Ich hoffe, ich bekomme meine Gedanken in Worte gefasst.
Es gibt da einfach einen Punkt, über den ich mir immer wieder Gedanken mache. Ich frage mich nämlich, inwiefern ich durch das Clickern wohlmöglich Stress und Spannung selbst produziere, bzw. tatsächlicher Entspannung entgegen wirke.
Dazu sollte ich evtl. auch sagen, dass ich IMMER und ÜBERALL mit positiver Verstärkung arbeite. Mal mit Futterlob, mal mit Kraulen. Oder beim Nähern an schreckliche Dinge auch mal mit Abwenden ...
Mein Thema ist, dass ich einfach merke, dass mein Stütchen sehr gefallen möchte. Sie ist von der ersten Minute an eifrig, bemüht und freudig dabei. Was ich grundsätzlich toll finde, was aber andererseits für eine gewisse Grundspannung sorgt. Eines unserer Themen ist zum Beispiel das ruhige Stehen am Putzplatz, ohne Kauen auf dem Strick und sonstiges. Ich habe das recht kleinschrittig aufgebaut und kann inzwischen schon mal in der Putzkammer verschwinden. Nur habe ich kein entspanntes Pferd ruhig am Putzplatz stehen, sondern ein eifrig bemühtes, was gespannt auf das wartet, was kommt.
Ich kriege einfach keine WIRKLICHE Entspannung rein und das stört mich immer wieder. Auch frage ich mich, ob diese Grundspannung uns nicht möglicherweise auch draußen beim Spazieren etwas im Wege steht, wo das Törtchen ja ohnehin schnell mal von der Rolle fällt.
Das soll sich nun nicht so anhören, als hätte ich ein grundsätzlich gestresstes Pferd. Mir kommt da meine eigene Ruhe zu gute. Ich arbeite recht ruhig und besonnen. Außerdem shape ich wenig wirklich komplett frei, sondern versuche "Hinweise" zu geben, da mein Stütchen mit etwas Führung besser klar kommt.
Es würde mich einfach interessieren, ob hier jemand ab und an ähnliche Gedanken hat.
Und ob es bestimmte Ruhe-Rituale gibt, ähnlich wie das ganz tiefe Kopfsenken. Denn leider genießt mein Stütchen auch Massagen und Touches nicht sonderlich. Lediglich Kraulen steht hoch im Kurs ... Und irgendwie fehlt mir etwas, womit ich sie mal wirklich entspannen kann, ohne dass sie das nächste Lob im Kopf hat.