Clickerforum

Allgemeine Pferdethemen => Pferdehaltung => Thema gestartet von: LittlePaintedScream am 12. April 2010, 11:47:01

Titel: Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: LittlePaintedScream am 12. April 2010, 11:47:01
Hallo Ihr Lieben!

Ich würde gerne eure Meinungen zu diesem Thema hören...
Mein Kopf ist im Moment schon soooo voll von vielen verschiedenen Argumenten, dass ich nicht mehr weiter weiß...
Vielleicht kann mir eine kleine Diskusion ein wenig weiterhelfen...

Liebe Grüße
LPS
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 12. April 2010, 12:14:12
bei uns ist das erlaubt. Und das ist der einzige Negativpunkt bei uns am Stall.
Ich hatte deshalb letzten Monat einen Fesselanbruch bei Skessa. nicht schön. Dummerweise ist noch die schlagkräftigste beschlagen. Gott sei Dank läuft der Rest Barhuf, ansonsten hätte ich ein sehr ungutes Gefühl.

Da wir teilweise Betonboden haben rutscht die beschlagene Stute manchmal ziemlich heftig in der Gegend rum, ich hätte da als Besitzerin sehr bedenken. Im Winter bei schnee ist es auch mehr als Grenzwertig, wenn sie mit Stöckelschuhen da rum läuft.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Muriel am 12. April 2010, 14:52:55
Schwierig.
In einem Offenstall wo ich war, war hinten nur Kunststoffbeschlag erlaubt und auch das nur wiederwillig. Für mich blöd, da Mirko zu dem Zeitpunkt mit Alus lief (und das ganz schön).
Als ein Besitzer von einem schnell fühligen Pferd, das selbst nicht tritt, ist das eine blöde Situation.

Andrerseits - hätte das Pferd, das ihm damals die Sehne durchgetreten hat, Beschlag draufgehabt, wäre das das Aus gewesen fürs Pony.

Wir probieren ja jetzt auch mit Hufschuhen, und die Systeme haben sich ja enorm verbessert. Für Vielreiter könnte das also eine Alternative sein, aber wenn man ein Pferd mit ungünstigen Hufformen hat, wiederum blöde.

In reinen Wallachgruppen, wo mehr vorne raus gespielt als hinten getreten wird, auch eher vertretbar als in meist mehr haufreudigen Stutenverbänden... :-\


Als Einsteller aktzeptiere ich von meinem SB ein klares NEIN zu hinterem Hufbeschlag aber viel eher als eine "ist mir eh egal, ist Euer Risiko"-Einstellung. Weil ich weiss, dass es in jedem Fall aus dem Sicherheitsaspekt für die PFerde heraus bestimmt ist und nicht als Schikane.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: verena am 12. April 2010, 18:50:14
Bei uns ist Beschlag erlaubt, auch im vorigen Stall war das so. Im vorigen Stall standen meine mit einer asozialen Stute zusammen, die Gloa einen Griffelbeinbruch verpasst hatte. Man sah noch ein wunderschönes kreisrundes ca 4mm haltendes Loch über dem Bruch, das nur vom Hufeisen stammen konnte  :P .
In der jetzigen Gruppe sind auch 2 Pferde beschlagen, aber die Gruppe kennt sich schon lange und ist sehr harmonisch. Mir wäre allerdings ein Beschlagsverbot in Offenstallhaltung lieber (dann könnte man auch Heunetze aufhängen  :cheese: ...
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Mannimen am 12. April 2010, 18:51:16
Hallo LPS

Habe hier mal eine nette Seite gefunden, die etwas mehr Aufschluss geben kann.
http://www.pro-barhuf.de/fragen.htm (http://www.pro-barhuf.de/fragen.htm)

Es gibt nur sehr wenige Fälle, die einen Beschlag noch rechtfertigen. Meist sind dies auch extreme Beanspruchungen wie im Distanzsport z. B. oder bei Arbeitstieren, die schwere Lasten über harte Wege ziehen müssen und dadurch einen erhöhten Abrieb am Horn aufweisen. Aber auch gesundheitliche Probleme können dazu führen, wenn eben nichts mehr geht. Doch das sind eher die Ausnahmen.

Aber Fehlstellungen oder zu weiches Horn oder Fühligkeit etc. sind keine Gründe mehr für solche Maßnahmen. Dazu wissen wir inzwischen doch schon zu viel darüber. Am besten lassen sich Hufe korrigieren, wenn sie unbeschlagen sind, weil sie erst dann wieder sich frei bewegen können, also keinen Zwängen mehr unterliegen und das Hornwachstum entsprechend gefördert wird. Mehr darüber hier:
http://www.huforthopaedie.org/ (http://www.huforthopaedie.org/)

Oftmals ist es wieder der Mensch, der gerne einen Beschlag für sein Pferd haben möchte, weil dann das Tier wieder mehr Aktion zeigt. Klar, denn es fühlt ja deutlich weniger. Da kann man dann auch schon mal die Beinchen schmeißen. Doch das ist nicht der Sinn der Sache. Viel wichtiger ist doch die Trittsicherheit und die ist nur gegeben wenn das Tier die Beschaffenheit des Untergrundes auch fühlen kann. Ich möchte auch sehen wie sich der Huf verformt, damit ich etwas an der falschen Belastung ändern kann, die letztlich auch zu Fehlstellungen führt. All das kann ich nicht durch einen Beschlag ausgleichen und im Winter bekomme ich noch fette Eiststollen gratis dazu. Das will doch keiner!

Liebe Grüße
Manfred
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Muriel am 12. April 2010, 18:59:22
Manfred, wenn das Ausreitgelände zu großen Teilen aus Schotter oder Asphaltwegen besteht, ist das schon schwer, so in Bausch und Bogen zu sagen: Beschlag ist nicht notwendig. :nixweiss:
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Mannimen am 12. April 2010, 19:01:28
Manfred, wenn das Ausreitgelände zu großen Teilen aus Schotter oder Asphaltwegen besteht, ist das schon schwer, so in Bausch und Bogen zu sagen: Beschlag ist nicht notwendig. :nixweiss:

Diese Frage wird in dem Link auch angesprochen und sehr schön beantwortet. :les:

Bitte mal lesen
Manfred

PS. Unsere Huforthopädin hat sogar angeordnet, dass ich mit Antares, der ja sehr weiche Hufe hat, viel mehr harte Wege (Beton und Asphalt) gehen sollte, gerade damit sich das Horn mehr abnutzt und das Wachstum gefördert wird. Paco hingegen, der sehr harte Hufe hat, sollte mehr auf weichem Boden laufen, damit die Sohle mehr Druck bekommt und somit den Huf elastischer macht. Die Natur weiß sich nämlich ganz gut zu helfen und bessert dort selbst nach, wo sich Bedarf einstellt. Wir reiten also nunmehr so, dass Antares mitten auf dem Weg unterwegs ist und Paco eher am Böschungsrand.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: cinnamon am 12. April 2010, 19:04:37
kein beschlag.
einerseits wegen verletzungsrisiko + den heunetzen, außerdem wegen der von stefanie erwähnten gründen...
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Darleene am 12. April 2010, 19:57:56
@Mannimen
Ich antworte mal kurz für Ute... ;)
Wir sind alle Barfhufverfechter.. haben auch Fr. Wildhorse als Hufpflegerin, bzw. Ute mach die Hufe Ihrer Pferde selbst  :).

Es war hier eine allgemeine Frage..  bzw. ging es um ein neues Einstellerpferd.
Wo das ganze ja nicht bei Ihr liegt sondern im Ermessen der Besitzerin... :)

Ansonsten ist meine Meinung dazu eh bekannt...  Klebebeschlag wäre eben eine alternative, die vertretbar wäre.
Mit Eisen hätte ich schon ein sehr arg ungutes Gefühl wg. oben beschriebenen Dingen :(.


Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: lindalotze am 12. April 2010, 20:44:05
Wir hatten hier über 8 Jahre Rundum-Eisenbeschlag inklusive Vidia-Stollen ohne einen einzigen Trittschaden - aber die Gruppe war klein + recht homogen und die (ansonsten nicht zimperlichen) Weiber auch noch miteinander verwandt.

Ob ich es mir als Einsteller eines Barhufers antun würde, hinge stark davon ab,
-  wie oft dort im Schnitt neue Pferde kämen und
- wie die Eingewöhnungspraktiken gehandhabt wird.

Und ich würde eine bezahlte (!) Haftpflichtversicherung des beschlagenen Pferdes sehen wollen.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Mannimen am 13. April 2010, 08:42:53
Noch mal kurz zur Einstellerei

Wichtig ist, wie Linda schon sagte, die gängige Praxis. Wie oft finden Wechsel statt, also wie oft gibt es Neusortierungen in der Rangfolge und damit entsprechende Auseinandersetzungen? Wie stark müssen Futterplätze und Ruheplätze verteidigt werden? Gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten? Und wie gut werden die Hufe gepflegt?

Ein stark ausgefranster Barhuf kann auch super Verletzungen hervorrufen! Beschlag ja oder nein ist kein Garant für ein stressfreies und schadloses Miteinander in der Gruppe. Zu den Hufen gibt es auch noch Zähne usw. Gegen all diese Risiken hilft nur ein harmonisches und artgerechtes Management. Wer das nicht beachtet wird mit den Folgen zu leben haben.

Wenn den Tieren nicht das zur Verfügung gestellt wird, was sie ihrer Art entsprechend benötigen wird jede Zwangsgruppierung negative Folgen halben. Und entsprechende Waffen an den Hufen verschärfen das natürlich zusätzlich.

LG Manfred
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: LittlePaintedScream am 13. April 2010, 09:31:19
erstmal danke an alle für eure Antworten...

Wie Darleene schon sagte... für mich käme nichts anderes in Frage als Barhuf und meine Pferde haben alle tolle Hufe und überhaupt keine Probleme mit Barfussgehen auch nicht auf unserem geschottertem Auslauf. Falls beim Reiten wirklich einmal Probleme kommen sollten gibt es auf jeden Fall Hufschuhe, egal wie viel oder wenig ich Reite... der www.abenteuerreiter.de reitet Tausende Kilometer mit Hufschuhe, da wird das wohl für ein Freizeitpferd auch möglich sein  :happy:

Aber das Problem und die Sorge haben sich eh von selbst erledigt, denn die Besitzerin der neuen Einstellstute, möchte Eisen und möchte Reiten und dass immer... nicht warten bis die Hufe sich daran gewöhnt haben, keine Alternativen zum Hufbeschlag ausprobieren und daher wird sie sich einen anderen Stall suchen...

Ab jetzt gibt es bei uns im Stall die Möglichkeit nicht mehr ein Pferd zu beschlagen, da gehe ich keinen Kompromiss mehr ein... es gibt so viele andere Möglichkeiten die man nutzen kann wenn man möchte und will und wenn nicht muss man einen anderen Stall suchen... wieder was aus meinen Fehlern gelernt... es ist ja immer alles für was gut *zustrizizwinker*

Ich möchte einfach nicht mit dem Gewissen leben müssen, dass was passiert wegen der Hufeisen... natürlich gibt es genug Offenställe wo das überhaupt kein Thema ist... kann ja ohne Eisen genausowas passieren...

Leider ist es in einem Einstellbetrieb nun einmal so, dass es immer Wechsel geben wird und sich die Pferde wieder zusammenraufen müssen... bisher ist noch nichts passiert, aber warum muss man den Teufel denn herausfordern... Selbst in unserem Stall mit 24 h Heu und Platz für alle an den Futterstellen kommt es bei der Kraftfutterfütterung immer noch zu kleinen Rangeleien... diese bleiben glaube ich nie aus... Kraftfutter ist halt was besonderes... selbst wenn jeder seinen Kübel umgehängt bekommt und kein anderer die Chance hat etwas abzubekommen, streiten sie sich...

Naja... jedenfalls hat sich wieder einmal alles in Wohlgefallen aufgelöst und ich hoffe, dass sie für ihre Stute einen tollen Platz findet wo BEIDE glücklich werden!!!
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: wessipferd am 13. April 2010, 10:17:25
Dann drücke ich dir feste die Daumen, dass du mit dieser kategorischen Einstellung nicht allzu schnell Einsteller verlierst. Das würde ja auch im Krankheitsfall bedeuten, dass ein Pferd das dewegen vorübergehend beschlagen werden muss, aus dem Stall raus muss.

Und wenn ich von mir ausgehe - wenn ich einmal gewechselt hab, dann bleibe ich auch weg. Und wenn mein Pferd ein beschlagsbedürftiges Hufproblem hat, dann lasse ich mir auch vom SB nix vorschreiben.

Wir haben ja bis vor Kurzem in einer Robusthaltung gestanden und mein Pferd war auch eine Zeit lang rundum beschlagen.
Verletzungen durch ihn an andern – keine.
Und auch andere Herdenmitglieder mussten schon vorn oder hinten oder rundum aufgrund von Hufverletzungen beschlagen werden, auch wenn grundsätzlich jeder geschaut hat, dass das Pferd barhuf bleiben kann, einfach weils gesünder ist.

Ich sehe das Problem in einer Offenstallgruppe, die rund um die Uhr beisammen ist und sich kennt ehrlich gesagt viel geringer, als bei Pferden, die jeden Tag viele Stunden getrennt sind und nach der nächtlichen Trennung viel eher etwas zu klären haben.
Daher kann ich nicht nachvollziehen, wieso in einer Boxen-/Weidehaltung ein evtl. nötiger Beschlag soviel mehr akzeptiert wird, als im Offenstall.

Das Problem macht doch – wie schon mal dargestellt wurde – nicht der Beschlag, sondern die Sorgfalt (oder eher der Mangel daran) wie eine Pferdegruppe zusammengestellt wird, ob genügend Raum vorhanden ist, sich aus dem Weg zu gehen, wie integriert wird und, und, und
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 13. April 2010, 10:26:47
was sollte denn ein beschlagsbedürftiges Problem sein? Ich kenne keines.

Zumal ich es ehrlich gesagt etwas vermessen finde, weil du dich für Eisen entscheidest allen anderen mit ner höheren Verletzungsgefahr rechnen müssen. Wenn es nicht so ist, ist das ja schön, aber da kannst du keine Regel draus machen.

Ich wünschte unsere Stallbesitzer würde zu der Einsicht kommen keine Eisen mehr zuzulassen, zumindest hinten. Und ich sehe echt keine Gefahr drin einen Linie zu fahren. Die Gefahr Einsteller zu verlieren liegt doch eher da wo man sich nicht für eine Richtung entscheiden kann und ständig die Meinung wechselt.

@ LittlePaintedScrem: Finde ich toll wie du deinen Standpunkt vertrittst!  :blume1:
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: LittlePaintedScream am 13. April 2010, 10:36:02
Ich bin der meinung, dass meine Einsteller genau die selbe Meinung vertreten...
Es gibt auch bei Huferkrankungen andere Möglichkeit als Eisenbeschlag... Klebebeschlag, Kunststoffeisen, Hufschuhe... sind alles durchaus mögliche Alternativen...

Ich bin mir auch sicher, dass meine lieben Einsteller und ich im NOTFALL sicher eine adequate Lösung für alle Beteiligen finden werden.

Das was ich meinte ist, dass ich garantiert kein Pferd mit Vollbeschlag mehr in meinem Offenstall aufnehme... denn die Eingewöhnungsphase kann auch Monate dauern und wenn dieses Pferd das nicht schafft und der Besitzer nicht zu Kompromissen gegen den Eisenbeschlag bereit ist sehe ich keine andere Möglichkeit, als das Pferd in den Paddock zu stellen und Gott sei Dank hat in diesem Fall die Besitzerin eingesehen, dass es bei mir also so wie sie sich das vorgestellt hat nicht funktioniert... Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende... für Pferd und Betrieb...

Und ja ich bin der Meinung, dass Eisen für Pferde in der richtigen Haltung, mit der richtigen Ernährung und der richtigen Aufzucht nicht notwendig sind... falls das Pferd doch eine Hilfestellung beim Ausreiten auf Schotterwegen haben sollte... habe ich die Möglichkeit auf Hufschuhe zurückzugreifen und darüber bin ich glücklich!

Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Munk am 13. April 2010, 10:42:06
@LPS:  :thup: Finde deine Einstellung gut!
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: wessipferd am 13. April 2010, 10:45:29
Mit einem Hufgeschwür ist man ratz fatz bei Beschlagsbedürftigkeit.

Wobei ich ehrlich gesagt nicht sehe, dass ein Kunststoff oder Klebebeschlag weniger verletzungsgefährlich ist, als ein Eisenbeschlag.

Wie gesagt - in meinen Augen macht die erhöhte Verletzungsgefahr nicht der Beschlag, sondern wie die Pferde miteinander leben. Stimmt alles, dann kommt es auch nicht zu schweren verletzungsträchtigen Schlägereien. Kommt es zu Schlägereien,  dann wird die Verletzung durch einen Barhufer vermutlich genauso schwer sein,  wie durch ein beschlagenes Pferd, den die Wucht mit der das Pferd schlägt, ist und bleibt die selbe.

 
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: cännsi am 13. April 2010, 10:47:56
 ???

Hm jetzt ist die Einstellerin wieder weg noch bevor sie sich eingewöhnt hat, oder was? Ist doch die Quarter-Stute, oder?

Ich find es super, dass du deinen Standpunkt behauptest :keks: Bin derselben Meinung wie du und würde ehrlich gestanden ein etwas ungutes Gefühl haben bei Vollbeschlag im Offenstall. Gerade, weil bei einem Einstellbetrieb die Herdenkonstellation nicht konstant ist und sich immer wieder mal Reibereien ergeben. Würde mir wünschen, dass es mehr SB wie dich gibt :cheese:

lg
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 13. April 2010, 10:52:44
was genau ein Eisen bei einem Hufgeschwür bewirken soll ist mir rätselhaft  :confused: Aber das ist ja nicht das Thema.

Natürlich macht es einen Unterschied ob mit oder ohne Eisen geschlagen wird. Schlag jemanden mit der Faust ins Gesicht und dann mit einem Schlagring... Verletzung ruft sicher beides hervor, die Schwere ist eine ganz andere, beim letzterem kannst du jemand mit Sicherheit töten.

Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: LittlePaintedScream am 13. April 2010, 11:03:12
@cännsi ja leider für das Pferdal... ist echt aufgeblüht bei uns... aber naja... weißt eh wie es läuft...

Ich habe gelernt und werde diesen Standpunkt genauso vertreten wie ich gesagt habe, dass ist meine Meinung und wenn jemand diese Meinung nicht teilt und es auch in Ordnung, jeder hat sein Recht auf seine Meinung...

Ich weiß, dass es genug Ställe gibt, wo es in Ordnung ist, finde ich eh gut, denn dann können Pferdebesitzer die Eisen wollen dort hingehen  :happy:

Und im Nachhinein tut mir einfach nur das Pferdal leid, dass es nicht geklappt hat... :'(
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Darleene am 13. April 2010, 11:41:59
hmmm.. was ein Beschlag bei einem Hufgeschwür bewirken soll ist mir auch rätselhaft ...

Find ich super Ute!
Hab ich schon erwähnt das Du mich nicht mehr loswirst?  ;D ;D

Ich denke auch es gibt genug alternativen... mich reizt z.B. auch der Distanzsport .. und das ist auch durchaus mit Hufschuhen möglich. Einige Distanzpferde im Internationalen Sport sind damit unterwegs, also die halten schon was aus  :nick:
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: wessipferd am 13. April 2010, 12:13:56
hmmm.. was ein Beschlag bei einem Hufgeschwür bewirken soll ist mir auch rätselhaft ...

Schutz der eröffneten Stelle, Stabilisierung des Hufes, wenn größere Teile entfernt werden mussten...
Ich habe einen Extremfall erlebt, wo ein Hufgeschwür bis knapp unter den Kronrand freigelegt werden musste, ehe alles raus war.
Das Pferd ging anschließend fast ein Jahr hinten beschlagen, bis das runter gewachsen und von allein wieder stabil war. Ich würde mal in den Wind schießen, dass ein vergleichsweise flexibler Kunststoffbeschlag das nichtmal hätte leisten können.
Hätte das Pferd so lang separiert stehen sollen?
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 13. April 2010, 12:18:32
mit deckeleisen? Dann gammelt doch drunter alles. Das kriegst du doch nie trocken.
Zum Schutz ne Windel mit Panzerband, das nimmt die Flüssigkeit raus und trocknet schnell aus. Was trocken ist produziert gleich wieder frisches Horn nach.
Das ein Eisen nen Huf stabiler macht dürfte mittlerweile widerlegt sein udn gehört in die Mottenkiste. Es schützt vor zu viel Abrieb, sonst nichts, das macht ein Kunststoffbeschlag auch.
Das ganze geht unter professioneller Anleitung aber auch ganz ohne. 

Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: wessipferd am 13. April 2010, 12:20:55
Ein Eisen setzt den Hufmechnismus weitestgehend außer Kraft, was mit ein Hauptgrund für seine Schädlichkeit ist.
Ich denke, das leistet Kunststoff so nicht ganz.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 13. April 2010, 12:40:12
bei nem Hufabzess den Hufmechanismus außer Kraft zu setzen ist unnötig.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Melle am 13. April 2010, 12:53:46
bei uns ist das erlaubt. Und das ist der einzige Negativpunkt bei uns am Stall.
Ich hatte deshalb letzten Monat einen Fesselanbruch bei Skessa. nicht schön.

Da wir teilweise Betonboden haben rutscht die beschlagene Stute manchmal ziemlich heftig in der Gegend rum, ich hätte da als Besitzerin sehr bedenken. Im Winter bei schnee ist es auch mehr als Grenzwertig, wenn sie mit Stöckelschuhen da rum läuft.

Ich wünschte unsere Stallbesitzer würde zu der Einsicht kommen keine Eisen mehr zuzulassen, zumindest hinten. Und ich sehe echt keine Gefahr drin einen Linie zu fahren. Die Gefahr Einsteller zu verlieren liegt doch eher da wo man sich nicht für eine Richtung entscheiden kann und ständig die Meinung wechselt.

@ LittlePaintedScrem: Finde ich toll wie du deinen Standpunkt vertrittst!  :blume1:

ich schließe mich hier an. stehe ja im gleichen stall, wie stefanie.

ich selbst hab zu wenig ahnung von hufen, ich gebe es zu, bin aber froh, dass mein dicker seit 6j. problemlos barhuf laufen kann und bin immer pro barhuf. ich ertrage auch nicht dieses herumgertutschte der pferde und sehe eisen eher als ein klotz am bein, als ein hilfmittel  :roll: in der natur haben sie auch keine eisen.

klar gibt es pferde, die können echt schlecht ohne, aber warum? weil der mensch keine geduld hat, sich zeit zu nehmen sein pferd umzugewöhnen? weil er auf keine reitpause verzichten mag? weil er das pferd barhuf entwöhnt hat, es falsch füttert, auf falschem boden hält etc.

wenn ein pferd kein barhufpferd sein kann, dann nur, weil der mensch im vornherhein zu viel mist gebaut hat.

meine meinung!
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: wessipferd am 13. April 2010, 13:10:24
bei nem Hufabzess den Hufmechanismus außer Kraft zu setzen ist unnötig.

Wenn der Huf bis zum Kronrand aufgeschnitten wurde um den Abzess abzulassen, dann IST es nötig.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 55 am 13. April 2010, 15:23:32
Also bei uns is nicht erlaubt..
Find ich auch gut so, mir wär das Risiko zu hoch dass was passiert
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Muriel am 13. April 2010, 16:37:05
Bitte persönliche Erfahrungen mit Hufbeschlagssituationen hier heraushalten - zumindest soll sich niemand verteidigen müssen, weil er beschlägt.
 :meinung: :danke2:
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: prigal am 13. April 2010, 17:01:02
Mein Moses steht in Boxenhaltung mit Ganztagskoppel (im Sommer bis zu 20 Stunden). 4 Pferde, davon momentan 2 Pferde beschlagen (eines davon im Winter mit Stollen, das andere im Winter barhuf). Meiner geht barhuf und ich arbeite daran daß es dabei bleibt da es mir lieber ist:-)

An und für sich gibt es keine Probleme zwecks Verletzungen wobei Moses im Winter mal eine verdächtig runde Verletzung in Größe eines Stollens auf Höhe es linken Ellbogens gehabt hat. Bin eigentlich nur drauf gekommen weil man das Blut auf weißem Fell so gut sieht :roll: Desinfiziert und es ist nix gröberes gewesen. Sollte es natürlich öfters sein nächsten Winter daß ich mich über solche Wunden freuen kann dann muß ich mir was überlegen. Aber bis dato mach ich mir eigentlich keine Sorgen daß was Gröberes passieren könnte da die Gruppe schon länger beieinander steht.

Ich akzeptiere die Meinungen aller anderen daß Hufschuhe nix sind und nur Eisen das Wahre jedoch laß ich mir da nix dreinreden. Solange es barhuf geht mit Moses (ich nehme da eingeschränkte "Nutzung" gerne in Kauf) solange bleibt er ohne Eisen. Sollte er Probleme kriegen dann wird er beschlagen - Punktum. Ich akzeptier es auch daß andere Pferd beschlagen werden weil sie mehr genutzt werden - ist jedem seine eigene Sache finde ich. Jedoch finde ich solche Aussagen wie "mit Eisen habens so einen schönen Klang beim Gehen" immer etwas bedenklich ???.

Aber wie gesagt jedem das seine :cheese:
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 22 am 13. April 2010, 20:04:15
Hallo Ihr,

meine Stute steht inzwischen auch beschlagen im Offenstall mit etwa 20 anderen zumeist beschlagenen Ponys ohne dass es deswegen Probleme gibt (jedenfalls keine nennenswerten). Ausschlaggebend ist meines Erachtens, dass die Herde gut zusammen passt, auf dieHherdenzusammenstellung geachtet wird UND sich die Pferde aus dem Weg gehen können, auch und gerade beim Fressen. Platzmangel ist sicherlich ein ganz starker Stressor für Pferde und da gibt es in vielen Offenstallhaltungen arge Mängel.

Wenn also Offenstallhaltung mit beschlagenen Pferden, muss das Stall- und Weidemanagement stimmen, sonst geht es meiner Meinung nach nicht gut.

Grüße
Steffi
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Mannimen am 13. April 2010, 23:28:14
Hallo ihr Lieben

Ob ein Beschlag nun nötig oder unnötig ist, diese Entscheidung trifft der Halter meist auf Anraten des Schiedes oder Hufbearbeiters. Aber in welche Gesellschaft ein beschlagenes Pferd kommt, da entscheidet auch der Stallbesitzer mit. Insofern bleibt also nur eine andere Gruppe zu suchen, wenn es eben nicht passt. Und auch das bedeutet Stress für das Tier, weil es seinen Platz wieder neu finden muss.

Bitte mit berücksichtigen
Manfred

PS:
Seit dem ich gesehen habe, wie ein Huf sein Horn vollständig verloren hat und das Tier auf der blanken, zum Glück unbeschädigten Lederhaut über den Knochen laufen musste, war mir klar, dass da auch kein Beschlag mehr hätte helfen können. Es bekam einen fetten Wundverband, der immer wieder gewechselt wurde, bis das Horn komplett nachgewachsen ist. Das hat über ein Jahr gedauert und dann war der Huf wieder voll funktionsfähig.

Und ich musste auch miterleben, wie ein alter Hengst in einem Zweikampf um die Führungsposition von einem Jüngling, der unbeschlagen war, fast tot getreten wurde. Sein Schädel wurde durch die Wucht des Aufpralls völlig eingetreten. Zum Glück hat er das überlebt und zurück geblieben ist eine tiefe Delle im Kopf. Das wäre nur durch vernünftiges Management vermeidbar gewesen, meine ich. Man lässt einfach keinen 23 jährigen mit einem 7 jährigen um die Führungsposition in der Herde kämpfen. In freier Natur würde so etwas auch mit dem Tod enden und dazu braucht es keine Eisen.

Eisen dienen inzwischen überwiegend der Verringerung von Fühligkeit und zur Reduzierung des Abriebs. Beides ließe sich jedoch auch durch entsprechende Rücksicht des Halters oder Nutzers vermeiden. Selbst Arbeit oder Hochleistung kann soweit gedrosselt werden, dass auf Eisen verzichtet werden könnte. Doch genau das will der Mensch ja nicht, weil es zu seinem Nachteil wäre. Und das Hufbehandlung durch einen Beschlag möglich sei, hat sich ja hartnäckig durch eine Zunft behauptet und wird seit längerem schon sehr erfolgreich widerlegt. Ja sogar so erfolgreich, dass die Schmiede schon um ihren Beruf bangen mussten. Nicht ganz ohne Grund leisten sie inzwischen notgedrungen Akkordarbeit bei der Barhufbearbeitung. Wären sie in ihrem Berufsfeld unersetzlich, dann bräuchten sie das wohl so nicht tun. Insofern müssen wieder die Tiere das ausbaden, was der Mensch einfach nicht besser weiß oder für seine Absichten ausnutzt (wie z. B. im Leistungssport). Und das finde ich so schade. :-[
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. April 2010, 07:46:13
Solang Dinge behauptet werden, die mittlerweile ganz klar wiederlegt sind und auch über persönliche Erfahrungen raus gehen, möchte ich ganz gern was dazu sagen dürfen.  :nick:

Das Problem bei Beschlag im Offenstall ist einfach, dass ich vorher nicht genau abschätzen kann ob die Gruppe zusammen passt. Das merk ich wenn ich sie zusammenstelle. Genauso kann sich eine Situation vollkommen ändern, wenn ein neues Pferd dazu kommt. Bestehende Strukturen werden aufgebrochen und gehen von vorn los. Platz und Futterangebot sind bei uns definitiv KEIN Problem, trotzdem hatte Skessa nen Fesselanbruch, man konnte am Knochen auch schön die Stolle sehen die das verursacht hat. Ein 1 cm weiter und ich hätte sie einschläfern lassen können, weil das Überbein direkt an der Sehne gewesen wäre... Wäre vermeidbar gewesen. Richtig übel geprügelt hab sie sich nie, trotzdem reicht ein schlag mit Eisen an die falsche Stelle...
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: lindalotze am 14. April 2010, 07:59:15
Kann man eigentlich Threads irgendwie für sich selber unsichtbar machen?
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. April 2010, 08:10:53
les sie doch einfach nicht  ;)
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Mannimen am 14. April 2010, 08:23:51
Ja Stefanie

es kann immer etwas passieren und es liegt an uns dieses Risiko so weit wie möglich zu minimieren. Ein junger Hengst hat sich beim wilden Rumtoben das Genick gebrochen, als er gegen einen Baum rannte. Sollen nun die Koppeln immer ohne Bäume sein? Das würde sogar gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, wo mindestens ein Baum als Schattenspender vorhanden sein sollte oder halt ein Unterstand, was auch immer. Auf alle Fälle könnte man da auch gegen rennen.

Und leider werden aus Zeitmangel oder reiner Profitgier vieler Menschen die Tiere bei dieser Massentierhaltung hier zu Lande einfach zusammen gefercht wie sie gerade kommen. Wer kann schon den nötigen Freiraum zur Verfügung stellen und nimmt sich die Zeit, die Eingewöhnung stufenweise durchzuführen. Dazu gehört auch die Bildung mehrere Herden und nicht 30 Tiere auf einen Haufen mit ständigen Wechsel einzelner Tiere usw. usf.

Das habe ich schon so oft miterleben müssen, dass ich dadurch auch schon traumatisiert bin. Das ist Stress pur! Aber wir kommen vom eigentlichen Thema ab.

Feue mich immer über private Haltergemeinschaften, wo es die Tiere einfach besser haben.
Manfred
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 23 am 14. April 2010, 08:31:16
Ach so weit weg sind wir doch gar nicht.

Bei uns kommen neue Pferde auf einen angrenzenden Paddock, dort bleiben sie für mind. eine Woche. Dann werden sie auf ner großen Wiese erst mal mit dem Chef zusammen gelassen. Wenn das klappt, kommen sie für ein paar Tage stundenweise zur Herde wenn jemand dabei ist und im Notfall eingreifen zu können. Nach dieser Eingliederung bleiben sie ganz in der Herde. Meinen Beoabachtungen nach - kommt es aber meist erst nach drei vier Monaten - wenn man sich mal richtig beäugt hat und die Situation abschätzen kann, zu ersten Machtansprüchen.
Unser Paddock ist so angelegt, das es zwei Eingänge zur großen Liegehalle gibt (damit keiner ins Eck gedrängt werden kan), Heu liegt 24 h bereit, es gibt genug Platz zum rennen und toben. Arg viel Verbesserungsmöglichkeiten fallen mir da nicht ein. Ich persönlich würd besser schlafen, wenn alle unbeschlagen wären. Da kann natürlich auch was passieren, wenn richtig derbe geprügelt wird. Das hat bei uns aber noch keiner beobachtet, es sind kleine rangeleien. ABER die beschlagenen Pferde wissen ja nciht das sie bewaffnet sind.
Titel: Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
Beitrag von: Mannimen am 14. April 2010, 08:57:05
ABER die beschlagenen Pferde wissen ja nciht das sie bewaffnet sind.

Sie lernen jedoch aus der Erfahrung, dass sie mit einem Tritt entsprechende Wirkung erzielen und werden davon dann auch häufiger Gebrauch machen. Wo sie sich jedoch nicht durchsetzen müssen, da entfällt das dann. Insofern sind wir wieder bei dem sozialen Gefüge und Stress vermeiden etc. Also Stinkstiefel und Co. rechtzeitig wieder raus nehmen. Wer sich nicht benehmen kann steht alleine neben an, egal ob bewaffnet oder unbewaffnet.

Bei meinem Antares war es jedoch umgekehrt. Der wollte ständig vor den Beißern flüchten und fand erst seine Ruhe, als er die Weide durch die Zäune verlassen hatte. Da kam er dann in Einzelhaft und ich habe ihm ein neues Heim gesucht. Nun steht er in einer friedlichen Gruppe und alles ist gut.

Bestätigen kann ich auch, dass Rangordnungsfolgen durchaus erst später geklärt werden. Antares stand in dem neuen Stall 14 Tage neben der Herde bevor er dort rein durfte und Kontakt war nur über den Zaun möglich. Sie fraßen jedoch aus einer gemeinsamen Raufe, wo schon mal die Ohren angelegt und Zähne gezeigt wurden. Aber jeder bekam genügend ab. Jetzt sind fast zwei Monate vergangen und nun fehlen die ersten Fellstückchen (Bisswunden). Antares versucht nun fleißig im Rang aufzusteigen und legt sich dabei gleich mit dem Boss an. Die Lektion hat er jedoch schnell verstanden und versucht nun sein Glück bei den Rangniederen. Er ist jetzt der der das erlernte Verhalten aus der alten Gemeinschaft nun in die neue Gruppe übertragen möchte, vermutlich weil die sich eher zurückhaltend verhalten haben und er sich dadurch ermuntert fühlte bzw. seine Chance sah. Zum Glück lernt er schnell, dass sie ihm deutlich überlegen sind und sie lassen auch wieder von ihm ab, wenn er nachgibt, was in der alten Herde nicht so war. Daher bin ich ganz zuversichtlich, dass auch das schnell wieder vorbei sein wird. Das Fell wächst nach und Ruhe ist. Sollte dem nicht so sein, muss er auch diese Gruppe wieder verlassen, denn ich möchte auch nicht, dass er ständig wie ein Mottentuch rumläuft. Dann wäre er jedoch in meinen Augen auch schon verhaltensgestört und ich würde ihn wie einen Hengst einzeln halten müssen.