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Wie sich beim Pferd entschuldigen?

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Mannimen
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Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« am: 08. Oktober 2012, 09:47:33 »
Nun hoffe ich mal, dass das hier rein passt.

Allgemein wird ja immer behauptet, dass Pferde schnell etwas verzeihen können. Aber ich mache doch eher die Erfahrung, dass sie sehr nachtragend sind und eben nicht vergessen, was ihnen mal angetan wurde. Ich denke, dass das mit ihrer Natur zu tun haben wird, weil sie nur dann überleben, wenn sie sich merken, was gut für sie war und was nicht. Sie lernen also durch gesammelte Erfahrungen.

So verknüpfen sie dann auch bestimmte Ereignisse mit den jeweiligen Umständen und Individuen, die damit zu tun hatten. Wir Menschen hingegen können sehr viel mehr differenzieren und zuordnen. Haben wir einen Konflikt, kennen wir so auch sehr viele Möglichkeiten damit umzugehen. Pferde hingegen reagieren immer nur darauf. Meist nehmen Sie Abstand und weichen aus. Das ist für sie die effektivste Methode, doch so lösen sie nicht das Problem.

Ich kann also nicht erwarten, dass wenn ich mich mal falsch verhalten habe, dass mein Pferd mir das nachsieht, so nach dem Motto, kann ja mal vorkommen. Es weiß nun, dass ich eben auch anders drauf sein kann und merkt sich das. Wie soll ich ihm da erklären, dass ich es nicht so gemeint habe? Ich kann nur darauf achten, dass sich genau das eben nicht wiederholt, damit ich das Vertrauen meines Pferdes nicht verliere.

Leider bin ich aber nur ein Mensch und mache Fehler. so habe ich Antares nun doch einmal gegen seinen Willen von der Koppel geholt und bekam promt die Quittung. Er lehnte sich dagegen auf und ich setzte mich dennoch durch. Dann war er völlig durch den Wind und ich missachtete auch das. Somit wandte er sich ab von mir und rempelte mich fast über den Haufen. Sofort setzte ich mich zur Wehr und boxte ihn in die Rippen usw. Am Ende des Tages, als er dann wieder auf der Koppel stand, hielt er deutlich Abstand von mir und wenn ich zu ihm rüber sah, drehte er demonstrativ seinen Kopf weg. Das habe ich nun davon!

Sicher wird er später wieder zu mir kommen, das stelle ich mal nicht in Frage aber er wird sich nun auch gemerkt haben, dass auf mich eben kein Verlass ist und ich eben getroffene Abmachungen beliebig wieder breche. Er wird mir also nicht mehr vertrauen dass wenn er nicht mitgehen will, dass er dann auch bleiben darf. Das müsste nun erst einmal wieder eine ganze Zeit so sein, damit er wieder darauf vertrauen kann. Doch er wird es auch immer sofort merken, wenn dem mal nicht so sein sollte. Da kann ich noch so viel Reue zeigen. :-\

Ich denke auch, dass so eine Eigenschaft in der Natur der Pferde einfach nicht vorgesehen ist. Sie leben ja immer in dem jeweiligen Moment und schöpfen aus ihren gesammelten Erfahrungen. Insofern müssen die wohl immer mehr positiv als negativ sein, denn sie können nur auf das vertrauen, was ihre Erfahrungen bestätigt.

Wie seht ihr das?
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #1 am: 08. Oktober 2012, 09:56:45 »
Zum Einen denke ich, dass es wichtig ist, zu versuchen, so etwas in Zukunft zu vermeiden und durch das zukünftige Verhalten wieder zu zeigen, dass man doch zumindest fast immer "voll zurechnungsfähig" ;) und vertrauenswürdig ist.
Zum Anderen denke ich auch, dass ein Pferd das auch mal aushalten muss, und zwar aus einem einfachen Grund: es könnte ja sein, dass Du etwas weisst, was Antares nicht weiss, und dass Du ihn aus diesem Grund von der Koppel holen musst, ob er nun will oder nicht. Also muss er akzeptieren, dass es Situationen gibt, in denen Du Deinen Willen durchsetzt, egal, was er davon hält. Du wirst es nur selten zu solchen Situationen kommen lassen, das, was ich da im Hinterkopf habe, sind ja irgendwelche "Notsituationen", aber wenn es sein  muss, dann muss es sein. Und dann wirst Du Dich auch davon schützen, dass er seinen Unmut körperlich an Dir auslässt, denn das ist einfach zu gefährlich für Dich. Auch das ist dann vielleicht nicht schön für ihn, aber auch damit "muss er leben".

Ich spreche natürlich nicht davon, dass das ständig so geht, aber das brauche ich Dir ja eh nicht zu sagen. Aber auch, wenn das diesmal keine Notsituation war (was Antares ja aber eh nicht weiss), könnte es doch theoretisch eine Notsituation gewesen sein. Und dass Du allzu oft, so mit ihm umgehst, ohne weiteren Grund, das glaube ich nicht, da bist Du einfach nicht der Typ für. Also würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen, er wird das schon verkraften, und das muss er mMn auch einfach ein Stück weit.
Viele Grüße,
Esther
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Noryel
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #2 am: 08. Oktober 2012, 11:22:47 »
Ich sehe das wie Esther.

Steron sollte ja täglich bewegt werden, klar dass er da nicht immer Lust hat, aber es muß halt sein.

Wir versuchen alle Rücksicht auf unsere Pferde zu nehmen; zwecks Zeiten, seine Launen usw. Aber dennoch können wir nicht unseren ganzen Tagesablauf nach Ihnen richten, das geht einfach nicht.
Ich denke wichtig in solchen Situationen ist es, Ruhe zu bewahren und die Pferde „überreden“ und motivieren mit uns mitzukommen. Aber wie du gesagt hast wir sind Menschen und wir machen Fehler und ich bin mir sicher, dass unsere Pferde merken, wenn uns etwas Leid tut. Ich persönlich entschuldige mich auch immer bei ihm (ob sinnvoll oder nicht)!

Und wegen dem Rippenboxer würd ich mir jetzt nicht allzuviel Gedanken machen. Denn irgendwo sind Grenzen und die sind bei mir dort, wo es für mich gefährlich für meine Gesundheit ist. Denn vergiß nicht, so sanftmütig die Pferde auch sind, sie sind doch um einiges schwerer als wir und können bei uns ganz schön verletzen!
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #3 am: 08. Oktober 2012, 11:36:26 »
Entschuldigen: mit einem "wir machen nur was du toll findest Tag", funktioniert bei uns immer. Also für einen verkorksten Tag einfach nur holen, einen großen Eimer Leckereien in Gegenwart der anderen Pferde, grasen, und zurückstellen. Oder so. Danach ist das Krümelinchen zumindest wieder versöhnt.

Antares ist halt gerade echt schwer damit beschäftigt, seinen Platz in der Herde zu finden, er steht nu mit dem Chef zusammen zwischen den Stuten, die beiden Schimmeldamen rossen ihn an wie nichts gutes. Klar wird er lernen, dass die auch noch da sind wenn er mal nen Moment weg ist, aber gerade scheint dieser Gedanke keinen Platz in seinem Kopf zu haben (Männer  :roll:). Und wenn er dann vollkommen den Kopf dicht macht (ist mir gestern auch passiert) und überhaupt nicht mehr aufpasst was an ihm dranhängt, dann wird er es auch überleben mal angeraunzt zu werden. Hat er auch, und kam 10min später wieder auf dem Paddock betteln. Ist ja auch wirklich schwer mit ihm, weil er so vollkommen ohne Rücksicht auf Verluste durch seine Umwelt brettert  :roll:

Wenns um Donnerstag geht war ich ja nun dabei, war ne doofe Situation, ihr habt sie am Ende gut gemeistert, und sichtbare Schäden hat er nicht davon getragen  ;)

Irgendwann hab ich mal den tollen Satz gelernt "die Freiheit des Einen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt", und daran versuche ich mich auch im Leben zu orientieren  :)
LG Tine
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Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Mannimen
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #4 am: 08. Oktober 2012, 12:12:50 »
"die Freiheit des Einen hört da auf, wo die Freiheit des Anderen beginnt"

mir notier  :uschreib:

und es ging um Do., weil ich da wieder einmal in alte Muster verfallen bin. :tuete:
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Mannimen
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #5 am: 08. Oktober 2012, 12:24:41 »
Ich könnte es jetzt auch Fügung nennen, denn gerade habe ich von Susanne eine Einladung zum Grundlagenseminar mit einer Tierkomunikatorin aus ihrem Freundeskreis erhalten. :jaso:

http://www.tierkommunikation.de
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #6 am: 08. Oktober 2012, 13:18:18 »
Na dann viel Spaß ;) Ich bin an dem Wochenende nicht da, sonst hätt ich mir das zum Spaß ggf. sogar mal angehört  :cheese:
LG Tine
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Luke
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #7 am: 08. Oktober 2012, 17:55:20 »
Ich könnte es jetzt auch Fügung nennen, denn gerade habe ich von Susanne eine Einladung zum Grundlagenseminar mit einer Tierkomunikatorin aus ihrem Freundeskreis erhalten. :jaso:

http://www.tierkommunikation.de

Bei einer ihrer Assistentinen hatte ich ein Seminar und es war echt nett . Auch wenn ich meine Tiere nicht wirklich "höre" hat sich einges verändert. Ich bin mir sicher das sie uns verstehen können und schaue halt noch mehr hin.

Nach dem Kurs hatte ich natürlich mit einer Freundin drüber gesprochen. Diese Freundin war jetzt eine Woche in Spanien auf einer Reittour und hatte ein Pferd mit dem sie erst nicht zurecht kam.

 Das Pferd buckelte gerne und hatte keine Bremse. Sie sagte nach 2 Tagen hat sie ihm  aus Hilflosigkeit richtig eine gegeben, danach fühlte sie sich schlecht und geändert hatte es ja auch nichts an seinem Verhalten.

 Sie erinnerte sich an unserem Gespräch... ist abgestiegen hat seinen Kopf in beide Hände genommen und ihm gesagt (wie einem Menschen) das das so ja nicht weiter gehen kann. Sie hätten ja noch einige Tage miteinander auszukommen und wenn er sich weiter so verhalten würde, würde es weder ihm noch ihr leichter werden.  Stopfte ihm dann noch einen Keks rein (was eigendlich verboten ist) stieg auf und hatte ein anderes Pferd. Den Rest der Tour hat er weder gebucklt noch sonst irgendwas und bremsen konnte er auf einmal auch.

Sie erzählte das witzigste war das dieses Pferd dann das einzige war was gekommen ist wenn sie ihn gerufen hatte, alle anderen mußten ihre Pferde jedesmal aufs neue einsammeln. Ihrer kam sofort.

« Letzte Änderung: 08. Oktober 2012, 17:59:12 von Luke »
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #8 am: 08. Oktober 2012, 18:09:28 »
heißt es nicht "pferde vergeben alles aber vergessen nichts"

mir gehts auch oft so, wie von manni beschrieben. Abbey mag oft nicht zum stall oder die hufe aufheben, weil  sie da eben zur zeit total viel probleme hat und ständig TÄ oder HP rummurksen.
es MUSS aber sein, dass die abzesse aufgemacht werden, täglich sauber gemacht und die hufe ausgekratzt... und dazu muss sie in den stall.
ich versuch das für sie so schön wie möglich zu machen und geh mit ihr erst ein bisschen auf der wiese spazieren, geh auch noch 10 min länger wen sich nicht rauf mag, belohn viel, bau übungen ein um sie abzulenken... aber irgendwo kommt der punkt an dem ich keine zeit mehr hab/es dunkel wird und sie einfach MUSS...
bei ihr reicht da oft ein scharfes "abbey, komm jetzt" und sie kommt mit.. manchmal, wenns ganz schlimm ist muss ich mit der gerte ein bisschen draufklopfen  :cheese: aber ich kann sie auch nicht nur da stehen lassen, wenn sie dann fürchterlich lahmt  :nixweiss:

bei ihr ist es auch so, dass sie sehr schlechte erfahrungen gemacht hat... sie hat wirklich angst wenn man ihr mal draufhaut und ist da auch bei fremden total misstrauisch..
aber sie ist eigentlich nett, freundlich und superlieb, solang ichs auch bin.. wenn ich aber die geduld verlier und mal mitm strick raufklatsch, spannt sie alles an und ist total unentspannt und fühlr sich unwohl... weil sie sich erinnert und angst hat..
aber sie vergibt mir trotzdem und ist mit ein paar kekschen besänftigt..

also ich find, dass de spruch am anfang bei ihr schon zutrifft
Liebe Grüße!
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #9 am: 08. Oktober 2012, 20:38:29 »
Manni, den Gedankengang hab ich auch oft.

Und zwar meist dann, wenn die ungeduldige und vielleicht ungerechte Bettina zum Vorschein kommt und ich (oft aus alten Gewohnheiten und / oder schlechter Laune heraus) so handle, wie ich es eigentlich nicht machen würde.
Also nicht unbedingt jetzt Fälle, wo man sagen kann: "Ja, das war jetzt doof, aber es muss eben einfach.", sondern durchaus Dinge, die tatsächlich nicht hätten sein müssen.

Da hab ich auch immer den Gedanken, dass sie mir das zwar nun nicht im eigentlichen Sinne nachtragen wird, aber dass sie sich vielleicht doch auch merkt, dass man sich so 100%-ig auf mein positives Verhalten auch nicht verlassen kann.
Andererseits: Ich bin nun mal auch nur ein Mensch mit Befindlichkeiten und Launen und Schwächen -- Leben ist halt dann doch was, was passiert, während ich in der Theorie vielleicht andere Vorstellungen habe.

Mir tut es jedes Mal sehr leid, wenn ich doof war ... dann denke ich mir aber andererseits schon auch:
a) Wir haben ja in der Summe durchaus mehr positive Situationen.
b) Sie reagiert auch manchmal doof :cheese: und ich sage deswegen ja auch nicht von ihr, dass sie generell so ist, wie sie vielleicht in der blöden Situation war. (Ja ... das ist vielleicht ein blöder Gedanke. Aber ich denke ihn trotzdem. :grinwech:)
c) Nachtragend ist zumindest Berta ja trotz allem nicht. Also, nicht in dem Sinne, wie es ein Mensch sein könnte.

Ich verbuche es also als Minuspunkt für mich und versuche, es mir selber nicht mehr nachzutragen, als es Berta mir tut ... und außerdem ermahne ich mich dann meistens zumindest für ne Zeitlang zu mehr Contenance oder achte wieder mehr drauf, mit was für einer "Ausgangslaune" ich ans Pferd gehe.
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #10 am: 08. Oktober 2012, 21:33:50 »
Ich verbuche es also als Minuspunkt für mich und versuche, es mir selber nicht mehr nachzutragen, als es Berta mir tut ...

Ich find das bringt es schön auf den Punkt  :keks:
LG Tine
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Luke
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #11 am: 08. Oktober 2012, 23:06:51 »
Es gibt aber auch Tiere die richtig Nachtragend sein können  :confused: Ich muß 2-3 mal im Jahr auf Messen und als die Kidis noch kleiner waren mußten die dann zu der Oma.

 Meine Hunde kamen dann in ein Hundehotel.  Meine Hündin war danach immer sehr nachtragend und hat mich immer 1 Woche mit nichtbeachtung gestraft. Mein Rüde fand die Hundehotels (und wir haben da nicht gegeizt, die hatten Luxus pur) immer super und tobte dort immer rum. Er fand das toll mit vielen anderen Hunden spielen zu können, jederzeit in den Badesee hüpen und co. Maxi fand das alles total doof. Heute sind die Kidis groß und passen dann zuhause auf die Tiere auf.

Aber es ging nicht anders und obwohl ich es wußte das Maxi das nicht mochte  brachten wir sie natürlich wieder hin, Geld verdienen ging halt vor und 3 Wochenenden im Jahr konnte man ihr das schon zumuten immerhin hatten wir sie nicht in eine Tierheim-Pension abgestellt. Manchmal muß man was machen was den Tieren so nicht schmeckt.
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Mannimen
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #12 am: 09. Oktober 2012, 00:23:46 »
Vielen Dank für eure Impulse. :knuddel:

Ja, ich denke auch, dass Pferde uns das nicht so nachtragen, wie es Menschen tun könnten. Und sie können auch sehr viel besser genau erkennen, was uns bewegt, als wie wir das vermuten würden.

Ich muss also weiter an mir selbst arbeiten, dass ich in solchen Momenten mich nicht so gehen lasse sondern darauf achte, was wir verabredet haben, ganz besonders wenn es eben nicht sein muss. :nick:
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #13 am: 12. Oktober 2012, 09:35:37 »
Ich bin inzwischen soweit - wenn ich S***** gebaut hab, dann entschuldige ich mich auch bei meinem Pony. Ich sag ihm einfach, dass es mir leid tut und er bekommt einen extra Stirnwuschler. Ich mache das dann von ganzem Herzen und ich denke, das spürt er dann auch.

Es gibt manchmal einfach Situationen, da muss Herr Pony spuren - ob er dazu Lust hat oder nicht. Er wirds überleben. Hufe müssen halt gemacht werden, auch die Vorderhufe. Wir hatten da in den letzten 6 Monaten so unsere Kämpfe. Inzwischen geht es. Ich habe ihm erklärt, dass das nix mit seiner Krankheit zu tun hat und dass auch gesunde Pferde schicke Hufe haben müssen. Sonst gibt es nämlich Beinau, Rückenau und überhaupt Au. Das wollen weder er noch ich. Seitdem sind unsere Kämpfe kleiner. Ich gebe mir auch Mühe, nicht zu sehr an seinen Füßen rumzuruckeln, sondern sie so gut einzuklemmen oder festzuhalten, dass es hoffentlich nicht so unangenehm ist.

Ich habe aber auch schon festgestellt, dass es meinem Pony wichtig ist, dass zwischen uns alles im Reinen ist. Mir ist dann doch des öfteren mal bei seinen Umdreh-und-nach-Hause-Rase-Anfällen ziemlich der Geduldsfaden gerissen und er ordentlich eine gesengt gekriegt  :tuete: - mir ging einfach der Allerwerteste auf Grundeis und ich hatte schlichtweg Angst. Die Angst war dann der Beherrscher der Situation. Ich hab ihn dann die nächsten Meter komplett ignoriert - quasi wie ein Spielzeugauto, dass an einer Schnur hinterher gezogen wird -, weil ich erstmal wieder runter kommen mußte. Irgendwann fing er dann an, von hinten meine Hand vorsichtig anzustupsen. Wenn ich sie weggezogen habe und ihn weiter ignoriert habe, hat er solange immer mal wieder gestupst, bis ich seine Nase zurückgekrault habe oder sogar stehen geblieben bin und ihm den Schopf gewuschelt habe. Dann war meist auch der Zeitpunkt erreicht, dass ich mich wieder beruhigt hatte und unser beider Welt dann wieder einigermaßen gerichtet war und ich froh war, dass uns beiden nix passiert ist. Für ihn war es dann auch erstmal ok.
Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, dem öffnet sich im Kleinen das Große.
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Mannimen
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Re:Wie sich beim Pferd entschuldigen?
« Antwort #14 am: 12. Oktober 2012, 11:10:24 »
Bleibe momentan meinem Pferd einfach fern, damit wir erst gar keine Probleme bekommen. Ich muss mit mir selbst wieder im Lot sein, bevor ich mich ihm nähere. Es macht für mich keinen Sinn so emotionsgeladen da was auch noch zu wollen. :tuete:

Das Einzige was etwas bringen könnte, wäre einfach nur in seiner Nähe zu verweilen. Doch er bekommt das mit (war immer schon so) und dann versucht er mich irgendwie aufzumuntern. Doch das was mich zur Zeit belastet ist für den jungen Mann dann doch zuviel, das verkrafte ich ja selbst kaum. Und da habe ich mich dann auch nicht so im Griff. :neinnein:

Muss da erst einmal wieder raus und dann kann ich mich auch dafür bei ihm entschuldigen, dass ich ihn so lange alleine gelassen habe. Meist freut er sich ja auch ganz dolle, wenn wir mal länger nicht zusammen waren und kommt ganz aufgeregt angelaufen. Das hebt dann schon wieder die Stimmung. :)
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