Da gibt es bestimmt ne Menge Leute, die sich was zusammenreimen, was so halbwegs passen könnte. Doch es gibt ganz sicher da auch welche, die tatsächlich aus der Ferne mehr erkennen können als der Mensch in unmittelbarer Nähe, denn eine mentale Verbundenheit kennt keine Distanz. Entweder man ist verbunden oder nicht.
Wem ist es nicht schon auch mal so ergangen, dass er direkt neben seinem Pferd weniger mitbekommt, als die Leute, die weiter weg stehen. Man kann gar nicht alles erfassen, wenn die Impulse so stark sind. Meist werden feine Signale dadurch gar nicht erst wahr genommen. Ich finde auch, dass mir mein Pferd sehr viel mehr mitteilt, als ich tatsächlich mitbekomme, weil ich viel zu sehr auf ganz bestimmte Dinge fokusiert bin. Lasse ich aber alle fünfe gerade sein, dann bin ich oft erstaunt, was da so rüber kommt.
Als Karin mit Antares aus der Ferne kommuniziert hatte, meinte sie, dass er eine richtige Plaudertasche sei. Mir war das so noch nie aufgefallen, weil er meist einen sehr in sich gekehrten und verkniffenen Eindruck auf mich machte. Doch in diesen stillen Momenten, prasselte es nur so auf mich ein. Ich wurde von ihm regelrecht zugetextet. Das sind aber auch keine verbalen Worte, die ich da empfange, sondern Empfindungen. Ich kann ihn dann sehr viel deutlicher spüren obwohl er mich nicht berührt. Dennoch weiß ich genau, dass er z. B. hinter mir steht und mich mustert. Dabei empfinde ich offenbar auch das, was er empfinden muss, wenn ich ihn so von hinten beobachte. Das ist dann ein wenig unangenehm und das wollte er mir wohl auch nur damit sagen, denke ich. Davon hatte ich der TK jedoch nichts erzählt und genau das war einer der Punkte, über die er sich bei ihr beklagt hatte, dass ich ihn keinen Moment lang aus den Augen lasse, wenn wir zusammen sind.
Und das war nur ein treffendes Beispiel, dem viele weitere folgten, die eigentlich nur auf uns zutreffen konnten, denn andere Leute haben da auch eher einen anderen Umgang mit ihren Pferden. Die werden geholt und am Anbinder angebunden. Dort bleiben sie unbeaufsichtig stehen usw. All das triff bei uns eben nicht zu und Antares gehört auch zu den Pferden, die sich selbstständig machen, wenn es ihnen zu dumm wird. Der würde niemals länger blöd rumstehen, während ich mich mit anderen Menschen oder Pferden beschäftige. Da ist Abmarsch angesagt und Du kannst mich mal gerne haben etc.