nicht zuverlässig.
So, ich geh das Problem vom Boden aus an:
Mittels longieren (ok, Pferd ist ein Longiermuffel, weil sie eher Angst hat vorm Mensch - wohl aus früherer Zeit, aber das ist mittlerweile schon sehr viel besser geworden): daran arbeite ich bereits mit CT. Mein Ansatz ist auch dazwischen immer wieder Pausen einzulegen mit Hütchen umschubbsen und ich möche eine Matte installieren.
Mit energischer Motivation mit Gerte von unten aus, lässt sie sich in den richtigen Galopp bugsieren. Das bringt ihr jeweils einen Jackpot und Spiel/Denkpause in der Mitte.
Chiropraktisch ist sie übrigens ok.

Wie kann ich das Angaloppieren in kleinere Schritte zerlegen?
Hat sonst noch wer Tipps?
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: penelope am 29. Juni 2011, 13:40:38
Galoppiert das Pferd den auf der Weide flüssig auf beiden Händen?
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. Juni 2011, 13:45:02
Wurde das Pferd chiropraktisch oä. untersucht? Vielleicht hat sie einfach (noch immer) Schmerzen im Rechtsgalopp.

Puppes Rechtsgalopp war auch eine zeitlang "nicht auszulösen". Bei uns lag der Fehler aber ICH :P ich weiß nicht mehr was ich genau gemacht habe, aber ich hab sie im rechts galoppieren behindert, deshalb ist sie immer im Außengalopp angaloppiert. Mir ist auch aufgefallen dass der Galopp viel besser wird wenn ich im Trab mehr arbeite ;) Ist auch zum Teil meine "Theorie", bevor der Trab nicht gut ist brauch ich mich auch nicht an den galopp trauen - aber das ist wohl geschmackssache
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 29. Juni 2011, 13:47:10
Angaloppieren üben anfangs, noch gar nicht durchspringen. Sondern nur das reine Angaloppieren. Das an der longe, bei der Freiarbeit etc. pp. Wenn das gut und zuverlässig klappt, kann man unterm Sattel angaloppieren üben (auch nur angaloppieren, nicht durch galoppieren). Das ganz langsam ausbauen.

Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 29. Juni 2011, 14:01:03
Meine Schritte wären:

Bewegung der Hüfte überprüfen im Schritt (wo senkt sie sich beim Abfußen der HH mehr und auf welcher Seite weniger).

Dann auf der schwächeren Seite ein vermehrtes Untertreten unter den Schwerpunkt zur Verbesserung der Lastaufnahme trainieren.

Im Freilauf die Gänge überprüfen auf beiden Händen gleichermaßen und ggf. mit langem Führseil an der Hand nacharbeiten.

Neben dem Tier das Angaloppieren vormachen und loben, wenn es sich dem anschlosst und auch mit anspringt (natürlich mit der gewünschten Hand).

Gleich wieder Durchparieren und eine Gangart tiefer wählen und diese Übergängen ständig wiederholen.

Ein Signal dazu etablieren und bei Befolgung sofort loben.

Die Dinztanz langsam vergrössern und die Teilerfolge weiter ausbauen.

Dann den Sattel auflegen und alles vom Boden aus damit wiederholen.

Bei gutem Training wird sich die Muskulatur wieder deutlich bessern und erst dann würde ich aufsitzen, um alles vom Sattel aus Schritt für Schritt zu wiederholen.

Viel Erfolg
Manfred
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 29. Juni 2011, 14:03:46
Auch wenn es chiropraktisch ok ist  können sich gerade im BWS-Bereich trotzdem Muskelverspannungen gebildet und erhalten haben.
Ebenfalls kann es dadurch kleine Probleme im Lendenbereich geben, die den richtigen Einsprung in den Galopp wirkungsvoll verhindern. Kann Dir da gerade ein Lied von singen mit Jack.  :roll:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 29. Juni 2011, 14:23:37
Also
auf der Weide zeigt sie beide "Hände" jedoch mehr Links

Unter dem Sattel wird derzeit an Schritt und Trab gearbeitet  - mit Trainer - da geht sie schon sehr schön v.a. und Seitengänge im Schritt sind auch passabel - d.h. wir arbeiten eh gleichzeitig an allen Baustellen. Allzu viel Longenarbeit möcht ich halt nicht machen, um die Sehne nicht unnötig zu belasten.

Wer hilft bei den Verspannungen im BWS Bereich? Ostheopath? Gibts spezielle Dehnungsübungen?

Anders gefragt:
wie krieg ich sie dazu mit dem richtigen Bein anzuspringen?
Dass ich jedes angaloppieren clicke und sie nicht rundenlang galoppieren lasse ist mir klar - geht auch gar nicht, weil ich keine 450 kg dahalt, die sie im Galopp noch wirkungsvoll einsetzt um nach außen zu ziehen/driften.
bzw. wie kann ich ihr die Angst vor dem energischen antreiben (schritt auf sie zu und mit Gerte Popo auffordern) nehmen, wo sie noch immer leicht panisch reagiert? Leider gehts nicht mit viel weniger druck und wenn sie mir das Verhalten nicht zeigt, nicht mal ansatzweise kann ich auch nicht clicken???!!!
Eigentlcih hätt ich das Thema nicht unter "reiten" ablegen sollen. Galopp reiten kommt erst viel später, wenn wir ein Signal dafür am Boden haben, und das auch gut funktioniert.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. Juni 2011, 14:27:42
Hmm ich find dass sich das sehr danach anhört als hätte sie Schmerzen.. Und es ist ja ein Unterschied ob ein Pferd auf der Tour an der Longe oder auf der Koppel ohne jeglichem Biegen galoppieren muss.
Osteopath fänd ich ne gute Sache.Der kann dir dann auch eventuelle Übungen zeigen die du selber machen kannst.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 29. Juni 2011, 14:33:51
Ich würde sie auch nicht in den Galopp reintreiben. Die Hilfe zum Angaloppieren ist nich die Geschwindigkeit (weil es für den Trab dann zu schnell wird), sondern das etablierte Signal im richtigen Moment (Sprungbein setzt zur Lastaufnahme auf und schiebt dann vermehrt die ganze Masse vor). Schließlich ist das Endziel in dieser Lektion das Angaloppieren aus dem Stand. :keks:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 29. Juni 2011, 15:10:45
ich glaub halt nicht, dass sie aktuell schmerzen hat, sondern dass sie ein Schmerzgedächtnis hat, das sie behindert. WAs mich nicht wundert bei dem besch. Sattel von früher. Ich denke, sie hat den Rechtsgalopp so konsequent vermieden, dass es ihr jetzt extrem unangenehm vorkommt, immerhin zieht sich das jetzt schon über 2 Jahre.  :-\
Sonst würde sie sich nicht im schritt und trab brav stellen und biegen lassen, denk ich mir.
Na ja reintreiben...ich muss sie in einem guten Moment (zwischen Bande und mir) erwischen um ihr Hinterbein zum anspringen zu bewegen. Sie läuft aber nicht in den Galopp, wenn sie das tut, tut sie es links.
Der Rechtsgalopp ist übrigens der "schönere", links neigt sie zum Viertakt.

Werd mal einen Osteo drau schauen lassen, das kann nicht schaden.
@ puppi kennst du wen im Korneuburger/Stockerauer/Hollabrunner Raum?

Nochwas: Galopp ist halt derzeit noch sehr negativ, weil es eben mit Druck-machen verbunden ist. Derzeit seh ich keinen anderen Weg, als sie mit Druck in den Rechtsgalopp zu bewegen. Mein Weg wäre eben das immer super toll zu loben (letztens hab ich schon den clicker nicht in meiner hand gefunden und aus verzweiflung "click" gerufen.  :spinn:) und sie dann auf einen hoch bestärkten Ort zu holen oder eine lieblingsübung machen zu lassen. Klingt das sinnvoll=?
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 29. Juni 2011, 15:20:35
Hmm wir haben eine Craniosacrale "therapeutin" - www.herda.at  (falls das mit dem link nicht ok ist bitte löschen).

Dann weißt du wenigst dass es NICHTS körperliches ist :)
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 29. Juni 2011, 16:49:11
dass es im Schritt oder Trab nicht auffällt, heißt nix - es kann genau die eine Bewegung sein, die eben so nur im Galopp vorkäme und wenn die behindert ist ist es halt unangenehm - muss nicht mal heißen dass es schmerzt.

Ich bin über meine neu gewonnene Beweglichkeit nach einer guten Behandlung auch immer völlig verblüfft, dabei hatte ich vorher nicht unbedingt Schmerzen - jedenfalls nicht wenn die akuten als erstes behandelt wurden.
Schonhaltungen zb haben auch nichts mehr mit Schmerz zu tun, sondern trachten nur diesen zu vermeiden.

Ich würde momentan den Galopp einfach mal beiseite lassen.  :cheese:
Aber ich kenne das, das man so gerne jetzt am Problem arbeiten möchte...

Mit Jack hab ich auch einige Wochen Pause gemacht und dafür viel Wendungen mit anschliessendem Rückwärts, und daraus wieder vorwärts. Das hat ihn sehr schön gelockert in der Hinterhand und im Rücken.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 29. Juni 2011, 19:19:40
Also was kann denn dabei Schmerzen verursachen? Die Dehnung des atrophobierten (habe ich das jetzt richtig geschrieben :roll:) Rückenmuskel, die Rotation in der Wirbelsäule oder gar die Dehnung der Bänder am Fesselträger? Letztes würde sich schon in einer Lahmheit äußern und könnte somit ausgeschlossen werden. Da sich der Widersatz auf die schwächere Hand bezieht, könnte die dazu fehlende Bewegungsmuskulatur wieder ein Ansatz sein. Die Rotation in der Wirbelsäule würde sich ganz besonders bei Biegungen bemerkbar machen, doch die scheinen ja in den anderen Gangarten offen kein Problem zu sein. Insofern kommt für mich hier eher der Rücken in Frage. Und da macht es die Sache nicht besser sie im richtigen Monent zu "erwischen". Sie kann dann nicht anders und da hilft nur ein paar Schritte zurückzugehen, weil ihr das was verlohrengegangen ist, was ja schon mal da war, jetzt fehlt.

Klar hat sie durch die eingenommene Schonhaltung jetzt auch ein Muster im Kopf, dass erst einmal wieder aufgelöst werden will. Aber bitte nicht über ein neues auch unangenehmes Muster, welches dann erst bei Erfolg im Anschluss positiv besetzt werden soll. Ich würde die Schritte so klein zerlegen (siehe oben), dass sie alle bis dahin positiv besetzt sind. Dabei entsteht eine Begeisterung, die über die eingeprägte Furcht hinweg hilft. Natürlich auch nur, wenn kein Leiden im Rücken vorliegt, welches dies verhindert.

LG Manfred
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 29. Juni 2011, 22:38:11
Zitat
Also was kann denn dabei Schmerzen verursachen? Die Dehnung des atrophobierten (habe ich das jetzt richtig geschrieben ) Rückenmuskel, die Rotation in der Wirbelsäule oder gar die Dehnung der Bänder am Fesselträger?
athrophiert.

Ansonsten ist das Pferd leider ein klein wenig komplizierter aufgebaut. Jedes Wirbelgelenk ist über bis zu 10 Gelenke mit den umliegenden Wirbeln und Strukturen verbunden. Diese Gelenke werden durch Bänder stabilisiert und durch Muskeln bewegt. Dabei gibt es ganz kleine gelenkumgebende Muskeln und Muskeln, die von einem Wirbel zum anderen verlaufen in Schräg oben vorne- Richtung und andere in schräg unten hinten Richtung...
Gerade in der Lendenwirbelsäule gibt es unterhalb der WS Muskeln, die für die Galoppbewegung zuständig sind.
Wenn ein LW einseitig blockiert (durch die Muskeln in Schutzspannung festgehalten) ist wird die gesamte Galoppbewegung auf der Seite erschwert.
Dann können Spinalnerven irritiert oder gequetscht werden, die wiederum Ausstrahlschmerzen oder Unbehaglichkeiten verursachen an Stellen, wo gar kein Problem ist (das kann ich zb gerade gut nachvollziehen  :P ).

Der Möglichkeiten gibt es also viele.
Und "nur" atrophierte Muskulatur (wobei ich jetzt gar nichts davon gelesen habe? :juck: ) alleine für sich gibt es nicht. Da ist immer was anderes beeinträchtigt.

Aber sie schreibt ja von "handtellergroßem Satteldruck" beidseits, also eine Entzündung des Gewebes und nachfolgend sicher Irritationen auch der umgebenden Strukturen.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 29. Juni 2011, 23:04:48
athrophiert.
Oups :danke2:

Zitat
Wenn ein LW einseitig blockiert (durch die Muskeln in Schutzspannung festgehalten) ist wird die gesamte Galoppbewegung auf der Seite erschwert.
Das wäre doch dann auch in der Biegung so oder nicht! Warum nur im Galopp? ???

Zitat
Der Möglichkeiten gibt es also viele.
Leider, drum wollte ich es auch nur ganz grob mal umreißen. Genau genommen könnte es auch ein Hufproblem sein, aber das will auch erst einmal alles eingeschränkt werden, denn wir kennen bislang doch nur das Problem und die Ursache will gefunden werden. :lupe:

Zitat
Und "nur" atrophierte Muskulatur (wobei ich jetzt gar nichts davon gelesen habe? :juck: ) alleine für sich gibt es nicht. Da ist immer was anderes beeinträchtigt.

Aber sie schreibt ja von "handtellergroßem Satteldruck" beidseits, also eine Entzündung des Gewebes und nachfolgend sicher Irritationen auch der umgebenden Strukturen.
Da hast Du vollkommen Recht. Ich habe schon wieder zu weit gedacht. :tuete:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 29. Juni 2011, 23:25:42
Zitat
Wenn ein LW einseitig blockiert (durch die Muskeln in Schutzspannung festgehalten) ist wird die gesamte Galoppbewegung auf der Seite erschwert.
Zitat
Das wäre doch dann auch in der Biegung so oder nicht! Warum nur im Galopp? Huch
Weil in der Biegung die WS zusätzlich rotiert, und falls da eine Einschränkung wäre, könnte die an anderer Stelle im Schritt oder Trab wunderbar kompensiert werden.
Im Galopp beschränkt sich das aber auf Beugen und Strecken, und wenn das einseitig erschwert ist, sagt das Pferd "Ach nö lieber nicht".
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 29. Juni 2011, 23:40:56
Weil in der Biegung die WS zusätzlich rotiert, und falls da eine Einschränkung wäre, könnte die an anderer Stelle im Schritt oder Trab wunderbar kompensiert werden.
Im Galopp beschränkt sich das aber auf Beugen und Strecken, und wenn das einseitig erschwert ist, sagt das Pferd "Ach nö lieber nicht".

OK :thup:
 :danke2:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 30. Juni 2011, 07:42:37
ok, das pferd wird nochmal durchgecheckt....  :dops:
und es hilft nix, schritte zurück zu gehen, hat in der vergangenheit vor der Verletzung auch nix gebracht, ist ja nicht so, dass wir jetzt neu damit anfangen, das Problem zu bearbeiten. Auch ist sie jetzt schon 3 monate in schritt und trab aufgebaut worden. Davor hat man schon Verbesserungen gesehen wenn sie regelmäßiger zum Rechtsgalopp "gezwungen" wurde, dass es ihr dann schon leichter viel...deshalb wollte ich diesen weg an der longe fortsetzen aber eben gerne ohne den Zwang.
Deshalb wollte ich longieren im Allgemeinen und das Problem im speziellen  mit CT angehen und dazu hätte ich gerne Tipps gehabt, ob man das Angaloppieren in Minischritte unterteilen kann.

Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: solera am 30. Juni 2011, 09:02:42
die körperlichen geschichten haben meine vorredner eingehend geschildert... zur longiererei selbst: klappt auf der guten hand angaloppieren an der longe auf stimmkommando ohne zu hohes trabtempo davor? falls nicht, dann unbedingt daran zunächst arbeiten. leider neigt man bei solchen geschichten gerne dazu die schlechte hand vermehrt zu arbeiten, aber gerade in der lernphase - wo es jetzt nicht um muskulaturaufbau sondern um beweglichkeit geht - ist das verhältnis eher umgekehrt zu wählen: 3x auf der guten hand, 1x auf der schlechten... nur mal so als idee!
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 30. Juni 2011, 10:37:52
@solera, ja auf der guten Hand klappt das angaloppieren sehr gut schon, da haben wir gestern eine sehr schöne halbe Tour gemacht. da springt sie brav an, ohne Rennerei.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: solera am 30. Juni 2011, 13:07:34
wenn's auf der hand klappt, würd ich mich mal dabei beobachten was ich alles an signalen gebe und nach möglichkeit auf "alez hop" (oder was auch immer du für ein signal hast) wirklich pünktliches angaloppieren bestärken. mir persönlich reicht ein einzelner sprung handgalopp. und das selbe auf der anderen hand versuchen. in dem fall würd ich aber auch viel mit stimme arbeiten und mich ggf. zum affen machen (das übliche halt "fein!!!" mit singsang und die erklärungen was für ein tolles pony es nicht ist), wenn das pferd auch nur ansatzweise was richtig macht. und gerade beim ersten mal auf der schlechten hand angaloppieren würd ich für den tag alles bleiben lassen und kuscheln, füttern, kratzen, grasen gehen... alternativ geht auch eine lektion, die sie sehr schätzt.

sollte wirklich gar nix gehen, könnt ich mir vorstellen zunächst mal mittels eines cavalettis das angaloppieren zu provuzieren und zudem noch wichtig: auf's timing achten (nicht am falschen fuß erwischen). dh. anschauen wie lang ihre reaktionszeit auf der guten hand ist. bei prompter reaktion funktioniert handgalopp nur, wenn grad das innere hinterbein vorschwingt (das heuschmann'sche V). bei nicht ganz so prompter reaktion mal beobachten wann die hilfe kommt und wann sie einspringt und mal überprüfen ob man das auf der anderen hand auch so macht. ggf. auch das eigene timing verbessern und wirklich prompte reaktionen einfordern.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 30. Juni 2011, 14:06:43
Deshalb wollte ich longieren im Allgemeinen und das Problem im speziellen  mit CT angehen und dazu hätte ich gerne Tipps gehabt, ob man das Angaloppieren in Minischritte unterteilen kann.

Wie kannst Du dir diese Schritte denn selbst vorstellen?

LG Manfred
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 30. Juni 2011, 14:17:26
@Solera
Wenn das innere Hinterbein vorschwingt, ist das äußere noch auf dem Weg nach hinten (im Trab). Kommt dann die treibende Hilfe nicht zu früh? Ich meine, sie müsste kommen wenn das innere Hinterbein gerade abfußt, damit es durch diese Hilfe weiter vorgeholt werden kann. Damit kann es auch mehr Schub entwickeln und leitet so den folgenden Galoppsprung ein. Ober habe ich gerade einen Knoten im Hirn? ???
LG Manfred
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2011, 14:36:02
was uns gut geholfen hat, war das Kommando "galopp" auch im Galopp-takt zu geben, also ein wenig mithüpfen und dann "Gaa-lopp Gaa-lopp Gaa-lopp" mit Betonung auf dem "Lopp".

Jack fällt es ohne anhängende Longe übrigens viel einfacher rechts anzugaloppieren (mit Longe eine Doktorarbeit), weil er sich da nach außen stellen kann.
Wie ist es da bei Euch?
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 30. Juni 2011, 14:40:13
Wie kannst Du dir diese Schritte denn selbst vorstellen?

LG Manfred

Ich kanns mir eben nicht vorstellen, deshalb frag ich ja...ich denke immer nach und recherchiere bevor ich mich an ein Forum wende.  :cheese:

@solera:
danke für die Tipps:
ich mach mich sowieso zum affen...  :giraffe: wenn sie mal angaloppiert.  :roll:, da gibts dann außergewöhnliches guzzi, gestreichel und pause bzw. möcht ich halt Matte einführen oder den Leckerliteppich  - daweil schubbsen wir hütchen.

ich bin schon sehr sehr froh, dass sie den click verstanden hat und danach sofort durchpariert und in die mitte kommt bzw. auf keks wartet und das aufmerksam und ruhig und nicht panisch. "longieren" besteht derzeit sowieso aus mini sequenzen mit vielen clicks.
Mit dem aufhören nach richtigem angaloppieren muss ich mich noch an der Nase nehmen. Ich denk mir dann leider immer, wenns einmal geklappt  hat warum nicht noch ein zweites mal. Und wo zieh ich die grenze, ab wann fordere ich mehr? wenns einmal super klappt? Pony ist ja auch sehr schlau und sagt dann:"wieso nochmal, hab doch schon einmal".

Den Seitenvergelcih werde ich mal machen...

Körperband möcht ich noch einsetzen zusätzlich.
Und am 19.7. kommt die Physiotherapeutin - bin schon gespannt!
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 30. Juni 2011, 14:45:41
was uns gut geholfen hat, war das Kommando "galopp" auch im Galopp-takt zu geben, also ein wenig mithüpfen und dann "Gaa-lopp Gaa-lopp Gaa-lopp" mit Betonung auf dem "Lopp".

Jack fällt es ohne anhängende Longe übrigens viel einfacher rechts anzugaloppieren (mit Longe eine Doktorarbeit), weil er sich da nach außen stellen kann.
Wie ist es da bei Euch?

Ich hoppel eh immer mit... Kommando wiederholen muss ich aauch mal versuchen *aufschreib*
hm, ohne longe.... wird mir glaub ich das viereck zu groß um da hinterher zu kommen, roundpen is noch nicht fertig.
wenn sie den rechts angaloppiert macht sie sich schön rund und springt an, in den linksgalopp kommt sie wohl ohne größere anstrengungen ... sie kann auch sehr gut  im liinksgalopp rechts rum auf dem Zirkel gehen - also zumindest den Kontergalopp können wir.  :-X

Und bitte nicht vergessen: es ist nicht mein Pony, sondern das von Muttern, d.h. ic h komm höchstens 1-2 mal pro woche zum arbeiten mit ihr und hab jetzt eben erst das 2. mal gemacht.
Andere Idee wäe noch am Langzügel....
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 30. Juni 2011, 14:46:56
Rein aus Neugierde, welche Physiotherapeutin kommt denn zu euch? :)
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 30. Juni 2011, 14:51:44
langzügel meinst du aber Doppellonge, oder? Weil das ist sonst schon fortgeschrittene Arbeit *renn*  :lol:
Am Langzügel ist es dann förderlich, wenn Du die Schultern absolut gerade halten kannst.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 30. Juni 2011, 14:55:50
Was mir noch eingefallen ist. Die Longe beim Angaloppieren zur Einleitung mit einer halben Parade kurz annenmen und dann sofort zusammen mit der treibenden Hilfe deutlich nachgeben, damit das Pferd aufmerksam gemacht wird und sich dann auch zum besseren Anspringen kurz nach außen stellen kann.

Hat aber alles überhaupt nichts mehr mit CT in kleinen Schritten zu tun.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: solera am 30. Juni 2011, 16:26:13
@Solera
Wenn das innere Hinterbein vorschwingt, ist das äußere noch auf dem Weg nach hinten (im Trab). Kommt dann die treibende Hilfe nicht zu früh? Ich meine, sie müsste kommen wenn das innere Hinterbein gerade abfußt, damit es durch diese Hilfe weiter vorgeholt werden kann. Damit kann es auch mehr Schub entwickeln und leitet so den folgenden Galoppsprung ein. Ober habe ich gerade einen Knoten im Hirn? ???
LG Manfred

da sind wir jetz aber am i-tüpferl reiten... ;) wenn ich oben sitze würd ich die galopp-hilfe natürlich geben, wenn das innere bein schon eigentlich wieder am abfußen wäre, was ich für einen augenblick blockiere, und theoretisch gilt das natürlich für's longieren auch, aber - jetz mal ehrlich - ich kenn eigentlich kein pferd-reiter-paar wo der an der longe wirklich erst beim abfußen des inneren hinterbeins was tut. so ein bisschen reaktionszeit musst du dem pferd schon auch geben. 

im prinzip bringe ich eine bewusste taktstörung in den trab... egal jedenfalls grundprinzip ist, dass ich nur dann einen gangartwechsel reibungslos machen kann, wenn ich es dem pferd so ermögliche, dass es nicht 1x in die luft springen muss, beine sortieren und wieder landen... von trab auf handgalopp ist der gemeinsame nenner halt schlichtweg die diagonale inneres hinterbein/ äußeres vorderbein am boden
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 30. Juni 2011, 18:54:49
Richtig,

die Vorbereitung ist doch die halbe Parade und der Schenkel, der das Bein vorholt, die Hilfe / das Signal. Natürlich auch nicht alleine sondern begleitet von weiteren Hilfen wie vorgehende Hand am inneren Zügel und der Sitz mit vorschiebender Hüfte usw.

Wie wollen wie das nun für die Arbeit an der Longe aufdröseln?
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: solera am 30. Juni 2011, 22:18:02
indem ich beim vorschwingen des inneren hinterbeins mein signal gebe. das ist zumindest meiner erfahrung nach die sicherere variante für einen handgalopp. die halbe parade mach ich quasi mit einem "achtung" oder "alez" oder was auch immer ich an stimmkommando gern hätte und das angaloppieren per se mach ich dann  mit "hopp" oder "bussi schicken".

erfahrungsgemäß nimmt mir mein pferd zb übel wenn ich ihn am falschen fuß erwische und als resultat krieg ich keinen galopp sondern einen recht flotten trab, der alles andere als schön ist. dann muss ich zunächst wieder für ordnung sorgen bevor ich nochmals eine chance krieg.

zwecks konditionierung ist's vielleicht ganz geschickt wenn man auf der hand wo's funktioniert den moment des angaloppierens mit dem "hopp" markiert. und irgendwann kann man's dann schön vorweg nehmen.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Bettina am 30. Juni 2011, 22:25:52
Vielleicht hab ichs überlesen, aber besteht die Möglichkeit, dass es im Gelände besser geht?
Berta ist auf der schlechteren Hand in der Halle auch immer seeeeehr gehemmt, im Gelände tut sie sich (verständlicherweise) um einiges leichter.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 01. Juli 2011, 06:45:52
Ich hab im Gelände eher das Problem, dass Antares immer erst seine Lieblingshand nimmt und ich ihn erst wieder durchparieren muss, um erneut nach der anderen Hand zu fragen oder ihn laufen lasse, solange bis er vor Erschöpfung die Hand wechselt. Letzteres ist aber total blöd, weil ich genau damit die gute Hand immer stärker trainiere und somit mein Pferd schief reite. Was ich leider schon geschafft habe, weil ich das viel zu wenig bedacht hatte. :-[
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Bettina am 01. Juli 2011, 07:17:31
Berta tut sich im Gelände auch auf ihrer schlechten hand schwerer - aber anspringen tut sie richtig und das ist doch schon mal was. :click:
Durchparieren und neu ansetzen ist doch kein Problem? :juck:
Und gut geeignet sind finde ich dann auch Wege, die eine leichte, entsprechende Biegung haben - das unterstützt die Wahl des richtigen Galopps vielleicht für Reiter und Pferd. Zumindest ist das bei mir so. :)
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Mannimen am 01. Juli 2011, 07:21:39
Durchparieren und neu ansetzen ist doch kein Problem? :juck:

Wenn man allein unterwegs ist nicht aber in der Gruppe ist das kaum möglich, wenn die anderen Reiter weiter galoppieren. :confused:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 01. Juli 2011, 08:37:21
@ puppi : Physiovet kommt - eventuell noch vorher auch dein Tipp, weil ich brauch dringend wen für meine Stute (Kreuzdarmbeingelenk mal wieder  :-\)

@ berta: Gelände ist nicht gut - hat anfangs noch funktioniert - jetzt gehts gar nicht mehr und ich reite sie ja auch derzeit nicht und meine Mum kann/mag sich auf sowas im Gelände nicht konzentrieren.

Na gut mal abwarten und Tee trinken ob Cranio/Ostheo usw. was bewirken.
Vielen Dank euch für die Tipps und Erklärungen!
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 01. Juli 2011, 09:41:18
Aaah kenn ich eh ^^ die war auch bei uns
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 04. Juli 2011, 08:49:57
 :dschubel:  :bittebitte: :umarm: :knuddel2: :yess: :gogo: :dschubel: :yeah: :five:
gestern bin ich das pony geritten und hab viel dabei geclickert, hab dann einfach mal rechtsgalopp probiert und beim zweiten versuch hat es inkl. einem kleinen buckler funktioniert...das gab begeistertes gejubel, click und ich hab sie heim gebracht.  :click:
nach 20 minuten war das reiten dann auch schon wieder vorbei!
Hoffe, dass es so weiter geht!
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 04. Juli 2011, 11:44:57
Suuuuuper!!!! :happy: :freufreu: :keks: :keks:

was auch beim Reiten den Einsprung erleichtert ist zb auf eine Volte im Trab, linke Hand, auf dem falschen Fuss leichttraben, einige Male herum, dann daraus wechseln und angaloppieren (hat mir dem Hinterbein zu tun)
Oder aus einer kleinen Schlangenlinie wieder am Hufschlag ankommen und dann angaloppieren (macht die Schulter frei)
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 04. Juli 2011, 12:47:30
Danke für die Übungen! Werd ich  mal versuchen, diesmal hat es aus einer Volte raus geklappt.
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 11. Juli 2011, 11:10:38
kurzes Update:
bei der Reitstunde hat es einmal gut geklappt - Trainer wollte unbedingt ein zweites mal  :-X, das hat dann ewig gebraucht inkl. stange. ich hätte es bei dem einen mal belassen - das setz ich auch das nächste mal durch.

Dafür ist das lottchen letztens frei mit mir mitgaloppiert und das mit sehr geringer Gertenhilfe (ohne touchieren!)  :click:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 22. März 2012, 15:22:56
So es gibt mal ein Update:

Unregelmäßig aber doch übe ich mit dem Fjordi an der Longe oder frei, da gelingt uns das angaloppieren mittlerweile nicht mehr nur zufällig und wir haben das Verhältnis von richtigem zu falschem Galopp sehr verbessert. Oft sind wir bei 3 mal richtig von drei Versuchen.  :click: :click:

Beim Reiten ist auch einiges weiter gegangen, alles steht und fällt mit der Geraderichtung  :les: und der Losgelassenheit. Das Pony bekommt fast keinen Stress mehr, es wandelt sich eher in Richtung Übereifer.
Bisher war richtiges angaloppieren rechts immer mit einem Hüpfer/Buckler verbunden, in der Reitstunde am Dienstag konnten wir gleich zweimal richtig und ganz ruhig und normal angaloppieren.

Ich bin sehr stolz auf das Pony und die Fortschritte sind sicherlich zu einem Großteil der positiven Verstärkung zu verdanken, weil sie endlich die Angst/Stress verloren hat. Aber kein Wunder, es fällt ja auch ein Großteil des Drucks weg bzw. wurde und wird sie nun für die allerkleinsten Fortschritte mega belohnt  :click: und ich hab als Auszeit zwischen den Galoppversuchen auch einfach Hütchen umschubbsen eingelegt, das ist für sie ähnlich positiv wie eine matte, denk ich...da war sie ganz sicher, dass sie jetzt alles richtig macht und hat sich wieder entspannt.
Und ich bin mit meiner Einstellung gut gefahren dem Trainer auch mal kurz zu unterbrechen oder was anderes zu machen, wenn ich das Gefühl hatte, dass es ihr jetzt zuviel ist oder wenn ich der Meinung war, dass das schon weltklasse und ausreichend war.  :cheese:

Es geht voran, ich denke in einem Jahr wird das Pony wieder zuverlässig auf beiden Händen galöppeln!  :freu:
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Smiri am 21. Mai 2012, 12:53:52
Letztes Update:
Pony galoppierte von einem Tag auf den anderen wie selbstverständlich rechts an - auch ohne Einspring-Buckler.  :keks:
Dies lässt sich auch schon mehrere male hintereinander abfragen, es scheint als sind ihr ihre Beine nun bewusst geworden, da ein "falscher galopp" eigentlich nicht mehr vorkommt.
Endlich ist das roundpen fertig   benutzbar und ich war schon zweimal mit ihr drinnen.
Pony hat da drin überhaupt keine angst mehr und galöppelt auch hier frei auf Stimme und Körpersprache richtig an. Wir brauchen keine überdeutliche Gerten- und Körperhilfe mehr.  :dops: :o

Ich weiß im Endeffekt nicht was den Ausschlag gegeben hat, ich bin aber  sehr froh, dass sich meine/unsere Einstellung zu dem Problem mit Clickertraining um 180 Grad gedreht hat und wir dieses Problem nun nach 3 Jahren endlich lösen konnten.  :bittebitte: 
Titel: Re:Galopp -Problem
Beitrag von: Muriel am 21. Mai 2012, 13:19:57
Suuper!!! :thup: :thup: :thup: