danke dass Ihr Euch Zeit nehmt!
so, ich bin also mittendrin im schauen und halte immer wieder das video an, um hier meine gedanken dazu zu notieren, ist das okay?
1) mir fällt auf, das jack diesmal viel ruhiger auf der matte steht, du aber nachwievor so dermaßen die innere schulter anschaust, dass ich als pferd auch nicht gerade aus gehen könnte. (und das hat weniger mit körpersprache zu tun, als mit deiner energie und focus - dazu kann solera als gelernte cr-tante sicher mehr sagen, aber es macht einen enooooormen unterschied!!)
der kurze Film vorher ist aus diesem hier herausgenommen. Wenn da was anders aussieht, liegt das vieleicht am Zusammenhang.
Das Schulter anschauen hat sich sicher ergeben (mein Focus darauf) da ich Jack anfangs sonst überhaupt nicht von mir weg bekommen habe. Jeder Schritt in Bewegung war "auf den Menschen drauf", also genauer gesagt "ich besetzt den platz den Du da gerade belegst". Wenn ich ihn dann mit etwas Aufwand von mir weg bekommen habe, musste ich meinen starken Focus auf die Schulter richten, damit er überhaupt eine Art Kreis lief.
Das war über Wochen unsere einzige Möglichkeit, eine Art Longieren hinzubekommen. Bestärkt habe ich in der Phase das Kopfsenken, damit wir überhaupt was nettes finden.
Aus meiner Sicht ist der starke Focus auf die Schulter von Jack ausgehend, bzw mein Selbsterhaltungssystem reagiert so.
Über die Monate haben wir dann das Antreten nach vorne hingebracht und auch das Longieren, sich schicken lassen, Abstand nehmen, Geradeaus antreten usw usw.
Aber sobald man die Schulter
heraustreiben will, geht er schnurstracks auf den Menschen los, und das ist leider absolut unabhängig von Position, Focus, Körperhaltung, Geschlecht, Aussehen und Wetterbericht.
2) hast du nicht "angst" dass da eine tolle verhaltenskette (unerwünschte) entsteht? jack zieht zur matte hin. du bringst ihn zum stehen, dann ins rückwärts - click. jack wieder ungefragt vorwärts - du rückwärts - click..... für mich sieht das schon SEHR nach: gut, ich zappel mal einen schritt vorwärts, dann geh ich rückwärts und dann kommt ein
der Gedanke liegt nahe, aber das Verhalten (wird besser) zeigt mir dass er schon wahrnimmt, wofür er belohnt und korrigiert wird: Für das ordentliche Hingehen ohne Zug und Ziehen. Er wird immer nachdenklicher und das "ich mach schonmal" wird immer weniger (im Guten - ich mein jetzt nicht dass er aufhört aktiv zu sein)
3) ist es absicht, dass du beim losgehen frontal zu ihm stehst? warum drehst du dich nicht in bewegungsrichtung? ich kann (wenn ich die texte nicht lese), manchmal kaum erkennen (AUSSER das rückwärts - DAS ist immer zu erkennen), was und wohin ihr möchtet.............
Ja, das ist Absicht. Weil das Losgehen auf alle anderen Positionen und Haltungen funktioniert. Und weil es eben genau diese Position ist, die uns Probleme macht: Beim Handwechsel, bzw nach dem Click und Keks das erneute Antreten zum Weiterlongieren.
wäre es nicht eine viel schönere variante, das losgehen über ein umdrehen des rückwärts zu etablieren? also, nicht energie am strick zurück schicken, sondern vorwäts?
Machen wir, funktioniert. Zeige ich da auch gelegentlich.
das seilgewachel ist für mich schon eine rel. hohe druckstufe......... und ich finde auch, dass jack manchmal alles andere als gelassen und zufrieden wirkt. seine ohren, seine etwas heftige halsbewegung zur futterhand hin - wo er eigentlich schon wirklich manierlich ist..........
Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl dass ihn das Seilgewachel so interessiert wie wenn ich in der Nase bohre... und ja, sobald da Treiben und Gehen an der Longe im Spiel ist, ist er gestresst. deshalb bin ich ja zurück zum Mattentraining gegangen, sobald ich das Gefühl hatte, sein Rücken sei jetzt soweit stabil.
Der Futterstress ist jetzt ganz moderat, immerhin kann er jetzt nachdenken und hängt nicht ununterbrochen mehr an meiner Tasche oder beisst bei jeder Gelegenheit in meine Hand.
Das ist doch alles schon Gold, was Ihr da seht.
Und hat schon fast 1 Jahr Arbeit gedauert. Nicht umsonst hat Jack mich fast dazu gebracht, mit dem CT aufzuhören.
4) ich finde, ganz ehrlich gesagt, die wahl der mattenpositionen nicht ganz so ideal (für den anfang - für später, als steigerung schon!) du gehst so gut wie nie gerade von matte zu matte, sondern immer in einer wendung, in der du innen gehst, was ich genau für dieses thema schon mal nicht ganz so gut finde - ich würde eher nach außen wenden.........
Jop, die Matten lagen das erste Mal so, weil ich später (siehe Teil zwei) das von Matte zu Matte ausprobieren wollte. Bevor aber Jack nicht überhaupt zuhörte und nicht mehr zur Matte zog, war das noch nicht dran.
das losgehen ist gerade, dann clicke ich und gehe dann auf dem kürzesten Weg zur Matte zurück. Das resultiert in der Innenwendung.
Nach aussen wenden ist auch eine Idee, ist aber noch mit mehr Stress verbunden.
warum legst du die matten nichtmal in einem rechtwinkelingen dreieck? dann kann jack eine wendung gehen und hat aber sofort wieder ein ziel vor augen und du kannst viel eher verdeutlichen, dass er selbständig geradeaus gehen soll, statt an dir zu kleben.
Könnte ich machen, gute Idee
5) ha - die eine wendung, da zum schluss, wo du außen gehst - DIE gefällt mir!!! da lernt er, dass man die äußere schulter im griff haben muss, um ne wendung zu gehen.........
6) und das letzte angehen - DAS ist so, wie ich es machen würde! ohne zu ziehen, den impuls/die energie nach vorne schicken, mit in bewegungsrichtung gedrehtem körper!
so und den 2. teil schau ich später!
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Hast du den zweiten Teil schon geschaut?
ich neige dazu zu denken, dass mich hier keiner versteht, leider.
Jack ist es vollkommen egal was ich mit meiner Körpersprache mache. Ich kann mich behaupten, ich kann auf dem Kopf stehen, in Schulter vor oder Schulter zurück, im Focus auf den Schwerpunkt oder die Schulter oder die Bewegungsrichtung - wenn ihm danach ist bzw wenn er Stress hat rammt er mich mit der Schulter um, ob er nun dabei hinter mir ist oder vor mir oder seitlich.
Einzig und alleine darum geht es mir derzeit: Den Stress herauszunehmen und ihm möglichst viele Erfolge geben, indem er mit der Matte arbeiten kann und sich viele Clicks verdienen kann, auch wenn zwischendurch Situationen entstehen, die ihn leicht stressen.
Ich kann ihn nicht aufhören zu longieren, bzw ich musste es im letzten Jahr tun, da es das einzige war was ich überhaupt mit ihm machen konnte, und selbst da ging nicht viel außer "irgendwie aussen in Bewegung halten und Kopfsenken bestärken". Wobei die Bewegung nicht das Problem war, sondern seinen Stress niedrig zu halten und ihn so anzusprechen dass er die Mitarbeit nicht aufkündigt.
Um ihn auf das Reiten vorzubereiten habe ich ebenfalls viel longiert, damit ich die Rückenmuskeln arbeiten konnte.
Nun ist er soweit, dass ich endlich die nötigen Schritte zurück an die Basis gehen kann, die vorher einfach nicht möglich waren.
Wenn sich Dein pferd mit Dir am liebsten mit dem Dampfhammer unterhält, nutzt es nichts ihm mit dem Federkiel an der Schulter zu sprechen.
jetzt hört er zu und beginnt zu achten, nun kann ich endlich in die Feinheiten mit ihm gehen und ihm immer mehr zeigen, dass Körpersprache des Menschen nichts ist, was gegen ihn ist, sondern etwas das ihm hilft.
Franzi hat ihn im letzten Jahr auf dem Kurlandkurs kennengelernt und auch zwischendurch mit ihm gearbeitet, vielleicht kann sie ja auch noch ein paar Worte zu meinem Weg mit ihm sagen.
ich habe ja schon viele Pferde gearbeitet, aber selten eins dass so massiv
war, egal was man tut. Ohne den Clicker wären wir längst nicht soweit wie wir jetzt sind.